Glasfaser Glasfaserausbau Brandenburg - Fluch oder Segen?

Vista64 schrieb:
Dann haben sie bisher anscheinend gepokert in der Annahme, dass es bei solchen Bandbreiten niemand merken wird, wenn da mal 50 MBits/s fehlen und wenn doch, deswegen keiner vor Gericht geht.
Wegen kurzzeitig (!) fehlenden 5% Bandbreite wird auch wirklich keiner vor Gericht gehen. Und das Thema war ja schon immer vorhanden, nicht nur bei Gigabit-Bandbreiten.
 
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rezzler schrieb:
Viel zu viel Aufwand in der Praxis.
Ich stell mir halt die Frage, wie man sonst 10G/10G buchen kann. Soweit mir bekannt, geht GPON (bis jetzt) "nur" bis 10G/2,5G: https://en.wikipedia.org/wiki/10G-PON
pufferueberlauf schrieb:
es sei den Du denkst
Ich denke auch, dass so ein Speedtest vielleicht was falsches anzeigt. Steam ist da so ein Klassiker, wo mehr Download angezeigt wird, als der Anschluss hat. Im Grunde ist das aber auch nur eine Idee. Der Screenshot mit den schlechten Downloadraten soll ja "beweisen", wie schlecht Glasfaser ist, dabei kann der magere Download an zig Ursachen liegen.
 
Verzerrte Darstellungen spielen Gegnern aber zu und die falsche Meinung manifestiert sich dann im Netz.
Leute wollen doch eher das schlechte glauben, oder nicht?
 
Wilhelm14 schrieb:
Ich stell mir halt die Frage, wie man sonst 10G/10G buchen kann.
Halt mit XGSPON, das S steht wohl fuer symmetrisch, da gibt es dann brutto gerundet 10/10G, immer fuer ein ganzes Segment als Summe. Was dann vermarktet wird haenht vom ISP ab, Swisscom z.B. weist zwar darauf hin, dass bestenfalls 8.5 Gbps ankommen (wohl wegen aktiviertem FEC) schweigt sich aber darueber aus dass man sich diese 8.5 mit allen anderen im Segment teilen muss. Was fuer sich kein Riesenproblem ist, 8.5 Gbps muss man erst mal ausgelastet bekommen.

Wilhelm14 schrieb:
Ich denke auch, dass so ein Speedtest vielleicht was falsches anzeigt.
Die Speedtests sind alle nicht auf das Mbps genau (was an dem unrealistischen Vorsatz liegen duerfte eine "maximale Rate" reportieren zu wollen, statt einfach die Durchschnittsrate ueber die gesamte Messdauer), aber die Fehler liegen nicht in dem Bereich dass die Messreihe mit 100Mbps Ethernet erklaerbar waere.
 
Wilhelm14 schrieb:
Ich stell mir halt die Frage, wie man sonst 10G/10G buchen kann. Soweit mir bekannt, geht GPON (bis jetzt) "nur" bis 10G/2,5G: https://en.wikipedia.org/wiki/10G-PON
Es gibt mehrere PON-Standards:
  • GPON: 2,5/1,25 Gbit/s Down/Up
  • 10G-PON: 10/2,5
  • XGS-PON: 10/10 (XGS = "10 Gbit/s symmetric")
  • 25G-PON: 25/25
  • 50G-PON: 50/50
  • NG2-PON (TWDM-PON): 4x 10/10 (vier Wellenlängenpaare mit jeweils 10/10)
50G-PON ist meines Wissens noch in der Entwicklung, der Rest ist schon im Einsatz, wenn auch GPON noch weitaus dominiert.

Bei NG2-PON sind glaube ich so direkt nur 10/10 möglich, weil ein Modem auf Kundenseite nur ein Wellenlängenpaar nutzt. Mit etwas Aufwand kann man vermutlich mehrere Modems bündeln.

Da die meisten PON-Standards auch noch unterschiedliche Wellenlängen nutzen, kann man die in einem PON-Segment auch kombinieren. Bei 25G und 50G weiß ich jetzt nicht inwieweit es da überlapp mit anderen Versionen gibt, aber für GPON, XGS-PON und NG2-PON geht das mit sechs Wellenlängenpaaren und dann 52,5 Gbit/s im Download ("Erste Haushalte in Südkorea erhalten 52,5 Gbit/s"). Wobei ich 52,5 Gbit/s pro Haushalt eher für unwahrscheinlich halte, da man dafür sechs Modems für sechs Wellenlängenpaare bräuchte... (Oder gibt es für (Privat-)Kunden "Combo-Modems" die auf mehreren Wellenlängenpaaren senden/empfangen?)
 
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GPON gibt es laut Standard auch in einer 2.5/2.5er Spielart, ob das tatsächlich auch irgendwo so gebaut wurde weiss ich allerdings nicht.

50 und 25 befinden sich momentan i direkter Konkurrenz und duerften daher eher nicht zueinander kompatibel sein.
 
Wilhelm14 schrieb:
Ich stell mir halt die Frage, wie man sonst 10G/10G buchen kann. Soweit mir bekannt, geht GPON (bis jetzt) "nur" bis 10G/2,5G: https://en.wikipedia.org/wiki/10G-PON
Es gibt XGS-PON mit 10G/10G, aber Gerüchten nach (bzw. war es indirekt in einem Telekom-Video zu sehen) schafft das nur knappe 9 GBit/s netto. Abgesehen davon würd ich angesichts des kastrierten Uploads bei momentanen GPON-Tarifen bezweifeln, das die T oder irgendein anderer großer Anbieter plötzlich symetrische Anschlüsse im Massenmarkt anbietet.
Wilhelm14 schrieb:
Der Screenshot mit den schlechten Downloadraten soll ja "beweisen", wie schlecht Glasfaser ist, dabei kann der magere Download an zig Ursachen liegen.
Das ein schlechter Anbieter auch Glasfaser-Anschlüsse vermurksen kann ist jetzt aber auch nichts neues.
 
Nabend. @pufferueberlauf @rezzler Ich wollte gar nicht in Abrede stellen, dass es schlechte ISP gibt oder dass Glasfaser schlecht umgesetzt sein kann. Ich kenne das eigentliche Thema zum Screenshot mit den ~100 MBit nicht. Ohne Statistiken zu haben und ohne den ISP ausschließen zu wollen, liegen "Internetprobleme" doch häufiger im Haushalt selbst, WLAN, Powerline,...
 
Wilhelm14 schrieb:
Als erstes fällt die Grenze bei 100 MBit auf.
Es gab bei dem Anschluss keine Grenze bei 100 Mbit/s (siehe Screenshots im Anhang).
Wilhelm14 schrieb:
Dann kann IPv4/CG-NAT/AFTR überlastet sein.
Das kann durchaus sein, denn der Anschluss wurde über CG-NAT realisiert.
Wilhelm14 schrieb:
IPv6 Verbindungen sind nicht beeinträchtigt.
Der Anbieter hat damals überhaupt keine IPv6-Adresse rausgerückt.
Wilhelm14 schrieb:
Der Screenshot mit den schlechten Downloadraten soll ja "beweisen", wie schlecht Glasfaser ist
Der Screenshot soll lediglich aufzeigen, wie die Erfahrungen eines DNS:Net Glasfaserkunden im Jahr 2020 waren.
 

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Wertsteigerung für die Immobilie ohne große Kosten. Egal ob die nun liefern oder nicht. Im Notfall lass ich Glasfaser und Kabel parallel laufen.
 
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rezzler schrieb:
Es gibt XGS-PON mit 10G/10G, aber Gerüchten nach (bzw. war es indirekt in einem Telekom-Video zu sehen) schafft das nur knappe 9 GBit/s netto.
Die Swisscom die 10 Gbit/s max Up-/Download bewirbt schreibt im "Kleingedruckten" sogar:
Rechtliche Hinweise
"1) Mit einem Glasfaseranschluss bis in die Wohnung werden max. 10 Gbit/s übertragen. Die maximal nutzbare Geschwindigkeit für alle Geräte im Heimnetzwerk zusammen (inkl. WLAN) beträgt 8 Gbit/s. Die Differenz wird benötigt, um die Qualität der Übertragung sicherzustellen."
Technisch ist XGSPON mit 9.95328 Gbit/s spezifiziert (als fuer alle des korrekten Runden Maechtigen 10G ;) )

FEC, kann optional abgeschaltet werden, wenn der Link gut genug ist, duerfte i.d.R. jedoch aktiviert sein: RS(248, 216) -> 9.95328 * (216/248) = 8.66898580645 Gbit/s als Brutto-Rate aus der noch weiterer Overhead "bezahlt" werden muss...
 
0-8-15 User schrieb:
Es gab bei dem Anschluss keine Grenze bei 100 Mbit/s (siehe Screenshots im Anhang).
Naja, die Info und Screenshots kommen ja erst jetzt. Der erste Screenshot im Beitrag weiter vorne kommt über die 100 MBit nicht (wirklich) hinaus. Ich wäre da gar nicht drauf eingegangen, wenn du die jetzigen mit 300 MBit gleich gebracht hättest.
 
T1984 schrieb:
Es gibt mehrere PON-Standards:
  • GPON: 2,5/1,25 Gbit/s Down/Up
  • 10G-PON: 10/2,5
  • XGS-PON: 10/10 (XGS = "10 Gbit/s symmetric")
  • 25G-PON: 25/25
  • 50G-PON: 50/50
  • NG2-PON (TWDM-PON): 4x 10/10 (vier Wellenlängenpaare mit jeweils 10/10)
50G-PON ist meines Wissens noch in der Entwicklung, der Rest ist schon im Einsatz, wenn auch GPON noch weitaus dominiert.
Ein paar Korrekturen/Ergänzungen:
 
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Wilhelm14 schrieb:
Ohne Statistiken zu haben und ohne den ISP ausschließen zu wollen, liegen "Internetprobleme" doch häufiger im Haushalt selbst, WLAN, Powerline,...
Halte ich fuer etwas spekulativ ohne belastbare Daten auf die relativen Häufigkeiten der Ursachen von wahrgenommenen "Internetprobleme[n]" zu schliessen. Ja kommt sicher alles vor und es eine gute Idee all diese Punkte "abzuklappern".
Ergänzung ()

robert_s schrieb:
Was halt die Frage offen lässt was sich im Markt durchsetzen wird.
 
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pufferueberlauf schrieb:
Was halt die Frage offen lässt was sich im Markt durchsetzen wird.
Wobei ich diese Entwicklung für erfreulich halte:
Seeking to become less dependent on big chip suppliers, some of the main equipment vendors, including Nokia as well as Huawei and ZTE, have also begun developing their own media access controller chips for use in ONTs, says Kunstler. "One reason was simply financial, but the other reason was to end reliance on Broadcom."
Bei DOCSIS-Chipsätzen haben wir ja schon die traurige Situation, dass nur noch Broadcom und Maxlinear als Hersteller verblieben sind, und Broadcom eher "widerwillig" war, was die Entwicklung eines DOCSIS 4.0 CPE-Chipsatzes anging.

Wenn es im GPON-Bereich also eine Vielzahl von CPE-Chipsatz-Herstellern geben wird, kann das dem Markt nur gut tun.
 
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https://www.lightreading.com/optica...r-25g-pon-fight-against-50g-pon/d/d-id/767826Aus dem selben Artikel:
"Ronan Kelly, Adtran's chief technology officer outside the Americas, reckons 50G PON is likely to prove the most cost-effective choice by the time GPON and XGS-PON no longer measure up – something he does not expect for another decade."

Mal sehen wie sich das entwickelt. Ist ja alles noch neu, vielleicht gibt es ja irgendwann tatsächlich Anwendungen die zwingend >> 1 Gbps Zugangsraten voraussetzen. Ist ja momentan ein Henne und Ei Problem, solange nur (zu) wenige potentielle Nutzer mit 1Gbps+ Links existieren lohnt es sich nicht solche Anwendungen zu entwickeln.... (Ich bin hier mal großzügig und setze mal voraus, dass solche Anwendungen tatsächlich möglich und sinnvoll sein können.)
 
50G-PON wäre ja aktuell das worauf man setzen sollte, auch wenn man aktuell nur 10G realisieren will, man könnte ja dann entsprechend große PONs bauen. Bei 10G pro Kunde würde man so immernoch ohne Überbuchung 5 Kunden realisieren können..
 
Ich bin sicher jeder ISP leitet Deine Tips gerne an seine Konkurrenten weiter ;)
 
robert_s schrieb:
Wenn es im GPON-Bereich also eine Vielzahl von CPE-Chipsatz-Herstellern geben wird, kann das dem Markt nur gut tun.
Ich freue mich auf Kompatibilitätsprobleme :D
Burnzi schrieb:
50G-PON wäre ja aktuell das worauf man setzen sollte, auch wenn man aktuell nur 10G realisieren will, man könnte ja dann entsprechend große PONs bauen. Bei 10G pro Kunde würde man so immernoch ohne Überbuchung 5 Kunden realisieren können..
Man gibt also im Morgen viel Geld aus um mit Technik von Übermorgen die Ansprüche von Morgen zu erfüllen. Und wenn dann Übermorgen ist muss man sein ganzes Netz umkrempeln um die Ansprüche wieder/weiter erfüllen zu können?
 
Das Problem ist eher, dass einen beim Thema Überbuchung die Intuition sehr schnell aufs Glatteis führt. Wenn man anfängt nachzurechnen, merkt man jedoch sehr schnell, dass auch hohe Überbuchungsfaktoren in der Regel überhaupt kein Problem darstellen.
 
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