Mondgesang
Lt. Commander
- Registriert
- Dez. 2023
- Beiträge
- 1.185
Liebe Freunde,
ich spiele momentan ein wenig an dem alten iMac von 2009 herum (MacOS High Sierra). Was ich erstaunlich finde ist, wie einfach ich hier zurechtkomme. Ich erinnere mich an erste Begegnungen mit MacOS bei einem Kumpel tatsächlich im Jahre um 2008-2009 herum. Es war furchtbar, ich kannte die Windows-Paradigmen und das wars.
Jetzt, nach Jahren in der Linux-Welt, besonders nach GNOME Desktop, fühlt sich das MacOS absolut vertraut an. Aber nein, dieser Thread soll nicht damit getan sein, dass GNOME aussieht wie MacOS. Mir sind generell speziell bei Canonical/Ubuntu Dinge aufgefallen, die mich eher auf der Meta-Ebene an Apple/MacOS erinnern.
Obwohl Linux und seine Nutzer eher ein Meme ist, wo in einem halbdunklen Raum sich ein Tinkerer Strom von einem Toaster und der Leuchtstoffröhre abzweigt, um damit seinen Thinkpad T61 mit Gentoo zu betreiben, geht Canonical/Ubuntu gefühlt völlig einen anderen Weg. Und das, obwohl Canonical bei weitem nicht die einzige kommertielle Entität ist, die hinter einem Betriebssystem steckt (siehe SuSE, RedHat/IBM).
Im Gegensatz zu den anderen Beiden genannten, die eher mit technischen Argumenten kommen, habe ich das gefühl, dass das Technische hervorzuheben bei Canonical gar nicht so sehr im Fokus steht, wie eher das Feeling und was es mit einem Macht, was es mit dem Nutzer macht. Der Nutzer ist eher im Vordergrund.
Mir ist aufgefallen, dass MacOS nach bestimmten Dingen benannt wird. Damals noch Tiere (wie Ubuntu immer noch) wie etwa Snow Leopard, heute glaube ich nach Landschaften. Ist nett, hat NICHTS Technisches, und ist rein für den Nutzer gedacht. Naturelemente verbunden mit Technik. Macht Ubuntu ebenfalls. Dazu noch mit dem Feature der Alliteration "Focal Fossa", "Questing Quoka" etc. Hat was Exotisches (je nach Tier) und verbindet Natur mit Technik. Andere Distros wie Debian (benennt nach Charakteren aus Toy-Story) oder Linux Mint (benennt nach Frauennamen in alphabetischer Reihenfolge) haben auch diese Codenames aber nicht so stark sichtbar. Buchstänlich, denn Ubuntu packt den Namensgeber dick und fett als Wallpaper im Corporate Design als Default.
Dann geht Ubuntu weiter diesen "Nutzer zuerst" Gedanken und marschiert dabei über Dinge, die einem FOSS/FSF-Ritter die Haare zu Berge stehen lässt. Es kooperiert mit Tech-Giganten, baut geschlossenen Code (Snap, nVidia-Treiber) ein, etc um dem Nutzer ein möglichst angenehmes Erlebnis zu bieten, ohne selbst noch dran zu fummeln. Andere Distros ziehen nach, aber angefangen hat Ubuntu damit. Ja, Ubuntu war auch das OS, das einem irgendwann 2013 oder so Amazon Werbung in das Startmenü gepackt hat. Also auch hier kommerzielle Routen und Kooperationen mit Finanz-Giganten. Der Installer ist im hauseigenen Design, die Symbole rund, freundlich und einladend. Hier installiert man kein Betriebssystem, sondern "Ubuntu" ein willkommenheißendes Zuhause. Überspitzt gesagt.
Dann kommt noch der Aspekt hinter Ubuntu. Canonical.
Ich habe mal ein Video von der damaligen SuSE-CEO Melissa Di Donato gesehen, wo sie Features von SLES vorstellte. Das Video war in einem modernen, fast schon futuristischen gläsernen Enterprise-Gebäude, alle im Hemd und Krawatte, hier schrie alles Business pur. Sehr professionell, wenn man bedenkt, dass diese Firmen eher mit Servern und dortigen Dienstleistungen (SLES, RHEL) ihr Geld machen.
So in dm Stil.
Ubuntu aber auch. Und dennoch sehen die Videos von Mark Shutterworth anders aus. Fast als würde man Steve Jobs nachahmen nur noch eine Schippe draufsetzen. Mark im gemütlichen Pulli, im kuscheligen Sessel, am Kamin oder vor der Glasfront eines Hauses mit Blick nach draußen, ruhig, gelassen, freundlich, erzählt er da was über Ubuntu. Hat so eine Mischung aus Visionär, Träumer, Verwirklicher, Kumpel. Auch hier wieder diese menschenorientierte Herangehensweise.
In diesem Video hat das wirklich was von Steve Jobs bei einer Vorstellung eines Apple Produkts.
Dann kommt noch der Aspekt dass beide Systeme eher "geschlossen" sind und gerne out of the box bleiben wollen, um den Charakter nicht zu verlieren. Es gab mal diese Memes mit Windows und Mac, wo der Windows-Fahrer sagt ein Tropfen Öl und es läuft wieder wie neu, während der Mac Wagen zwar super modern aussah aber unter der Haube nur einen ON/OFF Schalter hatte und der Fahrer nicht wusste wohin mit sich.
So ist es ja auch in der Linux-Welt. Paradebeispiel KDE. Der Dektop kommt mit mehr Schaltern und Verstellreglern als das Mission Control der ISS in Houston Texas. Man kann es aussehen lassen wie man will, aber ist damit auch ein Individualist (völlig wertneutrale Aussage). Bei MacOS/Ubuntu/GNOME haben die Entwickler selbst schon ein Bild vor Augen wie alles auszusehen hat und man weiß in etwa, dass es bei den anderen Mitstreitern vermutlich auch so aussieht und sich verhält. Ubuntu eben (wohl südafrikanisch für "Ich bin, weil wir sind").
Hat jemand von euch noch diesen Eindruck oder teilt meine Eindrücke?
Ich weiß nicht genau, warum Ubuntu so ist wie es ist. Sein Anteil in der Linux-Welt gibt ihm klar recht. Eigentlich kennt man es ja so dass man von den besten lernen soll. Windows ist unumstritten der Desktop-Platzhirsch. Oder ist es, um die gemeinsamen Wurzeln mit MacOS damals bei UNIX weiterzuführen? Oder IST Shutterworth einfach wirklich so und spielt nicht nur eine Rolle? Ist Canonicals/Ubuntus Herangehensweise wirklich einfach so, weil sie es für den besten Weg halten, völlig egal, wer was macht und wer zufällig zu ähnlichen Ergebnissen kam?
Ich freue mich auf eure Meinungen.
ich spiele momentan ein wenig an dem alten iMac von 2009 herum (MacOS High Sierra). Was ich erstaunlich finde ist, wie einfach ich hier zurechtkomme. Ich erinnere mich an erste Begegnungen mit MacOS bei einem Kumpel tatsächlich im Jahre um 2008-2009 herum. Es war furchtbar, ich kannte die Windows-Paradigmen und das wars.
Jetzt, nach Jahren in der Linux-Welt, besonders nach GNOME Desktop, fühlt sich das MacOS absolut vertraut an. Aber nein, dieser Thread soll nicht damit getan sein, dass GNOME aussieht wie MacOS. Mir sind generell speziell bei Canonical/Ubuntu Dinge aufgefallen, die mich eher auf der Meta-Ebene an Apple/MacOS erinnern.
Obwohl Linux und seine Nutzer eher ein Meme ist, wo in einem halbdunklen Raum sich ein Tinkerer Strom von einem Toaster und der Leuchtstoffröhre abzweigt, um damit seinen Thinkpad T61 mit Gentoo zu betreiben, geht Canonical/Ubuntu gefühlt völlig einen anderen Weg. Und das, obwohl Canonical bei weitem nicht die einzige kommertielle Entität ist, die hinter einem Betriebssystem steckt (siehe SuSE, RedHat/IBM).
Im Gegensatz zu den anderen Beiden genannten, die eher mit technischen Argumenten kommen, habe ich das gefühl, dass das Technische hervorzuheben bei Canonical gar nicht so sehr im Fokus steht, wie eher das Feeling und was es mit einem Macht, was es mit dem Nutzer macht. Der Nutzer ist eher im Vordergrund.
Mir ist aufgefallen, dass MacOS nach bestimmten Dingen benannt wird. Damals noch Tiere (wie Ubuntu immer noch) wie etwa Snow Leopard, heute glaube ich nach Landschaften. Ist nett, hat NICHTS Technisches, und ist rein für den Nutzer gedacht. Naturelemente verbunden mit Technik. Macht Ubuntu ebenfalls. Dazu noch mit dem Feature der Alliteration "Focal Fossa", "Questing Quoka" etc. Hat was Exotisches (je nach Tier) und verbindet Natur mit Technik. Andere Distros wie Debian (benennt nach Charakteren aus Toy-Story) oder Linux Mint (benennt nach Frauennamen in alphabetischer Reihenfolge) haben auch diese Codenames aber nicht so stark sichtbar. Buchstänlich, denn Ubuntu packt den Namensgeber dick und fett als Wallpaper im Corporate Design als Default.
Dann geht Ubuntu weiter diesen "Nutzer zuerst" Gedanken und marschiert dabei über Dinge, die einem FOSS/FSF-Ritter die Haare zu Berge stehen lässt. Es kooperiert mit Tech-Giganten, baut geschlossenen Code (Snap, nVidia-Treiber) ein, etc um dem Nutzer ein möglichst angenehmes Erlebnis zu bieten, ohne selbst noch dran zu fummeln. Andere Distros ziehen nach, aber angefangen hat Ubuntu damit. Ja, Ubuntu war auch das OS, das einem irgendwann 2013 oder so Amazon Werbung in das Startmenü gepackt hat. Also auch hier kommerzielle Routen und Kooperationen mit Finanz-Giganten. Der Installer ist im hauseigenen Design, die Symbole rund, freundlich und einladend. Hier installiert man kein Betriebssystem, sondern "Ubuntu" ein willkommenheißendes Zuhause. Überspitzt gesagt.
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Ich habe mal ein Video von der damaligen SuSE-CEO Melissa Di Donato gesehen, wo sie Features von SLES vorstellte. Das Video war in einem modernen, fast schon futuristischen gläsernen Enterprise-Gebäude, alle im Hemd und Krawatte, hier schrie alles Business pur. Sehr professionell, wenn man bedenkt, dass diese Firmen eher mit Servern und dortigen Dienstleistungen (SLES, RHEL) ihr Geld machen.
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Ubuntu aber auch. Und dennoch sehen die Videos von Mark Shutterworth anders aus. Fast als würde man Steve Jobs nachahmen nur noch eine Schippe draufsetzen. Mark im gemütlichen Pulli, im kuscheligen Sessel, am Kamin oder vor der Glasfront eines Hauses mit Blick nach draußen, ruhig, gelassen, freundlich, erzählt er da was über Ubuntu. Hat so eine Mischung aus Visionär, Träumer, Verwirklicher, Kumpel. Auch hier wieder diese menschenorientierte Herangehensweise.
In diesem Video hat das wirklich was von Steve Jobs bei einer Vorstellung eines Apple Produkts.
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So ist es ja auch in der Linux-Welt. Paradebeispiel KDE. Der Dektop kommt mit mehr Schaltern und Verstellreglern als das Mission Control der ISS in Houston Texas. Man kann es aussehen lassen wie man will, aber ist damit auch ein Individualist (völlig wertneutrale Aussage). Bei MacOS/Ubuntu/GNOME haben die Entwickler selbst schon ein Bild vor Augen wie alles auszusehen hat und man weiß in etwa, dass es bei den anderen Mitstreitern vermutlich auch so aussieht und sich verhält. Ubuntu eben (wohl südafrikanisch für "Ich bin, weil wir sind").
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Ich weiß nicht genau, warum Ubuntu so ist wie es ist. Sein Anteil in der Linux-Welt gibt ihm klar recht. Eigentlich kennt man es ja so dass man von den besten lernen soll. Windows ist unumstritten der Desktop-Platzhirsch. Oder ist es, um die gemeinsamen Wurzeln mit MacOS damals bei UNIX weiterzuführen? Oder IST Shutterworth einfach wirklich so und spielt nicht nur eine Rolle? Ist Canonicals/Ubuntus Herangehensweise wirklich einfach so, weil sie es für den besten Weg halten, völlig egal, wer was macht und wer zufällig zu ähnlichen Ergebnissen kam?
Ich freue mich auf eure Meinungen.
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