Leserartikel Lesertest: Bitfenix Ronin

elohim

Commander
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Bitfenix Ronin

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Inhalt:


1. Einleitung
2. Details
3. Testsystem
4. Optik, Eindrücke & Erfahrungen
5. Temperaturen
6. Fazit​



1. Einleitung

Nachdem sich Bitfenix in letzter Zeit vermehrt im Bereich der Micro-Atx- und Mini-ITX-Gehäuse einen guten Ruf erarbeiten konnte, möchte man mit dem Ronin an den Erfolg des mittlerweile schon über zwei Jahre alten Shinobi anknüpfen. Hierzu nutzt man einen ganz ähnlichen Aufbau und ergänzt diesen mit einer frischen Optik und einigen neuen Features. So kommen im Ronin beispielsweise seitlich orientierte Laufwerksschächte, ein groß dimensioniertes Fenster sowie ein Stealth-Cover zum Einsatz...




2. Details


  • Gewicht: ~9,5 kg
  • Höhe x Breite x Tiefe: 483 x 205 x 505 mm
  • Material: SofTouch™, Plastic, Steel
  • Formfaktor: ATX, mATX, mini-ITX
  • Belüftung:
    • Heck: 1x 120 mm (1x im Lieferumfang)
    • Front: 2x 120 mm (1x im Lieferumfang)
    • Deckel: 2x 120 mm oder 2x 140 mm
    • Boden: 1x 120 mm
  • Laufwerke:
    • 3,5": 6
    • 2,5": 6 (optional anstelle von 3,5")
    • 5,25": 3
  • Erweiterungsslots: 7
  • Maximale Länge VGA-Karte: ~420 mm
  • Maximale Höhe CPU-Kühler: ~165 mm

Herstellerseite:
http://www.bitfenix.com/global/en/products/chassis/ronin/
Preise:
Bitfenix Ronin im Preisvergleich




3. Testsystem


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  • CPU: AMD 1090T @3,6GHz/1,6V
  • Mainboard: ASUS Crosshair IV Formula
  • Grafikkarte: Sapphire Radeon HD 7870 XT
  • Netzteil: Corsair AX760i
  • Arbeitsspeicher: 4x2GB
  • SSD: Crucial M4 128GB
  • CPU-Kühler: NZXT Havik 140 + 2x Scythe Gentle Typhoon AP14



4. Optik, Eindrücke & Erfahrungen

Das Gehäuse kommt ordentlich und sicher verpackt zum Kunden. Das Seitenfenster ist mit einer Schutzfolie versehen um es beim Transport vor Kratzern zu schützen. Als Zubehör liegen alle nötigen Schrauben bei, genauso wie einige Kabelbinder, ein zweiter Staubfilter für die Front und ein 5,25" auf 3,5" Adapter. Eine bebilderte Anleitung ist ebenso im Lieferumfang enthalten.


Die Front und der Deckel des Ronin sind mit der patentierten und durchaus sehr angenehmen SofTouch Oberfläche versehen. Der Gehäuse-Rahmen sowie die Seitenteile bestehen wie der komplette Rest des Gehäuses aus lackiertem Stahl.


Entfernt man die Seitenteile so erhält man einen Blick auf die Aussparung im Mainboard-Tray, die modularen Festplattenkäfige, sowie die Zierblende.


Im Deckel sind Befestigungsmöglichkeiten für entweder zwei 120mm-Lüfter oder zwei 140mm-Lüfter vorhanden. An dieser Stelle hat man entweder die Option mittels weiterer Gehäuselüfter für einen besseren Luftstrom zu sorgen oder aber einen Radiator, bspw. für eine All-in-One Wasserkühlung zu montieren. Der große Staubfilter am Boden wird durch Magneten sicher und praktisch an seinem Platz gehalten.


Sowohl die Blende als auch die Streben zur Befestigung eben dieser können komplett entfernt werden, wenn diese nicht erwünscht ist. Der vordere Staubfilter wird ganz einfach mit dem Lüfter selbst verschraubt: eine weniger elegantere Lösung als jene für den Boden-Staubfilter.
Der obere Laufwerks-Käfig kann mit einem einzigen Handgriff entfernt werden.
Das Netzteil wird durch vier am Boden angebrachte Gumminoppen entkoppelt.


Für die Montage der Festplatten hat man sich ein neues System überlegt, in dem die Laufwerksschublade seitlich auseinander gezogen wird und mit der zu montierenden 3,5" Festplatte wieder zusammengeschoben wird. Eine wie ich finde gelungene, da schnelle und sichere Methode. Die 2,5" Laufwerke werden jedoch althergebracht mit Schrauben auf der Lade fixiert.


Der Einbau der Hardware geschah weitestgehend komplikationsfrei und reibungslos. Nachdem das System im Gehäuse fixiert und verkabelt wurde, habe ich als letztes das Stealth Cover angebracht, welches lediglich den Blick auf den Mainboardbereich offen lässt.


In Sachen Kabelmanagement gibt es gerade so ausreichend Platz auf der Rückseite. Wenn man die Kabel, wie ich, nur rudimentär sortiert und mit Kabelbindern fixiert, wird es schon ein wenig eng. Zum Schluss noch ein Blick auf das fertig assemblierte System mit einem DVD-Laufwerk und einer Lüftersteuerung in der Front.




5. Temperaturen und Lautstärke:

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*Low: Serienlüfter auf 7V **als Referenzlüfter kommen 2x Silent Wings 2 120, je einer im Heck und einer in der Front zum Einsatz



Die Lautstärke des Ronin ist auch ungedrosselt schon als angenehm zu bezeichnen, verringert man die Drehzahl der Lüfter weiter so kann man schon durchaus von einem Silent-System bzw. Gehäuse sprechen. Wenn man sich die Temperaturen anschaut, so erkennt man aber leider auch die Schattenseite in Form von relativ hohen Temperaturen. Zwar ist auch im Ronin eine ausreichende Kühlung noch gewährleistet, gerade im Vergleich zum eher auf Airflow ausgelegten Corsair 500R sind die Differenzen bei Serienbelüftung aber dennoch erheblich. Mit identischer Referenzbelüftung relativieren sich die Unterschiede dann aber erwartungsgemäß, wobei der Trend bestehen bleibt.
Möchte man im Ronin ein sehr stromhungriges System betreiben empfiehlt es sich daher schon bei Kauf mindestens zwei zusätzliche Gehäuselüfter mit einzuplanen.



6. Fazit:

Zusammenfassend könnte man von einem fast rundum gelungenen Produkt sprechen, wenn da nicht ein kleiner Makel wäre: Die Kühlung. Im Vergleich zu besser belüfteten Gehäusen muss man hier doch deutliche Abstriche machen. Für ein Mittelklasse-System ohne OC-Ambitionen ist das sicher vernachlässigbar. Hat man hingegen vor leistungshungrigere Komponenten zu verbauen, welche auch noch übertaktet werden sollen, sollte man sich über ein etwas luftigeres Gehäuse Gedanken machen. Zumindest der Einsatz von zusätzlichen Lüftern sollte eingeplant werden.
Abgesehen davon handelt es sich beim Bitfenix Ronin aber um ein sehr gut durchdachtes Gehäuse. Bitfenix versteht es wie kein anderer Hersteller trotz Einsatz von viel Kunststoff eine äußerst hochwertige Optik und Haptik zu einem fairen Preis zu kreieren. Auch funktional handelt es sich ohne Zweifel um eins der besseren Gehäuse in seiner Preisklasse. Die Montage des Systems ist simpel, sicher und einfach gut durchdacht. Auch das abgedunkelte Seitenfenster und die optionale Blende wissen in ihrer Umsetzung zu gefallen.
Wer also in puncto Belüftung kleine Abstriche machen kann, der findet mit dem Ronin von Bitfenix für knapp unter 80€ eine gelungene Behausung für seine Hardware.
Diejenigen, die auf modulare Festplattenkäfige, das Seitenfenster und die Zier-Blende verzichten möchten, können weiterhin auf das ähnlich aufgebaute aber deutlich günstigere Bitfenix Shinobi zurückgreifen.

[+] edle Optik und Haptik
[+] modulare Festplattenkäfige
[+] werkzeuglose Montage
[+] optionale Zierblende und Seitenfenster
[+] viele zusätzliche Lüfteroptionen inkl. Platz für Dual Radiator im Deckel
[+] leise

[-] ... dafür mäßige Belüftung mit Serienbelüftung
[-] keine Lüftersteuerung​


Am Schluss möchte ich mich noch bei Computerbase und vor allem bei Bitfenix bedanken, die mir die Durchführung dieses Tests ermöglicht haben.
 
Wow - Vielen Dank für diese ausführliche Review!
 
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