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News Hakenkreuze, Runen & Co: Pauschalverbot in Spielen durch die USK gekippt

DeusoftheWired schrieb:
Daß Kunst eine Gummibanddefinition ist und Rechtssprechung danach auf wackligen Beinen steht?



Spaß und Unterhaltung sind subjektiv. Was den einen stundenlang fesselt, läßt den anderen völlig kalt.



Es gibt diese ulkige Vorstellung, daß in Deutschland Geborene ein Gen besitzen, was schläft, aber durch das Betrachten eines Hakenkreuzes aktiviert werden kann.



Du scheinst noch nie ein Titanic!-Cover gesehen zu haben.
Weshalb ist den Leuten, die Indiana Jones oder Inglourious Basterds gesehen haben, eigentlich kein kleiner Bart gewachsen und sie haben einen neuen totalen Krieg ausgerufen? Weshalb funktioniert diese zauberhafte Verwandlung eigentlich nur innerhalb der Grenzen Deutschlands, außerhalb dagegen nicht?
Niemandem wird ein Bart wachsen, und ein Gen gibt es nicht. Inglouroius Bastards ist kein Computerspiel. Auch wenn hier Leute gern das Ganze ziemlich simpel sehen, für mich haben Hakenkreuze nichts in Unterhaltungssoftware verloren und ja gäbe es kein Gesetz und staatliche Aufsicht (Polizei) würde genau dies die Folge sein. Manche Leute sind und bleiben halt naiv.
 
Syrell schrieb:
Inglouroius Bastards ist kein Computerspiel.

Wäre es also in Cutscenes eines Spiels in Ordnung?

Syrell schrieb:
Auch wenn hier Leute gern das Ganze ziemlich simpel sehen, für mich haben Hakenkreuze nichts in Unterhaltungssoftware verloren

Für dich, richtig. Du bist leider nicht das Gesetz.

Syrell schrieb:
und ja gäbe es kein Gesetz und staatliche Aufsicht (Polizei) würde genau dies die Folge sein. Manche Leute sind und bleiben halt naiv.

Noch einmal: Weshalb ist das komischerweise nur innerhalb der Grenzen Deutschlands so?
 
DeusoftheWired schrieb:
Es gibt diese ulkige Vorstellung, daß in Deutschland Geborene ein Gen besitzen, was schläft, aber durch das Betrachten eines Hakenkreuzes aktiviert werden kann.
Diese Vorstellung mag es in Deutschland geben, ich verorte sie derzeit aber nur in einer Person...

Alles Andere ist recht klar festgelegt und dürfte Niemand in seiner persönlichen Entfaltung großartig einschränken.
Ergänzung ()

DeusoftheWired schrieb:
Noch einmal: Weshalb ist das komischerweise nur innerhalb der Grenzen Deutschlands so?
Ist es nicht. Bei uns gibt es einfach nur netterweise Gesetze, die es erlauben recht früh einzuschreiten, wenn sich jemand dazu berufen fühlt historische Verbrechen positiv darzustellen.
 
Es ist die Naivität und Borniertheit, die eine differenzierte Betrachtungsweise von passiven Satirefilmen und interaktiven Computerspielen unmöglich macht. Manche Leute können halt nicht auf Hakenkreuze verzichten, um das Gefährdungspotenzial für Jungendliche zu senken, und bringen dann halt Beispiele und Vergleiche , welche bei genauer Betrachtungsweise keine sind. Es bringt dann auch nichts dieses Thema weiterzu zerpflücken, solange es Leute gibt, die Hakenkreuze und SS Runen damit rechtfertigen, dass ihre persönlicher Unterhaltungswert mit dem Hakenkreuz ein höherer ist , als wenn man sie durch unbelastete Symbole ersetzt. Vorrausgesetzt der letzte Satz wird von Ihnen überhaupt verstanden.
 
DeusoftheWired schrieb:
Daß Kunst eine Gummibanddefinition ist und Rechtssprechung danach auf wackligen Beinen steht?
Wenn Du etwas qualifizierst über eine Negation wie "kein Automatismus", verfährst Du unter einer negierenden Voraussetzung. Was ist das "Vorurteil" in Deiner Bestimmung? Das finde ich die interessante Frage. Was sagt die Sprache aus, wie wir etwas beurteilen, z.B. die Verbindung von Kunst und einem Computerprogramm, das kein natürlicher Gegenstand ist, sondern gerade ein "(mathematisch-logischer) Automat". Ein Automat der aufhört ein Automat zu sein, wird vielleicht zu etwas, das einer als ein Kunstwerk bezeichnet, aber natürlich nicht zwingend. Was die Rechtsprechung betrifft, so wendet diese Sätze an, die als Rechtsstätze auf einen Rechtsgegenstand bezogen formuliert sind. Der Rechtsgegenstand ist dann nicht die Kunst, sondern z.B. ein Gleichheitsgrundsatz (im Gegensatz zu Grundsätzen, die einem solchen widerstreiten, z.B. Behauptungen einer Rassenlehre).
 
Zuletzt bearbeitet: (st anstelle von t)
Piktogramm schrieb:
Alles Andere ist recht klar festgelegt und dürfte Niemand in seiner persönlichen Entfaltung großartig einschränken.

„Das Gesetz ist gerechtfertigt, weil es im Gesetzbuch steht.“

Piktogramm schrieb:
Ist es nicht. Bei uns gibt es einfach nur netterweise Gesetze, die es erlauben recht früh einzuschreiten, wenn sich jemand dazu berufen fühlt historische Verbrechen positiv darzustellen.

Das Zeigen eines Symbols ist nicht gleichbedeutend mit der positiven Darstellung historischer Verbrechen.

Syrell schrieb:
Es ist die Naivität und Borniertheit, die eine differenzierte Betrachtungsweise von passiven Satirefilmen und interaktiven Computerspielen unmöglich macht.

Bitte erklär mir den Unterschied zwischen einem Film und einer Cutscene in einem Spiel! Indy und Basterds als passive Satire zu bezeichnen, spricht übrigens auch Bände.

Syrell schrieb:
Es bringt dann auch nichts dieses Thema weiterzu zerpflücken, solange es Leute gibt, die Hakenkreuze und SS Runen damit rechtfertigen, dass ihre persönlicher Unterhaltungswert mit dem Hakenkreuz ein höherer ist , als wenn man sie durch unbelastete Symbole ersetzt.

Ersatzsymbole zu verwenden, verbiegt und relativiert die Geschichte, denn dann waren es ja nicht die Nazis, die die Verbrechen begangen haben, sondern „das Regime“ mit dem eckigen Adler.

Blau&Gruen schrieb:
Wenn Du etwas qualifiziert über eine Negation wie "kein Automatismus", verfährst Du unter einer negierenden Voraussetzung. Was ist das "Vorurteil" in Deiner Bestimmung? Das finde ich die interessante Frage. Was sagt die Sprache aus, wie wir etwas beurteilen, z.B. die Verbindung von Kunst und einem Computerprogramm, das kein natürlicher Gegenstand ist, sondern gerade ein "(mathematisch-logischer) Automat". Ein Automat der aufhört ein Automat zu sein, ist vielleicht in Kunstwerk, aber natürlich nicht zwingend.

Willst du darauf hinaus, daß Spiele (noch) häufig eine niedrigere Schöpfungshöhe haben als Filme? Dieses Problem hatte wahrscheinlich jedes Medium bei seinem Aufkommen im Lauf der Geschichte. Spätestens wenn alle der Nicht-Digital-Natives weggestorben sind, wird sich da einiges ändern.
 
DeusoftheWired schrieb:
Willst du darauf hinaus, daß Spiele (noch) häufig eine niedrigere Schöpfungshöhe haben als Filme? Dieses Problem hatte wahrscheinlich jedes Medium bei seinem Aufkommen im Lauf der Geschichte. Spätestens wenn alle der Nicht-Digital-Natives weggestorben sind, wird sich da einiges ändern.
Wieviel Kreativität steckt in den Butterwerken von Beuys oder Filmaufnahmen des Künstlers mit Wolf im Gehege? Vielleicht ist das gar nicht der Punkt, sondern, was Dein "kein Automatismus" besagt, dass es nicht nur Zwangsläufigkeiten gibt, sondern so etwas wie einen "inneren Widerspruch", der in der Beschreibung im Nachhinein sichtbar wird. Wenn man so redet, kommen die interessanten Probleme auf. Dann kann man sich überlegen, was macht die Butter bei Beuys, was der Wolf im Gehege einerseits und andererseits kann man sich die Frage stellen, in welches Set von Objekten gehören Swastikas. Ich finde Dein "kein Automatismus" interessant, weil diese Qualifizierung zum Nachdenken anregt über die vorausgesetzten Begründungen für Werte, die ja nicht die gleichen sein müssen in einer Interpretationstheorie der Ästhetik und bei der Rechtsprechung. Sich ähneln können die Zielsetzungen bezogen auf ein Werteumfeld, l'ésprit pour ansi dire.
 
Zuletzt bearbeitet:
DeusoftheWired schrieb:
„Das Gesetz ist gerechtfertigt, weil es im Gesetzbuch steht.“

Das Zeigen eines Symbols ist nicht gleichbedeutend mit der positiven Darstellung historischer Verbrechen.
Du verdrehst einfach Aussagen Anderer. Das was du zu meinen Aussagen und denen von Anderen schreibst beinhalten diese nicht einmal ansatzweise. Ich würde ja gern Argumente austauschen, aber ich kann mir schon nicht sicher sein wie verdreht die bei dir ankommen.
 
Blau&Gruen schrieb:
Die Annahme Videospiele seien Kunst erstaunt.
Ich frage mich auch immer wieder, wie man eine weiße Leinwand, ein ungekippter Mülleimer oder eine dreckige Badewanne für Kunst halten kann (habe ich schon in Kunstausstellungen gesehen) für Kunst oder den letzten Star Wars Film für gut!

Es ist fast schon anmaßend Kunst in irgendeine allgemeingültige Definition zu quatschen zu wollen.

Über (Kunst)Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Vielleicht mögen Games für dich keine Kunst sein, aber dass bedeutet noch lange nicht, dass es ALLE anderen auch so sehen.
 
Syrell schrieb:
Spiele dienen 99% zur Unterhaltung und Bespaßung. Da haben SS Runen und Hakenkreuze nichts verloren, genauso wie in der Öffentlichkeit, da müssen dann halt manche Menschen durch Bevormundung per Gesetz gezwungen werden. Ohne Gesetze würden schnell wieder menschenfeindliche Dinge geschehen , Hakenkreuze und Spass haben nichts miteinander zutun und gehören aus Unterhaltungssoftware verbannt. Heranwachsende, die Papa rein zufällig beim Zocken zusehen, bringen Hakenkreuze mit nem coolem Spiel in Verbindung, Kunstgedanke hin oder her. Die USK soll die Jugend genau vor solchen gefährlichen und falschen, vermeintlich coolen Einflüssen schützen.

Spielfilme dienen 99% zur Unterhaltung und Bespaßung. Da haben SS Runen und Hakenkreuze nichts verloren, genauso wie in der Öffentlichkeit, da müssen dann halt manche Menschen durch Bevormundung per Gesetz gezwungen werden. Ohne Gesetze würden schnell wieder menschenfeindliche Dinge geschehen , Hakenkreuze und Spass haben nichts miteinander zutun und gehören aus Unterhaltungssoftware verbannt. Heranwachsende, die Papa rein zufällig beim Zocken zusehen, bringen Hakenkreuze mit nem coolem Spiel in Verbindung, Kunstgedanke hin oder her. Die FSK soll die Jugend genau vor solchen gefährlichen und falschen, vermeintlich coolen Einflüssen schützen.


Oh ne, Spielfilme sind ja "Kunst"...
Merkst du selber oder?
Ergänzung ()

Piktogramm schrieb:
Das was du zu meinen Aussagen und denen von Anderen schreibst beinhalten diese nicht einmal ansatzweise.

Liest du andere Antworten von ihm als ich?
Wenn du sagst
Piktogramm schrieb:
Wenn sich jemand dazu berufen fühlt historische Verbrechen positiv darzustellen.
und darauf entgegnet wird, dass das Zeigen (Worum es hier immernoch geht!) nicht gleich positiv darstellen bedeutet, wo enthält das deine Aussage "nicht mal ansatzweise"?
Es ist wohl eher so, dass du mit deiner Aussage versuchst, weg von seiner Aussage zu kommen, um ein Gegenbeispiel zu konstruieren, um Verbote zu rechtfertigen.
Ansonsten kann ich mir dieses Ausweichen deinerseits nicht erklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Corros1on schrieb:
Über (Kunst)Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.
Es gab einen Artikel in The Atlantic (eine amerikanische Zeitschrift) dieses Wochenende über Kafkas Nachlass. Der Autor Adam Kirsch bespricht darin ein Buch von Benjamin Balint, Kafka's Last Trial, und stellt die Frage, ob Max Brod, der Herausgeber von Kafka's Werken, ethisch gehandelt habe, als er die Werke von Kafka nach dessen Tod veröffentlichte.
Preserving an author’s work against his or her will implies that art belongs more to its audience than to its creator. And in strictly utilitarian terms, Brod undoubtedly made the right choice. Publishing Kafka’s work has brought pleasure and enlightenment to countless readers (and employment to hundreds of Kafka experts); destroying it would have benefited only a dead man (Adam Kirsch, Who Gets to Claim Kafka?, The Atlantic, September 2018 issue).
Wer wird widersprechen wollen? Kafkas Werk beschert uns Freude, Einsicht und es wird wie der Hintergrund der Publikation zeigt, über Kunst, Literatur, Geschmack gestritten. Jedoch gilt auch, dass das noch lange nicht bedeutet, dass alle dasselbe sehen (wie Du schreibst).
Max Brod hat in den Texten von Kafka einen Wert wahrgenommen, den der Autor so vielleicht noch nicht erkannte. Kafka hat sich bekanntlich dahin geäussert, dass sein Werk (zumindest die nicht veröffentlichten Texte) nach seinem Tode zerstört werde.
Ein Wert muss nicht jedem zugänglich sein, kann aber verallgemeinert werden, was das Wesen eines Wertes ist, oder wie es Adam Kirsch formuliert: What counts is that we are all living in Kafka’s world. Zweifelsfrei, dies ist der Fall!
Ob der mathematisch-logische Automat (das Computerprogramm, das der Unterhaltung dient) zur Kunst gehört oder doch eher eine Art von Kaffeemaschine, wie einmal treffend über Computer festgestellt wurde, darstellt, ist nicht so wichtig, entscheidend ist unser Verhältnis zu Dingen und wie wir sie in Relation zueinander zu setzen vermögen, was wir darin sehen und ob wir dies zu verallgemeinern vermögen.
Die Frage ist dann, was heisst es etwas ästhetisch, literarisch zu verallgemeinern; das Werk mehr dem Betrachter, Leser zu zuschreiben als dem Künstler, Autoren (art belongs more to its audience than to its creator)? Wert und Werk sind nicht dasselbe. Der Wert setzt die Distanz der Interpretation voraus; ein Apriori, das seinerseits Fragen aufwirft.
 
Zuletzt bearbeitet: (Orthographie)
Syrell schrieb:
....Ohne Gesetze würden schnell wieder menschenfeindliche Dinge geschehen , Hakenkreuze und Spass haben nichts miteinander zutun und gehören aus Unterhaltungssoftware verbannt. Heranwachsende, die Papa rein zufällig beim Zocken zusehen, bringen Hakenkreuze mit nem coolem Spiel in Verbindung, Kunstgedanke hin oder her. Die USK soll die Jugend genau vor solchen gefährlichen und falschen, vermeintlich coolen Einflüssen schützen.

Damit widersprichst Du Dir selber ein wenig. Entweder prüft die USK und damit ist es für den volljährigen ok oder nicht. Wenn es aber geprüft wurde hat Papa seinem Sohn das auch nicht zu zeigen. Denn wenn der Sohn das gut findet bedeutet das Papa Ihm zu lange davon gezeigt hat.
Ergänzung ()

Syrell schrieb:
....... für mich haben Hakenkreuze nichts in Unterhaltungssoftware verloren und ja gäbe es kein Gesetz und staatliche Aufsicht (Polizei) würde genau dies die Folge sein. Manche Leute sind und bleiben halt naiv.

Zum Glück nur Deine Meinung. Die Leugnung und das verbieten solcher Sysmbole sind doch Augenwischerei. Keiner lässt sich von einem solchen Verbot abhalten ein Nazi zu werden. Und keiner wird durch den Anblick eines solchen zu einem. USK hin oder her. In manchen bereichen finde ich es völlig in Ordnung Spiele und auch Filme für Jugendliche und Kinder zu prüfen. Aber ich als Erwachsenner Mensch mächte schonb selber bestimmen was für mich gut ist oder nicht.
Ergänzung ()

Syrell schrieb:
......Manche Leute können halt nicht auf Hakenkreuze verzichten.

Vielleicht geht es den meisten gar nicht um das hakenkreuz sondern darum als mündiger Bürger selber entscheiden zu wollen ob das Spiel etwas für Sie ist oder nicht. Ich möchte und werde möglichst nie etwas zensiertes lesen, hören oder spielen wollen. Das ist erstmal der alles entscheindene Punkt. Wolfenstein ist eben ein Spiel gegen Nazis und somit sind auch die Symbole vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
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@DarkerThanBlack
magst wohl Recht haben :/ gibt es für PC-Spieler Mods, die es uncut machen (die aktuellen Wolfensteins)?
Jemand schrieb hier noch, dass man wenn man auf englisch spielen kann, auch uncut kriegt. Da wurde aber nicht bedacht, dass es aufgrund von Region Locks wohl nicht auf meinem heimischen PC aktivierbar wäre, egal was für Uncut Games aus dem Ausland.
 
Bonanca schrieb:
Liest du andere Antworten von ihm als ich?
Wenn du sagst

und darauf entgegnet wird, dass das Zeigen (Worum es hier immernoch geht!) nicht gleich positiv darstellen bedeutet, wo enthält das deine Aussage "nicht mal ansatzweise"?
Es ist wohl eher so, dass du mit deiner Aussage versuchst, weg von seiner Aussage zu kommen, um ein Gegenbeispiel zu konstruieren, um Verbote zu rechtfertigen.
Ansonsten kann ich mir dieses Ausweichen deinerseits nicht erklären.

Deus hat aus meiner Beschreibung der Rechtslage ein "Das Gesetz ist gerechtfertigt, weil es im Gesetzbuch steht." gemacht. Was schlichtweg von mir nicht geschrieben noch angedeutet wurde (**). Ein Fakt der aktuellen Rechtslage ist, dass das bloße Verwenden gewisser Symbolik ohne zugelassenen Kontext verboten ist.

Meine persönliche Wertung dazu ist, dass die persönliche Entfaltung von Personen dadurch nicht eingeschränkt werden dürfte. Denn mal ehrlich, wer rennt mit irgendwelcher Symbolen offen herum, wenn nicht um eine positive Assoziation mit dem Symbol / dahinter liegenden Inhalten zu wecken. Fußballfans rennen mit ihrem Mannschaftsfarben herum um ihre Zugehörigkeit auszudrücken, jede Armee hat ihren eigenen Kanon an Symbolen und Bräuche um ihren Zusammenhalt zu symbolisieren. Niemand trägt solche Symbole um eine Opposition auszudrücken(*). Entsprechend geht das Gesetz davon aus, dass wenn Symbole verfassungsfeindlicher Organisationen ohne weiteren Kontext dargestellt werden eine positive Darstellung eben dieser Symbole ist. Da ist das Gesetz wirklich sehr nah dran am realen Leben.

Klar kann man jetzt diskutieren wollen, ob ein derartiges Verbot sinnvoll ist. Nur die Argumente die ich hier überwiegend lese sind "Geschichtsrevision" was wirklich Bullshit ist, da die historische, nicht glorifizierende Verwendung eben solcher Symbole ja erlaubt ist. Genauso wie die nicht positive, künstlerische(***) Verwendung.
Das irgendwelche Filme, Modelle, Spiele nicht akkurat seien wenn da gewisse Symbolik fehle ist auch Bullshit. Denn die Spiele die bisher erwähnt wurden stellen das NS-Regime und Kriege nicht annähernd akkurat dar. Die damals begangenen Verbrechen werden eben nicht auch nur annähernd realitätsnah dargestellt. Wenn da also Nazis mit echten Symbolen durchs Bild rennen ist das eine deutliche Fehldarstellung der Verbrechen.

*Eine Abwandlung von solchen Symbolen um eine Opposition auszudrücken gibt es. Deswegen sind solche Verwendungen ja auch erlaubt, da sie einen entsprechenden Kontext liefern.

(**) Deus' Aussage ist so oder so Schwachsinn. Der Grundsatz das ein Gesetz rechtfertigt weil es ein Gesetz ist gibt es schlicht nicht (in einem Rechtsstaat).

(***) Wobei der Begriff "Kunst" rechtlich und durch vorhandene Rechtssprechung recht genau definiert ist. Viel genauer geht es fast nicht wenn man mit einem statischem Text in natürlicher Sprache eine Regelung für die reale Welt formulieren will.
 
Wir reden hier über die Abschaffung eines bestehenden Gesetzes bzw. die neue Ausnahmeregelung. Dein Argument für das Fortbestehen des Gesetzes war

Piktogramm schrieb:
Alles Andere ist recht klar festgelegt

, was nun mal ziemlich schwach ist.

Piktogramm schrieb:
Ein Fakt der aktuellen Rechtslage ist, dass das bloße Verwenden gewisser Symbolik ohne zugelassenen Kontext verboten ist.

Das ist der IST-Zustand. Es geht darum, ob und weshalb das dreiundsiebzig Jahre nach Kriegsende immer noch so sein sollte und ob dieses Gesetz gerechtfertigt ist.

Piktogramm schrieb:
Niemand trägt solche Symbole um eine Opposition auszudrücken(*). Entsprechend geht das Gesetz davon aus, dass wenn Symbole verfassungsfeindlicher Organisationen ohne weiteren Kontext dargestellt werden eine positive Darstellung eben dieser Symbole ist.

2006 war sogar ein Stuttgarter Gericht der Auffassung, durchgestrichene Hakenkreuze würden unter § 86 fallen und verurteilte einen Versandhändler, der diese anbot, zu einer Geldstraße. 2007 wurde dieses Urteil dann vom BGH kassiert.

Unabhängig davon versteh ich nach wie vor nicht, wie hier im Thread einige auf die Idee kommen, Nazis würden in den Wolfenstein-Titeln glorifiziert dargestellt. Das Gegenteil ist der Fall, sie sind die Stinkstiefel der Wolfenstein-Lore.

Piktogramm schrieb:
Klar kann man jetzt diskutieren wollen, ob ein derartiges Verbot sinnvoll ist. Nur die Argumente die ich hier überwiegend lese sind "Geschichtsrevision" was wirklich Bullshit ist, da die historische, nicht glorifizierende Verwendung eben solcher Symbole ja erlaubt ist. Genauso wie die nicht positive, künstlerische(***) Verwendung.
Das irgendwelche Filme, Modelle, Spiele nicht akkurat seien wenn da gewisse Symbolik fehle ist auch Bullshit. Denn die Spiele die bisher erwähnt wurden stellen das NS-Regime und Kriege nicht annähernd akkurat dar. Die damals begangenen Verbrechen werden eben nicht auch nur annähernd realitätsnah dargestellt.

Wenn du Akkuratesse vermißt, dann ist alles außer einer Film- oder Tonaufnahme aus der Zeit ungenau, sogar Zeitzeugenberichte und Werke wie Das siebte Kreuz, Nackt unter Wölfen etc. Alternativweltgeschichten nehmen Ereignisse, die tatsächlich geschehen sind, und mischen solche hinzu, die nicht geschehen sind. Stark vereinfacht kann man sagen, daß Wolfenstein eine Version von The Man in the High Castle ist, auf die der Konsument Einfluß ausübt.

Piktogramm schrieb:
Wenn da also Nazis mit echten Symbolen durchs Bild rennen ist das eine deutliche Fehldarstellung der Verbrechen.

Die echten Symbole nennen Roß und Reiter. Keine andere Nation kommt auf die Idee, ihre Genozide unter falscher Flage segeln zu lassen (auch wenn sie sie zugegeben gern unter den Teppich kehren würden).
 
Piktogramm schrieb:
Es tut mir leid, aber solche Aussagen höre ich von Pegida anhängern...

Und genau solche Aussagen wie deine machen das noch problematischer und geben eher den Nazis Aufwind. Die freuen sich ja sogar, wenn etwas "ihr Ding" wird, weil andere durch Vorurteile wie deine als Nazis abgestempelt werden und das dann evtl. sein lassen.
Und ja, Zoidberg hat recht, dass heute alles und jeder als Nazi bezeichnet wird, bloß weil irgendwo ne Parallele ist, selbst wenn derjenige der totale Antinazi sein sollte. Trägst du ein T-Shirt mit Wölfen, Thors Hammer oder Runen, weil du Fan von Witcher 3 oder Marvel bist? Egal, NAZI! "Weil Nazis ja auch auf Wölfe, Runen und nordische Kultur stehen". Und wenn du es abstreitest hast du ja nur bestätigt, dass du ein Nazi bist. :rolleyes: Gefällt es dir nicht, wenn der nächste James Bond ein Schwarzer ist? Auch Nazi, egal was für Argumente du bringst. Willkommen in 2018.
 
DeusoftheWired schrieb:
Wir reden hier über die Abschaffung eines bestehenden Gesetzes bzw. die neue Ausnahmeregelung. Dein Argument für das Fortbestehen des Gesetzes war
Du redest darüber! Was es nicht automatisch zum Thema aller Anderen macht.
, was nun mal ziemlich schwach ist.
Wo ist das schwach?

Das ist der IST-Zustand. Es geht darum, ob und weshalb das dreiundsiebzig Jahre nach Kriegsende immer noch so sein sollte und ob dieses Gesetz gerechtfertigt ist.
Also ich sehe dich ja als guten Beweis, wieso die Gesetzgebung so notwendig ist. Es scheint dir nicht möglich das Gesetz in seiner aktuellen Wirkung nachzuvollziehen und eventuell kritisch mit deiner eigenen Meinung abzugleichen. Der daraus mögliche Umgang mit den Symbolen und Inhalten der deutschen Vergangenheit ist das was mir sorgen macht.

2006 war sogar ein Stuttgarter Gericht der Auffassung, durchgestrichene Hakenkreuze würden unter § 86 fallen und verurteilte einen Versandhändler, der diese anbot, zu einer Geldstraße. 2007 wurde dieses Urteil dann vom BGH kassiert.
Was eher ein Beweis für das Funktionieren der Judikative ist. Bei der (wie bei Exekutive und Legislative) Niemand bei klarem Verstand davon ausgeht, dass sie immer perfekt funktionieren, weswegen es Kontroll und Korrekturmöglichkeiten gibt. Die haben ja gegriffen.
Lustigerweise ist der Sachverhalt der im ursprünglichen Artikel der diesem Thread vorangeht recht ähnlich gelagert.

Unabhängig davon versteh ich nach wie vor nicht, wie hier im Thread einige auf die Idee kommen, Nazis würden in den Wolfenstein-Titeln glorifiziert dargestellt. Das Gegenteil ist der Fall, sie sind die Stinkstiefel der Wolfenstein-Lore.
Das hat wenn nur keine Menge behauptet. Lustigerweise schreibst du auch "andere" wenn du einen Text von mir zitierst. Entscheide dich bitte, ob du meine Texte zitierst und meine Aussagen kommentierst oder die von "Anderen".

Wenn du Akkuratesse vermißt, dann ist alles außer einer Film- oder Tonaufnahme aus der Zeit ungenau, sogar Zeitzeugenberichte und Werke wie Das siebte Kreuz, Nackt unter Wölfen etc. Alternativweltgeschichten nehmen Ereignisse, die tatsächlich geschehen sind, und mischen solche hinzu, die nicht geschehen sind. Stark vereinfacht kann man sagen, daß Wolfenstein eine Version von The Man in the High Castle ist, auf die der Konsument Einfluß ausübt.
Schonwieder (an meinem Punkt) vorbei. Ich bemängele nicht die Akkuratesse, sondern die Inkonsequenz der Forderung, div. Symbole müssten in Spielen für eben jene Akkuratesse vorhanden sein. Wenn die Forderung das NS-Regime mal wirklich realistisch darzustellen ausbleibt.

Die echten Symbole nennen Roß und Reiter. Keine andere Nation kommt auf die Idee, ihre Genozide unter falscher Flage segeln zu lassen (auch wenn sie sie zugegeben gern unter den Teppich kehren würden).
Was zur Hölle? Das (öffentliche) Leugnen / Relativieren der NS-Verbrechen ist (empfindlich) strafbewährt. Was global gesehen ein Novum ist. Genauso welche Gruppe meinst du schon wieder mit "sie"?


Turrican101 schrieb:
Und genau solche Aussagen wie deine machen das noch problematischer und geben eher den Nazis Aufwind. Die freuen sich ja sogar, wenn etwas "ihr Ding" wird, weil andere durch Vorurteile wie deine als Nazis abgestempelt werden und das dann evtl. sein lassen.
Und ja, Zoidberg hat recht, dass heute alles und jeder als Nazi bezeichnet wird, bloß weil irgendwo ne Parallele ist, selbst wenn derjenige der totale Antinazi sein sollte.
Funfakt, in der Aussage "Es tut mir leid, aber solche Aussagen höre ich von Pegida anhängern..." ist genau 0x das Wort "Nazi" enthalten. Ein Hinweis, dass ein gewisser Sprachschatz und damit oft einhergehend div. Gedankengut stark auch von div. anderen Gruppen genutzt wird ist eben genau nur ein solcher Hinweis.
Es auch ein typisches Muster bei Rechten, dass sie anfangen von "Nazikeule" und "Rassismuskeule" zu sprechen um so jegliche Kritik abzuwehren anstatt sich damit auseinanderzusetzen. Wer solche Verhaltensmuster übernimmt bekommt sie von mir an den Kopf geworfen, ohne dass ich diese Person als rassischtisch bezeichne oder Nazi nenne ;).
 
Piktogramm schrieb:
Die damals begangenen Verbrechen werden eben nicht auch nur annähernd realitätsnah dargestellt. Wenn da also Nazis mit echten Symbolen durchs Bild rennen ist das eine deutliche Fehldarstellung der Verbrechen.
welche fehldarstellung? ein spiel kann niemals alles darstellen, was sich in nazizeit abgespielt hat, das kann auch kein film. man kann immer nur einen teil davon sehen.
wenn wir jetzt von einem WW2 shooter ausgehen, kann man darin die kriegerischen auseinandersetzungen sehen, das wird in einem WW2-film nicht anders sein.
schindlers liste geht explizit auf die greuel in KZs ein, lässt dafür den krieg weitestgehend links liegen. nichtsdestotrotz ist dieser film keine fehldarstellung, nur weil nicht alles gezeigt wird.

DeusoftheWired schrieb:
Die echten Symbole nennen Roß und Reiter. Keine andere Nation kommt auf die Idee, ihre Genozide unter falscher Flage segeln zu lassen (auch wenn sie sie zugegeben gern unter den Teppich kehren würden).
Piktogramm schrieb:
Genauso welche Gruppe meinst du schon wieder mit "sie"?
schau dir mal die jugoslawien-kriege an, da brüsten sich noch heute genug mit den greuel an den jeweils anderen ethnien.
 
Piktogramm schrieb:
Du redest darüber! Was es nicht automatisch zum Thema aller Anderen macht.

Der Artikel, den wir hier kommentieren, hat genau das zum Thema: Die Neuregelung. Die dir mindestens ein bißchen gegen den Strich zu gehen scheint.

Piktogramm schrieb:
Wo ist das schwach?

Als Argument dafür, weshalb wir so ein Gesetz überhaupt brauchen, kam von dir nur, daß es existiert.

Piktogramm schrieb:
Also ich sehe dich ja als guten Beweis, wieso die Gesetzgebung so notwendig ist. Es scheint dir nicht möglich das Gesetz in seiner aktuellen Wirkung nachzuvollziehen und eventuell kritisch mit deiner eigenen Meinung abzugleichen. Der daraus mögliche Umgang mit den Symbolen und Inhalten der deutschen Vergangenheit ist das was mir sorgen macht.

Ich sehe mich als guten Beweis, wieso die Gesetzgebung nicht notwendig ist, weil ich beide Teile und das Addon in ihrer ursprünglichen, unkastrierten Version gespielt habe, mir aber trotzdem kein Bärtchen gewachsen ist und ich nach wie vor Ansichten nicht nach dem Lager ihrer Herkunft, sondern ihrer Stichhaltigkeit beurteile.

Piktogramm schrieb:
Das hat wenn nur keine Menge behauptet. Lustigerweise schreibst du auch "andere" wenn du einen Text von mir zitierst. Entscheide dich bitte, ob du meine Texte zitierst und meine Aussagen kommentierst oder die von "Anderen".

Du schreibst in diesem Thema auffallend häufig von einer positiven Darstellung der Symbolik. Wenn nicht glorifizierend, was ist sie für dich in W:TNO und W:TNC denn dann?
€dit: Link bei is.gd geht zu einer Forumssuche mit zwei Parametern, die wegen Unzulänglichkeiten der Forumssoftware nicht direkt verlinkt werden kann. /€dit

Piktogramm schrieb:
Schonwieder (an meinem Punkt) vorbei. Ich bemängele nicht die Akkuratesse, sondern die Inkonsequenz der Forderung, div. Symbole müssten in Spielen für eben jene Akkuratesse vorhanden sein. Wenn die Forderung das NS-Regime mal wirklich realistisch darzustellen ausbleibt.

Wie sähe eine konsequente Forderung denn aus?

Piktogramm schrieb:
Was zur Hölle? Das (öffentliche) Leugnen / Relativieren der NS-Verbrechen ist (empfindlich) strafbewährt. Was global gesehen ein Novum ist. Genauso welche Gruppe meinst du schon wieder mit "sie"?

Die Genozide, die andere Staaten an anderen Völkern verübt haben. https://de.wikipedia.org/wiki/Völkermord#Sonderfälle
Das erste „sie“ bezieht sich auf Nation, das zweite „sie“ auf Genozide. „auch wenn die Nationen ihre Genozide zugegeben gern unter den Teppich kehren würden“ hieße es ausgetauscht.

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Zu alles ist Nazi: Das erinnert mich an die G20-Proteste, als übereifrige Antifa andere Linke für die Verwendung eines Kraken aus Pappmaché auf sozialen Medien angepöbelt haben. Niemand aus dem Protestzug hat es antisemitisch gemeint, niemand außer der Antifa hat es antisemitisch aufgefaßt, niemand außer der Antifa wußte überhaupt, daß es es historisch antisemtisch konnotiert ist.[/QUOTE]
 
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