Qnap ohne Systemfestplatte alle daten weg?!

JJJT

Commander Pro
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Hallo zusammen,

bei meinem qnap nas hat die Festplatte im Slot 1 (systemplatte) nicht mehr gute Smart Werte, deshalb habe ich dem qnap Support geschrieben.
Die Antwort hat mich dann doch etwas erstaunt.

Mir wurde gesagt, dass wenn die systemplatte defekt ist alle Daten auf dem NAS nicht mehr zugänglich sind, also unwiderbringlich verloren sind.
Kann das stimmen?
Das würde in meinen Augen ein NAS komplett unattraktiv machen, da habe ich die Festplatten doch lieber wieder im Rechner und kann immer nur maximal 1 Platte verlieren und nicht direkt alle auf einen Schlag.
Wenn das stimmt wäre das in meinen Augen ein sehr kritischer designfehler von qnap
 
Um was für ein NAS handelt es sich, wie sind die Datenfestplatten organisiert (Raid 0,1,5?) grundsätzlich sollte so oder so ein Backup vorhanden sein, also alle Daten die man nicht verlieren will nochmal auf einem anderen Gerät/externe HDD - es genügt z.b. eine größere Stromschwankung um das ganze NAS ins nirvana zu schicken. Wenn auf der Systemplatte die Informationen zum Raid liegen wird der Support recht haben. Wobei ich schon Daten von einem 2-bay (Raid1) Qnap ohne größere Probleme über einem Windows PC gerettet habe.
p.s. ein NAS hat man ja vor allem weil man von mehreren Geräten auf die gleichen Daten zugreifen will oder aber leichter auf hohe Kapazitäten kommt.
p.p.s hab ich schon erwähnt dass ein Raid kein Backup ersetzt?
mfg
 
Wie hier schon geschrieben wurde, man kann sich nur wiederholen:
RAID ersetzt kein Backup.
NAS ist kein Backup.
Für jedes NAS benötigt man noch ein seperates Backup.
Wenn das NAS in die Luft fliegt, sind alle Platten darin Schrott.
Ein RAID steigert nur die Verfügbarkeit.

Fazit:
Backup, Backup, Backup!
 
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JJJT schrieb:
Das würde in meinen Augen ein NAS komplett unattraktiv machen, da habe ich die Festplatten doch lieber wieder im Rechner und kann immer nur maximal 1 Platte verlieren und nicht direkt alle auf einen Schlag.
Du kannst egal in welchem System immer alle Daten auf einen Schlag verlieren. Sei es durch einen Verschlüsselungstrojaner, Blitzschlag, Feuer, Einbruch oder versehentliches löschen.

Ein Backup auf ein externes System (z.B. externe Festplatte oder Cloud) ist für wichtige Daten immer notwendig und auch Raid auf einem NAS ist keine vollständige Sicherung.
 
JJJT schrieb:
Mir wurde gesagt, dass wenn die systemplatte defekt ist alle Daten auf dem NAS nicht mehr zugänglich sind, also unwiderbringlich verloren sind.
Welcher NAS, was für HDDs, wie organisiert? Slot 1 (HDD 1) ist die Systemplatte mit den Programmen (Apps) usw. Die eigentlichen Daten liegen auf z.B. HDD 2 im zweiten Slot? Je nachdem, wie du das organisiert hast, sind die Daten auf HDD 2 bei einem Defekt auf HDD 1 noch da. Kommt drauf an, was für ein Storagepool, RAID, Volume du wie eingerichtet hast. Sind HDD 1 und 2 irgendwie miteinander verwoben, sind Daten natürlich weg.

Ich richte demnächst einen neuen Qnap-Server ein. Der soll dann synchron mit dem alten Synology laufen. Ein Backup auf eine externe Festplatte erstelle ich zusätzlich alle paar Monate.
 
Ich weiß, dass bei einer Qnap alle Apps, Einstellungen, Berechtigungen, etc auf HDD1 gespeichert sind und weg sind, wenn die Platte ausfällt, allerdings sollte bei einer Einrichtung eines RAID1 doch noch Zugang auf die eigentlichen Daten über HDD2 gewährleistet sein - sonst wäre das ganze System doch Blödsinn..
 
Wenn es 1-bay ist, oder auch 2-bay: BACKUP!!!!
Dann hat man solche Sorgen von vornherein nicht.
 
Und auch bei mehr als 2 Bays. Die Bay-Anzahl davon reduziert in keiner Weise eine Sicherung / Kopie auf anderen Geräten / Platten, die so wichtig sind, dass man sie nicht verlieren will.
 
Die Aussage klingt mir etwas sehr pauschal gefasst. Normalerweise gibt es im NAS nicht so etwas wie "eine Systemfestplatte". Zum einen hängt es grundsätzlich schon einmal davon ab, wieviele Platten, und wie sie konfiguriert sind.

Einzelplatten: Kann möglicherweise sein, daß hier kritische Infos nur auf der ersten Platte liegen
JBOD: "Aneinanderkettung" verschiedener Einzelplatten, Verbund bei Ausfall einer einzelnen Platte unbrauchbar, egal welche.
RAID-0: Wie JBOD, nur werden die Daten zugunsten Schnelligkeit gleichmässig verteilt. Ebenfalls eine Katastrophe in punkto Sicherheit.
RAID-1: gespiegelt. Und wenn hier Systemdaten mit drauf sind, dann sollten auch die gespiegelt sein.
RAID-5/RAID-6: Hier ist der ausfall von einer bzw. zwei Platten erstmal noch kein Drama.

Trotzdem sollte auch bei RAID-1/RAID-5/RAID-6 und draus existierenden Mischformen generell ein Backup vorhanden sein. Alles andere ist sträflicher Leichtsinn.

Ich weiß nicht wie QNAP das mit dem System löst. Aber es gibt beispielsweise auch die Möglichkeit, das System als separate Partition auf jeder verbauten Platte zu haben. Unabhängig davon ob es Single Disk, JBOD, oder irgendein RAID ist. Das entspricht natürlich nicht mehr gängigen Partitionsstandards, aber dafür bootet das Ding solange auch nur noch eine einzelne Platte funktioniert. Was aber nicht zwangsläufig auch heisst daß man dann auch noch in jedem Fall Zugriff auf seine Daten hat.
 
Sorry dass ich erst jetzt antworte, bin gerade erst wieder gelandet.

Es handelt sich um das qnap ts-431 p2 mit 2 x 8tb Seagate ironwolf und 2 x 6tb WD Red.
Die Festplatten sind alle als einzellaufwerke eingebunden und verschlüsselt.

Das ich für sensible Daten ein Backup brauche ist mir klar, habe ich auch mehrmals an verschiedenen Orten. Darum ging es mir aber nicht.

Mir ging es um die Aussage, dass auch die Daten von Platte 2, 3 und 4 unwideruflich weg seien, sobald Festplatte 1 (systemplatte)und datenplatte kaputt geht.

In meinem pc passiert den anderen Festplatten nichts wenn eine kaputt geht.

Das Ganze wirkt auf mich doch merkwürdig.
Warum ist das "System" nicht auf einem extra Speicher vom NAS selber?
 
"Extra" Speicher auf nem NAS kostet extra Geld und kann genauso kaputt gehen mit dem Unterschied: Diesen kannst du nicht tauschen, eine Disk schon.
Diese ganzen NAS-Lösungen sind vor allem eins: Für einen Großteil der Anwender mit Standardnutzungsverhalten konzipiert. Aber weil es toll klingt, bietet man dutzende weitere Funktionen an, die auch Nachteile haben, die dann oft nur mit einer Fußnote erwähnt werden.

Standardverhalten ist: Anwender will keine "Ausfälle" wenn eine Disk stirbt, also Empfehlung Raid 1 bei 2-Bay und Raid 5/6 bei 4-Bay. Das NAS-OS ist dann ebenfalls höher verfügbar. Aber auch das schützt einen nie! vor irgendwelchen Ausfällen. Vertraue niemals Hardware und einzelnen Komponenten. Man fragt sich ja nie ob etwas ausfällt nur eben wann nur will das eben nicht in den Schädel vieler rein. Ein NAS stellt einen Dienst bereit: Dateifreigaben (vereinfacht gesprochen). Diesen Dienst kann man dann mit einer höheren Verfügbarkeit bereit stellen, z.B. durch zwei NAS-Systeme, die als Cluster laufen. Schützt einen vor Ausfall von nem Board oder Netzteil genauso wie ein RAID die Verfügbarkeit der Daten erhöht und gegen Ausfall einer Disk (oder mehr, je nach Raid-Level) schützt. Aber all das schützt nie vor einem Totalausfall mit egal welcher Ursache. Deshalb gibt es Backups.

QNAP, Synology und die anderen vermutlich auch, bieten Möglichkeiten an, die Einstellungen etc zu sichern. Das man diese Sicherung natürlich nicht auf dem NAS haben sollte, dürfte eigentlich selbstverständlich sein. Wenn du die Daten auf dem NAS verschlüsselt hast, musst auch den entsprechend auch sichern sonst kommst natürlich später ggf. nicht mehr heran.

Zur Aussage des Supports: Schau dir mal typischen Stellenausschreibungen großer Unternehmen an, die Leute für den "Helpdesk" suchen. First-Level da solltest nen Telefon und PC bedienen können, stellst Standardfragen und im besten Fall kennst das Produkt etwas besser und/oder wird gern mal der Azubi für den First-Level zweck-entfremdet, da diese Stellen dir als Unternehmen wenig bis keinen Mehrwert liefern also hälst du die Kosten, sprich Gehälter, so gering wie möglich. Ruf noch dreimal an und vermutlich erhälst mindestens einmal ne andere Antwort.

Daher: Lies das Handbuch. Was steht dort zu dem Thema Backup der NAS-Config & Wiederherstellung? Hint: Systemeinstellungen > Sicherung/Wiederherstellung.

IT ist nun einmal leider nicht wie in den Werbeversprechen: Einschalten und einfach nutzen. Also schon.. aber eben nur bis es nicht mehr geht. User regt sich über $Produkt von $Hersteller auf, $Hersteller verweist auf Handbuch & dem mehrfachen Hinweis an Stelle A, B & C, dass User selbst verantwortlich ist für Absicherung, Backup, etc. User wechselt Hersteller, weil der andere mache das ja viel einfacher und besser, da ist direkt einschalten und los gehts und naja.. die Schleife wiederholt sich.

Sieh es positiv: Noch ist das NAS nicht abgeraucht, du hast also noch etwas Zeit, dich um das Thema Backup & Wiederherstellung zu kümmerrn. Bei vielen anderen hier im Forum ist es dafür ja leider zu spät.
 
Schon eigenartig. Ein RAID-5 sollte den Ausfall einer der Platten überleben und eben gerade den Austausch zum Programm haben.
Wenn da aber eine Systemplatte wie viele, 4 oder gar 5 Platten (mehr deren Inhalte), wertlos macht würde ich mich von einem NAS arg verhonepiepelt fühlen.
(Das nur direkt zur Problematik; ich predige ja selber Backup, Backup, Backup.)
CN8
 
@cumulonimbus8
Der Systembereich auf der ersten Platte ist nicht Bestandteil des Raids. Im Normalfall sollte die Wiederherstellung der Raid-Daten klappen, das System muss man allerdings vorher auf der neuen Platte installieren. So verliert man bestenfalls die gemachten Einstellungen, wenn man diese nicht gesichert hat.
 
So wie bei Dir habe ich das auch - Platten als Einzellaufwerke konfiguriert. Ich habe schon mal die 1. Platte einschicken müssen, das hatte folgende Konsequenzen:
Die Qnap war nicht mehr richtig bedienbar, Rechte, Freigaben, haben nicht mehr funktioniert, man konnte auch anlegen, was man wollte, nützte nichts . ABER die produktiven Daten auf der 2. Platte waren jederzeit vorhanden und als ich in den 1. Slot wieder eine Platte eingebaut habe, war alles wieder gut.. Offensichtlich braucht die Qnap die Platte im 1. Slot um Ihre Verwaltungsinformationen zu speichern..
 
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JJJT schrieb:
Die Festplatten sind alle als einzellaufwerke eingebunden und verschlüsselt.
Reine Vermutung meinerseits, pures Orakeln, da ich keine Ahnung habe, wie die Versschlüsselung umgesetzt ist. Vielleicht liegt der Schlüssel für HDD 2 bis 4 auf HDD 1 im System und wird entschlüsselt gemountet. Geht die erste System-HDD kaputt, sind die Schlüssel weg.
Bei Windows-Rechnern sind doch hier laut Forum ständig verschlüsselte Laufwerke nach einem Crash im Nirvana verschwunden.
Mir sind RAID und Verschlüsselungen auf Heimgeräten zu heikel, ich habe daher immer unverschlüsselte Backups. Smartphone und Laptop sind allerdings vollverschlüsselt.
 
JJJT schrieb:
Warum ist das "System" nicht auf einem extra Speicher vom NAS selber?
Das wäre ja noch blöder.
Je nach Einrichtung ist das "System" auf mehreren Platten vorhanden u. das beschriebene Problem existiert nicht.
Du hast es aber als JBOD eingerichtet - somit ist das "System" nur auf einer Platte (also so, wie Du das in deiner Frage ja schon stellst ;))
Da die Verschlüsselung in der 1.HDD abgelegt ist, ist der Zugriff bei Ausfall dieser nicht mehr gegeben - Du musst für eine entsprechende Sicherung deiner QNAP-Konfig sorgen. Versäumst Du das, sind die Schlüssel weg u. ein Zugriff auf deine Daten nicht mehr möglich - also im Eimer.

Persönlich handhabe ich es für mich so, dass auf dem Server (ein NAS ist nichts anderes) die Daten NICHT verschlüsselt werden oder wahnwitzige Konfigurationen gefahren werden, die meine Daten gefährden. Die Clients jedoch sind verschlüsselt, weil diese unterwegs leicht mal "wegkommen" können.

Bei verschlüsselten Serversystem fahre ich wegen der Verfügbarkeit min. ein RAID1 - ansonsten natürlich Backup, Backup, Backup,....

Es stellt sich nicht die Frage Sinn/Unsinn eines NAS - eher die Frage, ob man das System auch richtig betreibt.
 
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