News Linux: Kernel-Entwickler treten wegen rüdem Umgangston zurück

noxon schrieb:
Ich hasse es ständig um den heißen Brei herumlabern zu müssen nur um die Gefühle anderer Menschen nciht zu verletzen. In sofern ist das schon nicht schlecht wie das dort läuft.

Wenn Aussagen über technische Dinge ständig in emotionalen Rants ausarten, hilft es anderen Personen nicht beim Verständnis. Ganz im Gegenteil. Wenn sich dann auch noch eine internet-typische Gruppendynamik entwickelt, können sachliche Diskussionen schnell in Grabenkämpfen enden, in denen jeder nur seinen Standpunkt verteidigen will. Beleidigungen und Schimpfwörter sind emotionaler Treibstoff, nicht Heilmittel.
Einige Intertnet-Diskussionen mit Torvalds (und auch anderen Entwicklern) finde ich sehr abstrus und man muss sich gewaltig anstrengen um überhaupt den Punkt zu finden.

Technisch komplexe Dinge gut auszudrücken ist generell schwer. Kraftausdrücke kann man zur Unterstützung einer Aussage vielleicht Sinnvoll nutzen, aber es macht Themen nicht gleich klarer.
 
Ob man das jetzt für überzogen hält oder nicht, niemand ist verpflichtet sich in seiner Freizeit einem Umfeld auszusetzen, daß einem nicht gut tut. Ich finde es daher völlig legitim sich eine andere Freizeitgestaltung zu suchen. "Ich habe einfach keinen Bock mehr" wäre ein genau so valider Grund. Wenn Linus&Co ihren Stil gerne so haben wollen dürfen sie sich aber auch nicht beschweren wenn ihnen irgendwann die guten Entwickler ausgehen. Aber scheinbar herrscht daran noch kein Mangel.

Ich persönlich favorisiere auch gerne direkte Ansagen im Sinne von "Deinen Code finde ich scheisse" statt höflichem Drumherumgelabere, aber wie viele hier schon angeführt haben gibt es einen himmelweiten Unterschied zwischen einer direkten Ansage und einer persönlichen Beleidigung. Sowas gebe ich mir in meiner Freizeit ganz sicher nicht. Und wenn jemand Beleidigungen "cool" findet, dann muss er das halt in Zukunft ohne meine Anwesenheit cool finden.
 
Leute, was ist los mit euch. Wenn sich 2 Entwickler zurückziehen, weil sie einfach nicht mehr Teil einer Community sein wollen, wo man sich gegenseitig für dumm hält und einander nicht respektiert, dann kann ich diese Entscheidung vollkommen nachvollziehen. Warum soll man sich den ganzen Stress geben, wenn man sich auch in anderen, netteren Communities rumtreiben kann, wo man geschätzt und respektiert wird?

Linus hat mit seiner explosiven Art abermals für Schlagzeilen gesorgt - er ist kein Teenager mehr. Und wenn er der Taktgeber für den Umgang untereinander ist, dann kann man die Linux Community nicht wirklich als offen und frei bezeichnen. Ich finde es Schade, dass es soweit gekommen ist und zwei wertvolle Menschen von der Community gegangen sind.

Zur Diskussion "deinen Code finde ich scheiße": ich hatte selber im Rahmen eines Patches Kontakt mit einem Kernel Entwickler. Ende der Story war, dass mein Patch nicht angenommen wurde, weil Design Fehler enthalten waren (Microsoft Sidewinder X4 / X6 patch). Der Entwickler ist mit mir jedoch den Code durchgegangen und hat mir gesagt, was ihm denn nun nicht gefällt, was ich besser machen muss und was okay ist. Ich habe dazu gelernt und verstanden, warum mein Code schlecht war.

Jeder hat in der Schule gelernt, dass "ich finde die Idee doof" niemanden weiterbringt. Wir erwarten konstruktives Feedback. Oder garnichts. Aber kein "dein Code ist scheiße". Warum sollte also die Linux Community eine Ausnahme sein?
 
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Es ist schon erstaunlich und erschreckend, was man teilweise zu sehen / lesen bekommt. Ohne persönliche Angriffe & Beleidigungen scheint es wohl für immer mehr nicht zu gehen. Wirklich traurig.

Aber traurig auch im Fall von Linux. Freie, kostenlos Software jeden. Von einer gigantischen Community, die ohne Frage ein super Ziel verfolgt. Schade jedoch, dass scheinbar eine halbwegs vernünftige Diskussionskultur nicht dazu gehört.
 
Diese Frau Sharp ist ja auch dadurch bekannt geworden, dass sie die Twitter-Blockliste von Randi Harper (das nervige ehem. FreeBSD-SJW-Mädel) adaptiert hat. Wer sich in seiner Flauschiwattiblase einschließt, in der sich nur so Leute herumtreiben, denen Flauschiwatti wichtiger ist als ein sinnvoller Beitrag zur Community (wenigstens gibt's im Englischen kein Binnen-I - für die Patches hätte ich mir Popcorn gekauft...), der gehört nicht in ein technisches Projekt.

Ihr Linuxer seid nicht zu beneiden.
 
Tuxman schrieb:
Ihr Linuxer seid nicht zu beneiden.

Wieso? Sie nennt sich schließlich nicht FreeLinuxGirl.

:evillol:

M@rsupil@mi schrieb:
Aber traurig auch im Fall von Linux. Freie, kostenlos Software jeden. Von einer gigantischen Community, die ohne Frage ein super Ziel verfolgt. Schade jedoch, dass scheinbar eine halbwegs vernünftige Diskussionskultur nicht dazu gehört.

Wie würdest du dich denn verhalten, wenn du der Chef von tausend Leuten und verantwortlich für alles bist, aber keinen einzigen feuern kannst?
 
Faszinierend wie irgendwie alle nicht auf die hervorgebrachten Links eingehen, die gepostet wurden,

um zu zeigen, dass Linus kein "trigger-happy" Choleriker ist und sich die werte Frau Sharp teils grundlos aufregt und nicht einmal den Kern der Diskussion erfasst ("Banter")


Einerseits zeigt doch der Erfolg vom Linux-Projekt, dass es irgendwie richtig abläuft,

andererseits ist der Ton teils schon sehr zugespitzt - das hab ich aber nur in Diskussionen festgestellt,

in denen es um z.B. Regressionen die sich auf den Userspace auswirken, kaputte Merges, etc. geht


Ob smileys und *g*, *facepalm* , *sarcasm* , etc. die "Message" klarer machen würden - wahrscheinlich schon, haben diese etwas in seriösen, professionellen Diskussionen etwas zu suchen ?

Wohl eher nicht ...

Mich hat damals die direkte Art der Kommunikation in Internetforen (nicht die LKML), als ich mit Linux begonnen habe auch relativ lange verwirrt und mich verwundert, wie Leute so miteinander "umgehen" können - habe es aber im Laufe der Jahre schätzen gelernt und mich auch persönlich weiter gebracht

was wären die Folgen, wenn man immer "Mr./Mrs. Niceguy/girl" ist ? - Man endet als "Doormat" und hat dann selbst mit die Folgen auszubaden

im Kern geht es also um Verantwortung ("responsibility") und das Richtige zu tun


andererseits: Some [People] Just Want to Watch the World Burn :lol:


Persönlich hab ich auch schon mehrmals mit Linus kommuniziert und er war stets höflich, wenn nicht sogar umgänglich



https://en.wikipedia.org/wiki/Management_by_perkele

Wenn etwas erreicht werden soll, ist dieses ganze sugarcoating und "political correctness" fehl am Platz, Direktheit spart wertvolle Zeit - besonders wenn man sich die Dimensionen des z.B. Linux Kernels mal zu Gemüte führt ...
 
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G00fY schrieb:
Schätze die News von Herrn Thommes eigentlich sehr, aber diese ist sehr einseitig geschrieben.
Hat mich auch irgendwie gewundert. Vor allem, wenn man dann hier im Thread über Sharp sowas liest:

Zehkul schrieb:
Ich dachte die beiden wären schon lange zurückgetreten? Sind die jetzt noch einmal vorgetreten um noch einmal zurücktreten zu können? Drama Queens, allesamt, und selbst oft genug negativ aufgefallen.

Oh guck mal da, von 2013 …

https://lkml.org/lkml/2013/7/24/142
 
freak01 schrieb:
Ob smileys und *g*, *facepalm* , *sarcasm* , etc. die "Message" klarer machen würden - wahrscheinlich schon, haben diese etwas in seriösen, professionellen Diskussionen etwas zu suchen ?

Wohl eher nicht ...

Natürlich eher nicht. Gehören persönliche Beleidigungen zu professionellen Diskussionen?

Keiner Verlangt, dass du auf gut deutsch gesagt jemanden Zucker in den Arsch bläst. Aber zwischen direkter Kommunikation bis zu direkter Kommunikation mit persönlichen Beleidigungen gibt es mehrere Zwischenstufen.


Nach wie vor bilde ich mir kein Urteil über Linus - egal was verlinkt wird. Solche Urteile fälle ich nur nachdem ich selbst jemanden kennen gelernt habe.
 
Linus ist wirklich ein Choleriker. Das ist ein offenes Geheimnis. :D
Nicht unbedingt ein Sympathieträger. Aber Genie und Wahnsinn sind eben immer etwas enger verknüpft.
 
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Meine Herren, über all dieses Rumgejammere, sehr nervig.
Soll man immer sagen "ist es der Dame auch Recht" oder was ? Wenn es ihr oder jeden anderen nicht passt dann sollen sie einfach gehen ohne jetzt hier noch groß einen mit der Moralkeule rüber ziehen zu wollen.


Danke für die Arbeit, aber wenn man so nen dünnes Gemüt hat, ist man irgendwie falsch am Platz.
 
Na, ein nettes:
Das reicht bis zu Entgleisungen wie etwa der von Torvalds, wo er einem Entwickler sagte, es wäre besser gewesen, wenn er „bereits im Mutterleib abgetrieben worden wäre“.

geht doch etwas sehr weit. Den Chef möchte ich mal sehen, der so etwas zu mir sagt oder gar schriftlich überreicht und den ich dafür nicht mit Klagen überziehe.
"Die Würde des Menschen..."
Wird gerne dieser Tage an allen Ecken postuliert.
Linus ist zwar Linus und man weiß in etwa, worauf man sich bei ihm einlässt, aber dass da manche nach Jahren in einer solchen Atmosphäre der Kragen platzt, ist auch verständlich.
 
Dazu kommt dann, dass sich solche Kommentare bei rein textbasierter Kommunikation oftmals nur schwer einschätzen lassen und es dann zu eigentlich unnötigen Streiterein kommt, weil eine vielleicht nicht ganz ernst gemeinte Bemerkung sehr persönlich genommen wird.
 
>
And some of the above is written tonge-in-cheek, but all of it is also
> serious. I really fundamentally believe that being honest and open
> about your emotions about core/process is good. And because it's damn
> hard to read people over email, I think you need to be *more* honest
> and *more* open over email. I'm generally nicer in person. Not always.

*Snort*. Perhaps we haven't interacted very often, but I have never
seen you be nice in person at KS. Well, there was that one time you
came to me and very quietly explained you had a problem with your USB
3.0 ports, but you came off as "scared to talk to a girl kernel
developer" more than "I'm trying to be polite".
Sarah Sharps antwort auf Linus Torvalds. Ich glaub auf die Frau kann er leicht verzichten. Ihm zu unterstellen dass er von ihr als weiblichem Kernel Entwickler eingeschüchtert wäre find ich absurd und höchst unsauber. Der Mann hat Frau und Kinder, was glaubt Frau Sharp eigentlich über ihre Wirkung?
 
Deren Schritt ist für mich vollkommen verständlich. Auf so eine Arbeitsumgebung hätte ich auch keine Lust; sollen die ihren Scheiß halt selbst machen.
 
Überschrift sollte heißen: Aufmerksamkeitssüchtige Schreckschraube und Betamännchen schmeißen hin weil sie mit Arbeitsdruck nicht klarkommen"

Ich habe wirklich Mitleid mit Linus Torvalds, mit welch unfähigen Sensibelchen er sich da rumschlagen muss.
 
Sagen wir es mal so: Gegen eine härtere Gangart habe ich nichts, aber wäre ich involviert, hätte er den Satz mit der Abtreibung nur ein einziges Mal gesagt. Eine Gürtellinie muss es immer geben.
 
Unglaublich wie hier eine einzige Aussage von Herrn Linus gleich wieder pauschalisiert wird.
Genau das gleiche hat diese Fr. Sharp gemacht. Nur noch Headline-Empörungswahn wo man hinschaut. Die schnelle Empörung zählt, weil man es halt im Internet schnell und unkompliziert und ohne Konsequenten machen kann.
Daumen rauf-, Daumen runter-Kritik im Schnelldurchlauf.
Differenziertheit und Internetdiskussionen ... da prallen zwei Welten aufeinander.
 
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