Handhabe gegen Zwangsdigitalisierung?

Ja und? Dennoch kein Grund alle hinter sich zu lassen, die nicht komplett an der Digitalisierung teilhaben können oder wollen.

Bei uns in der Gemeindeverwaltung bekommt man keinen Termin ohne sich online anzumelden. Selbst wenn der ganze Tag noch frei ist und man morgens um acht an der Anmeldung steht sagt der Drache hinter dem Tresen ohne Onlinetermin könne man sein Anliegen nicht vorbringen. Das kann ja auch nicht der Weg sein.

Ich sehe es ja auch so, dass man nicht alles auf ewig mitschleppen muss, aber zu sagen kauf Dir ein Smartphone sonst hast Du Pech gehabt ist meiner Meinung nach falsch.
 
Incanus schrieb:
Ich sehe es ja auch so, dass man nicht alles auf ewig mitschleppen muss, aber zu sagen kauf Dir ein Smartphone sonst hast Du Pech gehabt ist meiner Meinung nach falsch.
Irgendwann (für die Gen-Z) sind die alten Säcke (wie ich) endlich ausgestorben. Dann haben wir nur noch Leute, die mit dem Smartphone großgezogen wurden und sich fragen, was Papier überhaupt ist.

Avatoma schrieb:
Das hemmt massiv jegliche Weiterentwicklung
Oha, Online-Dokumente, die man trivial auch ausdrucken kann und die, genauso trivial, ausgefüllt zur Not wieder per OCR/KI eingelesen werden, hemmen die Weiterentwicklung?

Da hoffe ich mal, dass endlich beim Betreten jedes öffentliche Verkehrsmittel ein gültiger Fahrschein zwingend abgefragt wird (würde massensweise Schwarzfahrer abhalten und auch noch Personal sparen). Offensichtlich ist die Jugend heute nicht in der Lage, mit ihren Smartphones umzugehen (bzw. sie erwarten, dass ihr dösliges Schrott-Smartphone immer und überall Empfang haben muss.

https://www.heise.de/ratgeber/Bahn-...otz-gueltigem-Deutschlandticket-10466943.html

Anscheinend kann man das D-Ticket nicht dauerhaft in die Bahn-App laden, wie das bei meiner letzeten Bahnfahrt mit einem normalen Ticket noch möglich war (trotzdem hatte ich es ausgedruckt dabei, da icjhals alter Sack weiss, dass auf der 30km Strecke 20km kein sinnvoller Smartphone-Empfang besteht und ich als ITler immer mit dem Ausfall meiner IT rechne.
 
gymfan schrieb:
Anscheinend kann man das D-Ticket nicht dauerhaft in die Bahn-App laden
Doch, ist bei mir seit Tag 1 darin hinterlegt.

Tbf, weil ICH dafür sorge zutragen habe, das ich mein D-Ticket vorzeigen kann, auch wenn der DB Navigator streikt, mache ich immer am 1. des Monats ein Screenshot vom aktuellen Ticket :D
 
gymfan schrieb:
Irgendwann (für die Gen-Z) sind die alten Säcke (wie ich) endlich ausgestorben. Dann haben wir nur noch Leute, die mit dem Smartphone großgezogen wurden und sich fragen, was Papier überhaupt ist.
Sicher, das schleicht sich aus, daher muss man es auch nicht übers Knie brechen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wuselsurfer
gymfan schrieb:
Oha, Online-Dokumente, die man trivial auch ausdrucken kann und die, genauso trivial, ausgefüllt zur Not wieder per OCR/KI eingelesen werden, hemmen die Weiterentwicklung?

Da hoffe ich mal, dass endlich beim Betreten jedes öffentliche Verkehrsmittel ein gültiger Fahrschein zwingend abgefragt wird (würde massensweise Schwarzfahrer abhalten und auch noch Personal sparen). Offensichtlich ist die Jugend heute nicht in der Lage, mit ihren Smartphones umzugehen (bzw. sie erwarten, dass ihr dösliges Schrott-Smartphone immer und überall Empfang haben muss.

Genau, die Entwicklung wird gehemmt, weil immer in alle Richtungen gedacht werden muss, inkl. altertümlicher Backups.

Empfang, auch im Untergrund, ist übrigens gar kein Problem. Das klappt in den mir bekannten U-Bahnen hervorragend, sei es Paris oder Seoul oder Delhi. In den meisten dieser Metropolen kann man praktisch auch kaum noch Papiertickets kaufen/nutzen, teilweise gar nicht. Die Tickets sind natürlich auf dem Handy gespeichert, im Notfall noch auf einer Ersatz-Plastikkarte.

Warum das überall auf der Welt funktionieren sollte, nur in Deutschland Leute das nicht schaffen oder kein Smartphone haben, hat noch niemand schlüssig dargelegt. Denn es ist eine reine Wollen-Sache. Und damit sind wir wieder bei meiner Aussage: Wer nicht will hat Pech.
 
In anderen Ländern wird dann aber auch u.U. nicht so viel Wert auf Sicherheit gelegt. Eine App in die man alles einfach laden kann und die eventuell auch noch auf völlig veralteten Softwareversionen altertümlicher Smartphones läuft würde in Deutschland zu recht keine Zulassung bekommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: knoxxi
Ich will aber das mein Android 8 Smartphone noch vollständig unterstützt wird!!11!
 
Ja, und deshalb funktioniert hier Vieles einfach nicht. Weil immer an jede 1000%-Situation gedacht wird. Wie oft wurde denn die App in Paris oder Seoul gehackt? Und wie viele Nachteile gibt es vs. alles ist einfacher, schneller, funktioniert?
 
Nein, aber ich habe auch nicht behauptet, dass das ein massives Sicherheitsrisiko wäre, welches man nicht eingehen sollte.

Du opferst nicht deinen Sicherheitsstandard, keine Sorge. Du opferst deinen Lebensstandard und den aller anderen, weil wir nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Als Konsequenz können wir uns dann auch keinen angemesseneren Sicherheitsstandard mehr leisten.
 
Avatoma schrieb:
Du opferst nicht deinen Sicherheitsstandard, keine Sorge. Du opferst deinen Lebensstandard und den aller anderen, weil wir nicht mehr wettbewerbsfähig sind.
Da sind und werden wir uns nicht einig. Du hängst das meiner Meinung nach ein bisschen sehr hoch auf. Ich möchte auf jeden Fall keine Zustände, wie in China, wo ohne staatlich kontrollierte App nichts mehr geht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: gymfan, qiller, BeBur und eine weitere Person
Avatoma schrieb:
Du kannst die Sprache nicht? Kein Problem, hier sind Dolmetscher und Unterlagen in deiner Sprache. Du hast kein Auto? Kein Problem, du musst nicht umziehen, um dir einen Job zu suchen. Du hast kein Internet? Kein Problem, du kannst alles in Papier haben. Du hast kein Handy? Kein Problem, auch dafür haben wir Papier.

Das hemmt massiv jegliche Weiterentwicklung und deshalb werden wir konsequent von Ländern und Gesellschaften überholt, die Innovationen leben, annehmen und durchdrücken.
Das ist denke ich ein eher kleines Problem und auch gar nicht das Thema gewesen zuletzt, denn es ging um Privatunternehmen die im Regelfall ein Smartphone zur Nutzung ihrer Dienstleistung verlangen können (wie ja auch jetzt geschehen).

Avatoma schrieb:
Selbst im noch bürokratischeren und dabei auch noch extrem inkompetenten Indien bin ich ohne Papier deutlich weiter gekommen als in Deutschland.
Ich nehme hier eher ein kulturellen Problem wahr. Zum Beispiel gibt es mit dem ePerso einen sehr guten Schritt Richtung Digitalisierung und z.B. gegenüber elster oder Arbeitsagentur kann man sich damit authentifizieren. Aber meiner Wahrnehmung nach wird das wenig genutzt, weil das ist ja neu (subjektiv gesehen, existieren tut das ja schon sehr lange) und Deutsche mögen Neues tendenziell nicht so sehr.
 
@wuselsurfer

Ja. 100k Arbeitsverluste in der Industrie und private Investments auf dem Stand von 2015 sind auch gar keine harten Zahlen. lol.

@Incanus

Dann solltest du dich vom schwarz-weiß-Denken lösen.

@BeBur

Es fehlt in Deutschland generell der Zwang und die Motivation zur Innovation, seit das seit den 1970ern ausgebremst wurde. Das ist ja das, was ich schrieb: Wir müssen aufhören immer auf jeden theoretischen Einzelfall Rücksicht zu nehmen und uns dadurch auszubremsen. Niemand, der Bahnfahren muss oder möchte wird damit aufhören, nur weil er ein Smartphone braucht. Vor allem nicht, wenn's mit handfesten Vorteilen kombiniert werden würde (z. B. Zugangskontrolle zum Bahnsteig, Bezahlung direkt an der Schranke, Bezahlung nach gefahrener Strecke und nicht nach dubiosen Zonen etc.).
 
Nein, jemanden im höheren Alter, der mit der Technik nicht auf Du und Du steht. bekommst Du nicht dazu. Was ich auch nachvollziehen kann. Natürlich kenne ich auch Achtzigjährige, die damit kein oder wenig Probleme haben, aber auch andere, die in ihrem ganzen Leben damit nicht zu tun hatten und keinen Zugang zu der Technik finden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BeBur
Avatoma schrieb:
Niemand, der Bahnfahren muss oder möchte wird damit aufhören, nur weil er ein Smartphone braucht.
Also ich denke, Ticketautomaten sind das kleinste Problem der deutschen Bahn. Die Stehen schon seit 30 Jahren da rum, sind abgeschrieben. Was soll das bringen, die ohne Not abzubauen?

Incanus schrieb:
Nein, jemanden im höheren Alter, der mit der Technik nicht auf Du und Du steht. bekommst Du nicht dazu.
Da hängt auch viel Ignoranz dran nicht zu verstehen, dass Menschen Ü60 oder gar Ü80 sich nicht mehr so leicht an Neues gewöhnen. Heutige Technik ist vergleichsweise neu, alles was touchscreen basiert ist gab es vor 20 Jahren schlicht nicht. Wer heute 90 Jahre alt ist, der war 70 als das erste iPhone raus kam.
 
@Incanus

Menschen höheren Alters in China, Südkorea, Japan und anderen Ländern schaffen das auch. Wer mit dem Bus oder Zug fahren will oder muss, der lernt das schon. So wie Menschen unter Zwang immer bereit sind Dinge zu tun, die sie aus Bequemlichkeit nicht tun wollen oder "nicht können".

@BeBur

Prozessoptimierung. Die Automaten müssen gewartet werden etc. Der Umstieg auf ein einziges Medium ist immer günstiger und einfacher als verschiedene Medien zu bedienen. Kaufpreisbezahlung, Zugang zum Bahnsteig/Bahnhof etc. lässt sich alles weitgehend automatisieren und digitalisieren.

@wuselsurfer

Es ist weder meine Aufgabe noch mein Hobby dich oder andere mit leicht zu erreichbaren Informationen aufzuschlauen, die dazu noch breit und erst kürzlich durch die Medien getragen wurden. Hier ist auch nicht das PuG, wo du dumme Quellen-Spielchen spielen kannst. Wenn du keinen Bock auf Google hast, nutze halt Perplexity. Oder, um beim ÖPNV von weiter oben zu bleiben: Dann fährst du halt nicht mit. :D
 
Zurück
Oben