Maschinenbau Selbstständig machen

Miguel14.05

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Hallo,

Wollte nächstes Jahr mein Studium in Richtung Maschinenbau beginnen.
Meine Pläne waren das Studium zu beenden und dann erstmal zu arbeiten und Geld zu sparen.
Wollte mit der gesammelten Erfahrung und die. Kapital dann anschließend mich selbstständig machen und vll mal iwan international erfolgreich werden aber das ist jetzt erstmal eine andere Sache. :D

Denkt ihr, dass Maschinenbau Studium wäre eine gute Grundlage um sich in Richtung Motortechnik/Kfz zu verselbstständigen?
 
Hast Du denn eine Ausbildung vorher gemacht in dieser Richtung, oder machst Du gerade Abitur? Es gibt dazu bestimmt unterschiedliche Meinungen und Auffassungen.

Vorweg: Ich bin selber Maschinenbautechniker und kann Dir sagen, dass Maschinenbau nicht wirklich easy ist. Gerade das Studium ist verdammt schwer und die Durchfallquoten sind sehr hoch. Hab mich nach der Technikerschule selber noch am Studium versucht und hab das entnervt abgebrochen und arbeite nun als Techniker im Büro.

Ich denke, Du solltest erstmal das Grundstudium hinter Dich bringen, um dann die nächsten Schritte zu planen. Du merkst ja in den Praxisphasen und in den Laboren, ob Dir das Ganze liegt oder nicht.
 
@Flomek
Dem stimme ich voll und ganz zu!

Denkt ihr, dass Maschinenbau Studium wäre eine gute Grundlage um sich in Richtung Motortechnik/Kfz zu verselbstständigen

Wenn ich nochmal von 0 starten könnte und meine Zukunft in der Automobilindustrie sehe, dann würde ich in Richtung Digitalisierung, Autonomes-Fahren, Automatisierung, Fahrassistenzsysteme oder Elektrotechnik gehen.
Gerade in diesen Bereichen entstehen momentan unzählige Start-Ups und die Firmen suchen hochbezahlte Spezialisten.
Daimler, BMW, VW, usw.. bauen über die nächsten Jahre kontinuierlich AP in den klassichen mechanischen Bereichen ab und verlagern diese in die oben genannten.
An meiner HS gibt es Deutschlandweit den einzigen Master Studiengang für Fahrassistenzsysteme. Die Absolventen sind hochgradig gefragt (Continental, Boch,...), deren Einstiegsgehälter fangen oft bei 65.000€ - 75.000€ an.
Auch behaupte ich, dass das Risiko als reiner Maschinenbauer in der Selbständigkeit groß ist, wegen mangelnder wirtschaftlicher Kenntnisse, auf die Schnauze zu fallen (z.B. aufgrund schlechter Liquiditätsplanung). Würde hier eher den Wirtschaftsingenieur empfehlen.

Sicher bleibt die Nachfrage nach Maschinenbau groß, aber wenn du Pläne hast, dich in ca. 10 Jahren in der Motortechnik selbständig zu machen, weiß niemand wie es bis dahin mit der klassischen Verbrennungstechnologie aussieht.
 
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Ich bin gerade im Master, Schwerpunkt Struktur-/Strömungssimulation. Fang wie gesagt erst mal an und sieh zu, dass du es durchziehst ;) Dann frag mal bei deinen Profs, wie deren Arbeitsalltag ausgesehen hat, was die ggf. in der Firma schon versemmelt haben und wie froh sie dann waren, dass der Brötchengeber eine gute Versicherung hatte. Selbstständigkeit bedeutet volle Verantwortung für deine Arbeit. Geht eines deiner konstruierten Teile oder Programme flöten, stehst du dafür gerade. Eine meiner Professorinnen sagte, ein guter Ingenieur ist, wer am Ende seiner Laufbahn keine Menschenleben auf dem Gewissen hat.

Darüber hinaus: Natürlich kann das alles auch klappen, wurde schon oft genug bewiesen. Oft braucht man aber entweder die richtige Nische, um florieren zu können, oder ein sonstiges Alleinstellungsmerkmal wie sehr gute Arbeit und Kontakte zu den richtigen Firmen. Bestenfalls beides. Ein Grüppchen aus der hiesigen Fraunhoferniederlassung zB hat einen sehr guten Komprimierungsalgorithmus für Simulationsergebnisse gebastelt, womit die Daten auf 10% des ursprünglichen Speicherplatzes kommen. Die werden jetzt von BMW bezirzt.
 
Niemand kann dir sagen was in 5-10 Jahren aber auch noch im Trend liegt, aber gerade im KFZ Bereich geht ja alles Richtung Virtualisierung, autonomes fahren, Elektromotoren etc. was schwebt dir da denn konkret vor bei deiner Selbständigkeit? Willst du selbst ein KFZ entwickeln oder was soll man sich darunter vorstellen?

Wenn du den Weg in die Autobranche gehen willst, würde ich mich auch mal nach dualen Studiengängen erkundigen. Gerade bei den großen Herstellern gibt es da oft Möglichkeiten und so lernst du halt direkt beides kennen und kannst auch erste Kontakte in einem Konzern knüpfen, weil Kontakte sind bei sowas das A und O.
 
Danke für die hilfreichen Antworten.

Mache jetzt mein Abi und danach 2 Praktika eins bei einer internationalen Firma für die Bereiche Messgerät für Automobilprüfsysteme, Prozess- und Umwelttechnik und Halbleiterfertigung.

Bin nun verunsichert ob Maschinenbau zukunftssicher ist oder doch lieber in Richtung Elektrotechnik wobei beim Maschinenbau Studium kommt doch auch Elektrotechnik vor oder ?

Zum Thema selbstständig machen hab ich ein paar Ideen, jedoch noch nicht ganz konkret. Evtl auch etwas vorhandenes verbessern, wie beispielsweise Google als sie Yahoo überholten in dem ihr Browser bzw Algorithmus besser war. Aber bin noch nicht 100% sicher was ich genau erfinden will bzw womit selbstständig.
Ich lese auch diverse Bücher zur Gründung eines Start Ups und der anschließenden Verwaltung/Management. :D
 
Praktika sind schon mal sehr gut. Der Tipp mit dem dualen Studium ist übrigens ebenfalls ein sehr guter. Da sieht man mehrere Facetten einer Firma oder eines Fachgebiets und man hat später mehr Know-How zur Verfügung, wenn man sich wirklich verselbstständigen will. Desweiteren wird man in der Regel nach dem Studium direkt übernommen.

ET und MB sind beide ziemlich zukunftssicher, so schnell werden die Chinesen das nicht global übernehmen und lokal gibt es immer Bedarf. Im MB kommen Grundlagen der ET vor und je nach Vertiefungsrichtung wie zB Mechatronik auch weitere ET-Fächer (elektrische Antriebe, Regelungstechnik etc).

Etwas zu verbessern ist kein schlechter Ansatz, da gibts immer viel Bedarf - sei es beim Energiesparen, Zeitersparnis, Fertigungskostenersparnis... Einen riesigen Sprung wie Google hinzulegen ist aber sehr selten, das alleine zu bewerkstelligen noch viel seltener. Es ist wahrscheinlich auch nicht der beste Ansatz, sich jetzt schon auf eine Erfindung zu versteifen. Die ergeben sich eigentlich so gut wie immer aus einem konkreten Bedarf oder Zufall. Such dir ein paar Gebiete aus, vorrangig junge und aufstrebende Dinge wie zB die additiven Fertigungsverfahren und forsche ein wenig rum, was verbesserungswürdig ist und wo viel Potential brachliegt. Bis du das Studium abgeschlossen hast, sind sicher schon ein paar Bereiche abgegrast, aber dann hat sich vielleicht schon etwas neues aufgetan. Was ich tun würde, wäre nach dem Studium erst mal zu arbeiten, Erfahrung zu sammeln wie ein Betrieb zu laufen hat, ein finanzielles Polster anzulegen und dann, wenn der Geistesblitz oder die Lust da ist, etwas eigenes zu starten. In der Zeit hat man auch Gelegenheit, sich eine eventuelle Kundenbasis aufzubauen oder potentielle Mitarbeiter anzulocken. Hat man als Firma anfangs nicht recht schnell Kunden, kann man wieder einpacken.
 
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Vielen Dank schonmal !

Mache kein Duales Studium.
So ein Sprung wie bei Google ist mir schon bewusst, dass es sehr selten ist sollte nur ein Vergleich sein damit ihr wisst was ich meine. :D

Hatte auch nicht vor mich auf Erfindungen zu fokussieren, denn mir ist bewusst meistens kommen solche Einfälle per Zufall.

Nach den Studium wollte ich unter anderem wegen den oben genannten Gründen .(Connections, Kunden, Geld und Erfahrung)
 
Wie schon ein paar Mal gesagt, eine Planung über ca. 10 Jahre ist schwierig, da solange im Voraus keiner die Märkte vorhersehen kann. Außerdem kann sich auch die private Komponente völlig anders entwickeln als gedacht (kann ja sein, dass du in 10 Jahren eine vierköpfige Familie ernähren musst und dann ganz dankbar über ein geregeltes Einkommen bist). Aber wenn du Selbstständigkeit ins Auge fasst, würde ich grob folgende Strategie nehmen:

- Erstmal Grundstudium abschließen. Ob Elektrotechnik oder Maschinenbau, beides sind solide Grundlagen, nimm das, womit du dich wohler fühlst. Also schau dir die Stundenpläne an, wenn du Zeit hast, geh auch mal einen Tag an die Uni und setze dich in ein paar Vorlesungen rein.
- Wenn das gemeistert ist, solltest du dir im Hauptstudium auch Veranstaltungen in Richtung Rechnungswesen / BWL anschauen. Viele Selbstständige scheitern nicht daran, dass sie keine guten Ideen haben, sondern die einfach nicht vermarktet bekommen bzw. nicht kostendeckend arbeiten. Viele Unis bieten etliche Kurse für Unternehmensgründer an, das solltest du definitiv nutzen, sobald das eigentliche Studium in geregelten Bahnen läuft.
- Den Bereich Motortechnik sehe ich persönlich als eher schwierig für Selbstständigkeit. Die Auslegung von Verbrennern erfordert inzwischen soviel Fachwissen und disziplinübergreifende Abstimmung, dass hier große Abteilungen daran arbeiten. Zudem gehört das Thema oft zu den Kernkompetenzen der entsprechenden Firmen, hier will man das Wissen gerne eher intern halten. Hier musst du also die passende Nische finden, die für die Firmen so wertvoll ist, dass sie dich als Externen buchen. Das ist machbar, aber sicher nicht ganz einfach.
 
Vielen Dank! Ihr habt mir geholfen :)

Noch 2 Fragen

Wisst ihr ob es einen großen Unterschied macht Maschinenbau In Duisburg Aachen oder Wuppertal zu studieren? Nehmen sich die Unis viel ?

Und habe seit der 10 kein Physik mehr denkt ihr das ist ein großer Nachteil?
 
Ob die sich viel nehmen, musst du selbst schauen, am besten Leute, die dort sind, befragen. Alternativ auch mal in Rankings reingucken.
Den besten Ruf von den dreien hat mMn die RWTH Aachen als Teil der TU9.
 
Aachen ist klar die bekannteste und renommierteste Uni deiner Auswahl für Maschinenbau, und das auch nicht umsonst. Die ersten Semester werden die schwächeren Studenten stark ausgesiebt, dafür haben die Absolventen danach einen Abschluss mit gutem Ruf. Die FH dort ist auch gut. Einen wertigen Abschluss erhält man eigentlich an so gut wie jeder etablierten FH/Uni Deutschlands, wichtig ist aber auch das Wohlbefinden in der Stadt und an der Fakultät. Passt das nicht, kann der Rest noch so toll sein. Aachen zB gefiel mir als Stadt überhaupt nicht, und wer beim Umzug dorthin noch keine Freundin hat, bleibt entweder Single oder wird schwul ;). Gefühlt 90% Kerle überall.

btw: Die ersten Wochen des Studiums gibt es massig Vorbereitungskurse für Mathe/Physik, in denen die Grundlagen der gesamten Schullaufbahn in etwa zwei Wochen zusammengefasst werden. Die sollte man mMn auf jeden Fall mitmachen und den späteren Aufwand nicht unterschätzen. Wer in der Schule die Füße hochlegen konnte, kann sich das an der Uni nicht all zu lange erlauben. Davon abgesehen gibts einige Quereinsteiger, die länger nicht in der Schule waren oder aus einem anderen Fachgebiet stammen. Viele von denen sieht man erfahrungsgemäß nach dem ersten oder zweiten Semester nicht wieder, aber manche beißen sich bis zum Schluss durch.
 
Würde mir wegen des Rufs jetzt nicht umbedingt einen Kopf machen. Nach dem ersten Job interessiert es doch eh keinen wo man Studiert hat. Ich kann zwar nicht sagen wie es mit dem Direkteinstiegen aussieht, aber für Fachpraktika und Abschlussarbeiten bei namhaften Unternehmen wie Porsche, BMW, Audi und co. werden auch Duisburger Studenten genommen.
Zu Duisburg kann ich dir noch sagen, dass es sich um keine richtige Studentenstadt handelt. Es gibt nicht wikrlich Studentenkneipen und das Nachtleben ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Sowas ist meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen.
 
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alles klar vielen dank!

Freundin ist vorhanden :D und bin kein richtiger Party Mensch :D
vielen dank für eure Antworten.

werde Vorkurse aufjedenfall machen allein schon, weil ich ziemlich faul in der Schule war und nie wirklich viel gelernt hab außer jetzt die letzten Monate vorm Abi, da versuche ich schon mal alle Lücken in Mathe etc zu schließen.
Und weil ich seit der 10 kein Physik mehr hatte.

Denke aber Aachen fällt raus, einfach weil mein Abi nicht der Burner wird aufgrund von Faulheit.
Aber mal sehen schreibe mich einfach in allen 3 ein und dann werde ich schauen sind ungefähr alle 3 Unis gleich weit weg.
Wobei der NC in Aachen des letzten Jahres ging, wenn ich das richtig verstanden habe bis 3,8 und in Wuppertal und Duisbrug wurden alle angenommen.
 
Oft wird für ein technisches Studium ein 6-8-wöchiges Grundpraktikum gefordert, darum solltest du dich auch rechtzeitig kümmern.

Der NC garantiert gar nichts. Der sagt lediglich aus, welche die schlechteste zum Studium zugelassene Note war (zB durch Nachrückverfahren) und fluktuiert jedes Jahr aufgrund ständig schwankender verfügbarer Studienplätze. Ein Schnitt von 1.0 ist kein Garant zur Aufnahme, wenn die Plätze knapp sind (aber ist natürlich vorteilhaft). Sieh dir vielleicht auch die FHs an, da gibts ebenfalls ein paar ganz gute. Ich nehme an, du kommst aus der Gegend Köln/Düsseldorf?
 
Ja Praktikumsplatz habe ich schon.
Das das kein Garant ist, ist mir schon klar aber werden ja teilweise alle Bewerbungen genommen.
Ja komme aus der Nähe von Düsseldorf wollte aber an eine UNI und keine FH. :)
 
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Oh den Thread gibt es ja noch. :D
Hab 1 Semester MaschBau in Aachen studiert aber hat mir gar nicht zugesagt von den Interessen her. War immer eher der PC Typ und hatte da einfach eine Phase wo ich Autos ganz cool fand.

Hab nach dem Semester dann auf Informatik gewechselt, da ich etwas mehr tiefere Mathematik haben wollte statt Anwendung. Also nicht falsch verstehen, die Maschis haben HöMa aber das ist eher Richtung Anwendung was auch Sinn macht und in der Informatik schlagen wir uns öfter mit theoretischen Beweisen rum.

Bin mittlerweile im Bereich künstliche Intelligenz unterwegs und beende nächstes Jahr den Master. :)

Könnte ich allerdings nochmal neu starten würde ich vermutlich Mathe studieren und evtl an einer anderen Uni, da ich Aachen leider echt nicht schön finde, vor allem das Informatikzentrum.
 
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