News Project Ara: Prototyp des Modul-Smartphones fast fertig

Die Frage wird ja auch sein: Wie viel kostet mich ein neues Modul? Denn bei dem richtigen Preis könnte es sich auch für den Hersteller lohnen. Wenn mich als Endverbraucher ein neues Kameramodul 100€ kostet, ist das vielleicht weniger als ein neues Handy. Aber am Ende gebe ich wahrscheinlich insgesamt mehr - oder nicht weniger aus, als würde ich mir neue Handys kaufen und die alten Verkaufen.
Will ich mir einen neuen Golf aus originalen Ersatzteilen zusammen bauen, ist das auch sehr viel teurer als der gesamte Golf als Neuwagen.
Und wie sieht es mit der Kompatibilität zwischen den einzelnen Modulen aus? Braucht eine sehr gute Kamera mit entsprechenden features nicht auch einen guten Prozessor und gute Software?! So käme dann eins zum andern. Der stärkere Prozessor bräuchte mehr Saft wenn das Handy nicht alle 12 Stunden geladen werden soll, also ein größeren Akku. Dadurch habe ich weniger Platz für andere tolle Module.

Ich denke es wird am Ende sehr eingeschränkt funktionieren, weil die Teile in Abhängigkeit zueinander stehen. Ist beim PC ja nicht anders. Fahre ich jetzt noch einen älteren 775 Sockel kann ich nicht mal eben schnelleren DDR3 Ram verbauen. Ich brauche dafür ein anderes Board und somit auch einen anderen Prozessor. Dann untersützt mein Netzteil aber vielleicht gar keine Haswell CPU´s und das muss auch neu... am Ende wechsel ich dann doch wieder alles....
 
Dann hört ja endlich mal das Geheule hier auf, von wegen: Äh, lieber das Weg und mehr Akku, bäh, lieber weniger Akku und mehr Kamera, mäh, lieber das und das und das und das. :)

Freu mich, das Konzept ist auf jeden Fall klasse. Und gut aussehen tuts auch!
Könnte man dann entsprechend anpassen, wenn man bspw. auf Reisen geht -> mehr Akkubausteine.
 
@ BrainOtocho

Das Problem bei den meisten herstellern ist der Umgang mit geplanter Obsoleszenz durch designt geringe Haltbarkeit. Wenn ich an einem Handy nichts austauschbar mache, reicht es, wenn irgendein kleines, total belangloses, billiges Ding nach drei Jahren kaputt geht und der Kunde muss sich ein Nachfolgergerät kaufen. Wenn der das tauschen kann, kann er die Technik sehr viel länger benutzen. Ich persönlich glaube nicht, dass der Gesamtwirtschaft durch geplante Obsoleszenz langfristig überhaupt ein Vorteil entsteht, aber seit der Erfindung der Glühbirne glauben das leider viele Unternehmer. Deswegen erwarte ich ein Endprodukt auch erst, wenn irgendwie staatlicher Zwang aufgebaut wird. Ich verstehe Motorolas Einstieg in das Projekt auch eher als strategische Vorsichtsmaßnahme, um Produkte als erster parat zu haben, wenn irgendwelche (wichtigen) Staaten in der Hinsicht (leichte reparierbarkeit durch Modulbauweise) Druck ausüben - denn die Herstellung von Elektronik belastet auch unsere CO2-Bilanz, die ein politisches Thema geworden ist.
 
„Stein auf Stein, noch ein Bein, nicht zu klein...“
 
Das wird nur für eine Handvoll Nerds und Möchtegern-Weltbessern interessant sein. Die Masse der User interessiert das nicht. Gerät wird gekauft, ausgepackt und sollte sofort einsatzfähig sein.

Es reicht schon, wenn oft die unfertige Software erst beim User reifen muss. Wenn dazu noch unfertige Hardware inkl. Qualitätsunterschieden dazu kommt, sehe ich eher schwarz für "Projekte" wie diese.
 
Ist zwar nun etwas am Thema vorbei, aber diese Mär der übermächtigen 0815-User will ich irgendwie nicht glauben.
Weder bei Smartphones noch bei Desktops. Mit Sicherheit gibt es mehr unbedarfte als interessierte Leute zu quasi jedem Thema, aber ich halte die hier oft kursierenden Zahlen von 99%+ für Blödsinn.
Ich bezweifle einfach, dass sich die ganzen Unternehmen wie Arctic Cooling, Enermax, BeQuiet, Noiseblocker, Akasa, Prolimatech und Noctua, welche quasi nie in OEMs zu finden sind, auf einem Markt, der nicht einmal 1% der Bürger betrifft, halten könnten. Und obwohl dieser Markt ja so klein sein soll steigen immer mehr neue Unternehmen erfolgreich in dieses Geschäft ein (z.B. in der näheren Vergangenheit Phanteks), obwohl diese sogar nur einen winzigen Teil der angeblichen 1% ansprechen (Phanteks war ja ursprünglich nur was für Enthusiasten).

Im Vergleich zu einem CPU-Kühlerwechsel ist das Zusammenbauen dieses Smartphones ja ein Kindergeburtstag, weshalb ich davon ausgehe, dass man damit durchaus viele Leute erreichen könnte. Für mich persönlich wird das ganze interessant, wenn man denn Anschlüsse nachrüsten kann und auch der Screen wechselbar ist (zwischendurch den AMOLED abziehen und ein E-Ink aufsetzen, das wär ein Traum).

Wie würde so ein Gerät denn eigentlich mit Updates versorgt?
 
99% sind es vielleicht nicht, aber trotzdem weit über 90%. Schau dir einfach mal die Verkaufszahlen von Dell, HP, IB usw an. Das sind Rechner in denen in der Regel nichts geschraubt wird weil sie in Firmen stehen. Der Consumermarkt für die von dir genannten Teile ist prozentual gering, hat aber doch schon ein gewisses Volumen so dass sich dort schon ein paar Firmen tummeln können. Auch entwickelt nicht jede Firma ihre komplette Produktpalette selbst sondern kauft ein fertiges Produkt von der Stange und labelt um.
Für Updates wäre wohl ein modulares Betriebssystem von Vorteil dass erkennt welche Komponenten verbaut sind und die entsprechenden Module nachlädt.

Persönlich glaube ich nicht dass sich dieses System durchsetzen wird. Nicht das es schlecht wäre, im Gegenteil ich finde es genial. Aber ich sehe mindestens zwei Probleme.


  • Zuallererst wird man sich nicht auf ein System mit dem die Komponenten gekoppelt werden einigen können. Wenn ich bedenke was es für ein Krampf war mit den Ladegeräten bevor man sich auf den USB Anschluss einigte und selbst da brät Apple weiterhin seine eigenen Schnitzel. Auch die Anschlüsse für externe Geräte am Rechner lassen nicht auf Einsicht hoffen. USB, Firewire, Thunderbolt usw. Wie soll das erst bei den Komponenten aussehen.
  • Als zweites sehe ich auch den Kunden selbst als Hindernis. Wie schon gesagt wurde, viele wollen ein Handy auspacken, einschalten, loslegen. Die wollen einfach keine Lego Bausatz. Es gibt genügend Leute die sich noch nicht mal damit auseinandersetzen was ein Handy wirklich kann. Wie oft habe ich erlebt wie ein Kunde ins Geschäft kam und sagte er will so ein iPhone. Den interessierte es nicht was es kann oder dass ein anderes Handy für seine Zwecke vielleicht besser geeignet ist. Er will das und fertig. Wenn man es ihm hier nicht verkauft geht er in den nächsten Laden. Ich hab mir vor 20 Jahren abgewöhnt solche Kunden zu beraten, es ist sinnlos und manche reagieren genervt. ComputerBILD schreibt das so und dann ist das auch richtig. Jeder der einmal kurze Zeit mit Kunden zu tun hatte in dem Bereich kennt diesen Kundentyp.

Mir persönlich wäre das System recht. Ich brauche keine Kamera, ich habe eine gute DSLR und eine vernünftige Pocket Kamera für unterwegs. Ich will genügend Speicher, ein vernünftiges Display und Aufrüstmöglichkeiten.
 
Schöne Idee, vermutlich wirds das dann absr nur mit Android geben :(
 
Es wird nicht so auf den Markt kommen wie es sich Viele erhoffen. Es wird kein Nachrüst-Smartphone sondern ein frei konfigurierbsres Fertiggerät. Sprich man konfiguriert es auf der Bestellseite und bekommt es dann als Komplettgerät (eventuell sogar mit fest verbautem Akku) geliefert. Den Baukasten zum Rumspielen bekommen nur Entwickler.

Die meisten Endkunden wären mit dem Austausch überfordert ... erst recht bei der Anpassung der Software. Damit wäre ein solches Bastellkasten zum Flop verurteilt.
 
Tobi4s schrieb:
Ich bezweifle einfach, dass sich die ganzen Unternehmen wie Arctic Cooling, Enermax, BeQuiet, Noiseblocker, Akasa, Prolimatech und Noctua, welche quasi nie in OEMs zu finden sind, auf einem Markt, der nicht einmal 1% der Bürger betrifft, halten könnten.

Diese Hersteller sind aber größtenteils in OEM Systemen zu finden. Die Grafikkartenkühler von Arctic landen z.B. recht häufig auf Grafikkarten die nicht dem Custom Design entsprechen. Be-Quiet hat eigene Netzteilserien für OEM-Geräte, die dann längst nicht so "quiet" sind. (hab da eines hier... nicht nochmal). Allgemein läuft das nach dem Aldi-Prinzip. Die Lüfter/Netzteile/Kühler sind häufig von den Markenherstellern, aber es steht halt dann einfach der Markenname nicht drauf, sondern entweder gar nichts oder der Name des OEMs.

Über die schiere Masse die die OEMs verkaufen, querfinanzieren sich dann Produktentwicklungen für diese Hersteller.

Aber zurück zur News: Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzen wird. Wie schon von mehreren hier angebracht, fehlt hier einfach die Motivation für die Hersteller. Man kann dem Kunden entweder ein billigeres Modul verkaufen, oder eine neue Handygeneration herausbringen, bei der sich praktisch nur z.B. die Kamera verbessert hat. Bei letzterer Variante verkauft man ein komplettes Handy, bei ersterer nur ein Modul. Man müsste ja schön doof sein, den eigenen Umsatz so zu schmälern.
 
Das Konzept ist sehr gut, weist ökonomisch aber ein riesen Problem auf: die Hersteller sind doch eher froh, wenn die Geräte kaputt gehen und verschleißen, damit man neue verkaufen kann. Baut man jetzt ein Smartphone, bei dem man alles nach Belieben austauschen kann, fehlt diese wichtige Gewinnquelle! Es sei denn man verkauft die Teile teurer, allerdings lohnt sich dass das für die Zielgruppe nicht mehr ...

Und zweitens wird´s es Probleme an der Schnittstellenauswahl geben und der Tatsache, dass das Motorola only ist, also kein freier Standard - und damit scheiterts leider meistens, wie die Geschichte zeigt.

Aber die Grundidee: sehr gut, wäre auch im Notebook Sektor klasse (Stichwort: Lenovo Bay Trail oder sowas ausbauen :D )
 
Das ganze gab es doch im Semptember als Kickstarter Kampagne.

Wurden die aufgekauft oder hat man nur die Idee "geklaut/kopiert"?

Hier auch noch ein Bericht.

Selbst auf Computerbase wurde darüber berichtet.

Komisch....
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das durchsetzt. Allein schon die Schnittstellen werden irgendwann aktualisiert und dann ist das eine schon wieder nicht mit dem anderen kompatibel. Und da die Module alle nochmal einzeln in Plasik gehüllt sind werden die Smartphones unnötig dick und groß.

Die Idee ist zwar ansich nicht schlecht, aber ich bevorzuge Gerät "aus einem Guss". Zumal sich alle zwei Jahre sowieso so viel ändert, dass es sinnvoll ist alle Komponenten zu tauschen. Allein schon wegen Energieeffizienz und co.
Daher IMHO praktisch gesehen totaler Unfug.

Das konzept führt zwar zu individuelleren Geräten, was einige vielleicht glücklich macht, wenn sie genau die gewünschten Daten bekommen. Aber das macht noch lange kein Gutes Gerät, das flüssig läuft und lange Laufzeiten bietet.
Nicht umsonst stecken Hersteller unmengen an Geld in die Entwicklung neuer Smartphones. Einfach einkaufen und zusammenlöten macht kein gutes Gerät aus.
 
Ich bezweilfe das sich das durchsetzen wird. Welches Android soll denn bitte bei zig möglichen Zusammenstellungen darauf noch laufen? Man sieht doch, wie beispielsweise Samsung nicht einmal in der Lage ist, ihre Flaggschiffe ruckelfrei laufen zu lassen.
 
Ein Stock SGSIV ruckelt nicht.

Da ist nur die Samsung Software.
 
Das Konzept gefällt mir und hat durchaus viel Potenzial. Das Wachstum bei den Smartphones wird auch mal zu Ende gehen. Wenn ich mir die Leistung aktueller Smartphones und Tablets ansehe, hat die Leistungssteigerung neuer Geräte für die Masse der Nutzer keinen praktischen Nutzen, außer dass man damit auf dem Schulhof protzen kann. Aus technischer Sicht glaube ich dass die Notwendigkeit für ein neues Gerät abnehmen wird.

Ich glaube auch, dass der Bedarf, sein Handy aufzurüsten nicht so groß sein wird. Den größeren Nutzen sehe ich darin, sein Handy vor dem Kauf nach seinen eigenen Wünschen konfigurieren zu können. Denn seien wir mal ehrlich: Irgendetwas fehlt einem doch immer.

Das wäre ein wichtiger Baustein zur personalisierung eines Gerätes und könnte die Nutzungsdauer erheblich verlängern. Dafür wäre ich auch bereit, einen etwas höheren Preis zu bezahlen, wenn am Ende wirklich MEIN Wunschhandy dabei herauskommt.
 
Serial Kazama schrieb:
Ein Stock SGSIV ruckelt nicht.

Da ist nur die Samsung Software.

Habe jetzt erfahrungsgemäß nur das S3 gemeint. Ein Azubi von uns nutzt dieses Gerät und dort ist die Performance ein absoluter graus. Abgesehen von den 2000 Benchmark Punkten (Ein Nexus 4 hat im Vergleich um die 12k) läuft das Gerät auch noch absolut instabil und stirbt bei nahezu jeder Anwendung. Auch beim S4 habe ich bisher nur Geräte in der Hand gehabt, die schon beim durchscrollen (Ohne zusätzlichen Apps drauf) geruckelt haben. Vielleicht hattte ich auch einfach nur Pech oder bin zu sehr vom Nexus 4 verwöhnt, allerdings habe ich das auch schon von anderen Bekannten gehört, die bei der Telekom arbeiten.

Das soll kein haten gegenüber Samsung sein. Ich finde deren Geräte durchaus interessant, allerdings verbockt es Samsung immer mit ihrer eigenen Software.
 
Hoffentlich kommt es zu Marktreife! Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung und wesentlich Umweltfreundlicher als moderne Lösungen! Ich würde es kaufen. Hat nur Vorteil.
Ergänzung ()

Dante2000 schrieb:
Habe jetzt erfahrungsgemäß nur das S3 gemeint. Ein Azubi von uns nutzt dieses Gerät und dort ist die Performance ein absoluter graus. Abgesehen von den 2000 Benchmark Punkten (Ein Nexus 4 hat im Vergleich um die 12k) läuft das Gerät auch noch absolut instabil und stirbt bei nahezu jeder Anwendung. Auch beim S4 habe ich bisher nur Geräte in der Hand gehabt, die schon beim durchscrollen (Ohne zusätzlichen Apps drauf) geruckelt haben. Vielleicht hattte ich auch einfach nur Pech oder bin zu sehr vom Nexus 4 verwöhnt, allerdings habe ich das auch schon von anderen Bekannten gehört, die bei der Telekom arbeiten.

Das soll kein haten gegenüber Samsung sein. Ich finde deren Geräte durchaus interessant, allerdings verbockt es Samsung immer mit ihrer eigenen Software.

Yup. Es ist die Software. Ich hatte ein S1 und jetzt ein S3. Beide habe ich sowohl mit TouchWiz als auch mit Cyanogen Mod betrieben. Mit TouchWiz funktioniert nichts wie es soll und alles ruckelt. Mit Cyanogen Mod ist es ein butterweiches Erlebnis.

Mein nächstes wird ein Nexus oder am liebsten was modulares.
 
Zuletzt bearbeitet:
Serial Kazama schrieb:
Das ganze gab es doch im Semptember als Kickstarter Kampagne.
Wurden die aufgekauft oder hat man nur die Idee "geklaut/kopiert"?
Hier auch noch ein Bericht.
Selbst auf Computerbase wurde darüber berichtet.
Komisch....

Eine News auch zu lesen bietet teilweise sogar einen dezenten Informationsgewinn. Solltest du mal probieren ;) Sowohl den Artikel "Project Ara: Prototyp des Modul-Smartphones fast fertig", als auch folgenden kann ich zu dem Thema sehr empfehlen:
https://www.computerbase.de/2013-10/project-ara-hat-modulares-smartphone-als-ziel/
 
DvP schrieb:
Eine News auch zu lesen bietet teilweise sogar einen dezenten Informationsgewinn. Solltest du mal probieren ;) Sowohl den Artikel "Project Ara: Prototyp des Modul-Smartphones fast fertig", als auch folgenden kann ich zu dem Thema sehr empfehlen:
https://www.computerbase.de/2013-10/project-ara-hat-modulares-smartphone-als-ziel/

:p

Es ist früh und ich hab erst 2 Kaffee, mein Fehler!

Danke für den Hinweis.

Ich bin sehr gespannt ob man das Projekt tatsächlich auf den Markt bringt.

Wie lange das dann durch das jeweilige OS unterstützt wird, wird sich zeigen.
 

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