Informatik Studium, Erfahrungen

Oke512

Cadet 4th Year
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Guten Abend,
ich spiele mit dem Gedanken Informatik zu studieren, bin aber nicht wirklich ein Mathegenie.
Wo lag der Fokus bei euch im Studium? Wie kamt ihr mit der Mathematik zurecht bzw. wie anstrengend ist der Teil usw. . Denn um die mache ich mir persönlich am meisten Sorgen.
Nehmt es mir nicht übel, sollte ich irgendetwas nicht beachtet haben. Ich versuche mich im Moment mehr damit zu befassen.

Grüße
 
Moin,

ein schönes Thema!
1) warum möchtest du Informatik studieren?
2) Was hatte dir bisher Schwierigkeiten mit Mathe bereitet, ggf bestimmte Themengebiete der Mathematik?
3) Hattest du auch Sachen die dir Spaß in Mathe gemacht haben?
4) Hast du ggf schon eine Spezialisierung vor Augen, in der du später arbeiten möchtest?

Grundsätzlich musst du dich halt mit Mathe anfreunden, wenn du Informatik oder ein Bindestrich-Informatik Fach studierst. Beide Fachbereiche gehen an einigen Stellen Hand in Hand über und es fällt dir deutlich leichter, Sachen zu verstehen, wenn du auch Spaß an der Mathematik hast.

Es gibt aber nachher auch IT-Berufe, in dem du deutlich Mathe-lastiger sind ... grad so sexy Bereiche wie IT-Security oder DataScience.
 
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Mit genügend Willen und eine guten Strategie kann man die Mathemodule des Informatikstudiums auch meistern.
Schau dir doch einfach mal ein Modulhandbuch an. Hier mal exemplarisch das der Uni Paderborn.

Mathematik begegnet dir in verschieden Formen während des Studiengangs. Meistens aber in sehr simplen Formen, weil man es verstehen soll. Härter sind schon die theoretischen Kurse, die ihren Fokus auf Rechenarten und Darstellung in Formeln legen. Die klassischen Mathematik Module mit Mengen, vollständiger Induktion, Matrizen und Analysis sind die schweren mathematischen Brocken. Da braucht man gutes Lehrmaterial, bestenfalls alte Klausuren zum Durchrechnen und die Möglichkeit Schritt für Schritt die Lösungswege und Entscheidungen nachvollziehen zu können. Da es sowieso nur für mich war, habe ich nachher "Programme" für mein Gehirn geschrieben, was wann und wie zu erledigen ist, wenn ein Fall vorkommt. Hat gereicht, um meine eigenen Hoffnungen zu übertreffen.

Was ich jedem immer wieder ans Herz lege: Nur, weil jemand seine PCs selbst zusammenschraubt, sein Windows mit irgendwelcher fertigsoftware Modded oder umkonfiguriert und ein "Gamer" ist: Das ist nicht, worum es in dem Studium geht. Höchstens ein winziger Teil befasst sich damit. Im Kern geht es viel näher an die Hardware als einem Javascript Entwickler lieb ist. Aber wie gesagt: Einfach mal durch die Modulhandbücher verschiedener Unis und Hochschulen [in der Nähe] blättern. Da bekommt man einen guten Überblick. Meistens berührt man alle Punkte irgendwie: Mikroprozessoren, grafische Datenverarbeitung (2D), 3D Entwicklung, Datenbanken, Betriebssysteme, verteilte Systeme, Algorithmen, Sicherheit, Recht, Programmierprinzipien, theoretische Informatik usw.
Du musst nicht in allem gut sein, du musst es nur bestehen. Am Ende ist der Abschluss ein Abschluss. Die Abschlussnote muss nicht glänzen, denn du kommst auch mit deinen Fähigkeiten weiter.
Ich habe gelernt: Es macht durchaus einen Unterschied, ob jemand einen Bachelor hat oder nicht. Das liegt einfach an den theoretischen Grundlagen, die man vermittelt bekommen hat. Das heißt natürlich nicht, dass man automatisch besser ist oder mehr erreichen wird als jemand, der keinen Bachelortitel hat.

Vereinfacht gesagt, wenn du in der Lage bist, methodisch gut zu arbeiten und abstrakt Denken kannst, könntest du es schaffen. Meine Empfehlung: Such dir eine Hochschule. Die Praxisnähe hilft!
 
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Penman schrieb:
Mit genügend Willen und eine guten Strategie kann man die Mathemodule des Informatikstudiums auch meistern.

Das halte ich für eine gewagte These. Es macht einen gewaltigen Unterschied ob man die Mathevorlesungen mit Mathematikern hat oder aber eine mit Naturwissenschaftlern.

In Heidelberg sitzen zum Beispiel Informatiker und Physiker in der Vorlesung für Mathematikern. Die ersten 2-4 Semester hat man da auch 100-90% das gleiche Studium als Physiker und Mathematiker. Die Informatiker sind da schon arme Schweine in meinen Augen. Wenn Sie mit Biologen oder Chemikern in ner "schmalspur" Vorlesung wären, wäre das deutlich einfacher.

So war Ana1 und LA1 DIE Aussortiervorlesung für Informatiker. Als Physiker habe ich dann auch nur noch Ana2 gemacht und das wars.
 
Ein Genie muss man sicher nicht sein für ein Informatik Studium an der Uni.
Ein gewisses Interesse an Mathematik würd ich voraussetzen, damit man genug Durchhaltevermögen hat.
Das wichtigste ist es zu lernen, wie man komplexe Inhalte lernt.

Leider schwankt die Qualität der Lehre und die angebotetene Unterstützung erheblich von Uni zu Uni.
Üblicherweise gibt es oft eine üble Raussiebprüfung. Bei uns ist das nicht Mathematik sondern Theoretische Informatik II.

Ich würd ein bachelor Studium empfehlen und dringend von Diplomstudiengängen abraten. Falls man es sich im Laufe der Jahres anders überlegt kann man einfach mit einem Bachelor aufhören. Je nach Uni ist die durchschnittliche Studienzeit sehr sehr hoch. Bei uns waren es 17 Semester statt 10 reguläre. Man braucht auch fürs Berufsleben nicht zwingend Diplom/Master. Wenn man möchte kann man nach dem Bachelor ja noch den Master ranhängen.
 
Es gibt keine Diplomstudiengänge mehr seit bald 10 Jahren.

Ich war selbst der letztmögliche Diplomanfänger
 
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Skysnake schrieb:
In Heidelberg sitzen zum Beispiel Informatiker und Physiker in der Vorlesung für Mathematikern. Die ersten 2-4 Semester hat man da auch 100-90% das gleiche Studium als Physiker und Mathematiker. Die Informatiker sind da schon arme Schweine in meinen Augen. Wenn Sie mit Biologen oder Chemikern in ner "schmalspur" Vorlesung wären, wäre das deutlich einfacher.
War bei mir auch so und ich stimme vollständig zu. Ich würde soweit gehen, wenn der TE nicht so Mathe affin ist und sich für Informatik entscheidet, dann sollte genau diese Thematik ein (wichtiges) Kriterium bei der Wahl der Uni sein.

Yogi666 schrieb:
Üblicherweise gibt es oft eine üble Raussiebprüfung.
Nur um das mal klar zu stellen: Kein Prof und keine Fakultät hat ein Interesse daran, Studierende auszusieben. Studierende sieben sich in erster Linie selber aus.
 
Wobei das auch oft etwas mit dem eigenen Anspruch der Unis zu tun hat.

In Heidelberg sieht man sich bei der Physik als die Nummer Eins in Deutschland und damit haben Sie wohl auch Recht.

Die Durchlässigkeit zwischen Physik und Mathe ist extrem groß und gewollt.

Die Informatik ist/war jetzt halt glaub bei der Physik aufgehängt, was für die Informatiker blöd war, weil eben dadurch dieser Selbstanspruch mit einfließt, dort aber nicht gegeben ist und man dann eben auch die reine Mathe bekommt, was ich überflüssig finde...

Für Physiker wie mich war/ist es aber toll, weil man Informatik als Nebenfach studieren und einen weiteren Anschluss machen kann. Vom Umfang her etwas weniger als nen Bachelor. Ich hatte aber auch viele Vorlesungen aus den Masterstudiengängen gehört.

Mathe ist da definitiv nen Showstopper aber das liegt halt daran das man quasi ein Semester Mathe studiert. Und reine Mathe an der Uni hat nichts aber auch rein gar nichts mit der "Mathe" in der Schule zu tun. Das ist am Ende des Tages eben nur Rechnen und keine Mathematik.
 
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Das Hauptproblem ist, denke ich, dass man vorab kaum sagen kann, ob jemand zurecht kommt mit Mathe (sei es für Naturwissenschaftler/Informatiker oder die richtigen Ana/LA Vorlesungen). Eine gewisse Aussagekraft haben schulische Leistungen natürlich, aber wie das so ist kann das bezogen auf die einzelne Person sehr irreführend sein. Resilienz, Leidensfähigkeit, Sturrköpfigkeit, Geduld und ähnliche Charaktereigenschaften sind womöglich ähnlich wichtig, aber die lassen sich praktisch nicht messen.
Andererseits ist es objektiv gesehen kein echtes Problem, es im Zweifelsfall einfach zu versuchen. Viele merken ja im ersten Semester schon, dass ihnen Mathe nicht taugt, da verliert man insgesamt betrachtet nicht wirklich viel Zeit.
 
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Penman schrieb:
Da bekommt man einen guten Überblick. Meistens berührt man alle Punkte irgendwie: Mikroprozessoren, grafische Datenverarbeitung (2D), 3D Entwicklung, Datenbanken, Betriebssysteme, verteilte Systeme, Algorithmen, Sicherheit, Recht, Programmierprinzipien, theoretische Informatik usw.
Wenn man nicht ganz so tief in die "Hardcore" Themen, egal ob Mathematik oder Rechnerarchitektur einsteigen will, bietet sich anstatt Uni Informatik z.B. auch Wirtschaftsinformatik an dualen Hochschulen an. Ebenso Studiengänge wie Medieninformatik legen ihre Schwerpunkte etwas in andere Bereiche.

Meine Tochter hat User Experience Design an der Technischen Hochschule Ingolsadt studiert, ist eigentlich ein FH Informatik Studiengang mit eben Schwerpunkt UX Design. Mathe muss man natürlich auch machen, sie ist im ersten Versuch auch durchgefallen und hat dann im zweiten Anlauf die Klausur mit 2,3 geschafft. Ihr Kommentar hinterher "Auch bei Mathe hilft Übung und Disziplin" ;)

Natürlich kommt Mathematik später auch bei verschiedenen Themen immer wieder dran, z.B. Statistik (bei UX Designern sehr wichtig), Vektorechnung (Computergrafik) und natürlich auch beim Trendthems Maschine Learning. Wenn man sich in diesem Bereich spezialisieren will mus man schon eine große Mahte-Affinität mitbringen.

Es kommt in der Informatik immer drauf an, ob man eher "Consumer" von Technologie ist (sprich z.B. ein Sprachmodell wie GPT-3/4 per API in seine Anwendung einbindet oder z.B. eine 3D Grafik Library verwendet) oder ob man solche Technologie entwickelt. Die meisten werden in ihrem Berufsleben eher Consumer sein.

Wer heute Informatik studiert muss sich auch im Klaren sein, das mittel/langfristig manche Skills, die heute noch ein "Asset" am Arbeitsmarkt darstellen, von künstlicher Intelligenz übernommen werden.

D.h. das Berufsbild wandelt sich und es wird z.B. keinen Wert mehr darstellen langjährige Erfahrung in irgendeiner Programmiersprache zu haben.
 
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TomH22 schrieb:
Wer heute Informatik studiert muss sich auch im Klaren sein, das mittel/langfristig manche Skills, die heute noch ein "Asset" am Arbeitsmarkt darstellen, von künstlicher Intelligenz übernommen werden.
Das bleibt abzuwarten und zu bezweifeln. Es gibt andauernd Entwicklungen wo sowas befürchtet wird, zum Beispiel die Globalisierung und outsourcen nach Indien. Wenn KI die Berufsfelder von Informatikern übernimmt, dann lohnt sich studieren insgesamt nicht mehr und man sollte lieber Handwerk lernen.
TomH22 schrieb:
D.h. das Berufsbild wandelt sich
Informatik ist jetzt nicht gerade das Gebiet was bisher besonder statisch gewesen ist.

Informatik jenseits von Unis (FHs) zu studieren kann durchaus Sinn machen. Wirtschaftsinformatik an der Uni ist sicherlich auch nicht schlecht. Alle anderen Mischstudiengänge würde ich persönlich eher meiden. Generell ist man mit ganz normal Informatik an einer Uni schon ziemlich gut aufgehoben.
 
BeBur schrieb:
Das bleibt abzuwarten und zu bezweifeln. Es gibt andauernd Entwicklungen wo sowas befürchtet wird, zum Beispiel die Globalisierung und outsourcen nach Indien
Das Beispiel Offshore Entwicklung: Es gibt bestimmte Bereiche die fast komplett nach Indien abgewandert sind, da aber der IT Markt insgesamt stark wächst und immer neue Bereiche hinzukommen, hatte das bisher keine negativen Auswirkungen auf die Anzahl der IT Arbeitsplätze in Europa.
Aber auch innerhalb Europas sieht man Trends, z.B. das "einfache" Stellen im IT-Support, usw. fast nur noch über Systemhäuser wie Bechtle und Co. zu bekommen sind. Hier im Forum gab es auch dazu schon öfter Diskussionen. Da betrifft sicher eher den Bereich IT Ausbildung (Fachinformatiker).

Ich will auch den ChatGPT Hype nicht überbewerten, es geht mehr darum, sich zu überlegen, auf welches Pferd man setzt. Es gibt z.B. immer noch viele Leute, die jahrelange Erfahrung in einer bestimmten Programmiersprache oder Umgebung (z.B. SAP) als zentrales Asset sehen. Da glaube ich, das solche hochspezialisierten Skills in Zukunft weniger wert werden, und man eher Vorteile hat wenn man breiter aufgestellt ist. Man muss in der Lage sein, Wissen aus verschiedene Domänen zusammenzuführen.

Andererseits kann man sowieso die Zukunft kaum vorhersehen. Ich habe mich immer darauf fokussiert, das zu machen was mir "Spaß" macht, mich inspiriert, oder auch mal eine Gelegenheit ergriffen, selbst wenn ich nicht 100% sicher war ob es eine gute Idee ist. Damit bin ich ganz gut gefahren.

BeBur schrieb:
Wenn KI die Berufsfelder von Informatikern übernimmt, dann lohnt sich studieren insgesamt nicht mehr und man sollte lieber Handwerk lernen.
Das Problem mit Handwerk ist, das man - sofern man sich nicht mit dem eigenen Betrieb selbstständig macht - keine ausreichenden Einkommensperspektiven für einen "besseren" Lebensstandard hat. Wer als Familie, Haus und ausreichend Geld für Freizeitaktivitäten, gesunde Ernährung usw. als Ziel hat, wird als angestellter Handwerker nicht weit kommen.
Informatik heißt natürlich auch nicht das man automatisch Karriere macht. Wer sein Leben lang als Entwickler ohne Leitungsverantwortung tätig bleibt, fährt eventuell auch nicht besser als ein Handwerker. Insofern ist ein Studium immer nur ein Baustein.

BeBur schrieb:
Generell ist man mit ganz normal Informatik an einer Uni schon ziemlich gut aufgehoben.

Das ist mir zu pauschal. Ich kenne auch Leute, denen die Theorielastigkeit der Uni zu groß war und dort dort gescheitert sind und dann zum dualen Studium gewechselt sind. Und davon sind einige beruflich sehr erfolgreich.

Jeder muss seinen Weg gehen. Einer unserer Lead Software-Architekten im Unternehmen hat "nur" eine Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht. Er hatte nie Interesse an formaler Ausbildung und hat sich einfach überlegt, wie bekomme ich mit minimalem Aufwand einen Berufsabschluss.

BeBur schrieb:
Alle anderen Mischstudiengänge würde ich persönlich eher meiden.
Auch zu pauschal, sie können eben auch eine Brücke sein, wenn man sich nicht direkt an Informatik rantraut.
Man kann mit einem Bachelor in so einem Studiengang trotzdem noch einen Master in Informatik - auch an der Uni - draufsatteln. Meine Tochter macht gerade nach dem UX Design Bachelor genau das.

Nach dem Abi hätte sie sich an reine Informatik nicht "rangetraut".
 
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BeBur schrieb:
Nur um das mal klar zu stellen: Kein Prof und keine Fakultät hat ein Interesse daran, Studierende auszusieben. Studierende sieben sich in erster Linie selber aus.
Ne das seh ich absolut anders. Du gehst davon aus, dass alle Profs wohlwollend und kooperativ zusammenarbeiten um möglichst hohe Studienqualität zu leisten. Das deckt sich nicht mit der Realität. Lehre ist vielen Profs ein Graus der sie von ihren Forschungsprojekten abhält. Du hast 30-40 Profs an so einer Fakultät die oft bestimmte Fächer rotieren untereinander. Da gibts dann ab und einen der richtig schlechte Lehre macht und das mit einer extra harten Prüfung kombiniert. Dazu kannst du dann noch lustlose unfaire Bewertung einschieben und du hast ne solide 50%+ Durchfallqoute im 5. Semester bei dem schon nur noch sehr wenige Leute überhaupt übrig sind. Da die weitestgehend autonom machen können wasimmer sie wollen passiert das halt einfach mal. Es ist nicht immer ein Fall von Prüfung zu schwer oder unfair. Extrem miese Lehre und keinerlei Support spielt da auch oft mit rein.

Da ich auch selber an der Uni arbeite, weiß ich das es einige Profs sind die sich regelrecht dran erfreuen im 5. Semester Bachelor Studenten noch abzusägen die vorher alle Prüfungen bestanden haben. Ich find es absolut unnötig. Kenne persönlich Leute die alles incl Bachelor Arbeit fertig hatten und dann das Pech hatten Prof. Missgunst 2 mal abzubekommen und das wars dann mit dem Studium.

Bzgl so Mischstudiengänge: Das Problem ist das man erst im Laufe des Studiums während man alles man reinschnuppert oft wirklich herausfindet was einem Spaß macht. Solche Exotenstudiengänge grenzen einen von vornerein ziemlich ein. Spezialisieren kann man sich immer noch auch wenn man erstmal einen normalen bachelor hat.

Zum Thema FH / Uni / Dual / Ausbildung:
Man braucht nicht an der Uni studiert haben um einen gut bezahlten Job zu finden und Karriere zu machen. 90% unser Absolventen arbeiten als Softwareentwickler nach dem Abschluss. Uni ist deutlich schwerer, theorielastiger und länger als die anderen Ausbildungswege und ermöglicht einem die Option auf Forschung und Promotion. Viele Unistudiengänge sind recht überladen, so dass die durchschnittliche Studienzeit sehr viel höher ist als an FHs, obwohl die Regelstudienzeit gleich ist. Das sollte man auch bedenken. Man braucht nicht zwingend an einer Uni studiert haben um im IT Bereich zu arbeiten. wirklich nicht.

Falls man im Öffentlichen Dienst arbeiten möchte ist der Abschluss sehr relevant, in der Wirtschaft weniger.

Dual hat natürlich den Vorteil finanziell abgesichert zu sein im Studium und üblicherweise eine Jobgarantie zu haben. Dafür hat man weniger Freiräume zeitlich. Ist aber vllt auch nett ohne großen Studienkredit und ewige Nebenjobs studieren zu können.
 
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Yogi666 schrieb:
Ne das seh ich absolut anders. Du gehst davon aus, dass alle Profs wohlwollend und kooperativ zusammenarbeiten um möglichst hohe Studienqualität zu leisten.
Das hab ich nicht behauptet und war auch nicht impliziert.

Yogi666 schrieb:
Da ich auch selber an der Uni arbeite, weiß ich das es einige Profs sind die sich regelrecht dran erfreuen im 5. Semester Bachelor Studenten noch abzusägen die vorher alle Prüfungen bestanden haben. Ich find es absolut unnötig. Kenne persönlich Leute die alles incl Bachelor Arbeit fertig hatten und dann das Pech hatten Prof. Missgunst 2 mal abzubekommen und das wars dann mit dem Studium.
Krass. Ich habe auch relativ viele Profs kennengelernt, aber sowas ist mir nicht untergekommen charakterlich. Was es halt oft gibt ist wie du sagst, dass die Lehre möglichst schnell abgehakt werden soll und daher keinen Wert auf Qualität gelegt wird. Da kann dann die Klausur 15 Jahre lang deutlich zu leicht oder eben zu schwer sein, einfach weil der HiWi damals die so geschrieben hat. Oder die Ansprüche sind unverhältnismäßig hoch und werden auch nie hinterfragt.
 
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Skysnake schrieb:
Das halte ich für eine gewagte These. Es macht einen gewaltigen Unterschied ob man die Mathevorlesungen mit Mathematikern hat oder aber eine mit Naturwissenschaftlern.
[…]
So war Ana1 und LA1 DIE Aussortiervorlesung für Informatiker. Als Physiker habe ich dann auch nur noch Ana2 gemacht und das wars.

Ja, fair. Es besteht die Chance, dass man es schaffen kann und selbst, wenn man es nur auf eine 4,0 kommen lässt. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, dass Analysis und lineare Algebra knackige Themenbereiche sind. Ich habe irgendwann mal festgestellt, dass mir manche Kniffe einfach nicht bekannt waren und ich mir den Kopf über das händische Ausrechnen zerbrochen habe. Vereinfachtes Beispiel: Binomische Formeln ausrechnen anstatt einfach den kombinierten Schritt zu gehen. Wenn man dafür schon ein Auge hat, spart man wertvolle Prüfungszeit. Irgendeine Gesetzmäßigkeit hatte mir Wolfram Alpha in der Step by Step Anleitung mal aufgezeigt; ich wäre im Leben nicht darauf gekommen und hätte stundenlang an der Gleichung gehangen, um sie irgendwie umzustellen...

Deswegen sage ich: Alte Prüfungen, ein gutes Mathebuch, Youtube Tutorials, diverse Webseiten und Wolfram Alpha Pro (ggfs. neuerdings vielleicht sogar ChatGPT) haben mich durch die 3 Mathekurse getragen, weil die Prüfungen im Prinzip immer nach demselben Muster mit anderen Zahlen gestellt wurden.

TomH22 schrieb:
Meine Tochter hat User Experience Design an der Technischen Hochschule Ingolsadt studiert, ist eigentlich ein FH Informatik Studiengang mit eben Schwerpunkt UX Design. Mathe muss man natürlich auch machen, sie ist im ersten Versuch auch durchgefallen und hat dann im zweiten Anlauf die Klausur mit 2,3 geschafft. Ihr Kommentar hinterher "Auch bei Mathe hilft Übung und Disziplin" ;)
Mein Reden. Ich bin auch mehrfach gescheitert, um endlich zu verstehen, dass ich mir viel Zeit dafür nehmen muss Routine brauche und "Rezepte" für die Aufgaben, die in den Klausuren vorkommen werden. Deswegen sind alte Klausuren nicht nur als Übung Gold wert, sondern auch um das Muster zu erkennen, wie die Aufgaben gestellt werden.

BeBur schrieb:
Krass. Ich habe auch relativ viele Profs kennengelernt, aber sowas ist mir nicht untergekommen charakterlich.
Ich habe auch überwiegend Dozenten getroffen, die sehr wohlwollend waren. Von distanziert aber wertschätzend bis hin zum "Kumpel"-Typ, der aber gleichzeitig wegen seiner strengen Benotung bekannt ist. Fair fand ich es trotzdem.
Aber es gibt scheinbar scheinbar auch diese negativen Typen. Hier mal vom letzten Mittwoch ein kurzer Beitrag über Mobbing in der Forschung. Es ist etwas Offtopic, aber passt gerade zur Aussage, dass scheinbar nicht jeder so wohlwollend unterwegs ist.
 
Bei uns war es klar wie benotet wird. Die Benotung ist eine Gaußverteilung.

Sprich es sind nie alle durchgekommen aber immer ein Großteil. Und bei uns war es wohl so das es nur ganz selten mal ne Klausur gab die da raus viel. Ich meine im ganzen Studium vielleicht zwei. Da war der Prof auch überrascht und meinte da war die Klausur wohl zu schwer.

Heißt aber auch, man sieht quasi gesetzt noch ein paar Leute aus dem Studium bis zum Schluss aus. Denn die, die nicht bestanden haben schreiben die Klausur ja nochmals und davon fällt statistisch halt auch wieder jemand erneut durch.

Ich weiß gar nicht mehr wie viele nicht bestanden haben. Irgendwas zwischen 10 und 25%.

Hart war auch der TheoI Prof. Der meinte schauen Sie sich ihre Nebensitzer an. Am Ende ist nur noch einer da. Also 1/3 der Leute schmeißen hin.

Bei uns waren es mehr die es geschafft haben, aber es lichtet sich wirklich merklich. Also 10% sind schon einfach weg.

Und ich würde sagen in Heidelberg fängt durch die Aufnahmeprüfung wirklich nur der an, der es auch wirklich studieren will.
 
Penman schrieb:
Es ist etwas Offtopic, aber passt gerade zur Aussage, dass scheinbar nicht jeder so wohlwollend unterwegs ist.
Die Ausnutzung von Doktoranden ist soweit ich das medial und in meinem Umfeld vernommen habe eher die Regel als die Ausnahme, jedenfalls in sehr vielen Fachbereichen. Je wichtiger oder normaler der Doktortitel ist desto stärker ausgeprägt (z.B. Chemie oder Biologie), bzw. wenn sehr gute Jobaussichten vor allem mit Doktortitel vorhanden sind. Aber natürlich auch in den Geisteswissenschaften, wo sowieso 100 Bewerber je Stelle gibt. Diesen Profs (so meine Vermutung, so viele von denen habe ich nicht kennengelernt) sind die Studierenden in erster Linie schlicht egal, die haben kein Interesse daran, auszusieben (oder gute Lehre zu machen). Andere haben eben einfach diese unrealistischen Ansprüche.
 
Meines Erachtens macht kein Prof ein aktives Aussieben. So viel Mühe müssen die sich gar nicht geben. In den ersten Semestern schaffen dies allein die Studenten, durch zu wenig Motivation/falsche Vorstellungen vom Studium, dass die Studenten selbst sich aussieben.

Deshalb wäre es wirklich wichtig zu verstehen, warum jemand eine gewisse Fachrichtung studieren möchte. Wenn hier ausreichend Motivation vorhanden ist, dann gelingt dies auch mit einer schlechten Mathe Vornote. Passt die Motivation nicht, dann kann man eine noch so tolle Mathe-Abi Note haben, dann schafft man gewisse Fächer einfach nicht mehr. Dafür ist Mathe an der Uni einfach zu weit von Mathe im Abi entfernt.

Mein Abi ist schon 20 Jahre her. Damals haben viele Mitschüler gesagt, dass sie irgendwas studieren wollen - was war ihnen erstmal egal. Nicht wenige haben dann ihre ursprüngliche Studienrichtung abgebrochen bzw. sind dann auf andere Fachrichtungen gewechselt.

Man kann ja heute sich deutlich besser vorab informieren, wie ein Studium abläuft, was die Inhalte sind, was man später beruflich damit macht. Ein Großteil kann man sich sogar über diverse Youtube Videos vorkauen lassen.
 
_killy_ schrieb:
Passt die Motivation nicht, dann kann man eine noch so tolle Mathe-Abi Note haben, dann schafft man gewisse Fächer einfach nicht mehr. Dafür ist Mathe an der Uni einfach zu weit von Mathe im Abi entfernt.
Kann ich bestätigen. Ich hatte Mathe LK mit 14 Punkten in der Abi Klausur und habe meine Uni Mathe Klausuren mit 4.0 geschafft. Und der Prof war sogar wohlwollend und hat bei der HM II Klausur die Mindestspunktzahl noch mal korrigiert weil er keine Lust hatte zu viele Leute in der Widerholungsklausur zu sehen.
Gerade weil ich in Mathe eigentlich gut war, habe ich das komplett unterschätzt. In der Schule reichte es halbwegs regelmäßig zum Unterricht zu gehen und Hausaufgaben zu machen um fit genug für die Klausuren zu sein.

Das ist bei mir 30 Jahre her, hat sich aber seitdem nicht geändert.
_killy_ schrieb:
Man kann ja heute sich deutlich besser vorab informieren, wie ein Studium abläuft, was die Inhalte sind, was man später beruflich damit macht.
Das schon, aber ich glaube nicht das es viel bringt. Wie gut man mit dem Studium klarkommst, kann man nur selber herausfinden.

Und wo man später beruflich endet, hat nur bedingt etwas mit dem Studium und noch weniger mit dem konkreten Fach zu tun.
Klar, Arzt oder Anwalt kann man nur werden, wenn man das Entsprechende studiert hat. Aber in vielen anderen Bereichen (und Informatik gehört dazu) ist das längst nicht so stringent.
 
@TomH22

Man sollte sich aber vorab über Studieninhalte und Studienablauf informieren. Neben der direkten Quelle der jeweiligen Uni gibt es ja auch diverse allgemeine Videos hierüber auf Youtube.

Weiterhin sollte man sich auch über die Berufsbilder im Bereich Informatik beschäftigen. Leider schafft es Hollywood ja immer, weder den Softwareentwickler noch den Hacker richtig darzustellen. Minority Report oder Passwort Swordfish fallen mir da als direkte super negativ Beispiele ein. So fancy läuft der Arbeitsalltag nun mal nicht ab. Deshalb auch hier vorab informieren, bevor man einem völlig falschen Bild hinterhergelaufen ist.

Leider betreut @Oke512 sein Thread hier ja nicht. Wäre ja spannend seine Motivation zu erfahren!
 
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