LAN Adern gedreht?

ABerger

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Hallo zusammen,
mir ist gestern mit Hilfe eines Kabeltesters aufgefallen, dass in meinem Haus die Adern-Paare meiner Netzwerkkabel am Patchfeld gedreht werden, obwohl sie richtig nach Farbkodierung (A) aufgelegt sind, genau wie die Dosen (A) angeschlossen sind. Der Netzwerktester gibt also auf der anderen Seite die PINs statt 1 2 3 4 5 6 7 8 wieder als 2 1 6 5 4 3 8 7.
im Prinzip sind also immer Farbe und die jeweilige weiße Ader gedreht (siehe Bild unter Versuch 1).
Das Netzwerk scheint aber normal bis Gbit zu funktionieren (zumindest sagt mir das mein Ubiquiti Controler).

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Kennt einer das Problem?
Kann mir jemand sagen, ob das ein Problem ist oder vielmehr werden kann?
 
Dann sind bei den Dosen bloss die Paare anders definiert, aber trotzdem A Standard. Sollte kein Problem sein. Bzw. die Patchkabel sind anders verdrahtet, was aber keine Rolle spielt da immer ausschlaggeben ist, wie das Patchpanel und die Dosen verkabelt sind. Aber die Patchkabel scheinen mir jetzt nicht die hochwertigsten, was erst mal kein Problem darstellt.
 
Das kann und wird ein Problem werden wenn du dich nicht mehr dran erinnerst oder jemand anders da dran soll.

Wenn du alle Kabel falsch aufgelegt hast und nirgendwo doch was richtig gemacht hast klappt es auch so.

Task failed successfully....
 
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Man sieht sogar auf deinem Bild dass das Patchpanel falsch beschalten wurde. Unter den LSA Leisten steht die Zahl welche stellvertretend für die Adernummer ist. Man kann erkennen, dass z.B. auf Pin5 die blaue Ader aufgetackert wurde obwohl es weiß/blau sein müsste.
Funktionieren tut alles solange es auf beiden Seiten identisch beschalten ist, in wie weit es dann noch Sinn ergibt ist eine andere Frage.
 
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solange im Patchfeld und den Dosen das gleich Schema benutzt wurde ist das egal.
Ist im privaten Umfeld nicht so wichtig, sollte aber bekannt sein.

Die Standards dienen ja nur zur Orientierung und vereinfachen alles im beruflichen Umfeld.
 
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Solange die Adern nur innerhalb des jeweiligen Paares vertauscht sind funktioniert es, weil eben nur das differentielle Signal relevant ist, was ja identisch bleibt.

Bei dem gezeigten Patchfeld wird die Beschriftung wohl von der rechten Seite wo "A B" steht gelesen. Die erste Klemme von rechts (beschriftet Nr 5 auf dem PCB) ist also weiß/blau, die zweite blau und so weiter. So wie es jetzt Aufgelegt ist sind halt alle Paare ein mal in sich gedreht.
 
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holdes schrieb:
Man sieht sogar auf deinem Bild dass das Patchpanel falsch beschalten wurde. Unter den LSA Leisten steht die Zahl welche stellvertretend für die Adernummer ist. Man kann erkennen, dass z.B. auf Pin5 die blaue Ader aufgetackert wurde obwohl es weiß/blau sein müsste.
Good catch!

Das sieht in der Tat falsch aus. Blau sollte Pin 4 sein und Blau/Weiß Pin 5. Was für ein Patchfeld ist das denn? Ich vermute eher kein Markenprodukt, sondern ein 10€ NoName?



Grundsätzlich ist das Farbschema nur eine Hilfestellung, da die Adern nicht "fortlaufend" beschaltet werden. So "umarmt" das grüne bzw. orangene Paar beispielsweise das blaue Paar, wenn man sich das in der Pin-Reihenfolge anschaut. Deswegen kann es auch sein, dass die Reihenfolge der aufgedruckten Farben von Terminal zu Terminal variiert - solange die darunter zugeordneten Pins jeweils mit der Farbe mitwandern!

BFF schrieb:


Es gibt auch Terminals, da sind die Pins 1-8 aufgereiht, was in der Regel auf Dosen hindeutet, die nicht auf TwistedPair-Kabel ausgelegt sind. Ich meine, dass Telefondosen 1-8 nummeriert sind, auch wenn sie mit RJ45-Port wie LAN-Dosen aussehen.


100% entscheidend ist daher in letzter Instanz immer, dass die Pin Nr x auf der einen Seite mit derselben Pin Nr auf der anderen Seite verbunden ist, egal welche Farbe die Ader hat und welche auf dem Terminal aufgedruckt ist. Pins müssen 1:1 durchkontaktiert werden und die Farben machen es nur einfacher, sich da nicht zu vertun - wenn sie den korrekt aufgedruckt sind, was hier augenscheinlich nicht der Fall ist.


El_Bartscho schrieb:
Bei dem gezeigten Patchfeld wird die Beschriftung wohl von der rechten Seite wo "A B" steht gelesen. Die erste Klemme von rechts (beschriftet Nr 5 auf dem PCB) ist also weiß/blau, die zweite blau und so weiter. So wie es jetzt Aufgelegt ist sind halt alle Paare ein mal in sich gedreht.
Das kann natürlich sein. Dann wäre der ansonsten weiße "AB" Block tatsächlch Blau/Weiß. Könnte man mal ausprobieren.
 
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Lel, die Beschriftung ist ja aber auch selten dämlich.
Wäre der A/B-Schema-Aufdruck auf der äußerst-linken statt der äußerst-rechten Leiste aufgemalt worden, hätte man braun wahrscheinlich instinktiv in die erste Klemme gelegt & nachfolgend die anderen Farben korrekt gemacht.
So hingegen muss man anfangen von rechts zu belegen und zu hinterfragen, warum die A/B-Beschriftung blau ist. Was ein Hinweis darauf sein könnte, dass in die angrenzende Klemme weiß-blau gehört.

Meh. Mit Keystones wäre das wahrscheinlich nicht passiert ^^ Oder mit dedizierten Markierungen für die Teilfarben.
 
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ABerger schrieb:
Das Netzwerk scheint aber normal bis Gbit zu funktionieren (zumindest sagt mir das mein Ubiquiti Controler).
Das dürfte schlichtweg daran liegen, dass moderne Netzwerkgeräte Auto-MDIX unterstützen und somit damit zurecht kommen. Gut ist es trotzdem nicht, falls du mal was anderes als Netzwerk über solche Kabel jagen willst.

Interessant wäre es zu erfahren, was für ein Patchfeld du verwendet hast.
 
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Raijin schrieb:
Es gibt auch Terminals, da sind die Pins 1-8 aufgereiht, was in der Regel auf Dosen hindeutet, die nicht auf TwistedPair-Kabel ausgelegt sind. Ich meine, dass Telefondosen 1-8 nummeriert sind, auch wenn sie mit RJ45-Port wie LAN-Dosen aussehen.

Korrekt, das ist der Unterschied zwischen IAE und UAE / Datendosen ;). Die IAE wie der Name schon sagt ist für den ISDN Bus gedacht, da macht das durchaus Sinn der Reihe nach zu beschriften. Die sind auch so gut wie nie geschirmt und komplett auf Kunststoff falls du das meinst. Bei Datendosen hab ich das zumindest noch nie gesehen.
 
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Wow! Danke von euch allen.
Danke el_Bartscho. Die Nummerierung habe ich wegen der Kabel gar nicht gesehen. Jetzt ist es wirklich klar. Die Farbcodierung passt nicht zu der PIN Nummerierung.
Ich fange dann mal an die Kabel neu aufzulegen (hat damals der Elektriker gemacht).
Scheint aber ja erst einmal kein kritisches Thema zu sein, insofern kann ich mir ja Zeit lassen.

Danke noch einmal.
 
Beim auflegen die unverdrillten Adern auch immer so kurz als nötig machen, die Schelifen die bei dir auf dem Patchfeld gemacht wurden sind so nicht nötig und könnnen zu Problemen bei höheren Frequenzen führen.
 
ABerger schrieb:
Die Farbcodierung passt nicht zu der PIN Nummerierung.
Zumindest ausgehend von dem was wir sehen, könnte sie trotzdem stimmen - sie ist nur nicht wirklich intuitiv erkennbar.

Am unteren Terminal erkennt man, dass die beiden Rechten Klemmen 4 und 5 sein sollen. Man muss die dazugehörigen Farben wohl nur von der anderen Seite lesen. Der Block mit "AB" ist somit = Blau/Weiß und der Weiße Block ganz Links existiert gewissermaßen nicht, er könnte also pink sein, durchgestrichen oder einfach gedanklich abgeschnitten werden.

(Ader < Braun) | (Ader < Braun/W) | ... | (Ader < Blau) | (Ader < Blau/W = AB-Feld)
 
Glaub, moderne Switches kommen auch damit klar, wenn die Kabel nur auf einer Seite verdreht sind. Den Fehler hab ich schon ein paar Mal gemacht (nein, ich bin beim Verkabeln kein Profi) und die Switches konnten damit umgehen. Hab das dann später durch Zufall entdeckt, nicht aufgrund irgendwelcher Probleme.
 
Die kommen nur damit klar sofern das Auto/MDI-X entsprechend Crossover erkennt und korrigiert. Das sollte aber nicht der Anspruch sein und wenn mal was komplett verdreht ist hilft auch das nix.

Das Feature haben aber so gut wie alle Netzwerkchips die heute so im Umlauf sind, deshalb sind die Crossover Kabel auch mehr oder weniger tot.
 
Raijin schrieb:
Am unteren Terminal erkennt man, dass die beiden Rechten Klemmen 4 und 5 sein sollen. Man muss die dazugehörigen Farben wohl nur von der anderen Seite lesen. Der Block mit "AB" ist somit = Blau/Weiß und der Weiße Block ganz Links existiert gewissermaßen nicht, er könnte also pink sein, durchgestrichen oder einfach gedanklich abgeschnitten werden.
Fair. Ist auf jeden Fall nicht clever gemacht. Da der Elektriker selbst aber auch nicht drauf gekommen ist beruhigt mich das ein wenig 😬
Die restliche Verkabelung passt aber (habe ich ja auch selbst gemacht 😁)
 
Hier geht es aber doch gar nicht um vertauschte Adernpaare, also z.B. 1-2 statt 3-6, sondern einen Tausch innerhalb eines Paares, also z.B. statt Blau-Weiß, Weiß-Blau. Und das dass eben unabhängig von Auto/MDI-X funktioniert, wurde oben ja schon erklärt.
 
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Humptidumpti schrieb:
Wenn du alle Kabel falsch aufgelegt hast und nirgendwo doch was richtig gemacht hast klappt es auch so.

Das ist das Hauptproblem. Generell kann es dir intern egal sein, wie dort verkabelt wird, sofern beide Endpunkte exakt gleich aufgelegt sind.

Das Patchfeld hingegen verstehe ich überhaupt nicht, das entspricht weder Standard nach 568A, noch 568B. Korrekt aufgelegt hast du auch nicht, aber immerhin ist die Masse kontaktiert, da bin ich schonmal stolz ^^

Wiki: TIA-568A/B

EDIT: Ich lese gerade, es war der Elektriker. Ich nehme alles zurück, du hast nix falsch gemacht :D
 
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"Adern vertauschen" ist aber vielschichtig. Innerhalb eines ansonsten korrekt angeschlossenen Paares Farbe und Farb/Weis vertauschen wie es im hier wohl der Fall zu sein scheint ist eine Sache. Das Vertauschen von TIA 568 A und B auf zwei Seiten einer Verbindung eine andere (Stichwort: Auto-MDI-X). Und das komplette Vertauschen von Adern jenseits jeder Farbkodierung - egal ob 1:1 durchkontaktiert oder nicht - nochmal eine andere.

Insbesondere letzteres steht auf einem ganz anderen Blatt, weil dann die Verdrillung nicht mehr zu den gepaarten Pins passt und somit das "Twisted Pair" ad absurdum geführt wird und die über die Verdrillung erreichte Robustheit gegenüber Störeinflüssen nicht mehr vorhanden ist. Die Folge wären Paketverluste und niedrigere Übertragungsraten - ab einer gewissen Länge womöglich sogar gar keine Verbindung mehr.

Dass ein Switch also "damit klarkommt", dass Adern vertauscht wurden - egal wie - ist also nicht zwingend ein Indiz dafür, dass der Verdrahtungsfehler vernachlässigbar ist ;)


DJMadMax schrieb:
Das Patchfeld hingegen verstehe ich überhaupt nicht, das entspricht weder Standard nach 568A, noch 568B.
Da man nur Pin 4 und 5 lesen kann und diese bei korrekter Leserichtung auch Blau und Blau/Weiß zeigen, kannst du doch gar nicht beurteilen ob der Rest mit TIA 568A/B übereinstimmt oder nicht. Dazu müsstest du die Pin-Nummern unter den anderen Klemmen sehen, weil die Reihenfolge, mit der Pin<>Farbe auf dem Terminal aufgedrückt bzw. unten angelötet ist, eine Frage der Platine ist. Theoretisch könnte das Terminal erst mit allen Farben und dann mit allen Weiß-Farben beschaltet werden - sofern die Pins darunter korrekt zugeordnet sind. Trotzdem wäre das TIA568-konform, da der Standard nicht vorschreibt wie der Hersteller sein PCB gestaltet, sondern nur welcher Pin welcher Farbe zugeordnet wird. In der Praxis wird zwar häufig dasselbe Muster benutzt, aber offiziell standardisiert ist das nicht - zumindest nicht soweit ich weiß.
 
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