Luftdurchsatz = Kühlung?

slickride

Lieutenant
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Mai 2008
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hi,


man nehme 2 lüfter:

S-Flex 1200 mit einem max. Luftdurchsatz von 82,3 m3/h und einen
Slip Stream 120 mit einem max. Luftdurchsatz von 115,1 m3/h.

beide lüfter sind vom hersteller scythe; der maximale luftdurchsatz ist eine herstellerangabe, wobei die angabe des slip streams hier bestätigung findet:
http://www.pc-experience.de/wbb2/thread.php?threadid=26973

anschließend schaut man in die pc games hardware 04/2008 und wundert sich über die kühlleistung der kühler, welche bei 7, 9 und 12v nahezu identisch ist.

bis jetzt war ich der annahme, dass die einfache "formel" aus der überschrift zutreffen sollte, scheinbar nicht?

macht es einen unterschied, ob ich den s-flex oder den slip stream für meinen netzteil verwenden? das fördervolumen des originalen netzteillüfters entspricht dem des slip stream, allerdings ... wenn die kühlleistung gleich ist?


gruß & danke im vorraus.
 
Das kommt doch immer darauf an, was man damit kühlt, wie groß die Fläche ist welche die Wärme abführt, wie hoch die Raumtemperatur ist....
 
#da es sich hierbei um einen test handelt, sollten die bedingungen genormt sein.

#das der luftdruck eine rolle spielt ist richtig, allerdings ist dieser auch bei der bestimmung der fördermenge ein tragendes element.
je höher der druck, desto höher wird auch die fördermenge sein.
 
also kann sich auch keiner erkären, wie diese unterschiedlichen messergebnisse zustande kommen?
 
Ein Kühler gibt die Wärme an die Umgebung ab. Er kann aber immer nur so viel wärme abgeben, wie die Luft während dem Vorgang noch kühler als die Temperatur des Kühlers bleibt, logisch.

Fördert jetzt der Lüfter Luft duch den Kühler und dieser gibt die Wärme dabei an die Luft ab, so kommt hinten, hinter dem Kühler wärmere Luft raus. Diese hat jedoch aber auch nicht die maximale Temperatur des Kühlers, sondern nur ein Bruchteil davon. Da auch die Übertragung von Wärme von Metall zu Luft doch eigentlich auch äußerst dürftig ist....

Wird jetzt noch mehr Luft durch den Kühler gepustet ist die Luft die hinten rauskommt deutlich Kühler, da sie schneller durch den Kühler fließt. Der Kühler kann dabei aber trotzdem besser und mehr wärme an die Luft abgeben, da diese einfach Kälter ist und somit die Differenz zur Temperatur des Kühlers höher.

Jedoch gibt es irgendwann einen Punkt da rechnet sich dieses Differenz der Temperaturen nicht mehr, da die Wärmeabgabe von Metall zu Luft einfach nicht mehr bietet.

Von daher ist ab einer bestimmten Menge egal wie viel Luft der Lüfter fordert, da dabei nihct mehr Wärme abgegeben werden kann. Wo dieser Punkt jedoch liegt, ist bei jdem Kühler anders, da Größe und Metallart auch eine Rolle spielen.

MfG
thealbeck
 
Doch :)
Ich kenne zwar die Ergebnisse der PC Games nicht, aber ich habe selbst mal kurz meine Lüfter auf verschiedenen Drehzahlen laufen lassen und die Temperaturen aufgezeichnet. Die Erklärung ist ganz einfach: Es macht kaum etwas aus.

Habe CPU, GPU und SB unter Wasser an einem Triple Radiator mit drei SlipStream 1200. Anfangs alle auf 750 rpm (~7V) laufen und dann auf 1150 (~12V) geschaltet.

wc68noty.gif

(Everest -> Systemstabilitätstest; ca 10-20 min nur surfen etc also nahezu Idle)

Es ist zwar nur auf Sparflamme und bei Last könnte der Unterschied größer ausfallen aber die Tendenz ist klar. Viel mehr Luft bedeutet zwar viel mehr Lärm (habe das Gefühl neben einem Hovercraft zu sitzen) aber nicht direkt viel bessere Kühlung.
Geht man nach den Messungen von PC-Experience.de ist das ein Unterschied im Fördervolumen von 72,4 m³ (7V) zu 101,5 m³ (12V) aber gerade mal 1 - 2° weniger.

edit: Da es drei Lüfter sind, müsste man die Fördermengen ja eigentlich auch mal drei nehmen, um den exakten Unterschied zu haben. Schließlich habe ich alle drei Lüfter gleichzeitig hoch geregelt. Es wären also 217,2 m³ (7V) zu 304,5 m³. Also ca 87 m³ Unterschied bei meinem Versuch. Fast schon ein kompletter Lüfter mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die treibende Kraft beim Wärmetransport ist die Temperaturdifferenz, in unserem konkreten Fall die Temperaturdifferenz zwischen den Lamellen des Kühlkörpers und der Umgebungsluft. Der Lüfter hat nun die Aufgabe, Konvektion zu erzeugen, sprich: es soll sich immer neue frische Luft mit Raumtemperatur an den Lamellen des Kühlers befinden, die warme Luft soll sich dort nicht stauen, denn sonst würde die treibende Kraft, nämlich die Temperaturdifferenz zwischen Luft und Lamellen, ja geringer werden. Es ist allerdings meistens schon bei geringen Umdrehungszahlen gewährleistet, dass sich ständig frische Luft an den Lamellen befindet, so dass eine Erhöhung der Drehzahl des Lüfters nicht zu einer Erhöhung der Temperaturdifferenz zwischen Lamellen und Luft an den Lamellen führt. Daher ist durch die Steigerung der Drehzahl kein Sinken der Temperatur zu beobachten.

Das ist wie beim Fahrradfahren im Winter ohne Handschuhe: Wenn du mit 10km/h fährst frieren deine Hände stärker als wenn du stehst, aber zwischen 10 und 15km/h ist dann kaum noch ein Unterschied zu spüren.

Edit:
Mathematisch ausgedrückt:

Q=k*A*DeltaT (Wärmestrom=Wärmeübergangszahl mal Fläche mal Temperaturdifferenz)

Und eben unsere Temperaturdifferenz nimmt ab einer bestimmten Umdrehungszahl einfach nicht mehr zu.
 
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Was man beachten muss: Was wird gekühlt: Hat man eine Wasserkühlung und die Luft kann beinahe ungehindert durch den PC strömen, so macht es kaum einen Unterschied, wie hoch die Förderquote der Lüfter ist.

Hat man jedoch große Kühlelemente à la Thermalright mit dicht beieinander liegenden Lamellen, so benötigt man eine hohe Förderquote um die heiße Luft zwischen den Lüftern abzutransportieren. Je höher die Förderquote, umso schneller kann dann die heiße Luft zwischen den Lamellen abtransportiert werden und umso weniger heizt sich der Kühlkörper auf, dementsprechend niedriger bleiben auch die Temperaturen.

mfg

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