Low-Budget PC für Audiobearbeitung

Pomuckel

Cadet 1st Year
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14
Hallo zusammen :)

Fragebogen in Kurzform:
  • PC ausschließlich für Audiobearbeitung gedacht (via DAW "Ableton")
  • Anschluss an 2 vorhandenen Monitoren (1920x1200 und 3440×1440 via DVI und HDMI)
  • kein Overclocking, jedoch sollte CPU (für "Audio-Rendering") zumindest etwas Power haben
  • GPU spielt kaum eine Rolle (werde meine alte GT 1030 verwenden)
  • Netzteil vorhanden (beQuiet 400W)
  • NAS Server über Netzwerk vorhanden - interne Speichermedien nicht erforderlich (außer SSD für OS)
  • Rechner sollte möglichst klein werden -> ist die Kombination Mini-Tower mit mATX Mainboard sinnvoll?
  • Budget: 300-400 Euro
Nun noch die etwas ausführlichere Version :D

Habe bereits eine recht flotte Workstation, die ich jedoch aus Sicherheitsgründen nicht für mein Hobby, Musik mit Ableton zu produzieren, verwenden darf.

Daher möchte ich mir einen möglichst günstigen PC daneben stellen. Bei diesem sollte der Fokus auf CPU Power liegen; Grafik und anderer Schnickschnack spielt bei der Audiobearbeitung ja kaum eine Rolle.

Da ein flotter NAS Server über Netzwerk verfügbar ist, braucht der PC speichertechnisch eigentlich nur eine kleine Festplatte für das OS (und natürlich RAM;))

Aus Platzgründen wäre es gut, wenn der neue PC so klein wie möglich ist. Daher dachte ich mir, dass eine Kombination aus Mini-Tower und uATX Board Sinn macht. Ich weiß jedoch nicht genau, ob das überhaupt von der Form her passt.
Daher meine wichtigste Frage: Passen die vorgeschlagenen Hardwarekomponenten überhaupt von der Form her zusammen? Kann man ein uATX Board in ein Mini-Tower einbauen? Oder sollte ich doch eher auf einen etwas größeren Midi-Tower ausweichen?

Ferner überlege ich mir, ob eine Ryzen 5 3600 CPU einer (doppelt so billigen) Ryzen 3 3200 CPU vorzuziehen ist. Ich weiß aus Erfahrung, dass (viel) mehr Threads in der DAW nur bedingt Vorteile bringen. Was denkt Ihr, würdet Ihr für eine etwas schnellere CPU 80 Euro mehr ausgeben?

Folgende Komponenten hatte ich mir zusammengesucht:

AMD Ryzen 3 3200G 4x 3.60GHz So.AM4 BOX
MSI A320M-A PRO
Mini Tower Corsair Carbide 88R mit Sichtfenster
16GB G.Skill RipJaws V schwarz DDR4-3200 DIMM CL16 Dual Kit
500GB Kingston SA2000M8/500G M.2 2280 PCIe 3.0 x4 NVMe 3D-NAND TLC (SA2000M8/500G)

(Vorhanden: GPU NVidia GT1030, Netzteil beQuiet 400 Watt, NAS Server, Monitore)

... das wären 285 Euro beim Händler meines Vertrauens. Macht die Kombination Eurer Meinung nach Sinn?

Schon mal besten Dank im Voraus! :)
 
Pomuckel schrieb:
Kann man ein uATX Board in ein Mini-Tower einbauen?
Auszug Datenblatt Gehaeuse:
Mainboard bis µATX
Auszug Datenblatt Mainboard:
Formfaktor µATX

Warum sollte das nicht passen?
 
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Pomuckel schrieb:
für eine etwas schnellere CPU 80 Euro mehr ausgeben?


aber 20€ schon :D für zb einen 3100 der hat doppelt soviele threads wie der 3200g...auch ein 1600 af ist eine überlegung wert
zumal dir die igpu ja nix bringt wenn du eh deine 1030 benutzen willst :)
 
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Danke für die schnelle Antwort!

Guter Punkt, die Specs hatte ich die ganze Zeit vergeblich gesucht, auch eine Google Suche nach "mini tower mit uatx kompatibel" gab nur sehr verwirrende Antworten mit Referenz auf "Mini-ITX".

Aber jetzt, wo Du es so direkt auflistest, macht es Sinn :) Also ist das Mainboard schon mal passend für das Gehäuse.. Gut zu wissen.
Ergänzung ()

@Rumguffeln Ahh, du meinst dieses schöne Stück? Das ist in der Tat eine Überlegung Wert bzw. fast schon gekauft ;) Vielen Dank für den Tipp! (Auch wenn Hyperthreading in der DAW nicht die doppelte Performance bringt, sollte es trotzdem einen kleinen Performance boost geben - außerdem ist das Ding etwas höher getaktet bei gleicher TDP - feinfein :D)
 
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Warum kein Deskmini? --> klick
Superleise, klein, flexibel.
Anstatt dem 3200G geht natürlich auch ein 3400G.
Ein VESA-Mount-Kit gibt es auch für den Deskmini, falls sowas gewünscht ist.

Im Prinzip wären die neuen APUs von AMD (siehe 4000G) interessant, aber die gibt es (noch) nicht zu kaufen.
 
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Bei möglichst klein werfe ich noch das InWin Chopin-Gehäuse in Verbindung mit einem 3400G in den Raum. Deine dGPU ist dann aber raus. 😉
 
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Pomuckel schrieb:

AMD Ryzen™ 3 3200G
1.JPG

kann laufen muss aber nicht da dies OC ist
 
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Pomuckel schrieb:
außerdem ist das Ding etwas höher getaktet bei gleicher TDP

Der Stromverbrauch ist ungeachtet der TDP aber identisch - bei HT natürlich etwas höher.
 
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Wie groß sind deine Projekte (Spurenanzahl, bestimmte cpu-hungrige VSTs wie Serum/Diva, 44,1kHz oder höher)?
 
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Warum nicht grad Mini ITX?

Wenn man kaum bis keine GPU Leistung braucht ist super kompakt idr. gar kein problem.
 
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Waren bei Audiobearbeitung nicht Intel CPUs wegen geringerer Latenzen vorzuziehen?
Wieviele Threads nutzt das Programm denn?

Aktuell gibt es den i3-9100F sehr günstig im Abverkauf.
Ist zwar nur 4C/4T aber wenn die Software eh eher auf geringere Latenzen und Takt als auf Threads aus ist, könnte das hier die beste Lösung bei geringem Budget sein.

Bei den Gehäusen würde ich mal bei Jonsbo nachschauen:
Die verkaufen richtig schön kompakte MicroATX Gehäuse die sehr wertig aussehen zum günstigen Preis:
https://geizhals.de/?cat=gehatx&xf=599_Cooltek%7E599_Jonsbo%7E9691_%B5ATX
 
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Erstmal vielen Dank an alle für die kompetente Beratung! :)

Warum kein Deskmini? --> klick
Superleise, klein, flexibel.
Anstatt dem 3200G geht natürlich auch ein 3400G.
Ein VESA-Mount-Kit gibt es auch für den Deskmini, falls sowas gewünscht ist.

Das wäre in der Tat eine Überlegung wert. Ist ja praktisch ein Mainboard+Tower in einem. Muss mir die Specs später noch mal genauer anschauen.

Bei möglichst klein werfe ich noch das InWin Chopin-Gehäuse in Verbindung mit einem 3400G in den Raum. Deine dGPU ist dann aber raus.

Auch das eine Idee, allerdings ist mir der Formfaktor doch ein bissl zuu klein - möchte beim Zusammenbauen keine Pinzette u. Mikroskop verwenden müssen ;) (Memo an mich selbst: nä. mal nicht so übertreiben und "so klein wie möglich" schreiben hehe)

Der Stromverbrauch ist ungeachtet der TDP aber identisch - bei HT natürlich etwas höher.

Stimmt. Wobei die Fertigungstechnik ja 3100 vs. 3200 -> 7nm vs. 12nm ist und die 3100er dadurch noch weniger Energie verbraucht. Wenngleich das wohl kaum ins Gewicht fällt.

Wie groß sind deine Projekte (Spurenanzahl, bestimmte cpu-hungrige VSTs wie Serum/Diva, 44,1kHz oder höher)?

Also mein letztes Projekt, was ich noch auf einem 2010er (Intel) "Steinzeit-"PC realisiert hatte, hatte 110 Spuren und hat unzählige, teilweise sehr CPU-hungrige VSTs/VSTIs eingetzt (wie Du schon richtig sagtest ist eins der hungrigsten VSTs wohl Diva).
Das ganze ließ sich allerdings auch nur realisieren, indem ich fertige Spure rausgerendert habe und die aktive Spur, in der das VST war, "gefreezt" habe. Somit haben die Spuren mit den hungrigen VSTs keine Performance mehr gezogen.
War halt nur ein Krampf, wenn man so eine gefreezte Spur dann später "mal kurz" editieren wollte (->unfreeze, edit, neu rausrendern, freeze, etc).

Warum nicht grad Mini ITX?
Wenn man kaum bis keine GPU Leistung braucht ist super kompakt idr. gar kein problem.

Gute Frage! Passt ein uATX Mainboard und mein Netzteil überhaupt da rein? Und müsste ich bei der Lüfterhöhe des CPU-Kühlers nicht auspassen (vermutlich würde der Kühler in der Boxed Version gar nicht passen, oder?)
Ich muss mich bezgl. Formfaktors noch mal tiefer einlesen, befürchte ich.

Waren bei Audiobearbeitung nicht Intel CPUs wegen geringerer Latenzen vorzuziehen?
Wieviele Threads nutzt das Programm denn?

Habe ich auch mal gehört und einst viel nach gegoogelt - aber letztendlich gingen die Meinungen, ob Intel besser für DAWs geeignet waren, auseinander. Bin da aber prinzipiell offen - zumindest vom Preis her sollte es keinen großen Unterschied machen.

Das Programm nutzt so viele Threads, wie es braucht bzw. wie zur Verfügung stehen.
ABER: Da ich intensiv mit "Spur-routing" arbeite, werden mitunter nicht alle Threads ausgereizt.
D.h. ich lasse z.B. Spur 1+2 auf Spur 3 ausgeben. Spur 1+2 können somit parallel abgearbeitet werden, Spur 3 jedoch erst, wenn 1+2 fertig sind. Außerdem arbeite ich viel mit Sidechaining (Kompressor auf Spur X reagiert auf die Signale von Spur Y), was zwar gut für die Musik, jedoch schlecht für effektives Multithreading ist.

Daher ist die Idee, auf eine Intel Lösung zu wechseln, vielleicht gar nicht so abwegig. Dass Intel CPUs zumindest im Single Threading den AMD CPUs überlegen ist, liest man ja in vielen Berichten. Ob das nun auch für DAWs zutrifft, wo zumindest Teile MT ablaufen, ist IMHO schwer zu beantworten.

Warum den kein kein Deskmini ?
Der wäre klein und man könnte auch eine Intel CPU verbauen mit iGPU, selbiges wäre auch mit AMD machbar.

Auch da werde ich mich jetzt noch mal genauer einlesen und die Vor- und Nachteile abwägen. Aber auch das ist ein guter Hinweis. Muss mal genauen schauen, wie gut/schlecht die Intel onboard GPUs im Vergleich zu meiner GT 1030 abschneiden.

Warum den kein kein Deskmini ?
Der wäre klein und man könnte auch eine Intel CPU verbauen mit iGPU, selbiges wäre auch mit AMD machbar.

Wenn es leise bleiben soll: [...]

Danke, vor allem mit dem Hinweis auf den leisen Lüfter. Nette Kombi, wobei man da schon fast die 400 Euro sprengen würde. Aber eine Kombination aus den von Dir vorgeschlagenen Artikeln plus der CPU von @Xes wäre ein guter, kostengünstiger Kompromiss.
____________

Alles nicht so einfach mit dem Kauf eines neuen, kostengünstigen PCs - es gibt ja so viele Möglichkeiten ^^ Werde wohl den Rest des Tages mit goggeln, YT Videos schauen und sonstigem Research verbringen :freaky:

Nochmals danke und viele Grüße
 
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1) Wenn von Latenzen bei AMD und Intel die Rede ist geht es eigentlich immer um die DPC-Latenz. Wie hoch diese ausfällt hängt stark vom Mainboard ab und natürlich welche CPU-Generation. Lange war Intel dort besser aufgestellt (mit einem schlechten Mainboard sind Latenzen dennoch so hoch, dass du Aussetzer hast), aber AMD hat mit Ryzen 2000 bereits aufgeholt und ist mit Ryzen 3000 nochmals besser geworden (Latenzen geringer als wo Intel vor einem Jahr war, kenne jedoch auch keine Werte von der aktuellen Generation, aber da hat sich von der Architektur ja eh nicht viel getan :D), sodass sich hier beide nichts mehr nehmen.
Da gibt es auch kein besser oder schlechter, sondern es geht um die die Fähigkeit Audio in Echtzeit zu bearbeiten. Echtzeitiger gibt es nicht. So wie du jedes Jahr am 24.12. Weihnachten erwartest, erwartet dein Rechner immer zu einem bestimmten Zeitpunkt die Signale.

Wir reden hier von durchschnittlichen 1,xxµs beim Ryzen 3000 (interrupt to DPC latency). Wichtiger sind jedoch die Ausreißer, sprich wie lange braucht das System, wenn doch irgendwas anderes den interrupt blockiert. Im schlimmsten Fall blockiert etwas so lange, dass Weihnachten am 24.12. gar nicht stattfindet, weil eben was dazwischen kam. Ob die Bescherung nun aber um 18 oder 19 Uhr ist, juckt niemanden.
Bei den Ausreißern sind Weret von <500µs gut. Liege mit einem 3700X bei <100µs.

Kann man aber auch selbst ein wenig "tunen". Prozesse im Hintergrund, erhöhen gerne die Latenz. Hat das Mainboard Wifi, scannt es im Hintergrund regelmäßig die Netzwerke und währenddessen geht die Latenz hoch.

Fazit: Intel und AMD bringen die Geschenke pünktlich zu Weihnachten.

2) DAWs skalieren enorm gut mit Kernen/Threads, weil wir eben viele Spuren nutzen und jede Spur bekommt einen Thread. Singlecore-Leistung wäre dann relevant, wenn du tatsächlich eine Spur hast, die die Kapazität eines Kerns sprengt. Sprich der Kern kommt nicht hinterher die VST/Effekteder einzelnen Spur zu rendern und es gibt Aussetzer. Ich behaupte mal, dass wenn jemand einen Kern derart belastet, das das gar nicht musikalisch klingen kann, weil es derart viele Effekte sein müssen, weil die aktuellen CPUs eben eine so hohe Rohleistung pro Kern haben.
Ausnahme gestalten hier etwas die polyphonen VSTs, denn jede Stimme erzeugt Last. Hat jede Stimme noch "Unterstimmen", die leicht detuned sind, summiert sich hier ein immenser Haufen, der berechnet werden muss. Da ist auch mein 3700X am Ende und es reicht eine Instanz von Diva ohne Effekte, dass es Aussetzer gibt. Zum Glück haben die VSTs die Option von Multicore-Rendern, die die ursprüngliche "eine Spur ein Thread Zuweisung" aushebelt und die einzelnen Stimmen auf mehrere Threads verteilt.

Die Last von den Spuren lässt sich gut verteilen. Bei Spielen, wo Intel den Vorteil hat, ist es eben einer der Gründe, dass die Threads nicht ordentlich verteilt werden können.

Ansonsten als Orientierung: 3700X (8 Kerne), großes Ableton-Projekt mit 150 Spuren samt CPU-lastigen VSTs, ohne gefreezte Spur und die höchste Auslastung liegt bei 40%. Die meiste Zeit langweilt sich meine CPU einfach.
Enger wird es wenn man mit 96kHz arbeitet, da das die CPU-Last stark erhöht. Auch werden Plugins in Zukunft vermutlich die Leistung auch nutzen - Headroom ist immer gut.

Ein Nachteil, der mir bei AMD noch einfällt: PCIe-Karten von UAD machen bei vielen Ärger. Aber so verbreitet sind die jetzt nicht bzw. halt sehr individuell, ob das einen tangiert.
 
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Sehr detaillierte Antwort, wow!

Was Du in Punkt 1 zu den Latenzen AMD vs. Intel sagst macht durchaus Sinn. Ich muss auch hinzufügen, dass es in meinem Fall nicht "um 'ne Mikrosekunde Latenz" ankommt, da ich im schlimmsten Fall den Audiobuffer meines UR22 Sound-Interfaces einfach verdopple - z.b. von 256 auf 512 Samples (ob nun 5ms oder 10ms Latenz spielt für mich keine Rolle, da ich keine Live-Instrumente oder Mikrophone anbinde, bzw. nur selten mal ein USB-Keyboard zum anstimmen von Akkorden). Ich arbeite übrigens ausschließlich mit 44,1 kHz, da sonst leider einige meiner Lieblings-Plugins nicht richtig funktionieren, da sie auf dieser Frequenz hardgecodet wurden (Dada Life Sausage Fattener z.B.). Trotzdem bin ich gerade (work in progress) doch irgendwie dabei, von AMD wieder auf Intel umzuschwenken. Mache gerade generelle Performancevergleiche und gerade bei den kostengünstigeren i3/i5 gibt es Preis/Leistungsmässig kleine Vorteile für Intel. Ist unterm Strich aber vermutlich auch eher eine Glaubensfrage.

Zu dem zweiten Punkt: Sehe ich mit der optimierten Skalierung seitens der DAW auch so. Dass ein Plugin (besser gesagt eine Plugin-Instanz) mehrere Threads verwendet ist mir allerdings neu (wenngleich das bei dem von Dir genannten Beispiel natürlich Sinn macht - gerade bei additiven Synthesizern). Ich hatte mich mal mit der Programmierung von VSTs beschäftigt - ein sehr wichtiger Punkt war dabei immer, dass innerhalb der Renderfunktion, die im Plugin-Thread von der DAW aufgerufen wurde, auf keinen Fall "gestallt" werden darf und so schnell wie möglich der Output-Puffer zurückbegeben werden soll - d.h. es dürfen keine blockierende Methoden verwendet werden (was beim MT kaum möglich ist, da dort meist via Semaphores/Locks/Mutex zwischen den Threads kommuniziert wird). Wäre interessant zu wissen, wie Diva das genau handelt. Möglicherweise hat es was mit den neuen Möglichkeiten des VST3-Standards zu tun? (womit ich mich aber gar nicht auskenne - verwende nur die guten alten VST2 Plugins^^).

Ansonsten als Orientierung: 3700X (8 Kerne), großes Ableton-Projekt mit 150 Spuren samt CPU-lastigen VSTs, ohne gefreezte Spur und die höchste Auslastung liegt bei 40%

Hmm, irgend etwas mache ich wohl falsch. Hatte einst testweise auf meiner Workstation (AMD 3600 mit 6 Kernen) Ableton 10 installiert. Dort lief das Sample-Projekt von Ableton, was wirklich nur elementarste Features nutzt und auf ca. 10 Spuren lief, mit knapp 25% CPU-Auslastung. Aber evtl. war auch einfach nur etwas falsch konfiguriert oder die Treiber waren (noch) nicht up-to-date..

Ein Nachteil, der mir bei AMD noch einfällt: PCIe-Karten von UAD machen bei vielen Ärger. Aber so verbreitet sind die jetzt nicht bzw. halt sehr individuell, ob das einen tangiert.

Aus reiner Neugier: Solche Karten werden als Audio-Interface eingesetzt, oder? Sprich über PCI via DMA gehen die Audiosignale superschnell in die Karte, um dort via DAC in analoge Signale konvertiert zu werden und ausgegeben werden?
Ich habe ein einfaches USB Sound Interface (Steinberg UR22) zur Audioausgabe. Was sind abgesehen von der Geschwindigkeit die Unterschiede?

Danke & schöne Grüße
 
Ich meine das Multicore rendern wäre auch schon bei VST2 möglich. Die Syntheseform als solches ist gar nicht mal entscheidend. Geht dabei um die Stimmenanzahl, die quasi addiert werden (was aber nicht direkt mit additiver Synthese zu tun hat). Bei Diva kann man ja den Minimoog nachbauen mit drei Oszillatoren (nehme ich mal als Beispiel, da relativ simpler Synthaufbau und verbreitet) - spielst du eine Note, können alle Oszillatoren zum Ton beitragen und in einem Thread behandelt werden. Spielst du nun Polyphon mit zwei Noten, hätte man eine Instanz mit der ersten Note und eine zweite Instanz mit der zweiten Note. Jede Instanz hätte seine eigenen drei Oszillatoren, aber jede Instanz kann von der Last her verteilt werden, da eigener Thread.
Bin aber jetzt auch nicht allzu tief da drin - hauptsache es spielt ohne Aussetzer :D

Bezüglich der Last beim Sample-Projekt: Vielleicht hat die CPU auch nicht stark hoch getaktet, da die Last zu niedrig war. Dann ist die prozentuale Auslastung natürlich höher, aber in Relation zum anliegenden Takt. Aber der 3600 sollte da schon ordentlich Wumms haben.

Ich meine die DSP-Karten von UAD (z.B. diese hier). Quasi kleine externe Recheneinheiten, die dann bestimmte Plugins dort berechnen, statt über die CPU und diese somit entlastet. Ist auf jeden Fall ein komisches Verhalten der Karten bei AMD. Abhängig von der AGESA-Version funktioniert es mal, mal nicht, aber auch wieder bei jedem Mainboard unterschiedlich.

Zusammenfassend wirst du mit AMD und Intel glücklich. Am Ende wirst du vermutlich nicht mal merken, was nun drin ist.
 
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Ah so, die Karte kann also DSP-Zeugs auf Hardware berechnen, darum geht's, verstehe :)

Bin aber jetzt auch nicht allzu tief da drin - hauptsache es spielt ohne Aussetzer :D
Jo, wenn's ohne Knackser und knistern aus'm Lautsprecher kommt, bin ich auch immer froh... (bin da etwas traumatisiert, da ich mal gut 3 Tage versucht hatte, in einer virtuellen Maschine Ableton ohne Knackser lauffähig zu bekommen.. Lief immer die ersten 10 Sekunden fein, ich schon fast am jubeln, und dann fing es doch wieder an zu knistern.. lange story, gehört hier in Kaufberatung wohl auch nicht hin^^)

Bezüglich der Last beim Sample-Projekt: Vielleicht hat die CPU auch nicht stark hoch getaktet, da die Last zu niedrig war. Dann ist die prozentuale Auslastung natürlich höher, aber in Relation zum anliegenden Takt
Das kann gut sein! Hast Recht, bei höherer Last wäre der Takt dann wohl auch hochgegangen. Die CPU war bei dem lahmen Sampleprojekt wohl einfach unterfordert.

Aber der 3600 sollte da schon ordentlich Wumms haben.
Oh ja, hatte noch nie einen so schnellen Rechner, der hat richtig Wumms :D (wenngleich ich Nachts trotzdem ab und zu von einem Threadripper träume;) )

Zusammenfassend wirst du mit AMD und Intel glücklich. Am Ende wirst du vermutlich nicht mal merken, was nun drin ist.
Stimmt :schluck:
 
Kurzes Update:

Dank Eurer Hilfe und viel Research habe ich mich nun doch für den AMD und einen Minitower entschieden:

Audio PC m. Ryzen 3 3100 | 512 GB SSD | 16 GB RAM | MiniTower | Gigabyte B450m S2H Mainboard
MeinNeuerAudioPC1.png MeinNeuerAudioPC2.png

Trotz der billigen Hardware (vor allem Tower) ging das Zusammenbauen problemlos. Obwohl ich kein "Schnickschnack" wollte, ist die blaue LED Beleuchtung im Tower durch die 3 vorinstallierten Lüfter ein schön anzusehendes Zusatzfeature :cool_alt:

Was mich etwas beunruhigt ist, dass der neue 350 Euro (exkl. GPU u. Netzteil) PC schneller ist als meine über 1000 Euro teure Workstation (AMD 5 3700). Was aber wohl daran liegt, dass mit meiner Workstation irgend etwas nicht stimmt (Treiber, Bios Settings, Software, .... ich arbeite dran).

Zum Testen der Audio-Performance habe ich Ableton's Beispielprojekt mit 16 Spuren modifiziert, sodass 128 Spuren auf 2 Return Kanälen @44.1 kHz abgespielt wurden. Die CPU brauchte im Schnitt etwa 35% dafür, mit Peaks bis auf 45-48%. Das gleiche unter 88.2 kHZ lief ebenfalls fast ohne größere Aussetzer (lediglich bei der ersten Wiedergabe, wo die ganzen Samples noch nicht im Cache waren, gab es kurze Aussetzer).

Somit ist der Rechner für seinen Zweck perfekt geeignet und ich bin super happy :D :schluck:
 
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