Gelöschte Fotos wiederherstellen: Nur Photorec kann's

FlimFlam

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Ich habe versehentlich einen ganzen Ordner mit Fotos und Videos von einer Panasonic Kamera gelöscht. Die Bilder waren auf einer SSD (Windows 10, NTFS) gespeichert. Ich habe zwar eine Sicherung und die meisten neueren JPEG-Dateien sind noch auf der SD-Karte vorhanden, aber einige neuere RAW-Dateien sind weg.

Um die gelöschten Dateien wiederherzustellen habe ich folgende Tools benutzt: Ontrack EasyRecovery 11, Filerecovery 2019 (ist fast das gleiche), EaseUS Data Recovery Wizard 13, Recurva 1.53, Restorer Ultimate 7 und Photorec bzw. QPhotorec 7.2.

Alle Programme bis auf Photorec zeigen die gelöschten Daten auch an, manche sogar mit dem ursprünglichen Namen und stellen sie zügig wieder her. Die Ernüchterung tritt ein, wenn man versucht diese Dateien zu öffnen. Nahezu 100% sind nicht lesbar.

Photorec braucht zwar etwa 4 Stunden, stellt wohl alle auf der Partition enthaltenen Dateien (Fotos, Videos) wieder her, obwohl nur der nicht zugeordnete Teil gescannt werden sollte, die Dateien bekommen einen anderen Namen, sind wild durcheinander gewürfelt in über 300 neuen Ordnern, manche RAW-Dateien haben Größen im Gigabyte Bereich, aber fast alle Dateien sind lesbar, sogar die riesigen RAW-Dateien.

Was machen die kommerziellen Programme falsch, dass deren Ergebnisse so unbrauchbar sind? Sind sie nicht dazu in der Lage, fragmentierte Dateien wiederherzustellen?

Leider sind Ergebnisse von Photorec so furchtbar unübersichtlich, dass es nur zeitaufwendig möglich ist die gesuchten Dateien zu finden. So werde ich wohl auf die verlorengegangenen Dateien verzichten und mich über meine Dummheit ärgern.
 
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Datenrettung von flashspeicher geht fast immer in die Hose.
Egal welches Tool keins kann Zaubern.
 
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FlimFlam schrieb:
Um die gelöschten Dateien wiederherzustellen habe ich folgende Tools benutzt: Ontrack EasyRecovery 11, Filerecovery 2019 (ist fast das gleiche), EaseUS Data Recovery Wizard 13, Recurva 1.53, Restorer Ultimate 7 und Photorec bzw. QPhotorec 7.2.

Alle Programme bis auf Photorec zeigen die gelöschten Daten auch an, manche sogar mit dem ursprünglichen Namen und stellen sie zügig wieder her. Die Ernüchterung tritt ein, wenn man versucht diese Dateien zu öffnen. Nahezu 100% sind nicht lesbar.
Hast Du alle Programme gekauft und getestet? Alle Kaufprogramme haben ein Limit drin (1-2 GB Wiederherstellung, dann ist Schluß). Daher kannst Du gar nicht alle komplett getestet haben.
FlimFlam schrieb:
manche RAW-Dateien haben Größen im Gigabyte Bereich, aber fast alle Dateien sind lesbar, sogar die riesigen RAW-Dateien.
Daran siehst Du doch aber schon, daß Photorec hier mitnichten richtig arbeitet, sonst wären sie nicht so groß. Aber lesbar heißt...auch das Du das Bild korrekt sehen kannst?
FlimFlam schrieb:
Was machen die kommerziellen Programme falsch, dass deren Ergebnisse so unbrauchbar sind? Sind sie nicht dazu in der Lage, fragmentierte Dateien wiederherzustellen?
Flashspeicher mit TRIM.

Du kannst mit dem Programm ImageMagick sehr gut die Bilddateien prüfen, ob sie konsistent sind
magick.exe identify -verbose [dateiname]

Ich habe damit mal kaputte Dateien aus einem RAID per Script geprüft (über 100k), und es hat mit dem oben genannten Optionen sehr zuverlässig alle fehlerhaften Bilder aller Art gefunden.
 
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FlimFlam schrieb:
Leider sind Ergebnisse von Photorec so furchtbar unübersichtlich, dass es nur zeitaufwendig möglich ist die gesuchten Dateien zu finden. So werde ich wohl auf die verlorengegangenen Dateien verzichten und mich über meine Dummheit ärgern.
Andere wären froh überhaupt noch etwas von einem(r) Flash/Ssd runter kratzen zu können. 🤷‍♂️

Mach Dir Gedanken darüber das die wichtigen Dateien auf mehreren Datenträgern liegen.
 
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hab nicht geschrieben immer aber fast immer.
Lesbare Daten von einer SSD retten ist wie Roulette spielen und auf eine bestimme Zahl setzen
 
PHuV schrieb:
Hast Du alle Programme gekauft und getestet? Alle Kaufprogramme haben ein Limit drin (1-2 GB Wiederherstellung, dann ist Schluß). Daher kannst Du gar nicht alle komplett getestet haben.
Es reicht ja nur einige Bilder wiederherzustellen, um zu sehen, wie gut gearbeitet wurde. Bei den meisten Programmen war gar nicht lesbar.
PHuV schrieb:
Daran siehst Du doch aber schon, daß Photorec hier mitnichten richtig arbeitet, sonst wären sie nicht so groß. Aber lesbar heißt...auch das Du das Bild korrekt sehen kannst?
Erstaunlicherweise kann ich die RAW-Bilder, deren Größe völlig irrwitzig ist, z.B. in DXO Photolab auch korrekt sehen. Und ja, Photorec arbeitet nicht immer korrekt, aber der überwiegende Teil der wiederhergestellten Daten scheint in Ordnung zu sein.
PHuV schrieb:
Du kannst mit dem Programm ImageMagick sehr gut die Bilddateien prüfen, ob sie konsistent sind
Danke für den Hinweis.
 
FlimFlam schrieb:
Leider sind Ergebnisse von Photorec so furchtbar unübersichtlich, dass es nur zeitaufwendig möglich ist die gesuchten Dateien zu finden.
Als ersten Schritt zum Aufräumen kann man mit einem entsprechenden Tool (renrot o.ä.) die Dateien nach dem in den EXIF-Daten vorhandenem Erstellungsdatum umbenennen lassen (also z.B. in foto_2022-10-10_14150000), dann hat man schonmal die korrekte chronologische Abfolge.
 
czmaddin schrieb:
versuch mal "getdataback for ntfs" link@heise.de
Habe ich jetzt ausprobiert. Die gefundenen Dateien sind ebenso leer (nur Nullen), wie bei den anderen Programmen auch.

Es kann doch nicht sein, dass einzig die Programmierer von Photorec dazu in der Lage sind die Bilder von einer SSD korrekt wiederherzustellen.
 
FlimFlam schrieb:
Erstaunlicherweise kann ich die RAW-Bilder, deren Größe völlig irrwitzig ist, z.B. in DXO Photolab auch korrekt sehen. Und ja, Photorec arbeitet nicht immer korrekt, aber der überwiegende Teil der wiederhergestellten Daten scheint in Ordnung zu sein.
Dann kannst Du es ja danach wieder in einem anderen korrekten Format abspeichern, oder?
Ergänzung ()

FlimFlam schrieb:
Es kann doch nicht sein, dass einzig die Programmierer von Photorec dazu in der Lage sind die Bilder von einer SSD korrekt wiederherzustellen.
Ist - soweit ich weiß - nur ein Programmierer, https://www.cgsecurity.org/wiki/User:Kmaster.

Und Du hast von allen die freie bzw. Testversion benutzt? Die machen in der freien Version bzw. Testversion keinen Tiefenscan. Ich habe alle genannten Programme auch schon durch, teilweise gekauft, und mit EaseUS Data Recovery Wizard in den letzten 2 Jahren immer die zuverlässigsten wie besten Ergebnisse erzielt.
 
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GrumpyCat schrieb:
Als ersten Schritt zum Aufräumen kann man mit einem entsprechenden Tool (renrot o.ä.) die Dateien nach dem in den EXIF-Daten vorhandenem Erstellungsdatum umbenennen lassen (also z.B. in foto_2022-10-10_14150000), dann hat man schonmal die korrekte chronologische Abfolge.
Das wäre der richtige Weg. Schön wäre es wenn auch der originale Dateiname, wie P1071111, wieder herzustellen wäre. Aber der ist wohl nicht in den EXIF-Daten gespeichert, oder?
Ergänzung ()

PHuV schrieb:
Dann kannst Du es ja danach wieder in einem anderen korrekten Format abspeichern, oder?
Ja, geht. Als JPEG und DNG und TIFF. Testweise aus einer 2,5 GB RAW-Datei erstellt.
 
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@FlimFlam
PHuV schrieb:
Und Du hast von allen die freie bzw. Testversion benutzt?
die Frage wurde jetzt schon mehrfach gestellt und nicht beantwortet...Also...freie Testversionen oder hast Du Geld in die Hand für den vollen Leistungsumfang genommen?
 
PHuV schrieb:
Und Du hast von allen die freie bzw. Testversion benutzt? Die machen in der freien Version bzw. Testversion keinen Tiefenscan. Ich habe alle genannten Programme auch schon durch, teilweise gekauft, und mit EaseUS Data Recovery Wizard in den letzten 2 Jahren immer die zuverlässigsten wie besten Ergebnisse erzielt.
Das waren jeweils Vollversionen bis auf Recurva und GetDataBack.

Und ich muss gestehen, dass ich bei EaseUS Data Recovery Wizard den Tiefenscan abgebrochen hatte, weil er über 9 Stunden dauern sollte und die gesuchten Dateien schon aufgelistet wurden. Ich glaube, dass ich auch keine Datei damit wiederhergestellt hatte, sondern nur gesehen habe, dass die Vorschau schon nicht möglich war. Jetzt habe ich einen Tiefenscan und werde schauen, ob das etwas ändert.
 
FlimFlam schrieb:
Was machen die kommerziellen Programme falsch, dass deren Ergebnisse so unbrauchbar sind?
Die werden wahrscheinlich nichts falsch machen, sondern das was sie sollen. Das kann auch von der Konfiguration abhängen, für Laien ist das aber kaum durchschaubar. Daher gehen sie nach Dateisystem vor, bzw. das was sie dort noch finden.
PhotoRec dagegen funktioniert auch auf einem unformatierten ("RAW") oder sogar unpartitionierten Datenträger/Laufwerk. Das sucht und findet allerhand 'Fragmente', die es mal mehr, mal weniger erfolgreich zu einem Klumpen zusammensetzt, der mit viel Glück am Ende wieder die gesuchte Datei ergeben kann.
 
FlimFlam schrieb:
Ich habe versehentlich einen ganzen Ordner mit Fotos und Videos von einer Panasonic Kamera gelöscht. Die Bilder waren auf einer SSD (Windows 10, NTFS) gespeichert.
Gibt es da ein paar mehr Infos dazu? Welche SSD genau? Vermutlich nicht die Systemplatte, oder? Über den Papierkorb oder „richtig“ mit Shift+Entfernen oder „Endgültig löschen“ im Explorer gelöscht.

Es wundert mich schon sehr, dass man da Daten noch heil runterbekommt.
Ergänzung ()

SSD intern angeschlossen oder über USB-Adapter? :D
 
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Fusionator schrieb:
Gibt es da ein paar mehr Infos dazu? Welche SSD genau? Vermutlich nicht die Systemplatte, oder? Über den Papierkorb oder „richtig“ mit Shift+Entfernen oder „Endgültig löschen“ im Explorer gelöscht.

Es wundert mich schon sehr, dass man da Daten noch heil runterbekommt.
Die SSD ist eine Kingston DC500R mit 4TB als Datenplatte und die Daten wurden in XnView MP gelöscht (Ordner, statt Datei markiert). Der Platz wurde freigegeben und die Dateien sind nicht im Papierkorb zu finden.
Fusionator schrieb:
SSD intern angeschlossen oder über USB-Adapter?
Intern.
 
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Ich habe hier gerade mal etwas rumgetestet. Neue Partition auf einem NVMe SSD Laufwerk, und dann JGP und CR2 Dateien darauf abgelegt und gelöscht.
  • CR2 - Canon RAW Format
    • Kann per EaseUS Data Recovery Wizard zwar wieder hergestellt werden, ist aber dann unlesbar.
    • PhotoRec kann sie gar nicht herstellen (unbekanntes Format
  • JPG
    • Kann per EaseUS Data Recovery Wizard lesbar wieder hergestellt werden
    • PhotoRec kann sie lesbar wieder herstellen
 
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Also eine Datacenter SSD. Interessant, da eine gleichartige Samsung SSD (Pm883 oder PM863a) beim löschen im Explorer die Daten sofort „vernichtet“. Der Controller liefert danach bei jeglicher Datenrettung nur noch Dateien ohne Inhalt.
Ich müsste sowas mal mit XnView MP nachstellen.
 
Fusionator schrieb:
Also eine Datacenter SSD. Interessant, da eine gleichartige Samsung SSD (Pm883 oder PM863a) beim löschen im Explorer die Daten sofort „vernichtet“. Der Controller liefert danach bei jeglicher Datenrettung nur noch Dateien ohne Inhalt.
Wenn da gleich ein TRIM hinterher kommt, ists aus mit Wiederherstellung. Da scheint jeder SSD Hersteller es anders zu machen. Ich kann auf einer Kingston KC3000 2 TB noch uralte gelöschte Dateien wieder einwandfrei herstellen.
 
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