Mikrofon DAC/ADC - Alternative Sharkoon DAC Pro

atwk

Ensign
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Ich hatte mir aufgrund diverser Empfehlungen hier das Sharkoom DAC Pro S V.2 geholt, aber irgendwie nutzt es mir kaum bei dem, was ich vorhabe.

Konkret geht es darum, dass ein Lavaliermikro (Edutige ETM 006) an unseren Geräten von meiner Freundin betrieben werden soll, die es nicht schafft, den Abstand zu unserem Haupt-Mikrofon zu halten.

An unseren etwas älteren Android-8-Geräten funktioniert das DAC mit dem Ansteckmikro soweit ganz gut, sofern die Rauschunterdrückung in Android entsprechend aktiviert wird. Allerdings macht es da den Sound nicht wirklich lauter, wie erhofft.

An meinem Hauptrechner (Deskmini A300) funktioniert das Mikro am besten, wenn ich den normalen Headseteingang oder den Mikrofon-Eingang benutze und in der Realtek Audio Console die Rauschunterdrückung aktiviere. Allerdings läuft an diesem Rechner mein Kondensatormikro über die Audiobox iOne, wo ich aber nur ein Mikro gleichzeitig betreiben kann. Am Hauptrechner bringt mir also das DAC nix, da es damit dann doch deutlich rauscht.

Das war mir aber von vornherein klar, da das DAC vor allem für die älteren Kisten (und die Handys) geholt wurde. An den Thinkpads (T430 / W530) wiederum gibt es keine Option für Rauschunterdrückung in Sounds sowie der Realtek Audio Console, wenn die Console denn überhaupt läuft (an dem einen Rechner habe ich nicht mal die Option Sounds, wenn ich aufs Lautsprechersymbol in der Taskleiste klicke). Und am DAC ist zwar das Mikro gut im Ton, aber doch noch recht verrauscht. Ob nun am normalen Eingang oder mit DAC lässt sich das Mikro zumindest mit Zoom gut nutzen, da es da wiederum eine softwareseitige Rauschunterdrückung gibt, die gut funktioniert.

Nun überlege ich, das DAC zurückzuschicken und mir was zu holen, was besser für die Handys bzw. Thinkpads taugt. An den Rechnern macht das DAC die Kopfhörer verdammt laut, an den Androids allerdings nicht (nutze Koss Porta/Sporta pro) - wenn auf dem Handy ein Youtube-Video leiser ist, bleibt es auch mit DAC leise. Umgekehrt lässt Android Rauschunterdrückung mit DAC zu, was an den älteren Rechnern mit und ohne DAC nicht geht. Und die Audio-Hardware der alten Thinkpads lässt das Mikro ohne DAC noch viel stärker rauschen, sodass eigentlich schon was gebraucht wird.

Was meint ihr - mit was fürn Teil kann ich an unseren Handys und den älteren Rechnern das an und für sich gute Lavaliermikro nutzen? Gibt es irgendein Gerät, wo ich dann ggf. Rauschunterdrückung aktivieren kann?
 
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atwk schrieb:
Und am DAC ist zwar das Mikro gut im Ton, aber doch noch recht verrauscht.

An meinem Sharkoon DAC rauscht keines meiner Mikros, da stimmt was nicht. Mit niedrigohmigen Kopfhörern rauscht der Sharkoon, aber bei Mikros ist mir kein Unterschied aufgefallen.
Kannst Du mal eine kurze Testaufnahme mit Stille machen, so dass man sich die Stärke des Rauschens anhören kann?
 
Also deine Antwort hat mich nochmal motiviert, ein paar Tests zu machen - und dabei ist mir aufgefallen, dass an den Rechnern die Aufnahme-Pegel für das DAC jeweils unterschiedlich eingestellt waren - bei dem einen waren es sogar 100%, wo es dann extrem rauscht - das erklärt natürlich einiges. Hab also an allen Geräten jeweils mit Pegel 54 und 35 getestet - und es hört sich überall identisch an, 54 rauscht mäßig, 35 leicht. Ich werde an den Thinkpads mit niedrigen Pegeln weiter testen - ich denke, dass wir damit arbeiten können.

Dennoch hört man einen massiven Unterschied, wenn ich am neuen Realtek-Chip mit Pegel 100 +10db Verstärkung und Rauschunterdrückung aufnehme. So will ich das eigentlich an allen Geräten haben.
 

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Anbei mal meine Testaufnahmen an einem Sharkoon Gaming DAC PRO S (V1 nehme ich an, V2 gab es da noch nicht)

Die Handy In_Ears hab ich hier gekauft, ob die überhaupt original sind für 5€?
https://www.amazon.de/gp/product/B00F09BYP6/

In meinem Selbstbau Mikrofon an meinem Kopfhörer ist diese Mikrofonkapsel verbaut (ich habe 1,7€ dafür bezahlt
https://www.amazon.de/gp/product/B000WKHU2O/

Alle Aufnahmen in etwa 4cm Entfernung vom Mund, daher muss ich den Pegel auch nicht so hoch drehen, normalerweise steht der bei 50, bei 70 rauscht aber auch noch nichts

Die Aufnahme mit Pegel 100 ist dann auch verrauscht, den "Test" hab ich mir gespart, der ist komplett zu laut und verzerrt bei diesem Pegel.

Rauschunterdrückung ist bei mir nicht aktiviert, wüsste auch gar nicht, wo das einstellbar sein soll.

Mein Fazit: Irgendwas stimmt da am Setup nicht bei Dir.
Natürlich ist es grundsätzlich besser bei diesen kleinen Elektret Mikrofonen, einen geringeren Pegel zu wählen und das Mikro möglichst nahe am Mund zu haben (ohne dass Atemgeräusche stören)
 

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ja, deine Aufnahmen hören sich schon sehr gut an, auch das Brummen ist noch ganz okay - vor allem für so ein Selbstbau-Mikro. Wenn ich bei mir mit dem Pegel auf 10 runter gehe, bekomme ich schon eine akzeptable Aufnahme hin - auch wenn sie dann nicht ganz so laut ist und beim Normalisieren das Rauschen dann wieder deutlich ist.

Wenn ich unsere Aufnahmen vergleiche, dann muss ich bei mir zwei mal Rauschminderung anwenden, während bei dir ein mal Rauschminderung reicht.

Ich hab das Ansteckmikro auch mal an der Audiobox getestet - da funktioniert es nur mit Phantomspeisung - aber auch hier bekomme ich kaum rauscharme Aufnahmen hin, bzw. wenn, dann schon sehr leise. Vielleicht ist das Mikro doch nicht so gut, wie erhofft. Aber zumindest kann man mit etwas Bearbeitung schon gut was rausholen.

Gibt es denn vielleicht etwas, womit der Ton vorverarbeitet werden kann, ähnlich wie bei den Webcam-Tools, die dann ein zusätzlichen Output mit den Bearbeitungen erzeugen?
 

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atwk schrieb:
Vielleicht ist das Mikro doch nicht so gut, wie erhofft.

Von einem 60€ Mikrofon würde ich um Klassen bessere Leistung erwarten als von meinen 2€ Lösungen.
Aber ich bin gerade über folgende Produktbeschreibung des ETM-006 gestoßen


ETM-006 ist nicht kompatibel mit modernen Notebooks, die über einen kombinierten Audio- Ein/Ausgang zur Verwendung von Headsets verfügen. Dieser kombinierte Audio- Ein/Ausgang ist 4-polig CTIA Standard und damit kann das 3-polige ETM-006 dort nicht funktionieren. Dazu Bedarf es eines Konverter-Adapters von 3-Pol TRS (Buchse) zu 4-Pol CTIA (Stecker) wie z.B. der EDUTIGE ETG-003 Konverter-Adapter.
Kompatibel sind ältere Notebooks und PC's mit Soundkarten, die über einen eigenen 3,5 mm Mic-In Anschluss (3-Pol TRS) zusätzlich zum 3,5 mm Kopfhörereingang verfügen.



Der Sharkoon DAC ist definitv 4pol CTIA, so wie auch alle Klinkenbuchsen an Handys und an Notebooks mit nur einer Buchse.
Das könnte die durchaus der Grund des Problems sein.
 
Das ETM-006 ist auf max. 4,5 V spezifiziert und hat daher nichts an einem Audio-Interface (XLR) verloren. Jedenfalls nicht ohne Step-Down-Converter wie etwa einem Rode VXLR Plus.

Auffällig ist, dass der Rauschabstand des Mikros mit lediglich 58 dB angegeben wird. Heißt, das Eigenrauschen wird bei etwa 36 dB liegen, was für Sprachaufnahmen definitiv zu viel ist! Der Flaschenhals ist in so fern also ganz klar das Mikro. Da kann der Mikrofoneingang noch so hochwertig sein.

Eigentlich ne Frechheit, sowas für 60 Euro zu verticken. Da liefern selbst 2-Euro-Lavalier vom Ali deutlich bessere Ergebnisse. Ich würde zur Retoure und einer negativen Rezension raten, damit nicht noch weitere Kunden auf diese Abzocke reinfallen.
 
@Der Kabelbinder

Ob das Teil 60€ wert ist, kann man diskutieren, letztendlich steckt da nicht viel anderes drin als meine Monacor Kapsel mit >58 dB Rauschabstand lt. Spezifikation.

Das in den Aufnahmen hörbare Rauschen kann ich mir damit nicht erklären, das ist wirklich nicht tragbar, das ist entweder defekt oder es liegt doch an der 4Pol vs 3Pol Thematik.
 
den richtigen Adapter für TRRS auf 2x TRS hab ich natürlich. Und ich hab auch auf gute Kabel-Qualität geachtet.
@calippo, hast Du denn dein Mikrofon-Projekt irgendwo dokumentiert bzw eine Anleitung zum Nachmachen?

Und ja, @Der Kabelbinder - das mit dem VXLR+ merk ich mir, ich hab hier nur ein normalen Adapter. Zum Glück hab ich nur 30€ dafür bezahlt - 60 wär mir zuviel gewesen (obwohl ich mit dem Sharkoon und dem TRRS Adapter ja nun bei 70 € bin). Aber wenn ich das mit meinem 60 € Auna CM001 vergleiche, dann liegen da echt Welten dazwischen - das macht am Interface (das auch plattformübergreifend performt) sehr rauscharme, deutliche und warme Aufnahmen. Das Edutige geht eben nur mit Vor- oder Nachbearbeitung.
 
Heutzutage bekommt man schon für unter 3 Euro Kapseln mit 80 dB SNR bzw. gerade mal 14 dB Eigenrauschen:
https://www.reichelt.de/de/de/elektret-kondensator-mikrofonkapsel-aom-5024l-hd-r-p285350.html
Verstehe nicht, warum immer noch so viele überteuerte Gurken im Umlauf sind.

Hab mir die obigen Aufnahmen jetzt noch nicht angehört. Ohne gemeinsame Referenz (Bezugspegel) lässt sich das aber auch nur schwer vergleichen.

Bezüglich DIY:
Kannst dir einfach eine PUI 5024 HD besorgen, auf Klinke löten und dann in eine 6,3mm Klinken- oder Cinch-Hülse stecken. Man kann sich auch Gehäuse mit Silikon modellieren, 3D drucken oder einfach nur Iso-Tape drumtüddeln. Geht eigentlich nur darum, dass das Backpanel (Lötstelle) geschützt ist. Je nach Anwendung sollte jedoch auch die Vorderseite abgedeckt werden. Zum Beispiel mit einem Popschutz aus Schaumstoff zum Bremsen von Plosivlauten oder Wind.

Ich hab mir kürzlich ein Messmikro mit der genannten PUI gebaut und dafür ein Hicon HI-CM06 Cinch-Gehäuse verwendet. Passt vom Durchmesser her gut zusammen. Den Rest der Hülse kann man mit Silikon abdichten.

Wenn du mit XLR (Phantomspeisung) arbeiten willst, dann such mal nach "Simple P48". Ist eine simple aber sehr elegante Schaltung, die lediglich einen Widerstand und einen Kondensator benötigt. Kann man alles im XLR-Stecker unterbringen. ;)
 
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atwk schrieb:
hast Du denn dein Mikrofon-Projekt irgendwo dokumentiert bzw eine Anleitung zum Nachmachen?

Vom Umbau des DT 770 hab ich ein paar Bilder, vom Umbau des Mikrofon selbst nicht, viel zu sehen gäbe es aber auch nicht.
So sieht das aus

Mic.jpg

Das ist die Mikrofonkapsel von oben (die von @Kabelbinder werde ich bei Gelegenheit auch mal testen)
Hinten ist ein 3,5mm Klinkenstecker, so was z.B. https://www.amazon.de/Ancable-4-pol...el-Stecker-10er-Packung-4-Pack/dp/B078HW5RLT/
Auf die richtige Verpolung muss man achten und die Kapsel nicht zu heiß werden lassen beim löten, die sind empfindlich.

In der Mitte ist ein flexibles Drahtrohr aus einem Mikrofon eines alten Headsets, da führen die beiden Kabel durch, damit es besser aussieht, hab ich noch Schrumpfschlauch drüber gezogen. Das flexible Rohr habe ich nirgendwo zu kaufen gefunden, wenn da jemand eine günstige Lösung z.B. als Meterware kennt, gerne mal nennen.

Viel einfacher und auch nicht teurer geht es, wenn man ein fertiges Mic umbaut, so was
https://www.amazon.de/Hama-00057152-Notebook-VoIP-Mikrofon-Schwarz/dp/B000EW5338/
Wobei dieses Teil im Zweifelsfall nicht mal so schlecht ist, ob man da einen hörbaren Unterschied erzielen kann mit einer Kapsel mit höherem Rauschabstand?
Ergänzung ()

Der Kabelbinder schrieb:
Ich hab mir kürzlich ein Messmikro mit der genannten PUI gebaut und dafür ein Hicon HI-CM06 Cinch-Gehäuse verwendet. Passt vom Durchmesser her gut zusammen.

Schöne Lösung mit dem Cinch Gehäuse, aber da passen die 9,7mm Durchmesser des PUI rein?
 
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Jo, des passt:

PUI_mic.jpg


calippo schrieb:
... ob man da einen hörbaren Unterschied erzielen kann mit einer Kapsel mit höherem Rauschabstand?
Wahrscheinlich.

Je geringer das Eigenrauschen des Mikros, desto wichtiger wird jedoch auch der Input. Die meisten 3,5 mm Klinkeneingänge, die man auf dem Consumer-Markt so findet, sind leider Mist: zu geringe Betriebsspannung (Plug-in-Power) bei zugleich hohen Einstreuungen und Verzerrungen durch schlampige Implementierung der A/D-Komponenten. Heißt: wenig Nutz- und viel Störpegel. Der Boost per Software macht alles nur noch schlimmer.
Hab einfach schon zu viele negative Erfahrungen mit einfachen, asymmetrischen 3,5 mm Inputs gemacht. Mittlerweile kommt mir nur noch XLR ins Haus. Da bin ich ziemlich radikal geworden. :D
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Da bin ich ziemlich radikal geworden.

Kann ich verstehen, nach oben ist ja immer viel Luft, wenn man vom Consumer Bereich kommt und die 3,5mm Klinke ist ja definitiv Consumer.

Ich komme noch zurecht, aber meine Anforderung an mein Mic ist ja auch nur Kommunikation per Audio/Videokonferenz am PC oder auch am Handy, dafür reicht das sehr gut aus. So lange die Lautstärke passt und nichts rauscht, ist man schon mal deutlich besser unterwegs als 90% der anderen Leute in der Zockergruppe oder auch in der Videokonferenz mit Kollegen.
 
Das stimmt natürlich.

Achja, eins ist mir doch noch eingefallen:
Der Durchmesser der Hülse von Hicon ist ansich passend. Die Spitzen des Gewindes am Ende verjüngen das Ganze auf der Innenseite allerdings auf rund 9,6 mm. Daher musste ich kurz mit der Feile drübergehen und das Gewinde leicht runternehmen. Ist aber eigentlich kein großer Akt, da es wirklich nur der eine Millimeter ist.
Hatte das gerade noch mal geprüft und wollte es der Richtigkeit halber nicht vorenthalten.

Ansonsten passt aber alles gut. Die Kapsel rutscht danach direkt ans Ende der Hülse und wird dort sogar durch die Wulst (wo normalerweise der Knickschutz drinsitzt) am Platz gehalten.
 
Der Kabelbinder schrieb:
Ansonsten passt aber alles gut. Die Kapsel rutscht danach direkt ans Ende der Hülse und wird dort sogar durch die Wulst (wo normalerweise der Knickschutz drinsitzt) am Platz gehalten.

Hab ich gesehen, das sieht gut aus. Aber man könnte es ja auch anders herum einbauen und den Knickschutz dann beibehalten und z.B. für die Verbindung des flexiblen Arms nutzen
 
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