Mathestudium anfangen mit 25/26

Abbrecherquote bei uns hier 90 % ... Geeignet sind Leute ab >140 oder eben Freaks.
 
e-Laurin schrieb:
Der Screenshot im Anhang zeigt einen Teil der Probeklausur im Fach Mathe im Studiengang Informatik M. Sc. Glaub' mir, das Zeug ist so abgefuckt, da fragt man sich laufend, ob die Entdecker auf Drogen waren oder nicht. Sry für die Wortwahl, aber es ist einfach so.

Ich möchte dem TE nur mitteilen, dass dieses Übungsblatt aus dem Informatik-Master im 1. Semester der Mathematik unterrichtet wird.

Restklassen, Gruppen, Isomorphie usw. ist Standard im 1. Semester.

Also lasse dich nicht täuschen, dass es Aufgaben aus einem Master sind.

Die Ingenieure müssen nur etwas komplexere Rechenaufgaben machen. Damit möchte ich zum nächsten Punkt kommen @TE.

Und zwar ist man nie zu alt ein Studium zu machen, aber dennoch scheint es mir so, dass du eine Illusion hast bezüglich der Mathematik. Du scheinst gut in Rechnen zu sein, weil du in Elektrotechnik gut warst oder in der Schule gut, und selbst wenn du deine Matura hast, ist es nur Schulmathe. Nach meiner Einschätzung nach gehörst du zu den Leuten, die ganz klar nach spätestens 2 Semestern abbrechen werden. Denn du bildest dir etwas ein, was dich um dein Studium bringen wird. Du bist ein Mathefreak? Nee, bist du nicht. Kennst anscheinend nicht einmal die 1. Semester Themen, da du das Blatt von e-Laurin nicht zuordnen konntest.

Die meisten meiner Kommilitonen waren genau so begeistert wie du am Anfang des Studiums. Alle sagten, dass sie es lieben logisch nachzudenken oder analytisch zu sein. Nix da. Sie waren nur gut in Rechen (also in der Schule gut) und nach einer Zeit waren 70% meines Studiengangs weg. Sie kamen einfach mit dem Stoff nicht klar. Jede Woche Übungen machen, jede Woche neue Beweise, die man zu verstehen hat. Ein Mathestudium ist sehr zeitintensiv. Du kannst nicht einfach eine Woche nichts tun und dann Anschluss finden. Du musst immer am Ball bleiben und jeden Tag min. 3 Stunden außerhalb der Vorlesungen Zeit investieren. Sonst wird das nichts.

Da du anscheinend gut in Rechnen bist, würde ich dir eine Ingenieursrichtung empfehlen. Halt was dir Spaß macht. Da wärst du mit dieser Einstellung gut aufgehoben. Ansonsten solltest du deine Einstellung gegenüber der Mathematik ändern und dann ein Studium beginnen.
 
Ich glaube, du gehst ein wenig zu blauäugig an die Sache ran.

Schulmathe ist ne tolle Sache und war wirklich spaßig; zudem ist sie sehr anwendungsorientiert und praktisch auch im Leben hilfreich.
Die höhere Mathematik, so wie ich sie im Zuge meines Ingenieurstudium kennenlernen durfte und immer noch kennenlerne, ist gefühlt aber die andere Seite der Mathematik. Sehr theoretisch und hat praktisch nichts mehr mit der anwendungsorietierten Schulmathe zu tun. Nen Kumpel macht Mathe auf Lehramt, studiert also in Überschneidung mit den reinen Mathestudenten: Da gehts fast nur noch darum, irgendwelche - ich nenne sich mal so - absurde Beweise zu führen, was am Ende gar nichts mehr mit irgendetwas zu tun hat, was du im täglichen Leben brauchst (das war ja irgendwie das Interessante an der Schulmathe).

Wohl geht es beim Mathestudium gar nicht nur um Talent, als auch um extremes Durchhaltevermögen und Schmerzunempfindlichkeit (Quelle: x Artikel im Spiegel in den letzten Monaten).

So platitüdenhaft und abgedroschen es mittlerweile klingen mag: Aber mit der Schulmathe waren wir in der Vorlesung "Höhere Mathematik für Ingenieure" mit den ersten 3 Vorlesungen durch. Und die Vorlesungen waren generell so, dass man nichts verstanden hat, auch wenn das Erklärte an sich trivial war.

Also: Setz dich am besten mal in eine Vorlesung Mathe mit rein, informier dich in der Bibo, fuchs dich mal ne Woche in den Uni-Stoff rein, ehe du dich entscheidest Mathe zu studieren. Die Schulmathe hat dich noch gar nichts über die "wahre" Mathe gelehrt.

Eventuell liegts dir ja trotz allem :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn du Mathe studierst kannst du dich auch recht schnell so entscheiden, dass du mit solchen Gruppen wie Z_2 und Z_4 recht wenig zu tun hast. Gerade als Elektro-Ingenieur wirst du über Isomorphismen von Gruppen und Restklassen vermutlich nichts lernen. Ich weiss nicht mal ob man dort Äquivalenzrelationen lernt. Das ist in der Informatik natürlich wichtiger.

Aber wenn man die Begriffe die in der Aufgabe gestellt worden sind noch nicht kennt ist es doch klar, dass das Kauderwelsch für einen ist und deshalb schwer. Das lernt man doch aber eigentlich ganz gut in der Vorlesung und es ist ja nicht so dass die Sachen die obigen Aufgabe richtig schwer sind. Mit dem nötigen Vokabular sind die Aussagen sogar relativ einfach nachzuweisen.
 
Ja sicher, wenn man's kann, kann man's. Bis dahin ist es allerdings ein langer Weg. Für den Beweis der großen fermatschen Vermutung hat man immerhin 300 Jahre gebraucht, obwohl er recht... übersichtlich ist.

Hätte ich noch ein Semester Mathe in meinem Studium, würde ich vermutlich einfach aufgeben. Alles andere ist kein Problem, aber das schafft mich. Das Zeug ist mir teils echt zu hoch bzw. ich sehe nicht, wozu das gut ist, noch verstehe ich, was da eigentlich genau passiert. Das ist sicherlich alles von der Motivation, der Aufbereitung nach der Vorlesung und der Kunst des Dozenten abhängig, aber würde ich noch mal leben, würde ich mir vermutlich eine andere Branche suchen. Jedes Mal aus der Vorlesung zu laufen und dabei jedes Mal festzustellen, dass man wieder nix von dem Gesagten gerafft hat (was die Aufbereitung zu Hause dann verdoppelt), macht einen auf Dauer fertig.
Ein Mathestudium würde ich nie schaffen. Dafür mich ich einfach nicht masochistisch genug.
 
e-Laurin schrieb:
Hätte ich noch ein Semester Mathe in meinem Studium, würde ich vermutlich einfach aufgeben.

Dito. Die 3 Mathe für Inf. Veranstaltungen waren mehr als ausreichend, für eine 4. hätte ich höchstwahrscheinlich keinen Nerv mehr gehabt. 6 Wochen ununterbrochen auf die Mathe-Prüfung vorbereiten nur um gerade so zu bestehen, war der Horror...
 
Die höhere Mathematik, so wie ich sie im Zuge meines Ingenieurstudium kennenlernen durfte und immer noch kennenlerne, ist gefühlt aber die andere Seite der Mathematik.

In einem Ingenieurstudium gibt es faktisch keine höhere Mathe im eigentlichen Sinne ...
 
Die Vorlesung nannte sich so und für mich war es schon sehr hoch. Wenn das höhere Mathematik im uneigentlich Sinn ist, dann muss die echte höhere Mathematik ja noch schlimmer sein. Das macht die Sache nicht besser, oder? (Ernstgemeinte Frage)
 
Richtig - ingmathe ist nur rechnen und ist um Potenzen einfacher als "richtige" Mathe ... Habe ja vieles studiert, so u.a. eben auch Maschbau. Viel mehr als Ingmathe, Konstruktionselemente, E-Technik und Technische Mechanik gibt es da ja eigentlich nicht.
 
ich würde es so einschätzen: Schul-Mathe < .................................................. < Ing.-Mathe < Informatik-Mathe < Elektrotechnik-Mathe < ........... < Mathematik-Studium-Mathe

Aber grundsätzlich zum Themen-Titel: wenn man das Mathestudium abschließt ist es nahezu egal wie alt man ist. Als Mathematiker stehen einem fast alle Türen offen!
 
BounceToThat schrieb:
...wenn man das Mathestudium abschließt ist es nahezu egal wie alt man ist. Als Mathematiker stehen einem fast alle Türen offen!

...aber nicht wenn der Notendurchschnitt mies ist oder wenn man 4 Semester angehängt hat weil der Stoff dann doch zuviel war.
Ob man seinen Job dann hinterher überhaupt vernünftig erledigen kann, ist dann übrigens auch nochmal eine Frage. Es bringt ja nix wenn man sich mit Hängen und Würgen durch das Studium wurschtelt und im Job dann versagt, weil der Stoff vielleicht doch zuviel des Guten ist.

Deshalb ja mein Ratschlag, vielleicht nach Alternativen umschauen. Warum pure Mathematik, es gibt doch soviele Studiengänge die starke Mathe-Akzente setzen aber die Schwerpunkte eben auf mehr praktische Aspekte legen (Elektotechnik/technische Informatik wäre sowas).
 
also ich glaube informatik mathe kann man nicht mit ing mathe oder so vergleichen. Zumindestens nicht in Dortmund.
Info-Mathe ist halt recht (lineare) algebra lastig und teils auch stochastisch. Ing/E-Technik-Mathe ist doch eher analytisch.

Was auch die Informatik Mathe unterscheidet. Dort wird eher bewiesen als in der Ingenieurs-Mathematik. Die Übungsaufgaben sind auch eher von der Form "Zeigen Sie ..." als "Berechnen Sie ..."

@lalas, also mathe und ET/TI überhaupt auch nur ansatzweise als "Alternative" zu sehen halte ich für gewagt. Von ET zu Mathe sind einfach nur unendliche Welten. Was die E-Techiker in 4 Semestern a 4SWS machen machen die Mathematiker auch in den ersten 4 Semestern inklusiver aller Beweise in ca 8 SWS. Danach geht es dann in der Regel erst richtig los. Ist ja nicht so dass Mathematik nicht auch Anwendungen hat.

Mathe und Informatik haben eine relativ große Schnittmenge wenns Richtung (diskreter) Optimierung, geometrischen Modellierens, Effizienten Algorithmen, Primzahltest etc. geht. Das will nur ein Großteil der Informatiker nicht machen. Und selbst dieser Bereich deckt nur einen minimal kleinen Bruchteil von dem ab was es in Mathematik sonst noch gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht doch nur darum, dass man sich überlegt ob man wirklich Mathe pur studieren möchte oder eben etwas was einen höheren Matheanteil hat, aber dafür insgesamt verständlicher und besser zu schaffen ist.

Desweiteren sollte man bedenken, dass auch bei Elektrotechnik/Informatik/u.ä. die Abbrecherquote bei rund 50% im ersten Semester liegt. Bei uns waren z.B. im 3. Semester Informatik von ca. 300 Erstsemestern nur noch ca 50 übrig.

Die Schwierigkeit ist also so oder so relativ hoch bei den MINT-Fächern, besonders wenn man länger aus der Schule raus ist und komplett von vorne anfängt.
 
Realtiv ist gut ;) Der Faktor: Arbeitsaufwand * 20 trifft es eher ...
 
Da habt ihr natürlich recht. Andererseits schadet halt auch ein Jahr Mathestudium nicht. Ansonsten muss man natürlich trotzdem sagen, wie ja auch schon alle gemacht haben, das ein Mathe Studium schon hart ist und einem der Schulstoff relativ wenig bringt bzw einen falschen Eindruck von Uni-Mathe vermittelt.

Was auch wichtig ist: Man sollte die meisten Schulaufgaben ohne Taschenrechner lösen können und z.B ein Verständnis von einer Funktion ohne einen Taschenrechner bekommen können. Bruchrechnen und Potenzgesetze sind auch enorm wichtig, genau wie zu wissen dass nicht jede Funktion linear ist (Ich habe letze Woche erst eine Analysis 1 Klausur korrigiert und da stand sowas drinnen wie 27/4=8 und 4^3=84). Auch gut wäre es zu wissen oder begründet einschätzen zu können ob 1000^100 oder 100^1000 größer ist. Das sind die Sachen an denen häufig Studienanfänger schon scheitern!
 
Zu alt ist man nie. Mathestudium ist auf jeden Fall ein Fulltimejob und man sollte es nicht auf die leichte Schulter nehmen. Zumindest für mich. Mein Fehler: Ich hab es auf die leichte Schulter genommen. Bin noch etwas älter als du und das ist dieser schon diese Routine drin Feierabend>Chillout. Und ich habe gedacht ich bekomm da noch irgendwie nen Job unter. Also kein Bafög beantragt. Ab 26 bist du nicht mehr Familienversichert, hast schon andere Lebenserhaltungskosten usw. Das ist etwas anderes als wenn man noch daheim wohnt. Da musste ich erstmal einen Umgewöhnungsprozess durchmachen.

Was ich so höre ist Mathe wohl eines der zeitaufwändigsten wenn nicht sogar das zeitaufwändigste Studium. Meine Erfahrung: Die Kollegen die von 8.00 Uhr morgens täglich die Vorlesungen mitmachen und dann noch bis 18.00 Uhr oder länger da bleiben um in der Gruppe zu lernen schaffen es. Der Rest wird 3 Wochen vor den Prüfungen merken dass sie im A* sind ;)

Es gibt immer das ein oder andere Ausnahmetalent aber im Großen und Ganzen ist es üben üben üben üben. Vor allem für uns "Berufsaussteiger", da fehlt auch ne ganze Ecke Wissen weil man jahrelang mit dem Taschenrechner rumgemacht hat :/ Aber wo ein Wille ist ist auch ein Weg, es muss vor allem Spass machen sonst zehrt es dich auf.
 
Ich bin wohl einer dieser Freaks mit meinem Master in Mathematik und ich muss denen recht geben die sagen, dass man an diesem doch sehr theoretischen Studienfach seine Freude haben sollte. Also sollte nicht bereits bei der Schulmathematik der Sinn dahinter befragt worden sein. Ich persönlich befand das Studium aber gar nichtmal so extrem schwierig und behaupte mal das ich kein Genie bin (was mein Abitur-Schnitt sicherlich unterstreicht :p). Wobei ich auch sagen muss, dass ich schon immer etwas mehr getan habe als die meisten anderen für das was mich wirklich begeistert und das fing bereits in der Schule mit Nachhilfe für meine Klassenkameraden an und ich gebe nach wie vor kostenlose Nachhilfe in Mathematik für Studenten, soweit es meine Arbeit erlaubt. Für mich war es aber auch schon immer ein Graus mir stupide irgendwelche Texte einzuhämmern. Da übe ich lieber 12 Stunden am Tag. :o
 
Auch solche Leute gibt es. ;)
Ich habe da einen Kommilitonen, der mit Mathe überhaupt keine Probleme hat. Er versteht mehr oder weniger auf Anhieb*, was die meisten Studenten in der ganzen Vorlesung nicht kapieren. Ich beneide ihn darum.
Andererseits... er ist der erste, der gefragt wird, wie man dies und das rechnet. Das ist sicher manchmal recht nervig. ^^


* Anekdote:
Wir sitzen in der Mathe-Vorlesung. Er zockt an meinem Laptop (weil er seinen nicht dabei hat). Und während er das so macht, verzweifle ich, was den Stoff angeht. Plötzlich stellt der Prof ne Frage. Mein Kommilitone schaut auf, studiert 4 Sekunden lang die Tafel und gibt die richtige Antwort. Meine Kinnlade hat da die Schallgeschwindigkeit auf dem Weg nach unten durchbrochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss ja auch Genies geben, können ja nicht alle so blöd sein wie ich :D

@sebocz Respekt ^^
 
Wie siehts den aus mit Mathe als Zweitstudium und der Frage der Berufsschancen?
Hier wird angegeben, man erhalte dadurch eine Jobgarantie, scheint dem nicht so zu sein ...

Natürlich kein volles Studium als Nebenstudium, nur ca die Hälfte der Fächer und dafür noch Bwl dranhängen um sicher zu gehen.

Letzte Frage:
Praktika ist für Mathe nicht so wichtig??
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