Mich hat der Uhrenvirus vor einigen Jahren infiziert und nun habe ich mehrere Uhrenboxen mit etlichen Uhren. Meine Lieblingsmarken sind Sinn, IWC, Hamilton, Longines, Meistersinger, Mido und Panerai. Meine günstigste Uhr ist
eine Festina (sowas, das Modell gibt es ja noch), die ich mir mal im Studium gekauft habe. Die macht sich neben den deutlich teureren Uhren ganz gut, v.a. da sie eine recht gute Verarbeitungsqualität hat. Bei Fossil hat mir die Qualität nie zugesagt, weshalb ich mir vor vielen Jahren mal eine in Tonneau-Form angeschaut, diese aber nie gekauft habe.
Aber man muss vorsichtig sein, gerade bei den Modeuhren kann sich die Qualität über die Jahre extrem verändern. Nicht so bei den Markenuhren, deren Qualität sehr stabil ist. Der Unterschied zwischen den teureren und den billigeren Uhren liegt meiner Meinung nach in den verwendeten Materialien, der Verarbeitungsqualität und natürlich der Mechanik. Letzteres, denn bei einer teuren Uhr geht es weniger um die exakte Zeitmessung, sondern um die Faszination um ein technisches Präzisionsinstrument, dessen Funktionsweise sich trotz Flug zum Mond, dem Siegeszug des Computers, Facebook und Co. bis heute nicht verändert hat. Nur mit dieser Faszination lässt sich erklären, warum sich jemand z.B. für knapp 7000,- Euro eine Omega Co-Axial kauft und sich dann freut, dass sie am Tag nur 5 Sekunden vor geht(*). Für eine billige Quartz-Uhr ist der genaue Gang kein Problem, hier fehlt aber der Charme der Mechanik.
Und so trage ich mittlerweile am liebsten Uhren, deren Werke man von Hand aufziehen muss. Zur Not geht auch eine Automatik-Uhr, aber Quartz kommt mir nicht mehr ins Haus. Außer bei meiner Sinn UX, bei der man ein Quartz-Werk verbauen musste, weil die Uhr mit Öl gefüllt ist.
Nun zur den Fragen: Von einer Uhr für 50 Euro kann man die Uhrzeit genauso schlecht oder gut ablesen, wie von einer Uhr für 200 oder 20000 Euro. Die Frage ist, was Du suchst. Es gibt die Modeuhren, die sich genauso ändern, wie die saisonale Mode. Dann gibt es die Mittelklasse zwischen 300 und 700 Euro, in der man schon anspruchsvollere Uhren bekommt (Saphirglas, Entspiegelung z.B.). Und ab zirka 1000 Euro nach oben offen fangen die mechanischen Uhren der großen Markenhersteller an.
Dann gibt es noch verschiedene Klassen von Uhren, damit meine ich sportliche Uhren (meist mit Taucherring oder Flugzeitenmesser o.a.), Dress-Watches (elegant, unauffällig) oder extrovertierte Uhren mit einem auffälligen und ungewöhnlichen Design. In allen Fällen sollte man für sich auch entscheiden, ob man als Armband Stahl, Silikon oder Leder haben will.
Für 50 Euro würde ich mir keine Uhr kaufen, außer mir wäre die Uhr im Endeffekt völlig egal. Bis 200 Euro gibt es schon ein paar interessante Uhren, wie z.B. die
Casio Edifice oder auch das Modell "EF-546D-1A1VEF" für knapp 100 Euro. Die
Citizen Promaster Sea ist für zirka 200 Euro auch ein echter Klassiker oder die
Tissot-Reihe PRS. Bis zirka 400 Euro würde ich mich dann bei Citizen in der Promaster-Reihe umsehen oder bei Steinhart-Uhren. Die Promaster-Reihe ist einfach grandios, v.a. die Sky-Editionen. Funk, Solar, tolles Finish, Saphirglas, ewige Laufzeiten, eine rundum Sorglosuhr. Bei Steinhart bekommt man hingegen mechanische Uhren zu einem top Preis. Wenn z.B. auf der
Ocean Black ein bekannter Markenname stünde, koste sie wahrscheinlich mindestens das Doppelte.
Darüber würde ich als erstes bei Longines nachschauen. Die Qualität meiner
Hydro Conquest begeistert mich bis heute, mittlerweile seit drei Jahren. Der schleichende Sekundenzeiger, die tadellose und wertige Verarbeitung. Für damals von mit gezahlte 740 Euro ein echtes Schnäppchen. Longines hat hier meiner Meinung nach ein echt gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Bei Hamilton ist das ähnlich, hier bin ich mit einer
Jazzmaster Maestro sehr glücklich. Allerdings haben wir nun schon die 1000,- Euro Marke durchsprungen.
Es gibt natürlich noch etliche andere Marken und Modelle. Aber eine Uhrenberatung ist immer schwierig, denn eine Uhr kann technisch noch so toll sein, wenn sie dem Träger nicht gefällt, hat er keine Freude damit. Die oben angegebenen Marken wären jedenfalls jene, bei denen ich mich umschauen würde.
(*)Es gibt natürlich auch den Grund des Prestige, aber den lassen wir mal außen vor.