Aussage FDP: Wir lehnen die Vorratsdatenspeicherung ab.
Ergebnis: Vorratsdatenspeicherung bleibt (man nennt es auch Duldung, was das Gegenteil von Ablehnung ist) und wird bei der Abfrage beschränkt auf schwere Straftaten. Das ist genau das, was das Bundesverfassungsgericht dazu festlegt. Gespeichert wird trotzdem alles. Auch ohne die FDP hätten wir diesen Zustand.
Aussage FDP: Wir lehnen die Onlinedurchsuchung (Bundestrojaner) ab.
Ergebnis: Die Onlinedurchsuchung bleibt, muss aber von der Bundesstaatsanwaltschaft angeordnet werden. Also auch hier wieder Duldung. Und was die Bundesstaatsanwaltschaft angeht: Wir erinnern uns mal daran, was zum G8-Gipfel in Heiligendamm abging, das war auch alles von der Bundesstaatsanwaltschaft abgesegnet. Die entscheiden sicherlich auch in dieser Frage immer mit Augenmass.
Aussage FDP: Wir lehnen das Zugangserschwernis-Gesetz ab und fordern die Rücknahme des Gesetzes.
Ergebnis: Die Anwendung des Gesetzes wird für ein Jahr ausgesetzt und stattdessen soll das BKA prüfen, ob man löschen statt sperren kann. Ein BKA, dessen oberster Chef Herr Ziercke in Mainz auf einer Podiumsdiskussion zum Thema sagt, dass es keine Berechtigung hat im Ausland Kontakt zu Providern aufzunehmen? Ein BKA, bei dem offensichtlich nicht vorgesehen ist, dass man vorhandene Abuse-Kanäle auf dem Bitte-Danke-Prinzip basierend nutzt? Ein BKA, das offensichtlich nur Ergebnisfähig ist, wenn es eine Befehlsgewalt hat und geklärt ist, wer für die Anweisung die Verantwortung trägt? Ihr glaubt doch selbst nicht, dass die nächstes Jahr irgendwelche Ergebnisse vorweisen können als sie dieses Jahr schon vorgewiesen haben, oder? Auch hier sieht eine Ablehnung anders aus und eine Rücknahme sieht auch anders aus.
Aussage FDP: Wer wirklich für Bürgerrechte ist, kann nur FDP wählen.
Ich fasse hierzu kein Ergebnis zusammen, das sieht jetzt jeder selbst, was die FDP von Bürgerrechten hält. Das als Erfolg verkaufen zu wollen, ist sowas von dreist, da fallen mir echt keine passenden, höflich klingenden Worte mehr zu ein.