HDD defekt, Backups gelöscht - Was nun?

Geschafft! Die Platte läuft wieder!
Und bevor ich jetzt kurz schildere wie: Macht das besser nur wenn ihr mit der Platte eigentlich schon abgeschlossen habt und SMD-Löten bis zu einer gewissen Baugröße eigentlich keine Hürde für euch darstellt (betrifft sowohl Können als auch Equipment).

Und so hab ich es gemacht:

Herausgefunden das die adaptiven Daten der Platte auf einem ausgelagerten IC gespeichert werden und nicht mit auf dem Controller, welcher eiegntlich nur mit entsprechender Ausrüstung gewechselt werden kann. In diesem Fall war ein 8-Pin SOP auf der Platine, der sich über die Typnummer via Datenblatt als Serial Flash identifizieren ließ.

Neue Platte bestellt und darüber eine Steuerplatine in gleicher Revision herhalten.

Zur Übung zunächst den IC auf der neuen Platte entfernt. Danach den mit den gewünschten Daten.

  1. Mit neuem Lot nachverzinnen (lässt sich so später deutlich leichter Entlöten)
  2. Mit Entlötlitze das überschüssige Lot wieder entfernen
  3. Einen dünnen Kupferlackdraht hinter allen Pins einer Seiten entlangschieben
  4. Unter leichtem Zug an dem Draht einen Pin nach dem anderen erwärmen
  5. Den Draht unter dem jeweils erwärmten Pin hervor ziehen
  6. Mit dem nächsten Pin weiter machen bis alle Pins frei sind

Das IC wieder einlöten, die Stelle mit Aceton reinigen und anschließend mit einer Lupe alles gründlich auf schlechte Lötstellen und Kurzschlüsse kontrollieren.

Die Platte "als wäre nichts gewesen" anschließen, Daten Sichern.

Daten nochmal sichern und anschließend BEIDE Platten entsorgen.



Ich möchte allen Beteiligten an dieser Stelle für ihren Beistand danken! Auch wenn hier jetzt keine Informationen geflossen sind, welche inhaltlich mit der abschließenden Lösung meines Problems zu tun hatten, war ich so mit meinem Problem und reichlich Chaos im Kopf nicht allein. Wenn einem so etwas passiert, fällt es wahrscheinlich jedem schwer die Situation zu überschauen und zu dem Schluss zu kommen, dass man dem Problem mit regularen Mitteln nicht mehr bei kommt. Ich weiß das die kleine Liste oben kein geniales HowTo darstellt, aber ich hoffe auf diese Weise wenigstens etwas zurück zu geben. Und wenn es nur die Information ist, das so etwas für eine Western Digital WD Red 3TB (WD30EFRX) machbar ist.

Danke
 
Na, das Thema mit dem PROM tauschen hatten wir ja schon einige Male. Ist wahrscheinlich einfacher, als die Platine zu reparieren. Blöd ist jetzt, daß Du im Prinzip zwei funktionstüchtige Platten, aber nur eine Platine hast.

Bei eBay kann man aber öfters Platinen finden.
 
Glückwunsch! :daumen:

Megacool wäre es, wenn du Fotos z.B. gleich in deinen ersten Beitrag hinein editierst. Dann kann die Nachwelt von deiner Erfahrung profitieren.

Edit: Ich bin ehrlich gesagt noch am rätseln, was du von wo nach wo getauscht hast. Du meinst den Chip mit den Kalibrierungsdaten? Das dürfte ja eigentlich nicht gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit der Platte juckt einen in der Situation echt kein bisschen. Die Sachen sind wieder da. Ich hab für mich beschlossen beide zu Entsorgen. Wer weiß was die restliche Elektronik in der alten Platte noch zu erleiden hatte? Und wenn man den IC ein weiteres Mal umlötet: Hat vielleicht etwas durch ESD Schaden genommen? Hab ich eventuell eine kalte Lötstelle produziert? Alles Dinge die ich nicht auf die harte Tour raus finden möchte...

Edit:

Wilhelm14 schrieb:
Glückwunsch! :daumen:

Megacool wäre es, wenn du Fotos z.B. gleich in deinen ersten Beitrag hinein editierst. Dann kann die Nachwelt von deiner Erfahrung profitieren.

Wenn ich das ganze Chaos hier bereinigt habe, werde ich das gerne tun.

Wilhelm14 schrieb:
Edit: Ich bin ehrlich gesagt noch am rätseln, was du von wo nach wo getauscht hast. Du meinst den Chip mit den Kalibrierungsdaten? Das dürfte ja eigentlich nicht gehen.

Ich kann dir nicht sagen was da jetzt im Speicherbaustein lag und ich habe auch nicht getestet ob es auch ohne Wechsel geht. Ich habe mir aber ergoogelt (Das WD Forum wird technisch bemerkenswert spezifisch) das diese Kalibrierdaten und dergleichen auf eben so einem Chip oder eben im Controller direkt gespeichert werden. Auch scheint ja Konsens zu bestehen, dass es ohne eben diese Daten nicht geht. Also habe ich den einzigen Chip (ab vom Controller selber) der diese Daten hätte aufnehmen können gesucht und getauscht. Hat funktioniert...

Edit 3:
Alte Mechanik + neue Steuerplatine + alter Flash IC = lauffähige Platte
 
Zuletzt bearbeitet:
miac schrieb:
Na, das Thema mit dem PROM tauschen hatten wir ja schon einige Male. Ist wahrscheinlich einfacher, als die Platine zu reparieren.
Das hängt davon ab was genau defekt ist, eine Schutzdiode die in den Kurzschluss übergegangen ist weil sie ausgelöst hat, ist mal definitiv leichter als so einen kleinen Chip zu wechseln und selbst wenn man noch den verbrannte 0 Ohm Widerstand überbrücken muss weil der Überspannungsschutz des Netzteils nicht ausgelöst hat, bleibt der Aufwand noch wesentlich kleiner und man braucht keine zweiten, identische Platine.

Worcestersauce schrieb:
Alte Mechanik + neue Steuerplatine + alter Flash IC = lauffähige Platte
Wobei die Frage bleibt, wie gut die Kalibierdaten stimmen, denn auch wenn die natürlich zu Mechanik passen, so sind sie eben nicht auf der Elektronik erstellt worden. Wenn z.B. beim Kalibieren die Vorspannung für die Köpfe zum Lesen eingestellt wird, dann kann der Wert mit der Elektronik auf neuen Platine leicht anderes sein als mit der auf originalen Platine, war also dort z.B. der Wert 142 optimal um die besten Ergebnisse zu bekommen, so könnte mit der neuen Platine vielleicht der Wert 140 optimal sein, weil dabei eben die gleiche Spannung wie auf der anderen Platine mit 142 abgegeben wird. Damit es funktioniert, aber ob die Platten dann genauso wie neu ist, kann man eben nicht wissen, vielleicht bekommt sie dann öfter Probleme wie Schreib-, Lesefehler oder auch schwebende Sektoren. Die Daten sollten also auf jeden Fall auf eine andere Platte gesichert und so reparierte Platte mit Vorsicht gesehen werden. Ich würde eher den Chip der neuen Platine dort wieder auflöten und sie wieder an die neue Mechanik hängen als diese gemischte Kombination zu betreiben.
 
Was Du aus der Aktion insgesamt mitgenommen haben solltest ist die regelmässige und mehrfach vorhandene Sicherung wichtiger Daten (klugscheiss).


future_former
 
Das nur Backups Sicherheit vor Datenverlust bieten, ist ja keine neue Erkenntnis. Wenn man die Originaldaten oder das Backup löscht, hat man eben keine echtes Backup mehr und damit auch keine Sicherheit, auch das sollte jemand bekannt sein, wenn es auch nicht jedem immer bewusst ist und manchmal hat denn halt der eine oder andere Pech und genau dann passiert etwas. Mehrfache Backups mindern das Risiko, erhöhen aber auch den Aufwand und die Kosten.
 
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