News Itanium-Quadcore „Tukwila“ erneut verschoben

Wer außer HP und Intel trommelt eigentlich noch für diesen Prozessor? HP befindet sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und wird sich kaum mehr einen Prestigeprozessor leisten wollen, denn Geld wird mit dem Itanium nicht verdient.

In diesem Jahr ist Unisys als Partner auch schon weggefallen, das Boot war in den letzten Jahren noch deutlich voller. Bleibt also irgendwann nur noch Intel selbst über, die dann einen zwar ganz tollen Prozessor haben, aber niemanden, der ihn einsetzen will.

Die Hexa Core Xeons liefern mehr Leistung pro Watt und Dollar, bald kommen erste Octo Core, da wird es ganz eng für einen schweineteuren Prozessor, der sich auch noch verspätet.
 
Wie ich bereits gesagt habe, hat Itanium nicht nur einen vergleichbaren Marktanteil wie Power und Sparc, sondern unter den Top500-Supercomputern auch neunmal so viele Rechner, wie SPARC. Wenn du also glaubst, dass sich Itanium nicht mehr lohne, wieso lohnt sich dann denn bitte SPARC noch? Der ironische Begriff "Itanic" ist mittlerweile fast zehn Jahre alt, komischerweise existiert Itanium immernoch.
 
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Dabei darf man nicht vergessen, dass der Itanium ein reiner 64bit-Prozessor ist. Hexa- und Octacores schön und gut, die lassen sich aber eher nicht auf 128 CPUs pro System skalieren. Auch dürfte man die nicht im laufenden Betrieb austauschen können.

Die Itaniums sind also für Nonstop-Mainframes ausgelegt, nicht für den "normalen" 10-Rackserver-ergo-Cluster Betrieb.
 
Behaupte ich, dass Sparc so viel besser sei? Wo?

Der Itanium ist aus einem einzigen Grund noch am Leben. Die Itanium Alliance (im Prinzip also Intel) hält bei ihren Mitgliedern ständig die Hand auf und hat so schon sage und schreibe 10 Milliarden Dollar in Werbung investiert, die den Itanium pushen sollten. Und, was ist daraus geworden?

Die Unterstützegruppe des Itaniums schrumpt mehr und mehr. Unisys, immerhin unter den Top10 der größten Serverhersteller begründet den Verzicht auf den Itanium hier sehr einleuchtend. Weder ist er leistungsfähiger (hier zählt mittlerweile Performance per Watt mehr als alles andere), noch kann er die groß beworbenen Fähigkeiten wie Dauerhaltbarkeit und Zuverlässigkeit mit seinem Preis rechtfertigen. Denn die Xeons sind, obwohl gerade das bei ihnen nicht beworben wird, im Betrieb ähnlich reibungslos.

Edit: Und vergessen sollte man nicht, dass der Itanium weiterhin nach Spezialsoftware schreit, um ihn auszureizen. Hier steckt ein weiterer Kostenvorteil, denn die Xeons laufen mit Standardsoftware. Der Supercomputerbereich hingegen ist von geringer wirtschaftlicher Bedeutung. Was zählt sind die Rackserver im Bereich von mehreren hundertausend bis einigen Millionen Dollar, etwas solche Modelle. Da sieht der Itanium nur wenig Land gegen die Xeons.
 
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Für solche Systeme ist Itanium eben einfach nicht da, aber deswegen ist er genausowenig tot, wie SPARC und Power, die ebenfalls nicht (mehr) für solche kleinen Systeme da sind. und ja, ui, Itanium ist genausowenig für x86-Software zu gebrauchen, wie die RISC-Architekturen - na und? Darf es jetzt nur noch eine Prozessorfamilie geben, oder was?

P.S.
Vielleicht liegts auch einfach daran, dass Microsoft die Unterstützung für alles Nicht-86 aufzugeben scheint - Windows Server 2008 setzt jedenfalls offiziell auf der Microsoft-Website ausschließlich x86(-64) vorraus. und Unisys scheint ziemlich festgelegt auf Microsoft SQL Server zu sein. Für solche Datenbanken ist Xeon vermutlich besser geeignet - ich weiß aber auch nicht, ob Prozessorleistung dabei überhaupt so entscheidend ist.
 
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Von mir aus soll es hunderte Prozessorfamilien geben (gibt es ja auch). Da aber jede Firma ständig ihre Finanzen im Auge hat, gerade in diesen Zeiten, sieht es für den Itanium schlecht aus.

Die Trends hin zu hunderten, wenn nicht gar tausenden von Mini-Cores in Racks oder GPGPU sagen dem Itanium ein doch absehbares Ende voraus. Er kommt noch aus einer Generation, in der man brachiale Leistung über Chipfläche generiert hat.

Auch wenn es keinesfalls vergleichbar ist, mich erinnert das ein wenig an den Pentium Pro. Zu seiner Zeit ein großer Stürmer, dann hat er den Anschluß verpasst und wurde eingestampft. Heute redet keiner mehr davon.
 
Häh? Also Power, SPARC und Itanium sind jetzt voll total tot, weils GPGPU-Anwendungen gibt? :lol:

Und irgendwie lebt x86 ja noch, obwohl du Aussterben einer Prozessorfamile damit vergleichst, dass der Pentium-Pro ausgestorben sei. (was er mal ganz nebenbei kein bisschen ist - Corei7 und die aktuellen Xeons sind schließlich direkte Nachfahren des P6)
 
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GPGPU ist für wissenschaftliche Berechnungen gut, aber hast du mal versucht, ein HP-UX und darauf aufsetzende Software auf einer GPU zum laufen zu bringen? :)

Es braucht auch für eine GPGPU-Karte ein Hostsystem inkl. CPU. Und wenn man halt Betriebssysteme darauf laufen hat (Mainframe-Üblich ein bunter Mix aus Unixoiden Systemen), nützt einem GPGPU wenig. So ne Steckkarte lässt sich auch etwas schwer im laufenden Betrieb austauschen, geschweige denn den RAM darauf oder die GPU.
 
Bevor ich mir den Mund fusselig rede, zeig mir das Betriebssystem das ausschließlich auf einer Grafikkarte läuft.
 
Bueller schrieb:
Die Trends hin zu hunderten, wenn nicht gar tausenden von Mini-Cores in Racks oder GPGPU sagen dem Itanium ein doch absehbares Ende voraus.

Du.

Es geht nicht um Leistung, sondern um Verfügbarkeit. Uptime. Skalierbarkeit...
 
Semantik, Du kleiner Teufel unserer anscheinend so schwierigen Sprache.

Wie Du da herausliest, dass ich geschrieben habe, dass allein die GPU herumrechnet, wird auf ewig dein Geheimnis bleiben. Ist auch besser so.

Wenn Du den Link zum Top-500-Blog gelesen hättest, wäre dir klar geworden, dass die aktuelle 29 auf der Liste, ein Supercomputer in Tokyo bereits mit Nvidia Tesla rechnet. Keine Sorge, er bootet natürlich mit AMD Opterons. Damit dein Weltbild nicht zu sehr erschüttert wird.
 
Kann Tesla (GPU) aber Itanium (CPU) ersetzen? Nein.

So wie ich das verstehe, siehst du ja das Ende von Itanium (einer Hochverfügbarkeits-CPU) voraus, weil es Telsa (für wissenschaftliche Zwecke schnell rechnende Einschübe, allerdings niedrige Verfügbarkeit _und_ ein Host-System wird benötigt) gibt.

Wird dir jetzt mal langsam klar, was du hier vor dich hin sülzt? Ich hab kein Bock mehr mir irgendeinen kindischen Stuss von dir reinzuziehen, von daher bin ich nu mal raus.
 
Auch das habe ich nicht geschrieben.

Zum Abschied noch ein Zitat von silicon.de:

"Wir haben Itanium-Server im Angebot, aber man kann nach mehrjährigen Erfahrungen wirklich sagen, dass es ein absolutes Nischen-Produkt ist", erklärte Fujitsu-Siemens-CTO Josef Reger vor einigen Monaten im Gespräch mit silicon.de. Ursprünglich wollte auch FSC die Mainframes BS2000 auf Itanium migrieren. "Wir haben uns dagegen entschieden, weil die Konsolidierungsvorteile, also dass alles auf der gleichen Plattform laufen kann, für uns und für die Kunden Vorteile bieten. Wir haben das ganz genau analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir die technischen Vorrausetzungen auch auf x86 haben", so Reger damals.

"Es macht von der Leistung her einfach keinen merklichen Unterschied, ob man eine Windows SQL-Datenbank auf einem Itanium oder einem Xeon betreibt", so Lacey. Jedoch biete Xeon eben gegenüber dem Itanium einen großen Kostenvorteil.

Zudem habe Unisys die ungeplante Downtime bei Kunden zwischen Itanium und Xeon verglichen und man habe trotzt detaillierter Messungen keine signifikanten Unterschiede feststellen können.
 
Ist doch genau das selbe, wie bei Unisys: Es geht nur um Microsoft-SQL. Die Computerwelt besteht aber nicht nur daraus. Von diesen Systemen da läuft nichts auf Power und SPARC aber niemand geht davon aus, dass SPARC sterben könnte und wie wir gerade in einer anderen News sehen geht Fujitsu auch davon aus, dass SPARC eine sinnvolle Zukunft hat. Ja, toll bei Microsoft SQL siegt x86 und ich zitiere mal dein Zitat vom verstorbenen Fujitsu-Siemens-Konglomerat: "Es macht von der Leistung her einfach keinen merklichen Unterschied, ob man eine Windows SQL-Datenbank auf einem Itanium oder einem Xeon betreibt" Das könnte vielleicht ganz einfach daran liegen, dass für Datenbanken I/O wichtiger ist, als reine Rechenleistung. Wieviel Rechenleistung pro Watt die Prozessoren haben, die bei x86 vielleicht gar nicht besser ist, ist dabei auch eher unwichtig, weil die Rechenleistung ja generell nicht so wichtig ist - siehe IBM zSeries, dem Mainframe-System schlechthin.

Itanium konkurriert nicht (mehr), zumindest nicht primär, mit der IBM zSerie, sondern mit IBM Power, deswegen sind diese SQL-Mainframes nebensächlich in Hinblick auf die Zukunft von Itanium. Ist das, wofür Itanium und Power und SPARC gebaut werden, ein Nischenmarkt? Mit Sicherheit! Ist es deswegen unsinnig für diesen Nischenmarkt eigene Produktlinien zu pflegen? Mit Sicherheit nicht!

P.S.
EADS baut verschiedene Jet-Triebwerke für verschiedene Flugzeuge, irgendwie fliegen würde ein Airbus vermutlich auch mit Kampfjet-Triebwerken, aber ist es deswegen unsinnig die Entwicklung von Airbus-Triebwerken fortzuführen?

P.P.S.
Falls jemand die IBM zSeries (man achte auf das Bild der Berliner S-Bahn) nicht kennt: Jede IBM Fernsehwerbung ist Werbung für die zSeries, auch wenn sie dort nie mit ihrer Typenbezeichnung benannt wird. (man soll nicht ein Mainframe kaufen, sondern einen Supportvertrag fürs Mainframe bei IBM unterschreiben, deswegen ist IBM der beworbene Produktname, und nicht die Typenbezeichnung der Rechner)

Siehe auch: https://www.computerbase.de/news/prozessoren/ibm-stellt-prozessormonster-mit-20-cores-vor.21233/
 
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IBM selbst sagt dem Itanium ebenfalls sein Ende voraus. Was natürlich ordentlich Marketinggeschrei ist.

Aber, das ist das Wichtige, was bietet der Itanium mehr als andere? Seine Hochverfügbarkeit wird hervorgehoben, seine Eignung für riesige Multi-CPU-Systeme und seine Leistung.

Bei der Hochverfügbarkeit streiten sich schon die Geister. Unisys gibt an, dass selbst nach umfangreichen Messungen kein signifikanter Unterschied zwischen Xeon und Itanium zu messen ist. Der Itanium ist deshalb nicht schlecht. Der Xeon ist nur einfach zu gut. Nicht zu vergessen, je größer Mainframes sind, desto weniger fällt ins Gewicht, wenn mal ein Node ausfällt.

Was die Leistung angeht, ist es mit dem Itanium auch nicht so gediegen, wie Intel es gerne hätte. In der Top100 Liste rangieren nur zwei Itaniums, das erste System auf Rang 48, das zweite auf 63.

Im Workstationbereich spielt der Itanium keine Rolle, bei den Hochleistungsservern, etwa im Web- oder Datenbankbereich sind die Xeons relativ schneller, die Power6 absolut. Bei massivem Numbercrunching kommen GPUs und wie bei IBM teilweise Millionen von Kernen zum Einsatz. Die sind billig, sparsam und dazu auch hochverfügbar.

Bei Sparc sehe ich ebenfalls Probleme, allein IBM kann durch den Power6 leistungsmäßig richtig auftrumpfen (etwa bei DB2 Datenbanken). Letztere haben zudem gegenüber dem Itanium noch weit mehr Vorteile, etwa die Altivec Engine oder Live-Updates bei laufenden Systemen.

Wo also soll der Markt für den Itanium sein? Denn jedes Unternehmen muss Geld verdienen. Auch Intel. Nicht zuletzt bündelt der Itanium große Entwicklungskapazität, die woanders vielleicht sinnvoller wäre.
 
Man muss nicht das mit Abstand beste Produkt in seinem Markt anbieten um damit ein erfolgreiches Produkt zu haben. Wenn für jeden Marktaspekt nur das beste Produkt existieren dürfte, hätten wir keinen Markt, sondern nur eine Masse an unterschiedlichen Monopolen. Itanium sollte natürlich möglichst nicht gegen Xeon konkurreiren, weil damit Intel gegen sich selbst konkurrieren würde, aber gegen IBM Power darf er jawohl auch konkurrieren, wenn er Power nicht besiegt.

Und wie gesagt, der Ex-CTO vom verstorbenen Fujitsu-Siemens-Konglomerat argumentierte, warum der Markt für Mainframes mit x86 vollkommen auskomme, und diese Woche hat Fujitsu, also der Konzern, der die Mainframes weiterbaut, nachdem Siemens ausgestiegen ist, einen neuen SPARC-Prozessorentwurf vor. Ich sehe da komischerweise keine schwindende Investitionslust in SPARC und die haben, wie ich bereits verknüpft habe, einen neunmal geringeren Anteil an der Top500.org-Liste (Nov2008), als das ach so tote Itanium.
 
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Nein, Marktführer muss man nicht sein. Wenn man mit seinem Produkt Geld verdient, hat es eine Marktberechtigung.

SPARC hat aber im Gegensatz zu Itanium deutliche Vorteile. Ob die auf Dauer ausreichen, weiß heute noch keiner. Zum einen ist bei SPARC die Last auf mehrere Schultern verteilt, was das Softwareangebot vergrößert. Sowohl SUN, Fujitsu als auch NEC bieten seit langer Zeit Systeme, die zu Millionen in Rechenzentren stehen. Es ist eine gewachsene Plattform noch aus einer Zeit, als Supercomputer noch keine Konkurrenz aus dem Desktopmarkt hatten. Diese gewachsene Anwenderschar sollte man nicht unterschätzen, ist doch die Migration langjähriger und bewährter Systeme teuer und konfliktanfällig.

Der Itanium hingegen hat diese treue Fangemeinde nicht. Er wird quasi seit zehn Jahren in den Mark gedrückt, hat zweifelsohne seine Käufer gefunden, doch die Firmen, die die Systeme herstellen und verkaufen, haben sich nach und nach vom Itanium verabschiedet. Das hat Verunsicherung geschaffen. Was gerade bei einer Supercomputerplattform fatal ist. Spätestens mit dem Ausstieg von IBM und Dell war klar, dass der Itanium es schwer haben würde. Selbst bei Drittherstellern wie Appro oder Colfax gibt es keine Systeme mehr zu kaufen. HP ist der letzte verbliebende wichtige Hersteller von Systemen und dies lässt sich Intel sicher eine Stange Geld kosten.

Wenn IBM oder SUN Verluste mit ihren Sparten machen, ist das ihr Problem. Sie stellen die Prozessoren und auch die Systeme her. Intel aber baut selbst keine Server, sondern liefert maximal die Server Building Blocks, also vorgefertigte Barebones. HP, das gerade erst Verluste ausgewiesen hat, wird sich sehr genau überlegen, ob man sich in diesem Marktumfeld, wo Kunden mehr und mehr auf Kosten achten, den Itanium noch leisten will und kann. Steigt HP aus, ist der Itanium faktisch tot.

Und mal ganz ehrlich, wenn der Itanium so irrsinnige Vorteile hat, warum sind dann nach und nach alle aus der Fertigung ausgestiegen?
 
Also ich persönlich beweifele ganz stark das der Itanium noch irgend einen Erfolg verbuchen können wird. Genauso denke ich das SPARC mittelfristig sterben wird. Das Problem ist nunmal einfach das es genau genommen absolute nieschen Produkte sind welche heutzutage schwer an den Mann zu bringen sind. Ich glaube kaum das nur durch die Anzahl der Prozessoren in den Top500 Server Liste mit der ihr hier gerne Argumentiert(SPARC, Itanium), wirklich Gewinne eingefahren werden könnten die den Erhalt dieser Sparten rechtfertigen, falls überhaupt durche diese Anzahl Gewinne eingefahren werden können.
Der Servermarkt besteht nunmal nicht nur aus irgendwelchen Supercomputern, sondern zum größten Teil aus irgendwelchen kleinen Server welche Als Fileserver oder kleine Datenbankserver arbeiten und dieser Markt wird nunmal von x86 Software beherrscht, was durch der großen verbreitung von x86 Software im Desktopberech zu begründen ist.
Man nunmal den wenigsten Leuten heutzutage ein SPARC System SUN verkaufen und diese langfristig damit glücklich machen, weil die Leute nunmal meist nicht damit umzugehen wissen und dadurch Dinge schnell als Minderwertig oder Schrott hinstellen. Oder aber sie nehmen sich wirklich die Zeit und finden es dann Top, aber das Problem ist das dies Zeit kosten und Zeit ist Geld und Geld hat bekanntlich jeder zuwenig. :)
 
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