vaju schrieb:
In beiden Fällen brauchst du halt keine große Ausbildung.
Während der PC Schrauber evtl körperlich teilweise ins Schwitzen geraten kann, ist der Pflegerberuf halt eher mental anstrengend.
Beide Berufe braucht es, Einstiegshürden sind wohl allgemein nicht hoch. Deshalb halt auch das relativ geringe Gehalt (soll jetzt nicht despektierlich klingen, aber daran wird nun in erster Linie das Gehalt bemessen).
Finde ich jetzt schon ein bisschen überheblich.
Natürlich sind es keine akademischen Ausbildungen, aber innerhalb der dualen Ausbildungen sind sind sowohl Fachinformatiker als auch die klassische Plegeausbildungen (es gibt mittlerweile auch Pflegehelfer darunter) mittleres bis gehobenes Niveau. Auch wenn es formal keine Mindestanforderung an die Ausbildung gibt, braucht man defacto schon mindestens Mittlere Reife, und auch keine ganz schlechte Mittlere Reife. Und die Ausbildungen haben auch immerhin drei Jahre Regelausbildungsdauer, und sind schon etwas anspruchsvoller als Bäckereifachverkäuferin, Floristin, Gerüstbauer, Maler- und Lackierer, ...
Wenn man den PC-Monteur statt Fachinformatiker nimmt, muss man dafür zwar nicht unbedingt Fachinformatiker sein, sondern es ist durchaus auch ein Quereinstieg möglich. Aber auch dann wird zumindest ein bisschen was Handfestes erwartet. Zum Beispiel Mittler Reife + Ausbildung als Einzelhandelskaufmann oder auch Fachabitur + abgebrochenes Informatikstudium jedoch mit erfolgreichem Vordiplom. Auch das bekommt man nicht geschenkt sondern ist durchaus eine gewisse Leistung.
Was die Pflegeberufe in den meisten Fällen unattraktiv macht das finde ich sind die Arbeitszeiten. Jedenfalls bei sehr viele Arbeitgebern wie Seniorenheimen, Akutkliniken und Geburtshäusern. Besser sieht aber natürlich aus wenn man bei einem MVZ, einer Rehaklinik oder Beautyklinik arbeiten kann. Weil da sind dann Nacht- und Wochenenddienste deutlich seltener.
Innerhalb der IT-Berufe kann man es aber natürlich auch als Vorteil sehen das PC-Monteure meistens recht geregelte und oft sogar gleitzeitfähige Arbeitszeiten haben ohne Nacht- und Wochenendarbeit, und auch keine Reisebereitschaft notwendig ist. In einem Rechenzentrum hingegen geht es kaum ganz ohne Nacht- und Wochenendarbeit. In vielen Jobs hält es sich zwar im Rahmen, und drei Nächte und einen Sonntag im Monat sind ja für die meisten Leute kein Problem. Bei manchen Jobs geht es aber schon fast in Richtung Contischicht und das muss ist vorallem für jüngere Leute ziemlich hart. Im Consulting ist oft extrem viel Reisebereitschaft erforderlich.
HisN schrieb:
<-- hat nach der Schule mal 2 Jahre als PC-Monteur gearbeitet.
386er und 486er im Akkord zusammengeklemmt.
Und zwar immer nur das billigste vom billigen (die Leute wollen billig).
Wenn ich Glück hatte, und mal ein Kunde High-End bestellt hat, hab ich Aufträge immer bekommen. Das war wenigstens in irgend einer Form interessant.
386er und 486er waren noch vor meiner Zeit, aber ich denke das damals der Job relativ öde war, weil es damals noch kaum Individualkonfigurationen gab, sondern nur "Einheitssysteme" gebaut wurden, die dann von der Stange gekauft wurden.
Am intressantesten war wohl die Zeit vom Pentium MMX / Cyrix 6x68MX und MII / AMD K6 bis Pentium D / AMD K9 für Athlon X2 sowie Athlon 64 X2 und Athlon 64 FX also weil da gab es die grösse Vielfalt sowohl bei den Prozessoren als auch Mainboards, Chipsätzen, Speicher und vorallem Grafikkarten. Und vorallem wurden dann immer mehr individuelle Konfigurationen gewünscht.
Vorallem heute finde ich High-End garnicht mehr so intressant sondern ziemlich langweilig wenn ich da an so eine 3.500€ Standard-Konfiguration mit AMD Ryzen 9800X3D und Nvidia GeForce RTX 5080 denke würde mich das garnicht reizen.
Da würde mich selbst eine billige Sockel 1851 Konfiguation mit Intel Core Ultra 225F und Acer Nitro Intel Arc B570 OC 10GB viel mehr reizen. Noch intressanter wäre es dann wenn nicht nur eine m.2 SSD rein soll sondern zustäzlich noch vier Synology Plus Series 6 TB SATA Festplatten als RAID 5 Konfiguration.
Tommtomm schrieb:
Wenn du gerade erst die ausbildung fertig hast kannst du ja noch sehr frei wählen wie es weitergeht. Du könntest sogar bei der feuerwehr mal anfragen, da brauchts meine ich einen ausbildungsberuf zuvor, ggf Handwerk, aber das was du gemacht hast könnte auch zählen.
Das wäre aber auch kein wirklicher Aufstieg, sondern bestenfalls gleiches Level, wegen Schicht und Bereitschaft viel anstrengender, und zudem mit weitaus höherem Risiko früh berufsunfähig zu weden.
Was vielleicht eher ganz intressant sein könnte:
1) Ganz klassisch nach der Ausbildung an der BOS Fachabi und anschliessend einen FH Bachelor draufsetzen.
2) Da der Threadersteller ja eh im Südwesten wohnt wäre es vorallem bei vorhanden Grundkenntnissen in Französisch ganz nice für den Lebenslauf sich jenseits der Grenze Jobs zu suchen und so Auslandserfahrung zu sammeln. Strassbourg, Nancy, Mulhouse, Saint-Louis und Belfort wären ja alle nah genug um jedes Wochenende heimzufahren.
Oder vielleicht auch die Kombination aus Beidem, erstmal Fachabi machen, und dann nach Frankreich gehen, weil dann kann man Wartesemester sammeln falls der der Abischnitt nicht so toll sein sollte.