RAM Timings im Mischverbau

Flash_Muc

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Hi zusammen,

bei meinem letztes Jahr aufgerüsteten AM4 Rechner (neue GPU, CPU und ein zusätzliches Set 2x8GB RAM) habe ich mehr Spaß als ursprünglich erwartet am Optimieren des Systems gefunden. Der Prozessor und die Grafikkarte sind bereits ausoptimiert, aktuell überlege ich, ob beim RAM noch ein bisschen was zu holen ist.
  • Ryzen 5700x
  • ASRock B450 Pro4
  • 4x 8GB G.Skill Aegis (3000MHZ 16-18-18-38-56 - 2 Riegel Samsung Chips, 2 Hynix Chips)
Der RAM läuft aktuell auf XMP-Timings, Subtimings auf auto.

Der Ryzen RAM-OC Anleitung zufolge habe ich mit dem DRAM Calculator SAFE Timings berechnet, dabei sind für die verschiedenen Chips unterschiedliche Werte herausgekommen:
DRAMtimings_4xaegis.jpg

Ist es hier der richtige Ansatz, bei Unterschieden einfach jeweils den schlechteren Wert (höhere Timings und die höhere Spannung) zu nehmen?
Also 14-17-17-17-34-54 vom Samsung mit den kompleten Subtimings und DRAM Voltage des Hynix?
Lässt sich das so einfach angehen, oder sollte ich noch andere Punkte berücksichtigen?

(Das es sich hier mit dem Gskill aegis nicht um guten OC RAM handelt, der Mischverbau nicht optimal ist, da nicht richtig viel zu holen ist und es generell nicht "effizient" ist, sich mit der Optimierung von Mittelklassehardware zu beschäftigen, ist mir klar - das ist eine reine Spaß/Interessensfrage)
 
Flash_Muc schrieb:
Ist es hier der richtige Ansatz, bei Unterschieden einfach jeweils den schlechteren Wert (höhere Timings und die höhere Spannung) zu nehmen?
Grundsätzlich ja.
Ich denke da ist tatsächlich nicht viel zu holen, ist aber interessant, was dabei herauskommt.
Sind alles Single Rank Module?
Neben mehr Kapazität hast du jetzt auch den Vorteil durch mehr Ranks.
 
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klapproth schrieb:
Von wieviel mehr Spannung reden wir denn hier überhaupt?
DRAM Spannung ist aktuell 1.35V analog XMP (schien aber auch mit 1.26V zu laufen). SoC Spannung ist auf Standardeinstellung, hwinfo sagt aktuell um 0.99V.

Oder meinst du zwischen den beiden unterschiedlichen Riegelpaaren? Das sind im Screenshot aus dem DRAM Calculator 1.33V bzw 1.36V, also beides etwa auf XMP Niveau.
AMD-Flo schrieb:
Sind alles Single Rank Module?
Ja, Number of DIMM Ranks: 1.
 
Ein paar erste Ergebnisse:
  • Die Haupttimings 14-17-17-17-34-54 aus dem DRAM Calculator haben erste Stabilitätstests überstanden
  • Mit den Subtimings dazu lief memtest86-Bootstick nicht fehlerfrei durch
  • Im nächsten Schritt habe ich dann tRFC höher gesetzt (von 450 auf 480) und den Rest der Subtimings auf auto gelassen, damit lief dann testmem5 (Empfehlung aus dem RAM OC Guide) gut eine Stunde ohne Fehler durch
  • Subtimings habe ich anschließend dann entsprechend RAM OC Guide hier und z.T. google mit sicheren Werten berechnet und überall dort eingestellt, wo der Auto-Wert nicht bereits niedriger war, damit lief der testmen5 test
Aktuell herausgekommen ist:
ZenTimings_Screenshot_28462940.4343494.png

Die spannende Frage: Was bringt's?
In synthetischen CPU Benchmarks kann ich keine Änderung feststellen, die größer ist, als zwei identische Runs sonst auch schwanken (Cinebench R23, 3D Mark CPU, 3D Mark Timespy).

Als reales Spiel habe ich Witcher 3 getestet - hier sind sichtbare Unterschiede messbar, so lange man nicht 24/7 voll im GPU-Limit hängt (jeweils die gleiche 120s lange, recht anspruchsvolle Szene mit Details auf Ultra+ mit FSR2 Quality):
RamTimings_Witcher3.jpg

Mit FullHD (~25% GPU Limit) ist das Delta deutlich, bei 1440p (75% GPU Limit) immer noch messbar - mit extremen, aber etwas praxisfernen Settings wie 720p und Low Details wäre es vermutlich nochmal deutlich mehr. Wenn man die Karte in der lichtdurchfluteten Abendszene mit Raytracing quält, spielt der RAM keine Rolle mehr, dann limitiert die GPU zu 100%.

Fällt noch jemandem eine einfache, nicht allzu zäh umzusetzende Änderung an den Timings auf, die ich noch umsetzen könnte, bevor ich nochmal abschließend länger auf Stabilität teste?
 
ZenTimings 1.31_3066.jpg

Die finalen Timings sehen jetzt so aus. Mehr geht jetzt nicht mehr, zumindest nicht ohne mit den Spannungen hochzugehen.

Hilfreich war beim Sammeln der nötigen Infos war dieser Guide: https://www.hardwareluxx.de/community/threads/ryzen-ram-oc-mögliche-limitierungen.1216557/

Gegen über den XMP 3000MHz CL16 mit auto Subtimigs bringen die 3066 CL14 mit schärferen Subtimings gut 11% mehr Performance in membench, wovon ein guter Teil auch in den Subtimings steckt. Auch in CPU-lastigen Spielen abseits des GPU-Limits ist ein klarer Unterschied messbar. Mehr Unterschied, als man erwartet hätte. Scheint so, als ob der deutlich bessere Speichercontroller der neueren Ryzens da mehr ermöglicht, als mit frühen Ryzens.
 
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