Test QNAP TS-328 im Test: Das RAID-5-NAS für schnelle USB-Backups

Frank

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tl;dr: Die QNAP TS-328 ist das erste NAS des Herstellers mit drei Festplattenrahmen und soll das „budgetfreundlichste RAID-5-NAS für Heimanwender“ sein. Im Test bleibt die TS-328 eine Zwischenlösung mit Stärken und Schwächen gleichermaßen. Beim USB-Backup lässt sie überraschend alle anderen NAS deutlich hinter sich.

Zum Test: QNAP TS-328 im Test: Das RAID-5-NAS für schnelle USB-Backups
 
Interessant, besonders wegen der beiden Links zu RAID5 im Fazit. Die dort angestellten Überlegungen wegen URE (unrecoverable read error) bei großen Festplatten hatte ich so noch nicht gelesen. Dass eine RAID-Platte beim Rebuild ausfällt, ist natürlich eine Bedrohung.

Andererseits: Meist sind RAIDS dieser Art ja Datensenken, und enthalten Backups, und große Dateien, die man nicht lokal am PC haben will. Was also tun? Sind wir wieder beim Band oder sollte man dann 2 RAIDs haben, die identischen Daten enthalten, um abgesichert zu sein. Sieht fast so aus...

Dazu noch ein Gedanke: RAID5 hat ja den Vorteil, dass man weniger Speicherplatz verliert. Im Vergleich dazu hat man bei RAID1 (Spiegelplatte) einen Verlust von 50%, 2 mal 4TB geben eben nur einmal 4TB Platz.
Aber der Vorteil ist, dass man im Gegensatz zu RAID5 weiss, was auf den beiden Platten drauf ist. Das bedeutet, dass man eine Platte ausbauen und als einzelne Platte normal verwenden kann, wenn die 2.Platte defekt wurde. Wenn also bei Rebuild (im Prinzip muss nur die gute Platte auf die neue Platte kopiert werden) ein URE auftritt, ist zwar die betroffene Datei weg, der Rest aber kann gelesen werden und ist nicht verloren, indem man die Platte als Einzelplatte verwendet. Und die betroffene Datei kann oft noch von der defekten Platte gelesen werden, wenn die defekte Platte noch zugreifbar ist und nur viele Lesefehler aufweist.

Das ist dann zwar auch nicht total sicher, aber meines Erachtens besser als RAID5, wenn die Einzelplatten sehr groß sind. In dem Fall scheint für Heim-Anwender der bessere Weg eigentlich RAID1 zu sein, da man sich damit einfach spart, alles doppelt kopieren zu müssen, weil eben 2 Platten gleichzeitig geschrieben werden, aber im Prinzip ist es eben dann nicht viel anders als 2 gleichgroße Platten, die beide dasselbe enthalten. Einfacher scheint hier Vorteile zu bieten...

just my 2 cents
 
Bin immer wieder erstaunt über die Beliebtheit von Hardware Raids im Allgemeinen, Raid5 im Speziellen und NAS-Systeme ohne ECC-Ram.

Und wenn ich ein3Bay-NAS sehe, dass bezüglich Raid5 optimiert sein soll, dann stellt sich mir die Frage nach dem Sinn. Ich zumindest finde es deutlich sinnvoller auf 5 Platten zu setzen, wenn es denn Raid 5 sein soll. Das trifft eher einen Sweetspot als drei Platten, einfach weil man nur ein Fünftel des Platzes für Parität braucht, nicht ein Drittel.

@DerMagus Bezüglich URE und Plattenausfällen in Raidverbünden: Man nutzt Raid6 oder vergleichbare Softwarelösungen, so dass zwei Platten gleichzeitig ausfallen können, ohne Datenverlust. Und um UREs möglichst im Griff zu haben nutzt man entsprechende Platten mit niedriger Fehlerwahrscheinlichkeit, ECC-Ram und Dateisysteme, die damit umgehen können, ZFS ist da so ein gern genannter Kandidat.
 
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Nicht jeder hat solch riesige Datenmenge die einen Einsatz von 4+1 HDD rechtfertigen würde. Deswegen extra zu winzigen HDDs greifen?

Ich finde es jedenfalls beeindruckend wenn ich höre wie im Serverraum einige Türen weiter die fünf HDDs hochtouren. Da frage ich mich ob das auch privat sein müsste für die wenige Daten die durch Backups zusammenkommen.
 
Bei der Firmwarekrise im Hause von Qnap, ist das eh im Moment schwierig....
 
ich nutze vier Einschübe speziell für RAID5. Dass die von euch angepriesene Version nur das Minimum erfüllt, um Sicherheit zu versprechen, sollte erwähnt werden. Nirgends die Möglichkeit, gleich eine HotSpare einzurichten oder das RAID später mal auf größere Platten zu migrieren.
Ihr selbst konstatiert richtig, dass es nicht wie vom Hersteller als Mittelklasseprodukt zu betrachten ist, sondern vielmehr als Einstiegsgerät. Die Mittelklasse hätte auch leichtzugängliche HDD-Schächte und einen entkoppelten Lüfter ... UND vor allem schon ECC-Speicher! Aber die verwendete CPU kann ja nicht mal damit umgehen - ZONK!
 
Shririnovski schrieb:
<..>

@DerMagus Bezüglich URE und Plattenausfällen in Raidverbünden: Man nutzt Raid6 oder vergleichbare Softwarelösungen, so dass zwei Platten gleichzeitig ausfallen können, ohne Datenverlust. Und um UREs möglichst im Griff zu haben nutzt man entsprechende Platten mit niedriger Fehlerwahrscheinlichkeit, ECC-Ram und Dateisysteme, die damit umgehen können, ZFS ist da so ein gern genannter Kandidat.

Ja, aber wenn man die beiden verlinkten Artikel liest, wird dort ja auch über RAID6 geschrieben, und dass es auch trotz besserer Redundanz rein rechnerisch beim Rebuild zu Problemen kommen kann. Ich hab es jetzt nicht nachgerechnet (dazu müsste man passende Platten und deren Daten mal vergleichen), aber es kommt mir plausibel vor.

Ich denke, Datencenter und große Server haben das im Griff, weil sie wesentlich mehr Daten haben, die auf viele Platten verteilt sind, die dann im Vergleich zur Datenmenge eher klein sind. Damit wird das Risiko kleiner, speziell bei Lösungen, die beim Rebuild immer nur einige Platten ansprechen müssen.

Aber als Privatanwender sind 5 Platten schon recht viel. Deswegen meine Bemerkung mit 2 Platten, wobei eine Platte Spielgelplatte ist (RAID1).
 
Ich pfeife komplett auf Raids, machen eh immer nur Ärger... Hab die Daten auf SSDs und mehrfach redundant auf externen Festplatten
 
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Kein RAID ist intelligent genug gegen versehentliches Löschen! Soviel erst mal zu Sicherheit mit RAID. Wenn man die Daten sichern muß, dann bestimmt mit mehr als nur einem popligen RAID5. Ein zweites Speichersystem mit regelmäßiger Kopie des originalen Datenbestandes sollte hier die Wahl sein. dann kann nur ein Datenverlust zwischen den Backupzeitpunkten passieren, wenn man vor der ersten Sicherung einer Datei selbiger verlustig wird/geht.

Mit Speichersystem kann auch eine simple HDD ohne RAID-Verbund gemeint sein.
 
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DerMagus schrieb:
Interessant, besonders wegen der beiden Links zu RAID5 im Fazit. Die dort angestellten Überlegungen wegen URE (unrecoverable read error) bei großen Festplatten hatte ich so noch nicht gelesen. Dass eine RAID-Platte beim Rebuild ausfällt, ist natürlich eine Bedrohung.

Andererseits: Meist sind RAIDS dieser Art ja Datensenken, und enthalten Backups, und große Dateien, die man nicht lokal am PC haben will. Was also tun? Sind wir wieder beim Band oder sollte man dann 2 RAIDs haben, die identischen Daten enthalten, um abgesichert zu sein. Sieht fast so aus...

Dazu noch ein Gedanke: RAID5 hat ja den Vorteil, dass man weniger Speicherplatz verliert. Im Vergleich dazu hat man bei RAID1 (Spiegelplatte) einen Verlust von 50%, 2 mal 4TB geben eben nur einmal 4TB Platz.
Aber der Vorteil ist, dass man im Gegensatz zu RAID5 weiss, was auf den beiden Platten drauf ist. Das bedeutet, dass man eine Platte ausbauen und als einzelne Platte normal verwenden kann, wenn die 2.Platte defekt wurde. Wenn also bei Rebuild (im Prinzip muss nur die gute Platte auf die neue Platte kopiert werden) ein URE auftritt, ist zwar die betroffene Datei weg, der Rest aber kann gelesen werden und ist nicht verloren, indem man die Platte als Einzelplatte verwendet. Und die betroffene Datei kann oft noch von der defekten Platte gelesen werden, wenn die defekte Platte noch zugreifbar ist und nur viele Lesefehler aufweist.

Das ist dann zwar auch nicht total sicher, aber meines Erachtens besser als RAID5, wenn die Einzelplatten sehr groß sind. In dem Fall scheint für Heim-Anwender der bessere Weg eigentlich RAID1 zu sein, da man sich damit einfach spart, alles doppelt kopieren zu müssen, weil eben 2 Platten gleichzeitig geschrieben werden, aber im Prinzip ist es eben dann nicht viel anders als 2 gleichgroße Platten, die beide dasselbe enthalten. Einfacher scheint hier Vorteile zu bieten...

just my 2 cents
Die Prozentrechnung bringt dir aber nix. Letztendlich kommt es nur darauf an wieviel Euro kostet dich das TB. Bei Raid5 brauchst du auch mindestens 3 Schächte, bei Raid1 reichen 2. Sprich du musst auch das Gehäuse mit einrechnen.
Generell kann man sagen dass man mit Raid1 immer besser fährt solange man Kapazitäten benötigt die noch von der Größe her von einer einzelnen Platte abgedeckt werden. Es macht kein Sinn sich aus 3 4TB Platten einen 8TB Pool zu bauen wenn man einfach 2mal 8TB im Raid1 betreiben kann.
 
Bogeyman schrieb:

Ja - genau deswegen habe ich am Ende auch ein einfaches Fantec-Raid-Gehäuse gekauft (vor ca. 1.5 Jahren) und da 2 4 TB-Platten reingebaut, was mir bisher bei Weitem reicht. Ich habe allerdings auch noch andere USB-Platten herumliegen, die diverse Daten enthalten, dann halt immer auf 2 Platten gesichert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ganz einfach, für Raid5 nimmt man bei einem großen Array Platten mit 1:10^15 UBER und eben ein RAID6 bei 1:10^14 er Platten. Und die größeren Ironwolfs bieten jene 1:10^15 UBER, WD hingegen schummelt mit Angaben wie 10:10^15. Für mich ein No-Go. Und auch bei 3 RAID5 Platten kann man das Array vergrößern. Aber den fehlenden ECC Ram verstehe ich auch nicht. ECC ist zumindest bei den DIMMs nicht wirklich teurer.
 
Gibt's eigentlich Home-NAS (oder für kleine Büros), die durch RAID 1, 5, 6 eine erhöhte Leseperformance bieten?
Bei RAID 1 könnten ja im Prinzip pro Platte ein eigener Full Speed Datenstrom erzeugt werden.
Und bei RAID 5 und 6 könnte man die Daten mit einer Art Striping (ähnlich zu RAID 0) schreiben und lesen. Also so, dass man dann auch von mehreren Platten gleichzeitig lesen kann. Die Platte(n) für die Parität sollte das ja nicht weiter interessieren.
 
Hallo

Ich habe 2x Raid 1 im Rechner verbaut. Eine Samsung 960 ist Win 10 System drauf.
2x 2TB WD Red und 2x 1TB WD Red im Raid 1 .
Obwohl auf allen 4 FP die gleichen Daten vorhanden sind, habe ich eine 2TB FP noch extern.

MfG
 
benneque schrieb:
Gibt's eigentlich Home-NAS (oder für kleine Büros), die durch RAID 1, 5, 6 eine erhöhte Leseperformance bieten?
Bei RAID 1 könnten ja im Prinzip pro Platte ein eigener Full Speed Datenstrom erzeugt werden.
Und bei RAID 5 und 6 könnte man die Daten mit einer Art Striping (ähnlich zu RAID 0) schreiben und lesen. Also so, dass man dann auch von mehreren Platten gleichzeitig lesen kann. Die Platte(n) für die Parität sollte das ja nicht weiter interessieren.
Kurz: Ja, das ist bei RAID 5+6 schon immer der Fall. Es gibt ja nicht eine HDD mit Parität, sondern sie verteilt sich auf alle HDDs zum gleichen Anteil. Mit RAID 5 oder 6 kann man die sequenzielle Datenrate, aber uU auch die Randomzugriffe bei gutem Management mehr als versoppeln. Je nach Anzahl der HDDs. Alsbeispiel Anno 2007 habe ich mit 4 WD 7500AAKS eine Datenrate im RAID5 schreibend und sequenziell von 280 MB/s gehabt. Damals in der Soho-Umgebung äußerst selten.

Allerdings hat die schwache HW Ausstattung der NAS oft ein Nachsehen. Dazu kommt das Limit der Netzwerkkarte. Mehr als netto grob 110-117 MB/s sind nicht zu machen pro NIC. Selbst bei Linkaggregartion von 2 NICs kann man nicht selten ein RAID 5/6 nicht an die grenze bringen, wenn es die Systemhardware nicht limitiert.
 
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benneque schrieb:
Gibt's eigentlich Home-NAS (oder für kleine Büros), die durch RAID 1, 5, 6 eine erhöhte Leseperformance bieten?
...

Da die Daten ja verteilt auf den Platten liegen, kann man sowas nur erreichen, wenn die Daten auf verschiedenen HDDs liegen. Wenn die benötigten Daten auf demselben Datenträger liegen, hast du null Leistungszuwachs.
 
Stimmt. Die Parität wird auf alle Platten verteilt. Ganz vergessen.

Soweit ich das in Erinnerung habe, gab's damals bei Software RAID 5 eher Performance Verschlechterungen als Verbesserungen. Und bei so ein Einsteiger NAS nutzt ja auch Software RAID, was grundsätzlich ja nichts schlechtes heißen muss.

Und natürlich gehe ich davon aus, dass das Netzwerk hier nicht limitiert ;) Irgendwas in Richtung 5 oder 10Gbit sollte man natürlich schon haben.

Man könnte ja einfach (wie bei RAID 0) jeden Sektor abwechselnd auf die Platten schreiben. Mir geht's hier vor allem um große Dateien. Dateisystem Images und so. Da sollte das ja relativ problemlos möglich sein. Wobei.. spätestens wenn mehrere User gleichzeitig auf die Platten zugreifen, wird's sicherlichlich wieder sau langsam, weil die Leseköpfe ständig neu ausgerichtet werden müssen.
 
conf_t schrieb:
Es gibt ja nicht eine HDD mit Parität, sondern sie verteilt sich auf alle HDDs zum gleichen Anteil

Ähm RAID4 hat ne reine Paritydisk.
 
Kommt ganz auf die CPU Leistung an. Heutige Desktop CPU schaffen die Paritätenberechnung spielend.
@ Megabryte und wer hat von RAID 4 gesprochen? Niemand. Siehe Satz davor und danach. Raid 4 wird im üblichen auch nicht von Consumer NAS unterstützt.
 
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