UPDATE:
Wie ihr euch sicher bereits gedacht habt, basiert mein Eingangpost auf einer entsprechenden, real existierenden, Begebenheit.
Es wurde nun ein entsprechendes "Seniorenmobil" angeschafft, welches für den vorgesehenen Einsatzzweck mehr als geeignet ist.
Und hier kann ich nun meine Erfahrungen mit euch teilen:
Die 10+ km sind überhaupt kein Problem damit.
Einkaufen ist ebenfalls unproblematisch möglich.
Teilnahme am Straßenverkehr auch kein Problem.
Und da das Teil auch robust ist, kann man damit auch mal über Feldwege fahren, durch Wald und über Wiesen.
Zuvor wurden auch Nachbarn befragt, was sie denn davon wüssten, ob man ein Mobil mit 25 km/h ohne Prüfbescheinigung fahren dürfte.
Auch in Bezug darauf, ob Dekra-Prüfer oder Fahrlehrer darüber Bescheid wüssten, wurde herumgefragt.
So ziemlich jeder Nachbar musste über das Thema Dekra-Prüfer/Fahrlehrer nur lachen oder hat abgewunken.
Der einhellige Tenor war: "Die haben eh keine Ahnung!"
Nun, was soll ich sagen? In der nächsten Stadt wurde ein Dekra-Prüfer befragt.
Aussage: "Keine Ahnung!" (Achselzuck)
Der Einzige, der darüber Bescheid wusste, war der Versicherungsmensch.
Der meinte dann auch gleich, dass die Polizei recht scharf darauf ist, Leute mit Scootern (25 km/h) und mit/ohne aktuellem Versicherungskennzeichen zu kontrollieren.
LiniXXus schrieb:
Hat nichts mit Erfahrung was zu tun,
Doch genau darum geht es.
Du kannst mir glauben, dass ich im Umgang mit diversen Hilfsmittel Erfahrung gesammelt habe.
Und die waren durchweg "durchwachsen".
Dabei will ich dir nicht absprechen, dass du deine Erfahrungen gesammelt hast.
Die können durchaus positiv sein. In dem Falle freut es mich für dich.
Ohne despektierlich sein zu wollen aber jeder, der Augen im Kopf hat und des logischen Denkens mächtig ist wird sehen, dass diverse Hilfsmittel einfach nicht Zuendegedacht worden sind.
Und dahinter stecken einfach nur Gewinnmaximierung und Kosteneinsparung.
Schau dir nur mal den Kleiderschutz eines jeden Rollstuhls an.
Das ist ein Witz.
Die Befestigung desselbigen, ist, bspw. beim Sopur Easy Life, eine einzige Sollbruchstelle.
Wird bei deinem Argon auch nicht anders sein.
Dann diese riesigen "Löcher" im hinteren Teil des Kleiderschutzes.
Ich habe auch noch nie einen Kleiderschutz gesehen, der über die gesamte Länge geht.
Trägst du da etwas zu weite Hosen, kommen die immer mit den Reifen in Kontakt.
Generelle Einsparung bei der Rahmenstärke (zu dünn und damit nicht verwindungssteif -> klappert, wenn man über Kopfsteinpflaster fährt. Verdreht sich, wenn man sich abstützt -> Rad hängt in der Luft)
Form des Rahmens (Wenig Möglichkeiten sich am Rahmen abzustützen. Hier auch wieder -> nicht verwindungssteif)
Aufhängung der Räder schlechter angebracht als beim Vorgänger.
Sturz der Räder schlechter einstellbar.
Arretierung für das Zusammenklappen drückt in die Waden, sobald man sein Gewicht verlagert und dafür die Füße nach hinten ziehen muss um den Oberkörper nach vorn zu neigen.
(Wichtig, wenn man Steigungen hinauffährt)
(Und jetzt sag nicht, dass es dafür dieses komische Band gibt, was da immer vorn dran ist. Wer damit fährt, schafft keine Rampe, da er dadurch garantiert mit dem Rollstuhl nach hinten umkippen wird, weil man damit nicht gescheit das Gewicht verlagern kann.
Sofern man die Füße natürlich bewegen kann. Sonst muss die Balance und damit der Kipppunkt des Rollstuhl sehr gut angepasst werden. Sollet man auch so oder so nachjustieren. Hab bisher nie erlebt, dass das gescheit gemacht wurde oder gut funktionierte.)
Von Fußrasten, Bremsen und Reifen fange ich mal gar nicht erst an...
Und eine Federung sollte, meiner Auffassung nach, einfach zur Standardausrüstung eines Rollstuhls gehören.
Ist sicher billiger für die Krankenkassen, als irgendwann die ganzen Bandscheibenoperationen zu bezahlen...
Ich denke nicht, dass man das alles ignorieren sollte.
Das zieht sich überall durch. Selbst bei diesen Seniorenmobilen.
Warum muss beispielsweise diese "Wackelschaltung" also diese "Gaswippe" aus Plastik sein?
Wenn du eher der "grobschlächtige" Typ bist, da bröselt die doch schon weg, bevor du die angetippt hast.
Gerade bei alten Leuten, die nicht mehr so das Feingefühl haben, stelle ich mir das problematisch vor.
Plattformlifte/Treppenlifte, sind auch mehr defekt als, dass sie richtig funktionieren würden...
Minderwertige Kunststoffe, an Unterarmgehstützen, welches sich verformt, wenn man es nur anschaut...
Pyrukar schrieb:
Und wenn man den Kassen vorrechnet ... ihr müsst dem Patienten 50x im Jahr eine Taxifahrt bezahlen laut Gesetz, aber wir würden euch anbieten dass ihr "Nur" dieses Hilfsmittel bezahlt und wir dafür kein Taxi mehr brauchen ... dann fangen auch Krankenkassen ganz schnell das Rechnen an und überlegen nach wie vielen Taxifahrten das Hilfsmittel bewilligt ist.
Die Idee, der Krankenkasse so lange auf die Nerven zu gehen, bis die deinen Namen kotzen können, ist ja schön und gut, alles schon durchgemacht.
Funktioniert nur nicht. Die drohen dir selbst mit Kürzungen, Anwalt usw.
Ich habe selbst ein Familienmitglied, welches insulinpflichtig ist.
In regelmäßigen Abständen muss dafür der Blutzuckerwert kontrolliert werden.
Messgerät und Teststreifen zahlt die Krankenkasse.
Dumm nur, dass das Gerät alle naselang defekt ist.
Der Verweis darauf, dass es vielleicht besser wäre ein etwas teureres Gerät zur Verfügung zu stellen, welches dann vielleicht länger hält und damit langfristig sicher günstiger wäre, wird permanent abgeschmettert.
Es ist dermaßen frustrierend und zeit- und nervenraubend. Und das geht schon Jahre so.
Du kannst mit Engelszungen und der besten Logik auf die einreden. Fehlanzeige.
"Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen" sind da bspw. auch so ein leidiges Thema.
Die sparen erst alles kaputt und am Ende heißt es dann, dann trotzdem kein Geld da ist.
Also bekommt man auch nichts oder eben nur das, was gerade noch so geht, dir aber im Alltag trotzdem Probleme bereitet.
LiniXXus schrieb:
In meinem Fall ist sogar ein BG Arzt in der Uniklinik in Köln überfordert gewesen und hat sich genau an die Hilfsmittel gehalten, was ich als Vordruck mitgebracht hatte.
Auch schon erlebt. Wird genau so abgeschmettert.
Wie gesagt, versteht mich bitte nicht falsch.
Ich bin froh, in einem Land leben zu dürfen, in welchem es solch ein System und solche Mittel gibt und ich bin dankbar, dass es Menschen gibt, die das ermöglichen.
Dieses System und die Menschen darin ermöglichen das (Über)Leben der Menschen, die Hilfe benötigen.
Aber es bleibt für mich da ein sehr bitterer Beigeschmack.
Zum eigentlichen Thema:
Ich danke euch für alle Infos und Tipps.
Besonders Post #2 war sehr interessant.
Wenn ihr noch interessante Beiträge zu dem Thema habt, könnt ihr sie gerne posten. Ich werde das sehr gerne lesen.
Wenn es von mir Neuigkeiten zu dem Thema gibt, kann ich hier auch gerne Infos dalassen.
Bis dann.