Homeserver CPU

DecaTec

Ensign
Registriert
Dez. 2006
Beiträge
231
Hi!

Ich plane z.zT. die Anschaffung eines Homeservers. Die Komponenten habe ich mir schon so weit rausgesucht, unschlüssig bin ich nur noch bei der CPU. Gesetzt ist auf jeden Fall Intel Sockel 1155. Das ganze sollte dann auch möglichst stromsparend sein, da der Server 24/7 laufen soll. Zur Auswahl stehen folgende:

  • Celeron G530: günstigste Zweikern-CPU, ca. 40€
  • Pentium G620: etwas höherer Takt, mehr L3 Cache, ca. 58€
  • Celeron G540T: Stromspar-Variante, ca. 53€
  • Pentium G640T: Stromspar-Variante, ca. 64€

Meine Fragen dazu wären nun:
1. Lohnt sich der Aufpreis für einen Pentium mit etwas höherem Takt und mehr L3 Cache?
2. Lohnt es sich, eine stromsparende 'T'-Variante zu nehmen? Diese verbrauchen unter Volllast max. 35 Watt, im Gegensatz zu max. 65 Watt bei den 'nicht-T' CPUs, sind dafür aber auch teuer. Überlegung ist hier die, dass der Server wohl fast die ganze Zeit im Leerlauf sein wird. Gibt es hier auch Unterschiede im Leerlauf-Stromverbrauch, oder gibt es hier wirklich nur Unterschiede unter Volllast?

Was wäre hier die Empfehlung?
Ach ja, Mainboard wird wohl ein ASRock B75M.
 
1. Was soll der Server denn alles machen?
2. TDP != max. Verbrauch
Ich denke, dass es sich nicht lohnt eine T-Variante zu kaufen. Würde einfach den günstigsten nehmen. Leider findet man im Netz zu LowEnd-CPUs selten Tests mit Verbrauchsmessung.
 
Ich würde die günstigste CPU nehmen. Wenn du eine kleine SSD als Systemlaufwerk und eine große HDD als Datenlaufwerk nimmst, dann ist die CPU-Geschwindigkeit beinahe egal. Außerdem werden die Prozessoren im Leerlauf ungefähr gleich viel verbrauchen.

Ich habe einen ähnlichen Homerserver für TV-Streming via MediaPortal. Neuerdings steuere ich ihn sogar passwortfrei über eine Remotedesktopverbindung.
 
duch power-gating werden die nicht genutzten kerne im idle abgeschaltet, daher sind bei allen intel-cpus die idle-verbrauchswerte recht nah beinander (egal ob i7 oder i3 oder pentium/celeron).
ich würde auch einfach den günstigsten nehmen (oder brauchst du die leistung?)
 
Die TDP dient aber schon als Richtwert.
Mein 45W Athlon erzeugt unter Last auch einen Verbrauch von 45W an - zumindest zeigt das hwmonitor an.
Beim Heimserver ist es vor allem wichtig, dass die Komponenten im Leerlauf wenig verbrauchen. Der oben angesprochene Athlon läuft mit etwa 17 Watt, mein i3-2310 jedoch nur mit 7 Watt.
Daher denke ich, dass deine ausgesuchten CPUs sich im Leerlauf nicht viel nehmen werden, jedoch würde ich eine CPU der neuesten Generation wählen und somit mit der aktuellsten Fertigung nehmen.
 
Tja,
erst einmal solltest Du sagen, welche Aufgaben der Homeserver leisten soll.
Für einen Fileserver reicht ein Atom-Prozessor mehr als aus.
Wenn Videos nicht nur über DLNA gestreamt, sondern vorab transkodiert werden sollen, kommt es auf die Auflösung an. Bei FullHD und höchster Qualität kann da sogar ein Quadcore in die Knie gehen.

Übrigens:
TDP ist NICHT gleich Verbrauch!
Der Pentium G840 hat eine TDP von 65 Watt.
Ich habe hier ein Komplettsystem
(H61 Board, 4GB RAM 1333, SSD, DVD-Brenner, 80Plus TFX12V Netzteil),
wo das GESAMTsystem unter IntelBurnTest (Linpack) gerade mal 56Watt verbraucht.
(einfach Desktop Idle unter Win7 verbraucht 31 Watt)

Gemessen mit dem Verbrauchszähler der in einer der letzten c't-Ausgaben Testsieger war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fireball89 schrieb:
2. TDP != max. Verbrauch
maximale wärme die abgeführt wird ist der maximale stromverbrauch. wenn ein cpu 45 watt strom verbraucht, erzeugt er 45 watt wärme. tdp ist die angabe für die maximale zu erwartende wärme, die abgeführt wird, also der maximal zu erwartende verbrauch.

ansonsten musst du mir noch erzählen wo da noch ein relevanter energiefluss ist der energie zum cpu transportiert/abtransportiert.

wenn die tdp nicht erreicht wird, dann wurde die konservativ angegeben - denn maximale wärme ist beim cpu immer der maximale verbrauch - und auch chip und temperaturabhängig. ne gute kühlung hält den chip kühler --> weniger verbrauch
 
Zuletzt bearbeitet:
Fireball89 schrieb:
1. Was soll der Server denn alles machen?

Soll als File-Server und v.a. zum Streaming von Multimedia-Inhalten dienen.

Fireball89 schrieb:
2. TDP != max. Verbrauch

OK, stimmt auch wieder. Aber weniger TDP bedeutet auch, dass weniger Kühlleistung her muss. Und die 'T'-Varianten der CPUs werden unter Belastung einfach weniger verbrauchen...

KodeX schrieb:
Wenn du eine kleine SSD als Systemlaufwerk und eine große HDD als Datenlaufwerk nimmst, dann ist die CPU-Geschwindigkeit beinahe egal.

SSD ist nicht geplant, wird wohl eine 2,5" Notebook-Platte als Systemleufwerk. Es kommt hier ja nicht auf die Geschwindigkeit an. Wie verhält sich das mit einer SSD im Dauerbetrieb? Es werden ja hauptsächlich nur Daten gelesen und wenige geschrieben, also dürfte sich das wohl kaum auf die Lebensdauer der Platte auswirken, oder?
 
Mein 45W Athlon erzeugt unter Last auch einen Verbrauch von 45W an - zumindest zeigt das hwmonitor an.
hwmonitor rechnet den verbrauch nur hoch, das is sehr sehr ungenau :)
@SothaSil:
prinzipiell hast du recht, allerdings wird die tdp vom hersteller nicht anhand des realen stromverbrauchs berechnet, sondern die tdp sagt aus, welchen kühler man verwenden kann.
deshalb sind die tdp angaben ja auch so stufenweise, 17,35,65,77,95 watt usw...
da sieht der kunde sofort, ob er einen 65w kühler mit einer 35w cpu kombinieren kann!
(die kühler haben die selben abstufungen (zumindest die schwachen boxed-kühler, stärkere schaffen eh immer über 125w))

mfg
 
Wenn Du irgendwann mal feststellst, dass Du zuviel Rechenpower hast:
Man kann eine CPU auch beim Multiplier begrenzen und Undervolten,
so kannst Du dann noch einige Watt einsparen.

Ansonsten siehe oben (ca. 31 Watt im Idle Desktop Betrieb),
wenn dann kein Monitor genutzt wird, liegt auch noch der Grafikkern brach, dafür hast Du dann aber evtl.
ca. 1-2 Festplatten zusätzlich am Server angeschlossen.
Ergebnis: minimal: 740 Wh pro Tag, 5,2kWh pro Woche, 272 kWh pro Jahr = ca. 60 Euro pro Jahr an Stromkosten bei einem 24/7er Server der nur im Idle ist.

Übrigens:
der von mir o.g. G840 unter IntelBurnTest kommt mit einem Scythe Big Shuriken II auf gerade mal 58 Grad CoreTemp und ist als Tischgerät selbst unter IntelBurnTest (Volllast) unhörbar.
Ich mache gerade einige Tests um einen Standart für unsere Schulen zu entwickeln (Ausschreibungsgrundlagen anhand von Verbrauch, Leistung, Gehäusegröße, Lautstärke etc.)
 
Zuletzt bearbeitet:
@t.i.m. deswegen ist die aussage tdp != maximaler verbrauch aber falsch.
tdp gibt den maximalen verbrauch in stufen an. wenn ich das auf 1 watt genau mache sind es auch stufen. und es ist auch der fall, das beim gleichen hersteller eine höhere tdp mehr spitzenverbrauch bedeutet.

warum gibt mans nicht genauer an?

einfachheit für den kunden, weil der genaue spitzenverbrauch den gar nicht intressiert, da hier nur der durchschnittsverbrauch wirklich interessant ist.

und weil man keine genaue angabe machen kann, da das wie gesagt chip und temperaturabhängig ist.

tdp nicht anhand des realen stromverbrauchs? anhand des Spitzenverbrauchs erfolgt die einteilung in tdp klassen - weil der auch bedingt was für nen kühler ausreichend ist.


um zurück zum thema zu kommen - was interessant ist, ist wirklich nur der leerlaufstromverbrauch / verbrauch bei leichter belastung. und da sind die architekturen heutzutage wirklich gut genug, um in diesem fall alles unnötige abzuschalten - und somit dürfte da sich nicht viel geben.
 
exec84 schrieb:
SSD ist nicht geplant, wird wohl eine 2,5" Notebook-Platte als Systemleufwerk. Es kommt hier ja nicht auf die Geschwindigkeit an. Wie verhält sich das mit einer SSD im Dauerbetrieb? Es werden ja hauptsächlich nur Daten gelesen und wenige geschrieben, also dürfte sich das wohl kaum auf die Lebensdauer der Platte auswirken, oder?

Ich würde eine Samsung SSD 830 einbauen. Ich habe bereits die 256-GB-, die 128-GB- und die 64-GB-Variante seit einem halben Jahr im (täglichen) Einsatz und es gab nicht ein einziges Problem. Außerdem gehört die Samsung SSD 830 leistungstechnisch zu den besten SSDs überhaupt und ist überdies noch relativ günstig.

Wenn du mit dem Server regelmäßig TV-Programm aufzeichnest oder ähnliches, dann solltest du noch eine große Festplatte zusätlich einbauen, auf der du diese Daten speicherst.
 
KodeX schrieb:
Ich würde eine Samsung SSD 830 einbauen.

Totaler Unfug! Für den Server den er plant braucht er keine SSD. Höchstens wenn man noch 1-2W einsparen möchte, dann aber auch nur SataII SSDs, weil die SataIII erheblich mehr Strom verbrauchen.


exec84 schrieb:
Soll als File-Server und v.a. zum Streaming von Multimedia-Inhalten dienen.

Dann reicht der Celeron G530 locker(!) aus. Im IDLE ziehen die genannten CPUs übrigens alle das gleiche an Strom (+-1W), nur bei voller Last gibt es da einen Unterschied.
Die T-Modelle lohnen sich überhaupt nicht, da die einfach nur stark runtergetaktet sind und deshalb bei Last weniger verbrauchen, im IDLE gibts kein Unterschied.

Nimm dazu ein günstiges B75 Board von MSI (~60€), die sind mit am sparsamsten und USB3 und einen SATAIII-Anschluss ist auch schon mit dabei (falls man es doch mal braucht).

Mein Homeserver läuft in einer ähnlichen Konfiguration und verbraucht headless (also ohne Maus/Tastatur/Monitor) gerade mal 17W (mit einer SSD drin), ca. 20W mit 2 weiteren 2,5'' HDDs.

Edit: Ich benutze übrigens den Boxed-Lüfter des G530, fest auf 5V eingestellt, da ist er unhörbar und selbst bei 100% Last über ein paar Stunden wird die CPU nicht wärmer als 53 Grad (in einem mittelgroßen Towergehäuse).
 
Zuletzt bearbeitet:
Loopman schrieb:
Totaler Unfug! Für den Server den er plant braucht er keine SSD. Höchstens wenn man noch 1-2W einsparen möchte, dann aber auch nur SataII SSDs, weil die SataIII erheblich mehr Strom verbrauchen.

Es gibt Menschen, die nicht wollen, dass ihre Server total rumlahmen und genau dann ist eine SSD goldwert. Seit ich SSDs benutze kann ich nicht mehr an PCs mit herkömmlichen Festplatten arbeiten. Der Leistungsunterschied ist schlicht und ergreifend gigantisch. Erkläre mir bitte genau, was bei den derzeitigen Preisen gegen eine SSD spricht - und nein, "totaler Unfug" ist keine Erklärung...
 
Man "arbeitet" nicht an einem 24/7 Fileserver!!! Das ist der Grund. Auf dem Desktop würde ich dir ja Recht geben, aber weder bootet der Server besonders häufig, noch startet man irgendwelche Programme. Es werden lediglich per SMB Dateien ans Netz geliefert. Da macht eine SSD genau NULL Unterschied.

Wie gesagt, eine SataII SSD zieht 1-2W weniger Strom, aber wenn man die nicht schon zuhause rumliegen hat (wie ich zb), dann ist das alles andere als wirtschaftlich. Und ne SataIII SSD ist noch unsinniger, weil die genausoviel (manche sogar mehr) als eine 2,5'' HHD.
 
KodeX schrieb:
...was bei den derzeitigen Preisen gegen eine SSD spricht...
SSD 700 EUR pro TB, HDD 44 EUR pro TB.
http://geizhals.de/740876 186 EUR
http://geizhals.de/621714 132 EUR

Also bei Massen an Daten wie MP3, Video, Fotos, nimmt man gerne noch HDD statt SSD. Bei einem Datei-Server begrenzen andere Dinge als die Laufwerke die Übertragungsrate. Selbst grüne Ökoplatten liefern mehr als ein Gigabit-LAN kann.

Edit@SSD und Stromsparen: 2,5er HDDs liegen auch unter 1 W. Konkrete Werte der Travelstar: http://www.hgst.com/internal-drives/mobile/travelstar/travelstar-5k750
Im Link auf Specifications klicken und runterscrollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@SothaSil:
In Theorie korrekt, in Praxis etwas anders.
ich korrigiere mich: TDP != max. Realverbrauch
D.h. die TDP ist immer eine obere Grenze für den Stromverbrauch, aber wird häufig in keinem Reallast-Szenario erreicht und sollte daher kein Kaufkriterium sein.
 
OK, erst einmal danke für die zahlreichen Antworten.

Wird nun wohl die billigste Celeron CPU.
Denke nun aber doch nochmal über eine SSD nach. Hätte eine 320 GB 2,5" HDD geplant, aber eine 128 GB SSD ist da nicht so viel teuer (und ich spare jetzt ja auch was wegen der CPU). Der Verbrauch ist kleiner (bis gleich) als bei der HDD und eine SSD ist in jedem Fall leiser. Da auf die SSD ja nur das OS und ein paar Programme kommen (und ein paar 2 TB HDDs für die Daten geplant sind), ist das vielleicht eine Überlegung wert.
 
exec84 schrieb:
Da auf die SSD ja nur das OS und ein paar Programme kommen (und ein paar 2 TB HDDs für die Daten geplant sind), ist das vielleicht eine Überlegung wert.

Dann kannste auch ne 64GB nehmen, spart noch mal ein bisschen.
 
Zurück
Oben