News Microsoft-Studie zu den Kosten der Linux-Migration in München

fethomm schrieb:
LiMux ist ein angepasstes Debian mit KDE3. Von daher kein Extraaufwand.

Eine Anpassung bedeutet immer Extraufwand.
 
Artikel-Update: Münchens Bürgermeister Christian Ude hat sich jetzt in einem Interview mit dem Linux-Magazin zu der „Studie“, die angeblich Microsoft nur zu internen Zwecken dienen sollte und nur versehentlich in die Medien gelangt sei, Stellung bezogen. Er spricht von durchsichtiger politischer Instrumentalisierung und fährt fort, man erkenne „sowohl die kommerzielle als auch die politische Absicht.“

Der Vorsitzende der Open Source Business Alliance (OSBA), Peter Ganten, spricht die etwas unglückliche Rolle der Presse in dieser Sache an. Nicht genug, dass Focus Money reißerisch aufmacht, ohne Belege für die Behauptungen vorlegen zu können, auch andere Presseorgane – Ganten erwähnt Heise und zahlreiche internationale Publikationen – haben nach seiner Meinung ohne weitere Recherche die Berichterstattung von Focus Money übernommen. Weiterhin sagt er, es sei klar, dass Unternehmen solche internen Berichte erstellen (lassen), das seien sie sogar ihren Aktionären schuldig. Wer allerdings den Bericht an die Öffentlichkeit ließ, ist unklar. Jedenfalls ist laut Gantens Aussage Microsoft derzeit damit beschäftigt, das Kind aus dem Brunnen zu holen. Konkret sagt er: „Nach dem, was uns Microsoft mitgeteilt hat, arbeitet die Firma gerade daran, die interne Studie so aufzuarbeiten, dass sie sich damit der Diskussion stellen kann. Darauf freuen wir uns.“
 
Damit macht man nix falsch. Sich abhängig von der Industrie zu machen ist der Fehler, auch wenn es billiger wäre (vorerst) ! Umso weniger Windows, umso besser.
 
Sehe ich genau so wie Rob83. Linux ist nicht schlecht, allerdings brauchen die meisten dafür deutlich mehr Schulungen als es mit Windows wären. Und diese Schulungen sind alles andere als billig.
 
rob, wie willst du diese aussage belegen?

mein vater arbeitet in einer verwaltung und dort wird gerade windows eingesetzt,
1.) die verwaltung ist ziemlich klein
2.) es gibt 1 ITler + 1 IT-Azubi
3.) viele programme die dort genutzt werden, gibt es nicht für linux (gleiches produkt, gleiche firma)
4.) ist einiges unter windows einfacher und z.b. ms office ist def. umfangreicher als ein openoffice
5.) er hat früher mit unix angefangen und kommandozeilenebene, doch dann kam halt ms mit 95 und office und hat halt mal eben unix wegrasiert
 
@Rob
Abhängig von der Industrie? Du meinst eher abhängig von einem Unternehmen.

In unserer 1000 Mann starken Behörde kann ich mir eine Umstrukturierung auch vorstellen, aber viele CAD Programme sind nur unter Win ausführbar. Ich würde derzeit das Risiko nicht eingehen. Vorallem weil W7 recht problemlos installiert werden konnte.
 
@estros, dass kann ich nur so unterschrieben.

es kommt immer drauf an, welche programme genutzt werden und ob diese lizenzen auch für linux gelten etc...

wenn da snicht der fall ist, dann kann man auch nicht einfach so von win auf linux umstellen und wenn man z.b. auf ner verwaltung ist, wo auch cad, rechnungswesen, etc... genutzt wird, ist es eben schwierig.
 
Ob die Kosten eingerechnet sind, die dafür aufgewendet werden müssen, die Leute auf Linux umzuschulen? Zeit. Das ist das größe Schreckgespennst in der Linuxwelt, der gerade für Anfänger mühsame Weg. Linux ist mehr als KDE / Gnome.
 
In der ursprünglichen Studie wurde auch vergessen, die Berater und Fachverfahren, sowie die Doppelmigration vom alten aufs neue Ubuntu und von Open auf Libreoffice einzuberechnen. Beide Studien sind unseriös, die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen, unabhängige Studien gibt es nicht.
 
Bei Studien ist immer der Auftraggeber für das Ergebnis entscheidend.

Nicht in jedem Fall. Vor einiger Zeit hatte eine CSU "nahe" Stiftung an einer bayrischen Universität eine Studie in Auftrag gegeben, die beweisen sollte (das implizierte die Fragestellung), dass es Kinder aus Regenbogenfamilien ja so unfassbar schlecht geht und sie Nachteile für das ganze Leben haben.

Nur zu dumm, dass die Universität zu dem Ergebnis kam, dass sich diese Kinder exakt gleich entwickeln wie ihre Altersenossen aber dabei generell toleranter sind und sozial kompetenter.

Zu dumm :lol:
 
fethomm schrieb:
„Nach dem, was uns Microsoft mitgeteilt hat, arbeitet die Firma gerade daran, die interne Studie so aufzuarbeiten, dass sie sich damit der Diskussion stellen kann. Darauf freuen wir uns.“

Nicht nur er ;)

nik_ schrieb:
4.) ist einiges unter windows einfacher
Beispiele?
nik_ schrieb:
und z.b. ms office ist def. umfangreicher als ein openoffice

Office 2010 hat einige nette Funktionen, die aber meist Spielerei sind.
Aber LibreOffice hat auch einige Features. z.B. unter Word eine Tabelle nutzen wie Excel Zellen?
Ein Aufwand ohne gleichen unter LibreOffice ganz einfach.

nik_ schrieb:
5.) er hat früher mit unix angefangen und kommandozeilenebene, doch dann kam halt ms mit 95 und office und hat halt mal eben unix wegrasiert
Ja und, der VW Käfer hat auch mal alles wegrasiert und benutzt du ihn heute noch?
 
Thomas.Mueller6 schrieb:
Und Win7 ist für einen DAU immer leichter zu bedienen als Linux. Vor allem, da die Nutzer in München ja aus einer Win-NT-Welt kommen.

nicht unbedingt, es kommt darauf an mit was man in die pc welt eintaucht8und auch die nutzung win/osx/linx

einfacher gibt es nicht , denn wenn ich mit osx aufwachse ist das für mich einfacher als win.

abgesehn davon ein bekannter hat vor 1jahr ms den rücken gekehrt , und mittlerweille kackt er auf ms , weil fast alles was ms kann kann auch linx.
 
Zuletzt bearbeitet:
etking schrieb:
In der ursprünglichen Studie wurde auch vergessen, [...] , sowie die Doppelmigration vom alten aufs neue Ubuntu und von Open auf Libreoffice einzuberechnen.
Was soll denn da für Kosten anfallen? Ist sehr ähnlich zu einer einem "Umstieg" von Win7 zu Win7 SP1...
 
GrinderFX schrieb:
Das ist eben typisches schlechtes wirtschaftliches Denken, was man sonst nur aus der freien Wirtschaft kennt, wo sich irgendein krimineller Wirtschaftsboss die Taschen vollschaufeln möchte, in dem er kurzfristig eine kleine Summe einspart, um am Ende des Jahres/Quartals einer wo auch immer gut dazustehen. Langfristig tut das dann aber der Firma weh. Und was nutzt es mir, wenn ich kurzfristig diese lächerliche Summe einspare, dann aber später weit mehr laufende Kosten dadurch habe?

Ob die Kosten tatsächlich höher sind, sei mal dahingestellt, aber selbst wenn: Deutschland ist keine Firma. Wenn Deutschland deutsche Bürger bezahlt, um ein Linux zu warten, bleibt das Geld im Land. Es an Microsoft zu überweisen kommt einem direkten Verbrennen gleich.

Ich finde, es ist haarsträubender Unfug, dass überhaupt in irgendwelchen staatlichen Einrichtungen Windows genutzt wird.
 
Als gäbe es keine deutschen MS Mitarbeiter. Genauso Unfug ;)
Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen. Dass der Einrichtungsaufwand für Linux relativ hoch ist glaube ich, und dass es einen großen Teil der gesparten Lizenzkosten auffrisst auch.
Auf der anderen Seite langt für viele Sekretärinnen wirklich ein Linux zum Briefeschreiben und Mails abrufen.
Probleme mag es aber halt in den Dokumenten mit der Absatzverschiebung geben etc. Wenn aber wenigstens intern alles ein System ist, halb so wild. Schwieriger ist es, bei speziellen Arbeitsplätzen, die einfach auf kostenpflichtige Software von Drittherstellern angewiesen sind, weil die laufen halt nur unter Win/OSX.
 
Microsoft hat eh keine Ahnung, von daher.Müncher macht es genau richtig und es werden ganz siche rnoch viele Citys folgen.
 
derGrimm schrieb:
Office 2010 hat einige nette Funktionen, die aber meist Spielerei sind.
Aber LibreOffice hat auch einige Features. z.B. unter Word eine Tabelle nutzen wie Excel Zellen?
Ein Aufwand ohne gleichen unter LibreOffice ganz einfach.
Klar kann Word 2010 sowas. Mit 3 Klicks (Einfügen -> Tabelle -> Excel Kalkulationstabelle) hat man ganz schnell eine Excel Tabelle in der Datei.
Zusätzlich kann man sogar andere Dateien einbinden, womit diese explizit verwaltet werden können, ohne dies jedes Mal in der Word Datei anpassen zu müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
nik_ schrieb:
rob, wie willst du diese aussage belegen?

mein vater arbeitet in einer verwaltung und dort wird gerade windows eingesetzt,
1.) die verwaltung ist ziemlich klein
2.) es gibt 1 ITler + 1 IT-Azubi
3.) viele programme die dort genutzt werden, gibt es nicht für linux (gleiches produkt, gleiche firma)
4.) ist einiges unter windows einfacher und z.b. ms office ist def. umfangreicher als ein openoffice
5.) er hat früher mit unix angefangen und kommandozeilenebene, doch dann kam halt ms mit 95 und office und hat halt mal eben unix wegrasiert

Damals war Linux auch nicht sonderlich bedienungsfreundlich, heute hast tonnenweise GUIs.
Bei Windows Rechnern machen die Mitarbeiter auch nicht beliebig Programme drauf, sondern der IT Fachmann.
Hängt davon ab für welche Standards sich die Firma entscheidet.

Außerdem kann ein Unternehmen Linux anpassen, bei Windows kaut man nur was einem vorgeworfen wird.
Wenn dann noch multi User nötig wird, dann wird es mit Windows ziemlich lästig.
Schon allein Rechte für Dateien setzen ist in Windows eine Katastrophe.

Von Windows aus kannst remote kaum was mit Linux Rechnern anfangen, von Linux->Windows ist es kein Thema. Etwas zu installieren und zu starten ist auf Linux auch nicht schwerer, ist mittlerweile so wie in Windows - Doppelklick, fertig. Vor allem Ubuntu+Unity macht sich einen Namen.

Was MS Office angeht: benutze ich nie wieder ! Habe mich einmal blamieren müssen weil der Schrott auf einmal Lizenzprobleme hatte und MITTEN IN DER PRÄSENTATION !!! mit Popups kam. Damals war OpenOffice sogar besser, weil man alles direkt als PDF abspeichern konnte. Für Office hat man externe tools gebraucht, wie Duden Korrektor für die Rechtschreibung etc. MS hat sich dann anpassen müssen...

Außerdem ist Linux praktischer, wegen der command line tools. Z.b. musste ich heute Dateien von ISO nach UTF-8 konventieren. Tja, in Windows kann man nur mit Mühe rausfinden in welchem Format welche Datei vorliegt. In Linux machst "file *" fertig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ein Beispiel aus der Industrie, unter dem ich persönlich echt leiden musste, weil es auch zeigt, dass eine Zwangsmigration um jeden Preis einfach nur noch gaga ist...

Ein billiger Windows-PC verwaltet die Jobs für die Industrienlage (ca. 6 Mio Investitionskosten) und ein anderer steuerte selbige. Der Jobserver hängt im lokalen Windows-Netzwerk (Windows NT Server) und alle Clienten sind ganz normale Windows-PC, auf denen die Konstruktionssoftware läuft (Windows XP). Dann kommt ein oberkluger Mensch und meint, die Steuersoftware optimieren zu können und dies ginge natürlich nur unter Linux und überhaupt wäre Linux so viel billiger, weil man es ja absolut umsonst bekäme. Der damals anstehende Umbau auf Windows Server 2008 wurde verworfen und und eine Linux-Komplettlösung angestrebt, welche die Windows-PCs temporär einbinden und später schrittweise ersetzen sollte (durch eine noch zu erstellende Lösung).

Lustig nur: für alle Zeichner und Elementierer gab und gibt es unter Linux einfach kein Pendant, was der effizientesten Brachenlösung unter Windows auch nur annährend nahe käme. Diese kostete für alle Arbeitsplätze nur schlappe 800 Euro im Jahr für Updates und Support und läuft mittlerweile sogar unter W8. Bis heute wurde dieses Problem nicht gelöst, sondern lediglich die Anlage umgebaut und extrem verkompliziert.

Und die Industrieanlage selbst? Man frickelte fast 2 Jahre an einem äquivalenten Steuerprogramm, was am Ende theoretisch eine Leistungssteigerung des Ausstoßes von ca. 3% hätte ermöglichen können. Dazu kam ein extra Linux-Server, die Kommunikation wurde auf SOAP umgestellt und alle Designprogramme mussten individuell angepasst werden, weil ein einfacher Upload der Jobs auf die Anlage nicht mehr möglich war (kostete mehr, als 5 Jahre Updates für alle Arbeitsplätze). Durch die planlose Erhöhung der Taktfrequenzen werden die Maschinenteile höher belastet, was die Standfestigkeit extrem sinken ließ -> Ausfallzeiten, Materialermüdung. Dazu kommt die mangelnde Logistik, weil man sich bei trivialen Aufträgen so den Hof vollrammelt, dass es gar keiner mehr abholen kann (Verladezeiten). Bei komplexen Aufträgen versagte die neue Optimierung komplett, so dass es zu nicht voll gefüllten Reaktoren kam, was reichlich teuer ist und sich in wesentlich höheren Betriebskosten niederschlägt.

Der Herr Linux-Programmierer ist nicht mehr in die Haftung zu nehmen, da insolvent. Ein Rückbau ist auch nicht möglich, da die Anlage so verunstaltet wurde, dass hier die erneuten Kosten den wirtschaftlichen Notstand bedeuten würden. Und nun? Man wurstelt weiter mit einer Linux-Windows-Krücke, hat im Schnitt weniger Umsatz bei höheren Kosten und darf sich stolz auf die Schulter klopfen, wenigstens teilmigriert zu sein. Bei Serverproblemen kommt jetzt ein netter IT-ler von außerhalb, der Werkleiter vor Ort kann leider nur Windows. Kostet massig, da ständig was ist (was vorher auch schon so war, aber meist selbst gelöst werden könnte).

Dieser ganze Migrationsunfug ist einfach nur was für BWLer, aus sicht des Entwicklers und Technikers ist es Nonsens. Bei der Neuplanung gerne, nachdem man alle Faktoren sauber abgewogen hat. Aber bitte nicht als Politikum, das hat noch nie funktioniert. Wer bietet bei solchen OpenSource-Projekten am Ende Produkthaftung, Update- und Upgradegarantien? Man hat kaum welche und die gern beschworene lokale Infrastruktur ist fast immer nicht stark genug, um solchen Projekten auch die nötige Langzeitsicherheit zu geben. Mickrichsoft kann man vertraglich in die Haftung nehmen, das Geklüngel aus lokaler IT eher kaum. Solche Firmen kommen und gehen und der Personalaufwand für eine eigene IT-Abteilung, die wirklich alles im Griff hat, ist viel zu hoch.

Edit:
Auch Behörden sind nicht vor Ausfällen gefeit. Wenn verschiedenene Ämter nicht mehr sauber kommunizieren können, oder der Energieversorger mit den Daten der Behörde plötzlich nichts mehr anfangen kann (und umgekehrt), dann läuft was schief. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass manche Leute in solch migrierten Festungen der Glückseligkeit mittlerweile ihre Privat-PCs bemühen müssen, wenn es darum geht, die unterbrochenen Schnittstellen zu flicken. Ausschreibungen, Archive, Ablaufverfolgung - Halleluja. Und ohne Preise zu nennen, Volumenlizenzen sind preiswerter, als man es sich vorstellen kann. Zumal selbst dieser Preis fast immer verhandelbar ist. Davon kann ein Privatnutzer nur träumen.
 
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