Linux auf USB-Stick installieren

anywish

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Ich habe mich am PC bisher erfolgreich gegen Linux gewehrt (an den UHD-Sat-Receivern nutze ich seit 10 Jahren Geräte mit Linux). Grund dass ich gegen Linux war: mein Signatur-PC ist ein reiner Windows-/Gaming-Rechner und soll das auch bleiben.

Nun hab ich im Internet aufgeschnappt, dass man Linux auch auf einem USB-Stick installieren könnte und damit Linux auf jedem beliebigen PC laufen lassen kann.

Meine Fragen:
1. wenn ich Linux auf einen USB-Stick installiere, kann ich dann 100%ig davon ausgehen, dass Linux mir nichts auf dem PC selbst - insbesondere im Boot-Sektor installiert. Also wirklich nur den USB-Stick anrührt, und sonst gar nichts?

2. da ich nicht möchte, dass Linux mir am Boot-Sektor was ändert (Dual-Boot etc.), könnte ich dann am PC, wenn ich im Windows am Werkeln bin und Linux weiter ausprobieren möchte, einfach den USB-Stick in den Rechner stecken, und dann im Windows-Explorer zB. eine Datei "Linux-starten.exe" ausführen und der PC startet neu mit Linux. Und wenn ich genug mit Linux gearbeitet hab, fahr ich den PC runter, stecke den USB-Stick aus und am PC ist alles beim Alten?

3. Reicht ein 64 GB USB-Stick - ich würde Linux-Mint komplett installieren wollen mit allen Zusatzprogrammen, damit ich mir alles anschauen kann.

Vom installierten Linux würde ich wahrscheinlich Linux-Mint ausprobieren, weil ich da gelesen hab, Linux-Mint wird 5 Jahre lang mit Updates versorgt (da hätte ich genug Zeit zum Testen und Ausprobieren). Andere Linux-Versionen werden ja nur 13 Monate lang mit Updates versorgt, dann muss man anscheinend Linux neu installieren ... das möchte ich mir gerne ersparen.

Spielen unter Linux hätte ich nicht vor - dafür hab ich meinen Windows-Rechner und da brauch ich jedes Gigabyte am SSD-Platz (deshalb ist mir auch wichtig, dass Linux nichts - absolut gar nichts - auf die SSD installiert, nur auf den vorgesehenen USB-Stick).
 
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Kaufe dir ein kleine SSD und bei der installation trennst du die windows SSD vom PC. Dann hast du es sauber getrennt und kannst beim booten auswählen was gebootet werden soll.
Es geht in gleicher weise mit einem USB-Stick, aber es ist deutlich langsamer.
 
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1) Ja, solange du die Installation nicht aktiv auf die interne SSD startest, bleibt dein PC unangetastet. Wenn du Linux auf den USB-Stick installierst, wird nur dieser beschrieben.

2) Nein, so wie du es dir vorstellst (per "Linux-starten.exe" aus Windows heraus) funktioniert es nicht. Du musst im BIOS/UEFI die Bootreihenfolge so einstellen, dass zuerst von USB gebootet wird.
→ Bedeutet: Ist der Stick eingesteckt, startet Linux. Ohne Stick startet wie gewohnt Windows.

3) Ja, ein 64-GB-Stick reicht für Linux Mint inklusive Zusatzprogrammen völlig aus.

4) Wichtig: Standardmässig sind Linux-USB-Sticks nicht persistent, d. h. Änderungen und installierte Programme gehen nach einem Neustart verloren. Achte beim Erstellen darauf, dass du Persistenz aktivierst (z. B. mit Rufus). Nur so kannst du dauerhaft etwas speichern und wirklich mit Linux arbeiten.

Edit: Wenn es dir gefällt und du ein schnelleres System willst, dann folge dem Tipp von @NameHere und nutze eine USB-SSD (z. B. NVMe in einem externen Gehäuse).
 
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anywish schrieb:
Signatur-PC ist ein reiner Windows-/Gaming-Rechner
anywish schrieb:
da brauch ich jedes Gigabyte am SSD-Platz (deshalb ist mir auch wichtig, dass Linux nichts - absolut gar nichts - auf die SSD installiert
Bei 3TB SSD würden 15 GB wohl kaum auffallen, aber egal.

Was möchtest du denn genau mit dem Linux machen? Am einfachsten geht es wohl, wenn du die persistenz Option in Rufus verwendest.
 
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Da war Azghul0815 schneller
1) bis 3) wollte ich auch so antworten.

4) stimmt aber nicht.
Wenn man mit z.B. Rufus ein Live-Linux installiert auf dem Stick, stimmt es.
Man kann aber auch auf einem USB-Stick (oder besser USB-SSD) ein Linux installieren. Genau wie auf eine Festplatte. (Man braucht also ein USB-Stick als Installationsmedium und ein USB-Stick/SSD als Installationsziel)
 
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Dem Vorredner schließe ich mich an. Hab auch Linux ganz normal auf einem (schnellen SSD) USB-Stick installiert und das funktioniert genauso wie bei einer normalen Festplatte.
 
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Was möchtest du denn genau machen? Bezüglich der Updates: Es gibt Long Term Support Versionen, kurz LTS, da bekommt man eben auch nur alle 5 Jahre neue Features. Nur so Sachen wie Firefox, Thunderbird usw. werden regelmäßig geupdatet. Bei den kurzen kommen neue Features schneller. Stabiler sind in der Regel LTS Versionen. Dann gibt es noch Rolling Releases, z.B. bei Arch Linux und den Derivaten. Da gibt es neueste Sachen sofort.
Aber du kannst, wie bei Windows, von einer auf die nächste relativ einfach upgrade . Das läuft in der Regel auch problemlos.

Gerade bei Mint muss man quasi nie in die Konsole, wenn man es nur nutzt.
 
Ich nutze Ubuntu. Das wird in der LTS Version 5 Jahre lang mit Updates versorgt. Ich denke ähnliches machen viele Linux Versionen. Also ob nun Mint oder andere.

Viele haben auch ein Rolling Release, da ist man immer versorgt.

Also Updates ist bei Linux relativ unkompliziert und nicht nur Mint steht da gut da.

Welches Linux man installiert, ist seine Entscheidung.
 
Ah muss mich korrigieren. Mint basiert direkt auf Ubuntu LTS, hat also immer fünf Jahre Support.
 
Meine erste Wahl ist auch immer ein Ubuntu als Live Stick, und am besten mit Ventoy, wo man auch mehrere verschiedene Linux Varianten (und auch andere ISO mit Windows und Co.) direkt per ISO ablegen kann. Einfacher gehts heute nicht mehr.
Ergänzung ()

anywish schrieb:
I1. wenn ich Linux auf einen USB-Stick installiere, kann ich dann 100%ig davon ausgehen, dass Linux mir nichts auf dem PC selbst - insbesondere im Boot-Sektor installiert. Also wirklich nur den USB-Stick anrührt, und sonst gar nichts?
Millionenfach schon so gemacht und verwendet, da passiert nichst, wenn Du das Live-System startest. Du darfst es nur nicht installieren.
anywish schrieb:
2. da ich nicht möchte, dass Linux mir am Boot-Sektor was ändert (Dual-Boot etc.), könnte ich dann am PC, wenn ich im Windows am Werkeln bin und Linux weiter ausprobieren möchte, einfach den USB-Stick in den Rechner stecken, und dann im Windows-Explorer zB. eine Datei "Linux-starten.exe" ausführen und der PC startet neu mit Linux. Und wenn ich genug mit Linux gearbeitet hab, fahr ich den PC runter, stecke den USB-Stick aus und am PC ist alles beim Alten?
Nein, so geht das nicht, Du mußt neu booten.

Ansonsten betreibe doch erst mal ein Linux direkt parallel zu Windows per VM wie Hyper-V, VMWare Workstation oder Virtual Box.
Wenn Du es fix verwenden willst, würde ich es direkt im PC auf einer eigenen SSD/NVMe installieren, ich hab hier mehrere Rechner, die ich so parallel problemlos betreibe. Ich wechsle ohne Bootmanager direkt über das UEFI.
 
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Das Einzige, was ich machen möchte wäre, mit dem Linux-USB-Stick Linux ausprobieren... ansonsten mach ich alles auf Windows, mir würde es nur darum gehen, Linux kennenzulernen und ein Einstieger-Buch durchzuarbeiten, damit ich Grundkenntnisse in Linux hab.

Allerdings scheint schon das Erstellen von einer lauffähigen Linux Mint Installation auf einem USB-Stick sehr kompliziert zu sein. Wenn ich nach Youtube-Videos finde, wird dort immer erklärt, wie man einen bootfähigen Linux-USB-Installations-Stick erstellt.

Aber ich will ja nicht Linux von einem USB-Stick erstellen, sondern das lauffähige Linux Mint auf meinem USB-Stick erstellen.

Was ich mitbekommen hab, ich brauch das Linux Mint ISO-Image und einen USB-Stick...

Hat jemand eine empfehlenswerte Seite, die für einen absoluten Anfänger das Schritt für Schritt erklärt, wie man das lauffähige Linux Mint auf dem USB-Stick installiert (und nicht eine Installationsversion auf dem USB-Stick)?
 
n
anywish schrieb:
Allerdings scheint schon das Erstellen von einer lauffähigen Linux Mint Installation auf einem USB-Stick sehr kompliziert zu sein. Wenn ich nach Youtube-Videos finde, wird dort immer erklärt, wie man einen bootfähigen Linux-USB-Installations-Stick erstellt.
Das sind in Summe vielleicht 10 Mausklicks.
1) Image runterladen
2) Image mit Rufus auf Stick/SSD packen
3) Starten

EDIT: ich habs mir mal leicht gemacht:
Was du brauchst:
  • USB-Stick (mind. 8 GB, besser 16 GB oder mehr, wird komplett gelöscht)
  • Windows-PC mit Internet
  • Rufus (kostenlos)
  • Linux Mint ISO-Datei (z. B. Cinnamon 64-bit)

Schritt 1: Linux Mint ISO herunterladen
1. Auf https://linuxmint.com/download.php gehen.
2. „Cinnamon 64-bit“ auswählen und ISO herunterladen.

Schritt 2: Rufus starten
1. Rufus herunterladen und starten (keine Installation nötig).
2. USB-Stick einstecken.

Schritt 3: Boot-Stick erstellen
1. In Rufus den USB-Stick bei „Gerät“ auswählen.
2. Bei „Startart“ → „Auswahl“ klicken → Mint-ISO wählen.
3. Einstellungen übernehmen:
- Partitionsschema: GPT (für moderne PCs mit UEFI), sonst MBR
- Dateisystem: FAT32
- Rest auf Standard lassen
4. Auf Start klicken.
5. Bei der Abfrage „ISO- oder DD-Modus?“ → ISO-Modus wählen.
6. Warten, bis Rufus fertig ist (ca. 5–15 Min.).

Schritt 4: Vom Stick booten
1. Stick eingesteckt lassen und PC neu starten.
2. Direkt nach dem Einschalten ins Bootmenü (meist F12, F8, ESC oder F11, je nach Hersteller).
3. USB-Stick auswählen.
4. Linux Mint startet nun als Live-System (zum Testen oder Installieren).

Hinweis: Dies ist ein Live-USB. Änderungen gehen nach Neustart verloren.
Für eine dauerhafte Installation mit Speicher (persistenter USB) sind Zusatzschritte nötig.
 
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anywish schrieb:
Das Einzige, was ich machen möchte wäre, mit dem Linux-USB-Stick Linux ausprobieren... ansonsten mach ich alles auf Windows, mir würde es nur darum gehen, Linux kennenzulernen und ein Einstieger-Buch durchzuarbeiten, damit ich Grundkenntnisse in Linux hab.
Laß den USB-Stick weg und mache es direkt in einer VM. Dann kannst Du Windows und parallel Linux in der VM laufen lassen.
 
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anywish schrieb:
Hat jemand eine empfehlenswerte Seite, die für einen absoluten Anfänger das Schritt für Schritt erklärt, wie man das lauffähige Linux Mint auf dem USB-Stick installiert (und nicht eine Installationsversion auf dem USB-Stick)?
Hier wird dir zu allen Mintthemen geholfen: https://www.linuxmintusers.de/index.php
 
Danke euch allen! Ich werde euren Rat befolgen (trau mich nicht drüber mit dem USB-Stick) und werde Linux Mint 22 auf einer VM laufen lassen.

VirtualBox hab ich auf meinem PC vor ein paar Jahren installiert, da ich in einer VM als zweites Windows noch Windows XP nutze. Muss mich da erstmal einarbeiten, weil ich nicht mehr weiß, wie ich die WindowsXP-ISO-Datei damals zum Laufen gebracht hab (deswegen war meine ursprüngliche Idee die Installation von Linux auf dem USB-Stick, weil ich dachte, das geht einfacher).
 
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