News Monopolklage gegen Amazon: Zu hohe Preise und fehlender Wettbewerb im Online-Handel

EdwinOdesseiron schrieb:
Mindestens 10 Jahre zu spät. Aber das Spiel kennt man ja von den Amis, lassen die Unternehmen erstmal 20 jahrelang den Markt marodieren und kaufen sich zufällig in der Zwischenzeit massig Aktien dieser Unternehmen. Irgendwann werden dann die ah so pösen Unternehmen vom Kartellamt angegangen und zu dem Zeitpunkt sind die Aktien schon verkauft. Korrupte Politik aus Übersee.

Die Handlungen von Amazon in Europa werden von europäischen Behörden und nicht den Amerikanern reguliert.
 
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Semi-related: Meine Eltern betreiben einen Online-Shop für Bücher, der sich über mehrere Vertriebskanäle erstreckt (u.a. libri, booklooker..), die Verkäufe bzw. Einnahmen kommen zum aller größten Teil über Amazon, es sind einfach zu viele Leute primär dort unterwegs.

Ich kenne viele Details nicht, da ich nicht direkt damit zu tun habe, aber anscheinend ist die Kommunikation mit amazon, die Software und das Handling der Plattform für Händler und generell das Verhalten von Amazon absolut unterirdisch, bis an den Grad der absichtlichen Sabotage.

Paar Sachen an die ich mich erinnere:
  • Amazon ändert ungefragt Angaben im Händlerprofil: Zuletzt automatische Änderung auf "durchschnittliche Versanddauer 1 Tag", obwohl Händler nur 2x pro Woche versendet. Amzn schickt eine Meldung darüber erst Tage später an den Händler, Kunden schon sauer.
  • Accountsperrungen aus heiterem Himmel, weil Abdrücke von gewerberechtlichen Unterlagen benötigt würden, die aber schon lange vorliegen.
  • Datenbank-Änderungen die vom System als erfasst oder verarbeitet rückgemeldet werden, aber auf der Website letztendlich tage- bis wochenlang nicht verarbeitet erscheinen (In dem Fall: UVPs von Büchern ->Sonderfall gesetzl. Buchpreisbindung->Abmahnung für den kleinen Händler)
  • Hochladen von korrekten ISBN-Nummern, die von amazon aber als Waschmaschinen oder Radios aufgelöst werden und dann manuellen Eingriff von amazon erfordern, die sich aber eeewig Zeit lassen. u.v.m.
Die anderen Plattformen, sind anscheinend völlig unproblematisch. Was mich schon lange zu der persönlichen Interpretation bringt, dass amazon, die ja selbst auch größter Händler sind, andere Händler "im eigenen Haus" eigentlich sowieso nicht wollen. Oder anders gesagt, dass der Marketplace eher aus kartellrechtlichen, denn wirtschaftlichen Erwägungen überhaupt noch unterhalten wird.

Aus den Fingern gezogen hat sich die FTC die Klage sicher nicht.
 
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...und dennoch kaufen Million Kunden weiter bei Amazon ein. Das ist wie der Wunsch nach sehr günstigen, hoch qualitativen von einer deutschen Fachkraft im Familienbetrieb gefertigt und in Deutschland produzierten Produkten, regionales Bio Fleisch, kleine Läden mit individueller Kundenbetreuung, wenig bis keine Retouren und glückliche, tarifbezahlte 24h Paketzusteller vs. der damit verbundene höhere Preis. Die Realität ist, die wenigsten sind bereit den höheren Preis zu zahlen und maulen dann auch noch über die Konsequenzen. Jedoch das Meckern diesbezüglich ist immens da und gratis. Doppelmoral in einem reichen Industrieland und auch etgwas typisch deutsch!!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Twisterstift Ich weiß gar nicht, ob es um den Preis geht. Als vielmehr um die Einfachheit, Schnelligkeit und Gewohnheit.

Zum Preis: Gab es nicht mal die Meldung, dass man ein auf Amazon angebotenes Produkt nicht wo anders zu einem günstigeren Preis anbieten darf? Soviel dazu.

edit: Dieser Satz klingt so, als ginge er genau in die Richtung: "Mit den Maßnahmen werde etwa verhindert, dass Konkurrenten oder Verkäufer die Preise senken."
 
MaverickM schrieb:
Das ist ein wenig sehr eindimensional. Es gibt viele große Händler oder auch direkt Hersteller, die über den Amazon Marketplace zusätzlich vertreiben.

Da hast Du prinzipiell Recht, aber ich verstehe auch @Mrbrill in dieser Hinsicht. Ich kaufe schon sehr lange und gerne bei Amazon ein, aber in der letzten Zeit kostet es mich immer mehr Recherche, wenn ich ein interessantes Produkt entdecke, ob der Händler vertrauenswürdig ist oder nicht.

Fiktives Beispiel:

Da gibt es dann optisch, preislich, von der Beschreibung und den (meisten) Kommentaren her interessante Messer des Verkäufers "Deutsche Messer Union". Aufmachung im eigenen Shop sieht professionell aus, die Bewertungen klingen gut aber wenn man dann mal etwas tiefer sucht, ist es auf einmal Direktversand aus China vom Händler XiengPing und das ganze Konglomerat oben drüber ist nur ein nettes "Fake Profil". Da macht mir der generelle Kauf, wenn es nicht Amazon und auch kein bekannter Händler wie Anker oder so ist, schon gar keinen Spaß mehr. :(

Leider geht Amazon nicht gegen dieses "Aufhübschen" vor.
 
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@themk

Nun ja die Überschrift suggeriert und polarisiert jedoch stark in die Richtung. Zumal eine Monopolisierung meist mit dem Marktmissbrauch und dem einhergehen von Preisdominanz einhergeht, zum Nachteil der Mitbewerber und Produzenten.
Und Einfachheit, Schnelligkeit und Gewohnheit sind nicht gerade die positivsten Tugenden :king:
 
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milliardo schrieb:
Semi-related: Meine Eltern betreiben einen Online-Shop für Bücher, der sich über mehrere Vertriebskanäle erstreckt (u.a. libri, booklooker..), die Verkäufe bzw. Einnahmen kommen zum aller größten Teil über Amazon, es sind einfach zu viele Leute primär dort unterwegs.

Ich kenne viele Details nicht, da ich nicht direkt damit zu tun habe, aber anscheinend ist die Kommunikation mit amazon, die Software und das Handling der Plattform für Händler und generell das Verhalten von Amazon absolut unterirdisch, bis an den Grad der absichtlichen Sabotage.

Paar Sachen an die ich mich erinnere:
  • Amazon ändert ungefragt Angaben im Händlerprofil: Zuletzt automatische Änderung auf "durchschnittliche Versanddauer 1 Tag", obwohl Händler nur 2x pro Woche versendet. Amzn schickt eine Meldung darüber erst Tage später an den Händler, Kunden schon sauer.
  • Accountsperrungen aus heiterem Himmel, weil Abdrücke von gewerberechtlichen Unterlagen benötigt würden, die aber schon lange vorliegen.
  • Datenbank-Änderungen die vom System als erfasst oder verarbeitet rückgemeldet werden, aber auf der Website letztendlich tage- bis wochenlang nicht verarbeitet erscheinen (In dem Fall: UVPs von Büchern ->Sonderfall gesetzl. Buchpreisbindung->Abmahnung für den kleinen Händler)
  • Hochladen von korrekten ISBN-Nummern, die von amazon aber als Waschmaschinen oder Radios aufgelöst werden und dann manuellen Eingriff von amazon erfordern, die sich aber eeewig Zeit lassen. u.v.m.
Die anderen Plattformen, sind anscheinend völlig unproblematisch. Was mich schon lange zu der persönlichen Interpretation bringt, dass amazon, die ja selbst auch größter Händler sind, andere Händler "im eigenen Haus" eigentlich sowieso nicht wollen. Oder anders gesagt, dass der Marketplace eher aus kartellrechtlichen, denn wirtschaftlichen Erwägungen überhaupt noch unterhalten wird.

Aus den Fingern gezogen hat sich die FTC die Klage sicher nicht.
Ich habe 2 Jahre in einem E-Commerce Unternehmen gearbeitet, wo der Großteil unserer Händler damals auch auf Amazon verkauft hat. Da gab es ständig nur Probleme...bis hin zu Account Sperrungen wegen ganz banalen Dingen. Hat dann auch ewig gedauert jedesmal, diese aufzulösen. Wenn da ein Familienbetrieb dran hängt, kann das manchmal schon ganz schön eng werden (aus finanzieller Sicht).
 
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Glaube dass Problem ist eher das automatisierte System mit dem die Preise automatisch in den Suchmaschinen angepasst werden sobald ein anderer Händler es billiger anbietet als Amazon. Zu 99% zieht Amazon automatisch nach. So können andere Händler nicht mehr konkurrieren da die Leute lieber bei Amazon bestellen.
Aber ganz ehrlich: Die normalen Händler haben es in der Vergangenheit uns genug ausbluten lassen sobald wir ein Problem mit der Ware hatten. Hatte selbst oft die Erfahrung gemacht und einige wollten sogar 20% von dem Kaufpreis abziehen weil das Paket bereits geöffnet worden ist (logischerweise kann ich die Mängel erst sehen wenn ich es öffne).
So gesehen habe ich kein Mitleid mehr mit den Händlern. Media Markt und Saturn können doch mit Amazon mithalten und haben mittlerweile auch sehr gute Preise. Wenn der Händler um die Ecke überleben will, muss er wenigstens mit Kundenservice punkten wenn er die Preise nicht mehr drücken kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Klage halte ich für richtig und wichtig, allerdings ist zu erwarten, dass bei der Armee an Anwälten von Amazon dabei nicht viel rumkommen wird.
Für Deutschland ist sicher am bedeutendsten, dass hier kaum Steuern von Amazon gezahlt werden.

Ich selber habe seit einiger Zeit kein Amazon Prime mehr und vermisse es auch nicht wirklich. Klar bei "Schnäppchenportalen" tauchen immer wieder leichte Preissenkungen von Produkten auf. Wenn ich aber ehrlich bin, sind es oftmals keine Produkte, die ich unbedingt brauchen würde, sondern die man sich zurücklegt, weil sie im Angebot wären.
Ohne Prime sind die kleinen Bestellungen unter 40 Euro hinfällig, solange man Versand zahlen muss.

Aber für die hohen Prime Gebühren und im Gegenzug die wenigen von mir getätigten Bestellungen, gebe ich mir das nicht mehr. Zumal alle anderen Prime Features mich nicht wirklich interessieren.
 
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Kuriosweise gebe ich auf amazon Kundenbewertungen garnichts, denn die sind im Sinne von ''schaut mal wieviele Kunden damit zufrieden sind'' nicht so aussagefähig. Denn es werden verschiedene Produkte vermischt.

ZB suche Samsung Odysee G4 Monitor, da bekommst du zb 10 Bewertungen, und wenn ich dann mal genau lese, dann geht es garnicht um den G4, sondern da steht dann Odysee G3, oder ein Monitor von Samsung mit anderer Auflösung, ausserdem sind mittlerweile oft Bewertungen in anderer Sprache, kann ich zwar Übersetzer bemühen, erscheint mir aber trotzdem nicht praktikabel.

Und sicher, setzte ich nicht zb Noctua oder Arctic mit dubiosen Händlern gleich, die betreiben auch die Eigen Shops, aber zumindest geht der Versand dann über amazon bzw auch die Rechnung.
 
Amazon hat eine richtig schlechte "Such-Funktion". Diese bemängele ich sehr sehr !!
Und diese ermöglicht eben diese Verhaltensweisen von Amazon mit den Preisen der eigenen Produkte & denen von Marketplace-Händlern.

Über Geizhals kann man einige der in Amazon "versteckten" Produkte gezielt finden.
Per Amazon-Suche kommt meist ein Haufen an unwichtigem Zeugs, welches man als potentieller Käufer nicht durch gezielte Filterung verhindern kann. Die Suche nach bestimmten Produkten kann zur "Suche nach der Nadel im Heuhaufen" werden.

Was bringt einem (hier in Deutschland lebenden) eine Klage in den USA?
Um hier in Europa etwas zu bewirken, braucht es wohl eine Klage der EU bzw. in DE eine Klage von Deutschland.
 
Tuetensuppe schrieb:
Wenn jemand Preise drückt, dann sind das Firmen wie Mindfactory.

Was heißt Preise drückt, läuft dies bei mir doch unter Konkurrenz. Was Amazon hingegen so an den Tag legt, gehört durchaus mal auf dem Prüfstand gestellt.

mit frdl. Gruß
 
Ben_computer_Ba schrieb:
Ich kann die klage nicht nachvollziehen

Amazon kann gezielt bestimmte Anbieter so in die Knie zwingen und danach die Preise wieder anziehen.

Du musst die ja auch nicht nachvollziehen, dafür gibt es Profis, die sich darum kümmern.
 
Twisterstift schrieb:
...und dennoch kaufen Million Kunden weiter bei Amazon ein. Das ist wie der Wunsch nach sehr günstigen, hoch qualitativen von einer deutschen Fachkraft im Familienbetrieb gefertigt und in Deutschland produzierten Produkten, regionales Bio Fleisch, kleine Läden mit individueller Kundenbetreuung, wenig bis keine Retouren und glückliche, tarifbezahlte 24h Paketzusteller vs. der damit verbundene höhere Preis.

Ich oute mich mal als solch ein Kunde und eben deshalb erteile ich Amazon äußerst selten den Zuschlag, weil eben nur gelegentlich mit dem günstigsten Preis aufwartend. So wenig, wie ich darauf beharre, dass der Kram innerhalb der nächsten 24 oder 48 Std. angeliefert werden muss.
 
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Ja nun, Amazon macht halt was alle Monopolisten machen, ihre Marktmacht ausnutzen.
Wenn man die halt einfach machen lässt für über eine Dekade dann ist sowas halt das was bekommt.
Gilt für Alphabet genauso wie für Meta und alle anderen Digital-Riesen.

Sich da jetzt drüber aufregen erscheint mir Scheinheilig.
 
Twisterstift schrieb:
@themk
Und Einfachheit, Schnelligkeit und Gewohnheit sind nicht gerade die positivsten Tugenden :king:

Keine Ahnung ob wir jetzt aneinander vorbeireden. Aber wenn man Konsum-Verhalten analysiert sollte man wahrscheinlich nicht in Tugenden denken. ;-)

Oder falls du es doch tust, kannst du es so sehen.:Wenn Kunden es einfach, schnell und wie gewohnt haben wollen, dann heißt das im Grunde, dass sie Zeit und auch "Gedankenkraft" (Energie um das Gehirn auf neue Strukturen einzustellen) sparen möchten. Und Sparsamkeit ist ja wiederum auch eine Tugend. ;-)
 
Ich kauf inzwischen so gut wie gar nicht mehr bei Amazon, denn Amazon ist schon lange nicht mehr günstig und die Suchfunktion ist einfach grottenschlecht, meistens muß man sich durch viele Seiten China-Ramsch wühlen bevor man ein halbwegs gutes Produkt findet.

Wenn ich China Ware möchte dann kauf ich sie lieber bei Aliexpress (ist deutlich günstiger als Amazon), wenn ich dagegen Qualitätsprodukte bzw. Markenprodukte suche dann lieber bei Otto und Digitalo.de (gehört zu Conrad).

Sowohl auf Otto als auch auf Digitalo.de bekommt man identische Produkte inzwischen oft zu besseren Preisen als bei Amazon.
 
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Tuetensuppe schrieb:
Wenn jemand Preise drückt, dann sind das Firmen wie Mindfactory.
Ach ja? Sehe ich nicht so.
Wenn ich bei Geizhals.de meine Suchergebnisse INKLUSIVE Versandkosten sortieren lasse, dann ist Mindfactory in den seltensten Fällen der günstigste Händler.
Zumal der Prroduktpreis bei Mindfactory in der Regel auch nur geringfügig niedriger ist, als bei anderen Händlern. Das ist also kein klares Preisdumping, sondern schlicht eine Methode um in den Preissuchmaschinen bei der Suche nach dem Bestpreis (ohne Versandkosten) an erster Stelle zu stehen.

Wenn aber die Kunden zu dusselig sind, die Suchergebnisse nach den Gesamtkosten inkl. Versand sortieren zu lassen und deshalb mehr zahlen als nötig, ist das ihre eigene Schuld und nicht die von Mindfactory.
Diese Option bieten die Preisvergleichsseiten wie Geizhals.de, Idealo.de usw. ja alle.
 
@Neodar
Ich hab bei MF noch nie Versand bezahlt. :D
 
Neodar schrieb:
Wenn ich bei Geizhals.de meine Suchergebnisse INKLUSIVE Versandkosten sortieren lasse, dann ist Mindfactory in den seltensten Fällen der günstigste Händler.

Obacht, Geizhals & Co listen selten den günstigsten Preis und schon gar nicht Angebote aus dem Mindstar.

Wenn aber die Kunden zu dusselig sind, die Suchergebnisse nach den Gesamtkosten inkl. Versand sortieren zu lassen und deshalb mehr zahlen als nötig, ist das ihre eigene Schuld und nicht die von Mindfactory.

50% der Artikel aus dem Mindstar sind versandkostenfrei.

mit frdl. Gruß
 

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