Netzwerkkabel (Cat7) neben Starkstromleitung verlegen?

oetzi

Cadet 4th Year
Registriert
Aug. 2012
Beiträge
73
Hallo zusammen,

ich möchte in Kürze eine LAN Verkabelung in unserem Haus durchführen.
Im Dach verläuft ein Starkstromkabel (für einen Küchenzeile) vom Versorgungsschacht hinter der Mauer vom Waschbecken und hinter der Badewanne am Boden entlang ins Nebenzimmer.
Durch das Loch würde auch noch das Netzwerkkabel passen, was natürlich sehr praktisch wäre, weil ich dann nicht umständlich mit neuen Kabelkanälen an der Decke entlang in das Nebenzimmer komme.

Aber spricht hat ein (Stark)stromkabel einen Einfluss auf die Datenübertragung? Stichwort: Elektrische Magnetfelder?! Oder ist ein Cat7 Kabel ausreichend abgeschirmt gegen solche Einflüsse?

Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass man Netzwerk- neben Stromkabeln normalerweise aus Sicherheitsgründen nicht verlegen sollte. Da in meinem Fall die Kabel aber an unerreichbaren Stellen liegen, sehe ich den Aspekt unproblematisch.

Schönen Gruß
oetzi
 
Es kommt immer auf die Abschirmung der Kabel an. - Im Zweifel heißt es: ausprobieren.
 
Hallo oetzi,

Starkstrom- und Niedervoltleitungen in einem Rohr verlegen ist jedenfalls gesetzlich verboten.
Klar kann ein Starkstromkabel unter Last in der Datenleitung Probleme verursachen aber auf die kurze Distanz durch das Loch in der Mauer wird vermutlich nichts passieren.
Wie wär's aber mit Powerline oder ähnlichem, oder ein weiteres Loch etwas versetzt durchbohren?
 
Natürlich sollte man nicht. Wenn es aber nur eine geringe Distanz ist, ein Beschädigen der Kabel dort nahezu auszuschließen ist, könnte es funktionieren. Es hängt auch nicht vom Starkstromkabel an und für sich ab, sondern an dem dort gerade durchfließenden Strom. Es könnte also sein, dass es auch nur bei stromhungrigen Geräten wie Herd, Griller Kaffeemaschine zu Beeinträchtigungen kommt. Vorweg kann man also nichts Definitives sagen; daher probieren geht über studieren - versuch es einfach.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Starkstromkabel" in einem Privathaushalt? Gut, daß Starkstrom kein genormter Begriff ist, daß er für alles mögliche verwendet werden kann.

Da es sich um einen Privathaushalt handelt und keine Industriehalle, ist die Verlegung, so sie denn ordentlich durchgeführt wird, weniger bedenklich. Wichtig ist, die Zuleitung für die Küchenzeile möglichst nicht direkt zu kreuzen, keine "großen" induktiven oder kapazitiven Lasten (gibt es sowieso äußerst selten in einem Privathaushalt) in diesem Stromkreis in kurzen Abständen wiederholt zu- und wegzuschalten sowie die Schirmung der Datenkabel sauber und fachrichtig auf Referenzpotenzial zu ziehen.

Einige Netzwerkkarten (und auch einige switches) haben hinter dem Anschluß auch noch HF-Übertrager sitzen, insofern sind induzierte Spannungen bei symmetrischer Übertragung sowieso eher unproblematisch, verwendet man "vernünftiges" Equipment auf beiden Seiten.
 
Drehstrom.

Wozu das Metallgitter? SF/FTP-Kabel mit Abdeckung >70% sind schon deutlich über, da braucht man nicht auch noch einen zusätzlichen Kupferkäfig drumwickeln. Wir reden hier immer noch von Privathaushalten, nicht Industrie.
 
Ich würde auch eher von einer zusätzlichen Metallabschirmung absehen. Es erhöht die Gefahr der mechanischen Beschädigung beider Kabel und hat überdies erst richtige Wirkung bei Erdung derselbigen. Also nochmals: entsprechende Vorsicht und eben probieren --> bei gravierenden Störungen muß man es ohnehin ganz anders angehen.
 
Danke für die vielen schnellen Antworten!

Ich versuche mal auf alles wesentliche in Kürze zu antworten:

- Neues Loch bohren geht quasi nicht, da ich über 3m hinter einer Wand mit zig Rohren entlang das neue Kabel verlegen müsste. Hinter dem bestehenden Loch ist ein Rohr (mit dem Starkstromkabel) verlegt, in das ein Netzwerkkabel noch reinpassen würde.
- Sicherheitsbedenken habe ich keine, da man wie gesagt nicht an die verlegten Kabel ran kommt, wenn man nicht gerade die Wand wegstemmt. Und alles andere ist dann wohl vertretbares Restrisiko.
- Zu den "einfach ausprobieren" bzw. "versuch es halt": Das ganze ist mit viel Aufwand und auch Kosten verbunden. Daher wollte ich lieber vorher Leute mit Ahnung fragen, statt es einfach auszuprobieren!

Auch wenn sich hier nicht alle einige sind, scheint es tendenziell wohl eher kein Problem mit elektromagnetischen Felder, Übersprechen, Induktion oder sonst irgendwas - im Hinblick auf störungsfreie Datenübertragung - zu geben.
Gerne kann das ein Fachmann noch mal bestätigen. :-)
 
Ich meine garantieren wird dir das niemand können, wenn auch die Chancen gut stehen. Ein Restrisiko auch für die Störungsfreiheit wird also bleiben. Ob du das eingehen willst, kannst wohl nur du entscheiden.
 
Na ja, das ist doch grundsätzlich einfach Physik. Wenn man - im Gegensatz zu mir - mehr als nur gefährliches Halbwisse hat, müsste man doch schon mit großer Sicherheit sagen können, ob Störungen auftreten oder nicht.
Ein kleines Restrisiko bleibt im Zweifel natürlich aufgrund unbekannter Faktoren (z. B. Güte und mögliche Fehler im Kabel) immer, aber damit kann ich leben :-)

Aber genau so habe ich jetzt deinen letzten Beitrag interpretiert Ost-Ösi.

Danke also nochmal!
 
Ich kann dir mit meinem ungefährlichem 3/4 Wissen halt sagen, dass eben Physik doch nicht so einfach ist, wie sich das der kleine Maxe eben so vostellt. Oder kannst du mir mit 100% Sicherheit das Wetter in einem bestimmten Ort in 7 Tagen sagen? Ist doch auch "nur" Physik --> na siehst de. Wenn man sich Hilfe erwartet, könnte man auch dabei einen entsprechenden Umgang pflegen.

That was is - do it, leave it.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben