Accutrauma schrieb:
Bei einer Elektret- Microphonkapsel, muss man schon viel machen um die sprachlich angenehm zu gestalten.
Kommt halt immer darauf an, was genau man unter "sprachlich angenehm" und "viel machen" versteht.
Hier geht es um Headsetmikrofone, die man für Voicechat in Telefonaten oder Ingamekommunikation nutzt, also nicht um Radio/Podcastsproduktion, Streaming, Gesangs- oder Instrumentenaufnahme, etc. (für dieses Anwendungsspektrum gelten andere Anforderungen).
Wenn die Aufnahme ohne Rauschen, Brummen, dem Dosentelefon-Frequenzcut oder sonstigen Artefakten erfolgt, dann ist aus meiner Sicht die Anforderung zu 100% erfüllt.
Da bedarf es nach meiner (laienhaften) Erfahrung nicht besonders viel an Aufwand und Kosten, um eine gute Qualität zu erzielen. Ich z.B. nutze an meinem zum Headset umgebauten DT770pro das Mikrofon eines 25€ MPow Wireless Headsets u.a. an einem Sharkoon Mobile DAC (20€ Dongle) und erziele damit eine Sprachaufnahmequalität frei von Rauschen/Brummen, Dosentelefonsound, etc.
Da steckt eine Mikrofonkapsel im Centbereich und sonst nichts weiter drin außer den Kabeln.
Wie es Hersteller von Kabelheadsets schaffen, das zu unterbieten, ich kann es mir nicht erklären.
Problematisch bleibt die kabellose Übertragung, da wird offenbar weiterhin Bandbreite geschont, in dem Frequenzen oberhalb von 8-10 KHz abgeschnitten werden.
Vielleicht bauen die Hersteller das auch so, um ein "dummes" Noice Canceling für die eher akustisch unoptimierten Gaming Wohnzimmer zu erzielen. Nach dem Motto, lieber etwas weniger Sprachqualität, dafür aber auch weniger Kindergeschrei und Lüfterfiepen im Hintergrund mit Frequenzen >8KHz.
Dass durchaus gute Qualität auch kabellos erreichbar ist, zeigt das Modmic Wireless.
Das ist etwas aufwendiger gebaut, weil man zwischen Uni- und Omnidirektioner Kapsel umschalten kann, aber zumindest aus meiner Laiensicht sind das relativ einfache Schaltungen und Bauteile, die da zum Einsatz kommen.
https://www.computerbase.de/forum/threads/kopfhoerer-headset-mod.1547796/post-25758222
Der hohe Preis des Modmics ist imho nur mit relativ geringer Stückzahl und der Nische und fehlenden Konkurrenz zu erklären. Bei höherer Produktionsmenge könnte man das vielfach billiger realisieren.