User007 schrieb:
Wo steht eigtl. geschrieben, dass es einen Anspruch darauf gibt, dass das Internet immer und zu 100% verfügbar sein müßte?
Das ist eben viel zu vage. Was ist "das Internet"?
Wenn ich irgendeinen Server in Südkorea nicht gut erreiche, dann kann das verschiedene Gründe haben. Diese sind teilweise nicht in der Verantwortung meines Providers: Eine vergleichsweise hohe Latenz dorthin wäre schlicht physikalisch bedingt.
Was du partout nicht einsehen willst: Die Telekom verknappt künstlich die Anbindung zu bestimmten Netzen. Und zwar nicht zu Netzen unbedeutender Server in Südkorea, sondern zu den Netzen großer Diensteanbieter.
Es gibt keine rechtliche Verpflichtung für Provider bzgl. der Anbindung ihres Systems an andere Netze. Bei keinem anderen deutschen Provider ist das ein Problem, weil grundsätzlich ein Interesse daran besteht, das eigene Netz gut anzubinden. Und im Vergleich zum Ausbau der letzten Meile zu Endkunden ist das auch vergleichsweise einfach.
Die vor einigen Jahren formulierten Regeln der BNetzA zu Messkampagnen bei zu langsamen Internetanschlüssen beziehen sich auch auf genau diesen (häufigsten) Fall: Die Anbindung des Endkunden an das Providernetz ist problematisch (DSL-Störer, überlastete Kabelsegmente, ...).
Die Breitbandmessungsserver sind selbstverständlich nicht vom schlechten Peering betroffen, so blöd ist ja kein Provider...
Diese ganze Shitshow ist nur möglich, weil die Telekom mit Sicherheit einen großen Kundenstamm hat, der diese ganzen Sachen weder weiß, noch verstehen kann.
Wer die Problematik allerdings versteht und trotzdem noch freiwillig Kunde dort ist, also extrem viel Geld für einen vergleichsweise extrem schlechten Internetanschluss bezahlt, obwohl es fast überall Alternativen gibt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Sich dann noch herauszureden mit "ach abends ist es halt immer mal ein bisschen langsam" oder "ich merke das kaum" grenzt schon ein wenig an ein Stockholm-Syndrom.