News Patentstreit: Western Digital muss 1 US-Dollar Schadenersatz zahlen

tomgit schrieb:
Dass ist bei ziemlich vielen US-Patenten der Fall, da sich dort Konzepte patentieren lassen. Gibt da sehr viele absurde Beispiele.
Das wohl absurdeste Patent dürfte wohl Apples Geschmacksmuster sein ein Touchdisplay im Gehäuse zu zentrieren. Haben trotzdem etliche Millarden dafür bekommen.
 
@Nitschi66 Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es um einen "Experten", den SPEX aufgefahren hat, und dessen Expertentum in Zweifel gezogen wurde. Daher wurden seine Aussagen gestrichen und waren "nicht mehr verfügbar" für die Urteilsfindung
 
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Nitschi66 schrieb:
Aber wieso hat ein Schadensersatzexperte wichtige Beweise?
Ich habe das Urteil nur überflogen, das juristische Englisch ist ja auch nicht meins. Erwähnt wird im Urteil, welche Methoden es gibt, um in solchen Verfahren den "Schaden" zu beziffern. Der ist ja nur ein theoretischer Wert, den man kalkulieren kann (das ist die Theorie) und Beweise vorlegen muss, dass diese Theorie verwendet werden kann. Dabei scheint wohl irgendwas nicht gepasst zu haben.
 
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Ranayna schrieb:
Und vorallem auch selber nutzen, und nicht nur rein zum lizensieren.
Nein, das ist der falsche Ansatz. Dadurch verhindert man ja, dass Forschungsinstitute etc entstehen können. Es ist schon in Ordnung IP zu generieren und diese zu Geld zu machen.
Das Problem sind eigentlich "nur" die Trivialpatente und die Patentierung von Gesamtprozessen in denen nur ein kleiner fast irrelevant er Teil neu und erfinderisch ist.

Das nimmt so sehr überhand, dass die Patentüberwachung nahezu unmöglich wird und man gezwungen wird ähnlich zu agieren um "Verhandlungsmasse" zu haben. Durch diese Flut sind auch die Patentämter überlastet, so dass Patentanmeldungen ewig dauern und teilweise auch nicht richtig geprüft werden.
 
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bensen schrieb:
Forschungsinstitute
Institut hat einen oeffentlichen Anklang fuer mich. Wenn Forschung oeffentlich bezahlt oder bezuschusst wird, dann sollten die Ergebnisse auch oeffentlich sein.
Das ist einer der (wenigen) Aspekte in denen uns die USA etwas vorraus haben. Was da mit oeffentlichen Mitteln bezahlt wurde, ist gemeinfrei.
 
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Aslo schrieb:
jemand nen Warp-Antrieb oder ne Methode zur Kaltfusion oder so erfindet, dann ist das was anderes.
Wieso das? Wenn ich Warpantrieb und kalte Fusion erfinden würde, würde ich daß gemeinfrei ins Internet stellen. Davon profitiert dann im Bestfall die ganze Menschheit. Das hofft zumindest der kümmerliche Rest eines Humanisten in mir.
 
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Tolotos schrieb:
Danke.
In unserem Rechtsraum würden dem Verklagten ja auch die Kosten der gegnerischen Anwälte auferlegt.
Wie sieht das in diesem Fall aus? Gilt so eine Klausel auch für diese Anwälte oder bekommen die dann auch von der Gegenseite nix?
Bin kein Jurist und kenne auch das US-System nicht. Es gibt ja drei Kostentypen, Anwalt, gegnerischer Anwalt und die staatlichen Gerichtskosten (Gebäude, Personal) an sich. Ob am Ende die Verlierer-Partei für alle drei Posten aufkommen muss, hängt vermutlich auch bei uns von der Art der Gerichtsverhandlung ab (beim Arbeitsgericht in Deutschland z.B. zahlen immer beide Streitparteien in der ersten Instanz ihre Anwälte, egal wer gewinnt).
 
@Ranayna
Was ist jetzt das Argument? Du glaubst nicht, dass es privat finanzierte Forschung und Entwicklung gibt abseits von Großkonzernen mit anhängiger Produktion?
 
Aber wieso hat ein Schadensersatzexperte wichtige Beweise? Der Name suggeriert für mich, dass er den Schadensersatz betiteln soll.
Ja aber er muss auch belegen wie er zu der Schlussfolgerung kam um gewisse Summer überhaupt in den Raum werfen zu können.

Ich muss dir gegenüber / der Versicherung gegenüber ja auch belegen, dass der Spiegel den du mir abgefahren hast eine Chiggennugget-Sonderedition für den doppelten Preis war und nicht nur der B-Klasse Serienspiegel in Wagenfarbe.

Das Urteil sagt ja nur aus, dass WD Schuldig gesprochen wurde (vermutlich auch Prozesskosten tragen muss?!) aber aufgrund von Fehlern eben kein finanzieller Ausgleich ermittelt werden konnte.

Am Ende war es vermutlich eine Mischung aus "alles zu klar um den Prozess sein zu lassen aber zu wenig um ihn ordentlich ab zu wickeln" und irgend einer Patenteinigung die außergerichtlich im Nachgang in kraft tritt.
 
Weyoun schrieb:
Wenn sich die Anwälte (was nicht unüblich ist) zuvor auf einen Prozentsatz der Schadenssumme festgelegt haben anstelle eines Stundensatzes, schauen sie nun in die Röhre und WD ist fein raus. :D
Moment das gilt eh nur für die Klagende Partei und sonnst ist es Eigentlich immer Stundensatz + Optional Im Fall eines Gewinns ein X Prozentiger Anteil von der Summe die dem Kläger zugesprochen wurde. Denn niemand Arbeitet Jahrelang umsonst. Grade in Amerika ist bei JEDEM Anwalt (außer es ist eben ein Pro Bono Fall was er ja hier nicht ist) üblich das du direkt Vorkasse leisten muss damit der Anwalt (nachdem ersten Gespräch worum es geht) überhaupt für dich aktiv wird. Wenn WB die Schuld hat. Was sie ja durch die 1$ Strafe haben sollen müsste WD die Kosten seiner und der Anwälte von dem Kläger übernehmen + den 1$ da sie ja trotz nur 1$ Strafe schuldig gesprochen wurden.
 
Gamefaq schrieb:
Moment das gilt eh nur für die Klagende Partei
Stimmt natürlich. Wobei: Die klagende Partei hat jetzt einen Dollar herausgeklagt und deren Anwaltskanzlei könnte jetzt ein Problem haben.
Etwas ähnliches gab es vor ein paar Jahren auch mal in Deutschland: Man konnte sich als "Dieselgate-Opfer" bei einer Anwaltskanzlei melden und die haben dich für lau vertreten, wenn du bereit warst, 30 % der eingeklagten Summe an sie abzuführen. Wenn du verloren hättest, läge das Risiko auf Seiten der Kanzlei.
 
Scirca schrieb:
Also wenn man sich das Patent durchliest fällt man wirklich vom Glauben ab. Sowas kann man patentieren, sowas sollte frei zur Verfügung gestellt werden. Das kaum wirklich innovativ sondern einfach nur eine sinnvolle Sache.

Guter Richter!
Das Patent wurde 1997 eingereicht und 2000 erteilt. Du beschreibst die heutige Sicht, wo das Patent wirklich trivial ist, vor den 2000ern wäre ich mir garnicht so sicher, dass das so trivial war. Aber auf Recherche habe ich kein Bock und anno dazumal war ich zu jung, als dass die Erinnerung reichen würde.

tomgit schrieb:
Dass ist bei ziemlich vielen US-Patenten der Fall, da sich dort Konzepte patentieren lassen. Gibt da sehr viele absurde Beispiele.
Das Problem teilen sich alle Nationen. Ich habe schon deutsche Patente auf Excenterklemmung gesehen, wobei das grob der technische Stand Antike ist.

Ranayna schrieb:
Vorallem muss "Use it or lose it" gelten. Patente die angemeldet werden nur um dann wie eine Glucke drauf sitzenzubleiben und die vergammeln zu lassen, kann es nicht sein.
Und vorallem auch selber nutzen, und nicht nur rein zum lizensieren.
Du hast soeben technische Auftragsentwicklung, Forschung im Auftrag und größere Teile der Drittmittelfinanzierung von Universitäten vernichtet. Supi!

textract schrieb:
Das wohl absurdeste Patent dürfte wohl Apples Geschmacksmuster sein ein Touchdisplay im Gehäuse zu zentrieren. Haben trotzdem etliche Millarden dafür bekommen.
Das war ein "Design Patent", was kein technisches Patent darstellt und im hiesigem Geschmacksmuster nur eine bedingte Entsprechung findet. Kritik am (kritikwürdigem) Patentsystem ist überzeugender, wenn man den Eindruck vermittelt halbwegs verstanden zu haben um was es geht :)
Ergänzung ()

Ranayna schrieb:
Institut hat einen oeffentlichen Anklang fuer mich.
"Institut" ist kein geschützter Begriff, jeder und alles darf Institut genannt werden. Es gibt allerhand Institute, die nur existieren um den absurdesten Bullshit den Anstrich von Seriosität zu verleihen. Entsprechend sagt "Institut" auch nichts zur Finanzierung des Ganzen aus.

Ranayna schrieb:
Wenn Forschung oeffentlich bezahlt oder bezuschusst wird, dann sollten die Ergebnisse auch oeffentlich sein.
Patente sind per Definition öffentlich. Die Begründung von Patenten ist ja, dass die Veröffentlichung den Zugang zu Wissen ermöglicht, als Ausgleich den Antragsstellern jedoch eine Schutzfrist zur Monopolisierung des Wissens eingeräumt wird.

Ranayna schrieb:
Das ist einer der (wenigen) Aspekte in denen uns die USA etwas vorraus haben. Was da mit oeffentlichen Mitteln bezahlt wurde, ist gemeinfrei.
Was so einfach nicht stimmt. Forschungsergebnisse in den USA sind gerne mal geheim (nationale Sicherheit), die großen Universitäten melden gerne Patente an und verwerten diese und Ausgründungen von Forschern samt Patenten und KnowHow ist das erklärte Ziel. Genauso wie OpenAccess Veröffentlichungen auch in den USA eher schleppend verfolgt werden.
Genauso wie es privatwirtschaftliche Kooperation gibt, wo es immer die Abwägung gibt, ob man Patente und damit Wissen veröffentlicht oder Geheimhaltung[2] betreibt.

[2] Also normalerweilse erfolgt eine begrenzte Veröffentlichung, sodass man ein Papertrail dazu hat. Denn falls wer anders ein entsprechendes Patent anmeldet, kann so auf die Veröffentlichung verwiesen werden um das angemeldete Patent bei bestehendem "prior art" für ungültig erklären zu lassen.
 
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Ob WD schon en Crowdfunding gestartet hat um den Dollar zusammen zu kriegen ? :daumen:
 
Die Kosten werden dann vermutlich auf die HDDs umgelegt. Also das heißt, alles wird jetzt 1$ teurer. Weil, warum auch nicht :D
 
Tja, so geht es Patenttrollen halt.

k4b4 r0xx schrieb:
1 Dollar pro MB wäre angebracht.

Gemessen an was? Hast Du Beweise, die dem Gericht nicht vorlagen?

Oder einfach nur Troll-Beitrag? :rolleyes:
 
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