Kabel legen lassen evtl. Kosten

Flagetho

Cadet 4th Year
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Okt. 2009
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Hallo miteinander,
akutell besitzen wir eine DSL 16mbit/s Leitung (14mbit/s kommen an) und würden ganz gerne auf eine 100mbit/s Leitung aufrüsten. Wir sind eigentümer eines EFH in Hamburg und stehen in zweiter Reihe. Das MFH in erster Reihe besitzt bereits Kabelanschluss. Die Entfernung von der Straße bis zu unserem Haus beträgt ca. 60m und ist mit Steinplatten versehen.

Die Frage die wir uns nun stellen ist, ob es unbedingt nötig ist ein neues Leerrohr zu verlegen. Zur Zeit verläuft bei uns zu einem ein Leerrohr DN100 (Strom) und zum anderen ein DN70 (Telekom, Telefon). Leider kennen wir uns nicht aus und wissen nicht, ob man beispielsweise das Telefonkabel und das Internetkabel zusammen in einem Rohr laufen lassen kann.
Für den Fall, dass man ein neues Rohr legen müsste, mit welchen ungefähren Kosten kann ich rechnen? Hat evtl. jemand bereits Erfahrung?

Ich habe mich bereits an Kabel Deutschland und Unity Media gewendet und denen ein Lageplan zugesendet. Für eine Antwort soll ich einige Wochen warten.

Natürlich wäre es Interessant zu erfahren, ob sich das ganze Projekt überhaupt Lohnen würde als alleiniger Kostenträger. Sonst wäre VDSL die einzige möglichkeit, die uns verbleiben würde.

Über jegliche Tipps bzw. Erfahrungen eurerseits freue ich mich sehr.

lg
 
Je nach dem wem der weg bis zum Verteiler gehört, wer für den Anschluss zuständig ist, usw. 100-1000€/Meter.

Die Telekom (Telefon/Internet) verkabelt dich für lau, wenn du das Kabel bis zur Straße legst. Kabel liegt, oder liegt nicht.
 
Der Anschluss eines Gebäudes bei KabelBW für einen Geschäftskundentarif hat uns mal ca. 600,- Euro netto gekostet.

Das Gebäude ist ca. 5 Meter von der Straße bzw. dem daran vorbei führenden Hauptkabel entfernt, der Hausanschluss erfolgte im Keller praktisch auf gleicher Höhe. Es mussten also effektiv ca. 10 Meter Kabel verlegt und durch eine Kellerwand gelegt werden.

Anschließend ging es noch ca. 70 Meter durch das Gebäude bis zur Kabel-Dose in unserer damaligen Mietfläche. Nach Angaben von KabelBW sollte der Anschluss der Dose nichts kosten sofern das Gebäude an sich erschlossen ist. Ich vermute aber, dass sie bei dem ganzen Akt einen Teil der Kosten für den Anschluss der Dose auf die Erschließungskosten des Gebäudes umgelegt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die bisherigen Antworten,

KTelwood schrieb:
Je nach dem wem der weg bis zum Verteiler gehört, wer für den Anschluss zuständig ist, usw. 100-1000€/Meter.

Der Preis ist ja doch ganz ordentlich. Die kompletten 60m bis zur Straße gehört uns. Wer weiß wie es aussieht, wenn ich es über eine andere Firma machen lasse? Soweit ich bisher im Internet lesen konnte, berechnet Kabel Deutschland beispielsweise für die Arbeiten ganz gewaltige Kosten.

Ich bin wirklich gespannt, welche Kosten auf uns zukommen werden. Wahrscheinlich endet es dann bei VDSL.

lg
 
Also, ich werde hier versuchen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, weil hier bisher viel geschrieben wurde, ohne eine fundierte Grundlage. Diese Grundlage besitze ich natürlich auch nicht, aber ich kann sicher Ansätze liefern, mit denen man die Kosten vielleicht durch Fragen, Erstellenlassen von Angeboten und das Verstehen der Vorgehensweise der Anbieter überschauen kann.

Meine ganzen folgenden Ansätze sind übernommen aus einem Jahresvertrag für einen großen Versorger einer großen Stadt in BaWü, für den die Firma, in der ich als Tiefbaubauleiter angestellt bin, die Tief- und Rohrleitungsbauarbeiten durchführt.
Hier geht es leider nicht um Telekom und Kabel, sondern um Strom, Gas, Wasser und Fernwärme. Daher auch von mir "nur" eine Betrachtung.

Es geht los mit der Frage: Können die Leerrohre gemeinsam genutzt werden?
Prinzipiell ja, aber kein Versorger wird die Nutzung seines Leerrohrs durch einen Mitbewerber zulassen. Zum einen wegen des Konkurrenzdenkens, zum anderen geht es natürlich auch um Gewährleistungen und Ausbaubarkeit. Wer ist Schuld, wenn die gemeinsame Hauseinführung undicht ist? Was passiert wenn Telekom oder Strom ihre Leitung tauschen wollen und genau das zusätzliche Kabel erlaubt dieses aus Platzgründen nicht? Usw...

Jetzt muss also ein Neuanschluss her. Kleingedruckt als Fußnote in der bereits geposteten Preisübersicht steht:

Voraussetzung: Das bestehende Breitbandkabelnetz ist ausbaufähig und führt direkt an der Grundstücksgrenze entlang bzw. liegt bereits auf dem Grundstück. Bei Nichtvorliegen der Voraussetzung wird Unitymedia ein aufwandsbezogenes individuelles Angebot erstellen.

Diese Voraussetzung muss natürlich zuallererst einmal erfüllt sein, denn sonst wird es richtig teuer. Aber das wird durch das Haus in erster Reihe ja eigentlich schon gewährleistet.

Jetzt geht das Ganze also weiter und der Anschluss muss von der Hauptleitung im Gehweg 60 m zu eurem Haus.

5.1 Neuanschluss eines Hauses inkl. Tiefbau und Hauseinführung auf privatem
Grund bis 10m. Bei / Ohne gleichzeitiger Beauftragung von mindestens einem Dienstleistungsangebot (z.B. TV, Internet oder Telefonie) für mindestens ein Jahr.

Und jetzt wird es für den Laien etwas kompliziert:
Man muss diesen Prototyp einer Mischkalkulation richtig lesen und verstehen können, um zu erkennen, was da hinten dran hängt.
In der Regel liegt das Kabel im Gehweg und hat zur Grundstücksgrenze einen Abstand von einem Meter. D. h. ob es ab der Grundstücksgrenze jetzt 0,5 oder 9 m bzw. befestigte oder unbefestigte Oberfläche weitergeht ist egal, es kostet immer 334 oder 797 Euro netto.
Aufgrund der Mischkalkulation kannst du jetzt nicht dahergehen und das ganze mal 6 nehmen. Denn zum einen hast du nur eine Hauseinführung und einen Anschluss an die Hauptleitung und nicht 6 (das würde sich für dich ja positiv auswirken). Auf der anderen Seite beauftragst du aber auch nur ein Angebot und nicht 6 (das würde sich für dich negativ auswirken, weil der Versorger ja nur den Ertrag aus einem Anschluss umlegen kann).

Es muss hier also ein individuelles Angebot erstellt werden.
Jetzt kann man den Tiefbau auf privatem Grund natürlich selber machen. Kosten einer kleinen Tiefbaufirma würde ich ansetzen mit: 3 Mann x 2 Tage x 10 Stunden/Tag x 40 Euro benötigter Mannumsatz/Stunde = 2400 Euro netto.
Je nach Örtlichkeit und Firma also irgendwo ab 2000 Euro.

Wenn ich an die Zeiten zurückdenke, in denen ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, hätte ich diese Projekt mit meinem Vater alleine ausgeführt. Ist aber natürlich nicht jedermanns Sache. Aber so ein Graben 30 cm breit, 40 cm tief und 60 m lang halte ich schon für überschaubar, wenn ich dadurch 2000 Euro sparen kann.

Jetzt ist es aber natürlich so, dass für den Versorger Kosten entstehen, wenn er das Kabel in dein Leerrohr zieht. Material, Aufwand usw...
Hier sollte man vielleicht noch mal mit 10-15 Euro pro Meter rechnen.

Alles in allem: 2000 Euro Tiefbau privat + 350 Euro Anschlusskosten + 600 Euro Leitung verlegen privat
Rechne also irgendwo mit 3000 Euro netto.

Und wenn ihr es grabt oder graben lasst, legt mindestens noch ein weiteres Leerrohr rein. Wer weiß was kommt.

Woher die 1000 Euro pro Meter kommen, erschließt sich mir übrigens nicht. Als Vergleich:
Wenn wir Wasserleitung verlegen (1,20 m tief, 0,60 m breit) ist der Preis bei befestigter Oberfläche irgendwo bei 200 Euro netto. Und wir verdienen auch noch Geld damit...

War jetzt bisschen viel denke ich, aber vielleicht konnte ich ja irgendwie ein bisschen helfen und Klarheit in den ganzen Ablauf bringen.
 
Sehr guter Beitrag, danke!

Die 1000€ vs. 200€ dürften m.E. aus unterschiedlicher Berechnungsweise entstehen. Wenn ich Dich richtig verstanden hast betrachtest Du ja die Kosten "ab Grasnarbe", also fürs reine Buddeln. Da kommen dann möglicherwese Material und Aufwände für Planung, Genehmigung etc. hinzu.
 
Echt Super, Danke!

Mit 3000€ kann man das schon angehen. Den Graben selbst legen, sollte eigl. keine Probleme verursachen nur das neu pflastern macht mir sorgen.

Natürlich würden wir das ganze mit einem Diestleistungsangebot verbinden, um die Kosten weiter zu senken. Interessant wäre es zu wissen, wie es sich verhält, wenn wir einen Vertrag für 3-5 Jahre unterschreiben statt nur 1 Jahr und ggf. mit 6 Monatiger vorrauszahlung.

Ich bin wirklich gespannt, was die Firmen sich Preislich vorstellen.

lg
 
Ich habe letzten monat mal bei unitymedia nachgefragt, er meinte der letzte Kunde der Kabelanschluss verlegt haben lasse, musste um die 400€ bezahlen.
 
Nabend zusammen,

inzwischen hat sich Kabel Deutschland gemeldet und verlangt für die örtlichen Arbeiten rund 4.000€, was ziemlich hoch gegriffen ist, wie ich finde. Als man damals das Rohr für die Telefonleitung legte, sagte man uns, dass es kein Problem darstellt in Zukunft ein Internetkabel legen zu lassen.

Besteht die möglichkeit mit Kabel Deutschland ein 5 Jahresvertrag auszuhandeln, um die Kosten zu senken? Hat jemand Erfahrung?

lg
 
Dann passt es ja mit meiner Rechnung in etwa, wenn man bedenkt, dass eigens beauftragte Firmen die Arbeiten sicher günstiger machen können.
Ein Angebot von UM ohne Tiefbauarbeiten auf privat wäre interessant. Steht im Vertrag nichts drin, bezüglich Eigenleistung?

In meinem Vertrag bekommt der Kunde eine Meterpauschale. Gräbt er selbst, zahlt er nur 60% des Meterpreises.
 
In einem Brief von Kabel Deutschland stand, dass Eigenleistungen keinen EInfluss auf die berechneten Kosten haben. D.h. es wäre sogar egal, wenn ich den Graben selbst legen würde.
 
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