Nervige Störgeräusche mit selbst zusammengestelltem PC

gollum_krumen

Lt. Junior Grade
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Hallo liebe Leute,

Ich habe schon seit einiger Zeit ein Problem, was mir sehr auf die Kette geht und sich recht hartnäckig hält. Das Phänomen ist wie folgt: Ich habe prinzipiell erstmal ein Brummen auf dem Audiokanal. Das wäre für sich genommen kein großes Problem. Dazu kommen nun aber leider noch sehr störende Sirr-/ und Pfeifgeräusche (schwer zu erklären), die vor allem unter Last bzw. bei 3d-Anwendungen auftreten. Es reicht dazu beispielsweise schon ein Fenster im Windows per drag and drop hin- und herzuziehen und der Sound untermalt es dann entsprechend nervig. An Arbeiten ist dabei nicht zu denken, Spielen geht nur bei entsprechendem Pegel, aber auch hier stört es immens im Hintergrund.

Nun eine kurze Chronik meiner Reperaturversuche. Alles begann mit der ersten Zusammenstellung an Komponenten:

Gigabyte GA-970A-DS3P AMD 970 So.AM3+ Dual Channel DDR3 ATX Retail

AMD FX-6300 6x3,50Ghz boxed

Crucial Ballistix Sport DIMM Kit 8GB, DDR3-1600, CL9-9-9-24

be quiet! System Power 7 400W ATX 2.31

Zalman Z3 PLUS

Sapphire 270X Dual X

Crucial M500 SSD Festplatte

Seagate HDD ST1000DM003

Nun hatte ich also besagtes Problem (OS ist im Übrigen Windows 8 Pro). Das habe ich getan:

1) Den Frontaudioausgang meines Boards/Gehäuses zu benutzen. Selbes Problem.

2) Sämtliche Softwarelösungen suchen (alle Treiber aktualisiert/diverse Betatreiber versucht/Windows dabei mehrmals neu installiert)

3) Den Fehler auf seiten meiner Anlage zu suchen. Der Sound geht per Miniklinke auf Chinch in einen Mixer und dann über eine Endstufe auf die Boxen. Hier gibt es aber zwei Feststellungen zu machen: Sämtliche andere Audiogeräte (Handy, andere Rechner, Notebooks, Tablets etc) laufen einwandfrei über diese Konfiguration. Außerdem kenne ich mich hier nicht so gut aus, bin aber überzeugt davon, dass das Problem nicht hierin steckt.

4) PCI-Soundkarte - Sound Blaster Audigy 4 benutzen - selbes Problem

Zu dem Zalman-Case sollte man wissen, dass das Layout das Board oben und das Netzteil unten platziert. Ich habe nun einen Blick auf das Layouts des Boards geworfen und festgestellt, dass der Soundchip wie auch der PCI, an dem die Soundkarte steckt, nah sowohl an der GraKa als auch am NT sind. Vielleicht strahlt also etwas ab?

5) Grafikkarte ausgetauscht und testweise durch eine Sapphire HD 6870 ersetzt.

6) Netzteil ausgetauscht. Testweise ein Noname eines Freundes benutzt. Auf dem roten Fan des NTs steht "TS-Power", der einzig zu findende Aufkleber auf dem NT sagt mit "TS550" (ohne Angabe von Leistungsdaten). Ich habe also keinen Schimmer, was es liefert und was es ist. ABER SIEHE DA, es tut sich endlich etwas. Mit diesem Noname-NT wird das Problem stark reduziert. Und zwar soweit, dass es im erträglichen Bereich rangiert. Das bedeutet, die hohen, direkt auf 3D-Anwendungen bezogenen hochfrequenten Geräusche verschwinden sofort. Zurück bleibt das Brummen, aber auch hier recht stark reduziert.

Meine Diagnose war nun also: NT kaputt/Montagsprodukt.

7) Ich besorge mir ein neues NT, diesmal 430 Watt be quiet! Pure Power CM Modular 80+ Bronze. Und wieder eine Überraschung: Das Problem tritt in alter Spritzigkeit wieder auf. Meine Nerven liegen blank.

Nächster Gedankengang: "BeQuiet!" verbaut irgendwelche Teile, die in genau dieser Konstellation auf genau dieses Board abstrahlen, da ja das Noname das Problem reduziert hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch schon das Board im Verdacht, mindestens mitverantwortlich zu sein.

Kurzes Intermezzo: Mit einem lauten Knall verabschiedet sich das Noname-NT, welches ich zwischendurch immer wieder eingebaut hatte, während ich auf den DHL-Mann wartete, der mir ja beständig neue Teile lieferte. Dabei rauchte und stank es auch ordentlich. Ob das was mit der Konfiguration zu tun hat, weiß ich nicht, es erscheint mir aber erwähnenswert.

8) Nun kam glücklicherweise am nächsten Tag mein neues Netzteil, diesmal: 450 Watt Enermax Naxn Non-Modular 80+ Bronze . Direkt verbaut, direkt die Ernüchterung: Problem nach wie vor vorhanden. Ich verfluchte mich langsam für meine Idee, mir überhaupt einen neuen Rechner zu kaufen. Der fulminante Abschied des Noname-NTs hatte im Übrigen die anderen Komponenten nicht irgendwie merklich beeinträchtigt.

9) Nun kommt es zum Showdown: Motherboard-Wechsel. Darauf wollte ich so lang wie möglich verzichten, da es ja entsprechend nervig ist. Bestellt habe ich mir ein Asus M5A97 Evo R2.0 AMD 970 So.AM3+ Dual Channel DDR3 ATX Retail. Das kam nun heute an und (ihr werdet es erraten): Das selbe Problem tritt wieder auf. Diesmal zusammen mit dem BeQuiet!.

Mir schweben nun zwei Möglichkeiten vor:

a) Ich habe ja jetzt hier das Enermax, das Bequiet l8 430 W, das Gigabyte und das ASUS-Board liegen. Denkbar wäre, diese alle einmal miteinander zu kombinieren. Das wären dann vier Aufbauten, von denen ich mir aber im Prinzip rein gar nichts verspreche. Das Enermax müsste ich, wenn ich Widerruf nutzen wöllte, spätestens morgen zurückschicken, das ASUS-board könnte ich noch eine Woche testen. Das BeQuiet 400W von damals ist schon zurückgeschickt. Das neuere BeQuiet 430W sowie das Gigabyte-Board kann ich nur per Reklamation umtauschen, wo meine Chancen vermutlich nicht gut stehen.

b) Ich baue alles aus dem Gehäuse aus und starte einen externen Aufbau, denn es bleiben nur noch 3 Sektoren, die ich nicht ausgetauscht habe: Das Gehäuse, die USB-Kern-Peripherie (Maus+Tastatur) und die SSD-Platte. Die HDD fällt bereits raus, weil ich die zwischendurch schon mehrfach abgestöpselt habe.

Noch zwei Sachen. Das Frontpanel habe ich schon vom Mainboard komplett abgezogen, da tut sich nichts. Ich hatte das Gefühl, dass das Problem reduziert wird, je weiter das NT vom Gehäuse/Board entfernt ist. Da ich die NT ja ständig gewchselt habe, habe ich sie meist gar nicht erst reingeschraubt, sondern einfach "außerhalb" des Cases auf einen Karton positioniert. Wie gesagt, gefühlt konnte man mit dem Herstellen dieser Distanz das Problem etwas reduzieren, aber nicht annähernd befriedigend.

Ich habe also noch ein paar Sachen, die ich testen könnte. Dennoch (und vor allem, da mir langsam die Zeit davonläuft, siehe a)) wollte ich mich bereits einmal an Euch wenden. Vielleicht hat irgendwer eine Idee, mir gehen sie langsam genauso aus wie die Zuversicht, das am Ende nicht doch ein Voodoo mein Zimmer beseelt.

Vielen Dank für das Lesen dieser Textmauer!

Edit: Noch eine letzte Überlegung: Könnte es vielleicht der Prozessor sein? Der Gedanke erscheint mir absurd, aber wer weiß?

Edit 2: Ich habe auch inzwischen einen neuen CPU-Kühler verbaut, einen Thermalright HR-02 Macho

Edit 3: könnte das System einfach zu wenig Power durch das NT bekommen und besagtes NoName hatte vielleicht 750 Watt oder ähnliches?
 
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So ein Pfeifen auf dem Audiokanal kann von Stromschwankungen in der Dose kommen. (Kann) War bei meinem Kumpel so. Das nutzen einer einzelnen Steckdose hat das Problem behoben.

Dein Netzteil braucht außerdem etwas mehr Power!
 
gollum_krumen schrieb:
Der Sound geht per Miniklinke auf Chinch in einen Mixer und dann über eine Endstufe auf die Boxen.

An Deiner Stelle würde ich es mit einem Trennübertrager versuchen.
z.B. http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/art-REC0004559-000 für 43€. Das Teil kommt zwischen Soundkarte und Mischpult.

Das andere könnte auch "Spulenfiepen" sein z.B. von der Grafikkarte.

Ganz blöder Tip: Dreh mal den Stromstecker vom Rechner in der Steckdose herum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du Lautsprecherkabel über hast ( in der Regel lang, flexibel und mit hohem Quersschnitt) dann verbinde mal damit das gehäuse von deinem PC mit dem deines verstärkers (leitend nicht dranknoten ;), falls der ein metallgehäuse hat).
Den Mixer lass erstmal weg.

Dauerhaft Z.b. In dem du ans kabel eine Kabelöse dranklemmst (sieht aus wie ne unterlegscheibe mit nem röhrchen dran). Für den Anfang reicht auch einfach abisolieren und irgendwo an eine unlackierte stelle des gehäuses klemmen.


Schonmal das ganze mit nem Kopfhörer abgehört?

http://www.agrar-fachversand.de/images/product_images/popup_images/2501052_001.jpg
 
Naja, das eine ist irgendeine Art Spulenfiepen. Meistens von der Grafikkarte oder Netzteil. Besonders im Falle des Netzteils oft auch nur in bestimmten Kombinationen mit anderen Komponenten. SSDs sind auch nicht geräuschlos (zumindest habe ich noch keine erlebt), normalerweise aber so leise, dass es nicht störend ist.

Das andere ist wohl Netzbrummen o.ä. Da kann man testweise versuchen, den Rechner an eine andere Steckdose(-nleiste) anzuschließen oder andere Verbraucher abzustecken.
 
Was auch meine Vorredner denken. Es kann an Spannungsspitzen liegen. Es gibt Stromsteckdosen, die einmal gegen eine Überspannung schützen und oft 2 bis 3 Steckplätze haben, die einen Schutz gegen Spannungsspitzen haben. Diese benutzte ich auch gerne, weil z.B. der Subwoofer beim einschalten der Steckdose gerne mal einen kurzen und intensiven Ton abgibt. Oder auch genau bei deinen Problem helfen. Vielleicht hast du durchgehend immer Spannungsspitzen die dieses Problem durchgehend verursachen.

Wenn es helfen sollte, eine kurze private Nachricht an mich wäre super. :)
 
Ui, das ist alles schonmal ziemlich hilfreich. Eine wichtige Sache habe ich komplett vergessen: Ich habe das Problem auch einfach nur mit Kopfhören. Damit meine ich nicht Kopfhörer am Mixer, sondern direkt an der Audiobuchse des Boards/der Soundkarte. Hatte ich selbst schon wieder vergessen.
 
ein Teil deines Problems scheint Spulenfiepen zu sein.

Wenn man lärmempfindlich ist, sollte man auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, den Rechner anderswo hinzustellen. Hab bei mir 0 Dezibel unter Last erreicht indem ich den Rechner in ein anderes Zimmer gestellt und Kabel gezogen habe

-->
10m Displayport
10m RJ45 Flachbandkabel
10m USB Kabel mit Repeaterfunktion
USB Hub
USB Soundkarte


Kostet etwa 100-150 Euro. Also eigentlich viel weniger als die ganzen Silentkomponenten und der umtausch von vermeintlich defekter Hardware ;)
 
d3vilsadvocate schrieb:
ein Teil deines Problems scheint Spulenfiepen zu sein.

Wenn man lärmempfindlich ist, sollte man auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, den Rechner anderswo hinzustellen. Hab bei mir 0 Dezibel unter Last erreicht indem ich den Rechner in ein anderes Zimmer gestellt und Kabel gezogen habe

-->
10m Displayport
10m RJ45 Flachbandkabel
10m USB Kabel mit Repeaterfunktion
USB Hub
USB Soundkarte


Kostet etwa 100-150 Euro. Also eigentlich viel weniger als die ganzen Silentkomponenten und der umtausch von vermeintlich defekter Hardware ;)

Naja aber Sound wird mir ja in jedem Fall über die Boxen ausgegeben, und die kann ich nicht ein anderes Zimmer stellen.

Allerdings habe ich gerade mal den Stromweg betrachtet. Absurderweise hängt alles in meinem Zimmer an genau einer Dose, da ich in meinem Zimmer nur eine Dose habe. Habe den Kaltgerätestecker des Rechners gerade einmal testweise an eine Dose in unserem Flur gehangen, die hochfreuqenten, direkt auf Interaktion reagierenden Geräusche scheinen tatsächlich verschwunden, irgendein Dauerbrummen/bzw. -surren ist aber noch vorhanden. Es näherst sich aber wieder dem erträglichen Rahmen an. Ich würde es in etwa bei der Soundkulisse mit dem NoName-NT verorten. Das ist schon mal ein riesen Fortschritt. Danke!

Überlegung: Das NoName hatte gar nicht mehr, sondern weniger Leistung als die anderen. Hat deswegen diese "Spannungsspitzen" nicht produziert, die zu den hochfrequenten und direkt reagierenden Geräuschen führen, ist aber dafür auch über den Styx gegangen, weil es länger als eine Woche Lastbetrieb nicht leisten konnte. Gleichzeitig lässt die Bausubstanz der Wohnung, in der ich lebe (runtergekommen) und allein die Tatsache, dass ich die Anzahl der Steckdosen in meinem Zimmer und im Flur auf zwei addieren kann, auf ein sehr gewagtes Strom- und Spannungsdesign im Stile der 60er Jahre Ostdeutschlands schließen. Das erklärt möglicherweise auch das Grundbrummen/-surren, was ja aber wie gesagt nicht so enorm stört. Was haltet Ihr davon? Ich hab leider (wie man merkt) wenig Ahnung von Elektrotechnik.
 
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@gollum_krumen

Ich muss zugeben deine Ausführungen nur überflogen zu haben,
aber ich würde dem Verdacht des zu schwachen Netzteils zustimmen.
Die Effizienz des NT reduziert ja die effektive Leistung noch.
Habe in meinem System ein 500W Xilence Netzteil - FX6300, HD6850, 8GB DDR3.
Ich habe zumindest in seltenen Fällen bei Last minimale Soundaussetzer/knacken.
In meinem Fall ist die Soundkarte extern (SB5.1Pro USB).
Beim Headset ist es dasselbe.

Ist natürlich nur ein Verdacht, aber du solltest ein NT mit 500W aufwärts holen.
Wenn z.B. ein 550W NT mit 80% Wirkungsgrad hast, liefert es nur 440W.
 
Nervige Störgeräusche hatte ich in unserer Altbauwohnung auch kleine USV wie die APC PRO 550VA hat Ruhe in die Bude gebracht und bringt auch direkt einen ordentlichen Überspannungsschutz mit, damit man nicht bei Gewitter in Panik verfallen muss, wenn das NAS etc. zuhause noch läuft und man selbst auf Knechte ist. :D
 
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