Ihr habt ja viel Richtiges geschrieben, aber ihr seid (vermutlich) etwas jung für die Frage

. Als in den 70er Jahren die Quadrophonie entstand, kam es verschiedentlich zu Experimenten, dass sich zwei Radiosender zusammen schlossen und - natürlich synchronisiert - je zwei Kanäle von echten Quadrophonie-Aufnahmen sendeten. Zuhause konnte man in einem Zimmer zwei Stereoanlagen aufbauen und so in den Genuss von echter 4-4-4-Quadrophonie kommen.
Ich habe seinerzeit an einer entsprechenden Aufnahme mitgewirkt (als Chormitglied) und mich erst vor wenigen Wochen mit dem Komponisten des damaligen Werks darüber ausgetauscht.
"Echte" Quadro-Aufnahmen sind überwältigend, wenn sie den Raum als gestaltendes Element einbezogen haben. Beispiele dafür:
(1) In der erwähnten Aufnahme musste der im Kreis aufgestellte Chor zu Beginn eine kleine Sekunde gegenläufig durch den Kreis laufen lassen. Beim Zuhören konnte man die Töne im Kreis separat und 'Sänger um Sänger' hören, mit einer schon fast mitleidlos präzisen Ortbarkeit.
(2) Als Pink Floyd mit "Dark Side of the Moon" und mit "Animals" tourten, verwendeten sie ein quadrophonisches PA. Die Wirkung war beispiellos, weil Sound "auf der Seite und von hinten" für damalige Ohren unerhört war (buchstäblich ...). Hinzu kam, dass die Band wegen ihrer hohen Ansprüche an den Sound auch Toningenieure einsetzte, die etwas von der Technik UND der Musik verstanden - was ja weder damals noch heute eine Selbstverständlichkeit war bzw. ist.
Aber damit komme ich zu einem für den Threadersteller wahrscheinlich unbefriedigenden
Fazit: aus zwei Stereoanlagen kann man nur dann "Quadrophonie" herstellen, wenn entweder ein quadrophonisches Signal vorliegt, das von einer quadrophonisch ausgelegten Wiedergabe und Signalverstärkung wiedergegeben und mittels quadrophonie-fähigem Verstärker verstärkt wird. Solches Equipment ist heute kaum noch zu finden. Am ehesten findet man einen Decoder, der mittels Phasenverschiebung eine "Ahnung von Quadrophonie" erzeugt und via Vierkanal-Verstärker auf vier Lautsprecher verteilt. Die Tricks mit Phasenverschiebung hat sich später auch Dolby für seinen "Surround-Sound" zunutze gemacht.