Recht auf HomeOffice

snickii schrieb:
Finde es auch etwas schade das viele direkt schreiben was Sie "mehr haben" als Andere.
Einfach dran erfreuen und die Klappe halten, aber das scheint einigen schwer zu fallen. War aber schon immer so in DE. ;)

Das kann man so nicht stehen lassen. Ganz im Gegenteil ist es doch so dass viele hier welche die Möglichkeit nicht haben versuchen das Ganze madig zu reden anstatt "die Klappe zu halten".

Zudem ist Deutschland eher für Understatement bekannt aufgrund einer extrem ausgeprägten Neidgesellschaft und steht damit in der ersten Welt ziemlich alleine.

In fast jedem anderen Land der ersten Welt wird mit Gehalt und sonstigen Benefits ganz offen hausiert und dies von der anderen Seite meist eher als Ansporn genommen.
 
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h00bi schrieb:
Wurden wir das strikt blocken, finden wir kein Personal mehr.

Ich denke bei Firmen die eh bis auf die Putzfrau nur aus Bürojobs bestehen wird sich sowas relativ schnell von selbst etablieren. Wie du schon sagst, es wird schon beim Bewerbungsgespräch angesprochen und wer da generell blockt wird es zukünftig schwer haben.

Dann gibt es ja viele Firmen die sind 50% "Blue Collar" und 50% Büro.
Hier hat man da ja schon öfters von Spannungen in der Belegschaft gelesen und auch einige Arbeitgeber führen dies als Argument an, ala: "es wäre unfair denen gegenüber die nicht von daheim aus arbeiten können da sie hier an der Bohrmaschine stehen müssen".

Bei einer gesetzlichen Regelung fürchte ich dass einige eine Verschlechterung in Kauf nehmen müssen (da der AG die zuvor großzügigere Regelung auf das gesetzliche Minimum drosselt) und andere eine leichte Besserung (zumindest X Tage pro Monat statt garkeinen.
 
DieSacknase schrieb:
Das kann man so nicht stehen lassen. Ganz im Gegenteil ist es doch so dass viele hier welche die Möglichkeit nicht haben versuchen das Ganze madig zu reden anstatt "die Klappe zu halten".
Ich hab selber HO aber in so einem Thread random zu schreiben: "Hallo, ich habe 100% HO, es ist viel besser und ich habe nun viel Zeit."

Warum schreibt man sowas hier rein? Da will man sich nur mitteilen und zeigen was man hat. ;)

Das geht doch gar nicht um die eigentliche Diskussion.

Im Endeffekt wird sich sowieso irgendwann KEIN AG davor drücken können weil so gewinnt man eben Fachpersonal. Wenn ich zb. jetzt HO habe werde ich doch mit Sicherheit nicht darauf verzichten wenn ich woanders hin wechsel. Und gute Leute gibts anscheinend immer weniger. Wir suchen auch 2 Leute seit 4 oder 5 Monaten.
 
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snickii schrieb:
Ich hab selber HO aber in so einem Thread random zu schreiben: "Hallo, ich habe 100% HO, es ist viel besser und ich habe nun viel Zeit."

Warum schreibt man sowas hier rein? Da will man sich nur mitteilen und zeigen was man hat. ;)

Weil eben genau DAS der große Vorteil ist, von dem ich auch profitiere.
Seit Beginn von Corona bin ich nun als IT´ler im HO, mein Arbeitsvertrag wurde nun entsprechend ergänzt für das "mobile Arbeiten" und ich konnte mir sogar die Anzahl der Tage aussuchen, bei mir 100% HO.

Allein die scheiss Pendelei nicht mehr zu haben ist ein Segen, von der VIEL besseren Work-Life Balance ganz zu schweigen.

Das hat dann auch nix mit "mitteilen" oder "zeigen" zu tun sondern ist dann in deinem Fall möglicherweise einfach nur Neid, kann das sein ?

DieSacknase schrieb:
Das kann man so nicht stehen lassen. Ganz im Gegenteil ist es doch so dass viele hier welche die Möglichkeit nicht haben versuchen das Ganze madig zu reden anstatt "die Klappe zu halten".

Zudem ist Deutschland eher für Understatement bekannt aufgrund einer extrem ausgeprägten Neidgesellschaft und steht damit in der ersten Welt ziemlich alleine.

In fast jedem anderen Land der ersten Welt wird mit Gehalt und sonstigen Benefits ganz offen hausiert und dies von der anderen Seite meist eher als Ansporn genommen.

Volle Zustimmung, Deutschland das Land der Neider und Geier.
 
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kwai schrieb:
Das hat dann auch nix mit "mitteilen" oder "zeigen" zu tun sondern ist dann in deinem Fall möglicherweise einfach nur Neid, kann das sein ?
Neid auf was? Lies dir nochmal meinen Beitrag durch, dann ergibt sich das eventuell von selbst. Das hast du sogar zitiert.... junge junge xD

Hier geht's trotzdem nicht um Regelungen von jeden einzelnen. Und auch nicht um die Vorteile.. lies dir den ersten Beitrag doch sonst mal durch.
 
NotNerdNotDau schrieb:
Ein beiderseitiges Einverständnis kommt in der Regel nur dann zustande, wenn der Arbeitgeber bereit ist, die privaten Kosten, die anfallen, zu übernehmen.
Naja, mit solcher Buerokratie, also wenn der AG dann saemtliche Kosten die mit dem Homeoffice zusammenhaengen ausgleichen soll, bekommt man natuerlich jede Massnahme kaputtgeregelt.
Wie so vieles ist das ein Geben und Nehmen.
Denn AN die an Buerotagen nicht mit dem Fahrrad fahren, sparen sich alleine durch nicht anfallene Transportkosten in der Regel eine Menge Kosten.
 
Ranayna schrieb:
Wie so vieles ist das ein Geben und Nehmen.
So ist es und wenn man sich einigen kann, dann braucht man keine gesetzlichen Vorgaben.

Dass man sich bei Home Office auch Fahrtkosten spart, ist natürlich nicht von der Hand zu weisen und es ist somit auf jeden Fall ein Vorteil für die Arbeitnehmer.
Trotzdem fallen auch noch andere Kosten, die sich im privaten Bereich ergeben, aber auf die berufliche Tätigkeit zurückzuführen sind, an.

Auch das Einsparen von Betriebskosten für den Arbeitgeber, wenn nämlich an bestimmten Tagen keiner oder kaum jemand der Belegschaft in den Betriebsräumen anwesend ist, darf man hierbei nicht außen vor lassen.
Gerade bei reiner Bürotätigkeit ist das ein wichtiger Punkt.

Auf Dauer gesehen, rappelt sich da schon einiges zusammen.
Deshalb muss man das klären und wenn man es zustande bringt, dann ist alles bestens, für beide Seiten.
 
NotNerdNotDau schrieb:
Auf Dauer gesehen, rappelt sich da schon einiges zusammen.
Deshalb muss man das klären und wenn man es zustande bringt, dann ist alles bestens, für beide Seiten.
Sehe ich ähnlich, wobei man HO auch einfach steuerlich attraktiver gestalten kann. Die Pauschale ist da nicht schlecht, die sollte es einfach permanent geben, und natürlich die Entfernungspauschale beibehalten, damit beide Seiten fair entlastet werden.
Kann man ja auch gut gegen RU argumentieren - jede Person weniger die fahren muss, verbraucht auch weniger Energie.
 
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@Snowi @NotNerdNotDau

Warum sollte der Arbeitgeber/der Staat das HomeOffice noch besser fördern? Vom Arbeitgeber brauch ich kein zusätzliches Geld - ich spare mir ja die Fahrzeit, welches unbezahlte Arbeitszeit ist und durch HomeOffice zu mehr Freizeit wird.
Und der Staat braucht mir keine höhere HO Pauschale in Aussicht stellen, durch Wegfall vom Pendeln spart man doch schon viel Geld - mehr als man durch die Pendlerpauschale auch nur irgendwie ansetzen könnte. Ich zahl zwar selbst noch ein Monatsticket über 140 EUR, damit ich 2x die Woche ins Büro komme, aber 3 Tage weniger in der Bahn zu sitzen muss mir nicht noch extra vergütet werden. Es ist einfach so viel angenehmer.

Dass ich im HO mein eigenen Strom nutze, mir selbst Mittag koche, mein Internetanschluss nutze - so what? Ich persönlich spare mir durch HO 6 Stunden pro Woche. Nehmen wir mal den Mindestlohn 12 EUR* pro Stunde. Wären 72 EUR die ich bisher unbezahlt doch irgendwie für die Arbeit aufgebracht habe, bzw. 288 EUR im Monat. Dafür zahle ich gern freiwillig den verbrauchten Strom & Internet, da ich dadurch nicht "geringer" bezahlt werde.
 
Sehe ich auch so.
Bei 1h Fahrt ist man bei 2h pro Tag und bei 10h pro Woche.

8h mehr Freizeit (bei 4 Tagen Home Office) pro Woche sind unbezahlbar.
Fahrtzeit von und zur Arbeitsstelle ist für mich Arbeitszeit (wenn auch unbezahlt).

Die jungen Leute achten heutzutage eh zunehmend auf eine gute "Work-Life Balance". 40h + Überstunden sind kaum noch interessant. Wir werden uns zukünftig auf eine 32h Woche zubewegen mit einem höheren Anteil an Home Office.
 
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tsw2 schrieb:
Sehe ich auch so.
Bei 1h Fahrt ist man bei 2h pro Tag und bei 10h pro Woche.

8h mehr Freizeit (bei 4 Tagen Home Office) pro Woche sind unbezahlbar.
Fahrtzeit von und zur Arbeitsstelle ist für mich Arbeitszeit (wenn auch unbezahlt).

Die jungen Leute achten heutzutage eh zunehmend auf eine gute "Work-Life Balance". 40h + Überstunden sind kaum noch interessant. Wir werden uns zukünftig auf eine 32h Woche zubewegen mit einem höheren Anteil an Home Office.
Ich bin da vollkommen bei dir.

Allerdings darf man das hier nicht zu laut sagen, denn es sind einige an Bord für die der Beruf scheinbar die höchste Erfüllung ist und auch 40Stunden\Woche noch deutlich zu gering wären.
So gab es Sätze zu lesen wie "bei so niedriger zeitlicher Anbindung würde ich aus eigenem Anspruch freiwillig den AG wechseln", ">50 Stunden pro Woche sind in anspruchsvollen IT-Jobs üblich und das ist auch okay" und viele weitere.

Mein Schwager ist auch so ein Kandidat der trotz Frau, 2 kleinen Kindern und Haus in den letzten beiden Jahren zwei mal den Beruf gewechselt hat weil er trotz Führungsposition jeweils nicht mit Arbeit bis zur Brechgrenze zugekippt wurde ("ich habe mich unterfordert gefühlt, was nicht meinem Anspruch entspricht").
Jetzt hat er eine Führungsstelle welche sogar marginal schlechter bezahlt ist als die vorherige, er dafür aber teils wieder bis nach 20 Uhr im Büro sitzen und seine 50-60Stunden/Woche verfüllen darf. Dem eigenen Bekunden nach ist er nun zufrieden.

Ich selbst habe vermeintliche Karrieresprünge in Positionen mit größerer Personalverantwortung bisher mehrfach mit Nachdruck ausgeschlagen. Nicht etwa nur weil ich generell nicht mehr Zeit investieren will, sondern auch weil sich der überschlagene Lohn pro Stunde sogar noch verringern würde und ich zudem wieder anteilige Präsenzpflicht hätte.

Da bleibe ich lieber recht gut bezahlt und relaxed beim Projektieren und Administrieren in meiner quasi nie überschrittenen 36 Stunden/Woche von welcher aus ich -ausschließlich im HO- auch noch dahingehend Honig ziehen kann parallel zu laufenden Meetings diverse Erledigungen\heimischen Arbeiten durchzuführen. Zudem spart es mir 500-600€ im Monat Kfz Betriebskosten und viele Stunden Fahrzeit.

@ Kerntopic :
Ich würde mir sehr ein fein austariertes gesetzliches Regelwerk wünschen, bei welchem AG wirklich in die Nachweispflicht genommen werden ob und warum der Job zwingend Präsenz erfordert.
Alleine schon vorm Hintergrund der Umweltentlastung müsste die Beweislast dahingehend umgedreht werden dass es wirklich Berufsinhärente Begründungen haben muss irgendwo in Präsenz gezwungen zu werden.
Denn ein Fahrzeug darf ich ja gesetzlich (..auch wenn es viele trotzdem tun..) ebenfalls nicht dazu verwenden um zum Spaß umher zu cruisen, sondern lediglich um ein Ziel zu erreichen.
Von diesem Ende her gedacht und das große klimatische Dilemma vor Augen müsste es eigentlich wie eben skizziert geregelt werden.
 
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Ich verzichte dank Home Office auch wieder auf den Firmen Wagen. Wozu 600 versteuern, wenn der eh nur zum Einkauf genutzt wird. Kaufe mir jetzt nen günstigen Kombi und hoffe ich hab mich nicht verrechnet ^^
 
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Die eigentliche Frage ist ja, wie bekommt man den Gesetzgeber dazu ein Recht auf Homeoffice fest zu schreiben?

Der Herr Hubertus Heil, seines Zeichens Arbeitsminister hatte ja schon gut ein Jahr vor Corona angekündigt, dass er einen solchen Gesetzentwurf vorstellen wolle. Leider ist es seit dem nicht dazu gekommen. Und das obwohl er mit Corona ja nun eigentlich eine ziemliche Steilvorlage zugespielt bekommen hat.
Mittlerweile muß man wohl davon ausgehen, dass er kein Interesse mehr an einem solchen Gesetz hat.

Aus meiner Sicht hätte eine solche Regelung eine genze Menge an handfesten Vorteilen für die ganze Gesellschaft über die Gebiete Verkehr, Umwelt, Gesundheit, und Soziales. Für mich völlig unverständlich (wenn ich das Vorhandensein von gewissen Lobbytendenzen mal ignoriere) warum das nicht gepusht wird.
 
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Ich glaube nicht an eine gesetzliche Regelung. Und wenn sie doch kommt wird sie viel zu komplex sein und den Arbeitgebern zahlreiche Schlupflöcher bieten.

Probleme:
Die Gewerkschaften werden auch ein "Zuckerstück" als Ausgleich (Stichwort: Unfair) für die Arbeiter wollen die kein Home Office machen können da sie in der Produktion oder an Maschinen arbeiten.
Da werden die AG nicht mitmachen wollen und dies wird auch die Politik vor Probleme stellen ("was ist mit uns?")

Viele Jobs lassen sich eben zu 90% oder 95% aus dem Home Office erledigen. Nun könnte man sagen es reicht ein Tag im Büro um diese Dinge zu erledigen aber es wird durch den Staat kaum nachweisbar sein wenn ein AG darauf besteht dass diese Tätigkeiten jeden Tag erfolgen müssen und daher kein Home Office möglich sein wird. Während Corona ein großes Thema war hatten viele AG ein Eigeninteresse daran möglichst wenig Leute da zu haben (Ausbruch innerhalb der Belegschaft, Produktions-Stop usw.) Dies ist aktuell und vielleicht auch zukünftig nichtmehr da. Die Räumlichkeiten sind eh bezahlt, daher gibt es bei vielen AG keinen Grund mehr für Home Office und es wird als reiner Benefit für den AN gesehen.

Aktuell sind wir in einer Situation wo die AN oft die Oberhand haben da Fachkräfte händeringend gesucht werden. Diese Zeiten sind aber wohl bald vorbei denn die Zinsen steigen, es droht eine globale Rezession. Vielleicht gibt es großflächig Kurzarbeit und Entlassungen. Dann hätten die AG wieder die Oberhand in vielen Fällen und bei so einigen wäre dann sicher Schluss mit Home Office.

Klar gibt es AG die Home Office generell gut finden. Diese dürften aber klar in der Minderheit sein und meiner Meinung nach machen viele aktuell nur aus den oben genannten Gründen mit (gute Konjunktur, Fachkräftemangel, Corona).
 
_killy_ schrieb:
Warum sollte der Arbeitgeber/der Staat das HomeOffice noch besser fördern? Vom Arbeitgeber brauch ich kein zusätzliches Geld - ich spare mir ja die Fahrzeit, welches unbezahlte Arbeitszeit ist und durch HomeOffice zu mehr Freizeit wird.
Ja klar, das ist auch meine Einstellung.
Ich habe da nur die Umstände aufgeführt, die für andere unter Umständen wichtig und entscheidend sein könnten.
 
Blende Up schrieb:
Aus meiner Sicht hätte eine solche Regelung eine genze Menge an handfesten Vorteilen für die ganze Gesellschaft über die Gebiete Verkehr, Umwelt, Gesundheit, und Soziales. Für mich völlig unverständlich (wenn ich das Vorhandensein von gewissen Lobbytendenzen mal ignoriere) warum das nicht gepusht wird.
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Der Arbeitgeber hat das Direktionsrecht gegenüber dem AN. Sprich er kann den Erfüllungsort bestimmen. Wenn man das nicht will einen anderen AG suchen oder selbständig werden und entsprechende Konditionen verhandeln. Man sollte sich diesbezüglich jedoch vermutlich beeilen, bevor im Herbst/Winter die Rezession so richtig zuschlägt und die Energie etwas knapper werden dürfte...
 
Blende Up schrieb:
Die eigentliche Frage ist ja, wie bekommt man den Gesetzgeber dazu ein Recht auf Homeoffice fest zu schreiben?
Die Frage ist, was sollte der Gesetzgeber allgemeingültig festschreiben? Die schwammige Regelung aus Corona-Zeiten hat ja offensichtlich nicht genügt.

Wird dann (hier) ein Recht auf 100% HO die Berufsgruppen ....... gefordert? Oder muss jeder Arbeitsplatz in D zwingend so ausgestattet sein/werden, dass der MA mind. an 2 Tagen/Woche im HO arbeiten kann? Warum soll so ein Gesetz wieder mal die Büroangestellten bevorzugen anstatt dies den Tarifparteien zu überlassen

Soll ich dann zu meinem Frisör nach Hause fahren, sollen meine Kollege den BIO-Reaktor mit nach Hause nehmen, darf der Lokführer seinen Zug vom PC aus steuern? Die Brötchen, die man sich nur noch aus dem Verkaufautomaten ziehen kann, wurden zuvor vom Bäcker im HO (auf dessen Kosten, der AN muss ja schließlich auch nicht mehr stundenlang zur Backsutbe fahren) gebacken? Oder führen wir überall Backautomaten ein, wozu brauchen wir noch Personal im produzierendes Handwerk oder Handel? Die Regale kann auch ein Roboter auffüllen, der dann aus dem HO heraus gesteuert und überwacht wird.

Oder sollen wir die komplette Arbeit einfach soweit automatisieren, dass keine Präsenz mehr nötig ist (für 100% aller Berufe nicht nur für ein paar Büro-Jobs)?

_killy_ schrieb:
Warum sollte der Arbeitgeber/der Staat das HomeOffice noch besser fördern? Vom Arbeitgeber brauch ich kein zusätzliches Geld - ich spare mir ja die Fahrzeit, welches unbezahlte Arbeitszeit ist und durch HomeOffice zu mehr Freizeit wird.
Ein paar Minuten Freizeit gegen 1 KWh Strom jeden HO-Tag, dazu Heizung, Wasser, Getränke, erhöhte Abnutzung und das neue Zwangshobby "Kochen", das mich auch noch zu einer effektiv längeren Arbeitszeit zwingt, da ich nicht in 45 Min. kochen, essen und abwaschen kann. Dazu spart sich der AG auch noch den Essenszuschuss in der Betriebs-Kantine.

Im Sommer kann man glatt überlegen, ob man nur fürs Essen mit dem Rad (Fahrzeit 10 Min, ja man kann auch in der Nähe des AG leben, lange Arbeitswege auf Dauer sind die freiwillige Entscheidung) in die Kantine fährt. Die körperliche Bewegung, die ich sonst auf den Arbeitsweg hatte, muss ich mir im HO noch zusätzlich besorgen, was auch wieder Freizeit kostet.

Thane schrieb:
Aber das haben manche Kollegen leider zu sehr ausgenutzt. Von wegen "mein Auto ist heute in der Werkstatt, ich bleibe mal zu Hause".
Genau mit solchen Argumenten wurde die HO Regelung im TV bei uns damals (lange vor Corona) u.A. begründet. Nur, weil das Auto nicht vorhanden ist oder mal für eine Stunde ein Handwerker kommt, muss man keinen Urlaub nehmen. 7h arbeiten und 1h Überstunden abbauen oder die 1h am Ende des Tages dranhängen.

Das sind und waren genau die Fälle, in denen ich den persönlichen Mehraufwand für HO gerne in Kauf genommen und gezahlt habe.

NotNerdNotDau schrieb:
Dass man sich bei Home Office auch Fahrtkosten spart, ist natürlich nicht von der Hand zu weisen und es ist somit auf jeden Fall ein Vorteil für die Arbeitnehmer.
Nein, das ist es nicht "auf jeden Fall". Aber stimmt natürlich, 2022 ist es normal, 2h zum AG zu pendeln und völlig abwegig, in dessen Nähe zu ziehen (oder schon dort zu leben, falls man nicht erst frisch aus der Ausbildung kommt).
 
Naja dass jemand mit 10 Min Arbeitsweg (mit dem Fahrrad auch noch, dann wohl 2 Minuten mit dem Auto) nicht zur Zielgruppe von Home Office zählt ist klar.

Zum Thema "an den Arbeitsort ziehen".
Dies ist nicht immer so schwarz/weiß. Oft müsste man mehr Miete zahlen oder eine Minderung der Lebensqualität in Kauf nehmen (Dorf auf dem Land vs. Großstadt). Oft sind die Kinder bereits integriert im Ort und man möchte ihnen keinen Wechsel zumuten...usw. Da hat man halt 1h Fahrtzeit mit dem Auto in Kauf genommen...früher.

Ist halt blöd für die Arbeitgeber dass durch Corona aufgezeigt wurde wie viele Jobs sich locker mit 50-100% Home Office erledigen lassen ohne irgendwelche Nachteile.
 
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gymfan schrieb:
Die Frage ist, was sollte der Gesetzgeber allgemeingültig festschreiben? Die schwammige Regelung aus Corona-Zeiten hat ja offensichtlich nicht genügt.

Wird dann (hier) ein Recht auf 100% HO die Berufsgruppen ....... gefordert? Oder muss jeder Arbeitsplatz in D zwingend so ausgestattet sein/werden, dass der MA mind. an 2 Tagen/Woche im HO arbeiten kann? Warum soll so ein Gesetz wieder mal die Büroangestellten bevorzugen anstatt dies den Tarifparteien zu überlassen

Soll ich dann zu meinem Frisör nach Hause fahren, sollen meine Kollege den BIO-Reaktor mit nach Hause nehmen, darf der Lokführer seinen Zug vom PC aus steuern? Die Brötchen, die man sich nur noch aus dem Verkaufautomaten ziehen kann, wurden zuvor vom Bäcker im HO (auf dessen Kosten, der AN muss ja schließlich auch nicht mehr stundenlang zur Backsutbe fahren) gebacken? Oder führen wir überall Backautomaten ein, wozu brauchen wir noch Personal im produzierendes Handwerk oder Handel? Die Regale kann auch ein Roboter auffüllen, der dann aus dem HO heraus gesteuert und überwacht wird.

Es wird immer (meist von AG Seite) gerne versucht das Ganze komplizierter zu reden als es erst mal ist.

Es soll einfach für die Gruppen wo Homeoffice möglich ist dem AG selbiges gesetzlich verpflichtend auferlegt werden anzubieten.
Nein es soll dabei nicht der Lokführer die Bahn aus der ferne bedienen müssen, die Kunden zum Friseur fahren etc. ,wohl aber soll der Arbeitgeber dem Sachbearbeiter der ohnehin nur zwischen PC und Telefon hängt nicht mit fadenscheinigen Gründen aufdoktrinieren können sich jeden Tag zwanghaft 50km durch die Blechlawine zu kämpfen nur um ihn kontrollieren zu können.

Und Nein, es müssen dafür auch keine neue Regelungen für die Hausratversicherung, den Arbeitsschutz usw. erfunden werden weil es dies alles schon gibt.

Egal wie es die Gegner drehen und wenden hat Corona sehr gut gezeigt dass es in einer Vielzahl Berufe absolut unproblematisch möglich wäre. Schon der ökologische Aspekt einige hundert Millionen Berufskilometer pro Tag einsparen zu können müsste für sich stehend normalerweise ausreichen um das Ganze umgehend auf den Weg zu bringen.


gymfan schrieb:
Ein paar Minuten Freizeit gegen 1 KWh Strom jeden HO-Tag, dazu Heizung, Wasser, Getränke, erhöhte Abnutzung und das neue Zwangshobby "Kochen", das mich auch noch zu einer effektiv längeren Arbeitszeit zwingt, da ich nicht in 45 Min. kochen, essen und abwaschen kann. Dazu spart sich der AG auch noch den Essenszuschuss in der Betriebs-Kantine.

Im Sommer kann man glatt überlegen, ob man nur fürs Essen mit dem Rad (Fahrzeit 10 Min, ja man kann auch in der Nähe des AG leben, lange Arbeitswege auf Dauer sind die freiwillige Entscheidung) in die Kantine fährt. Die körperliche Bewegung, die ich sonst auf den Arbeitsweg hatte, muss ich mir im HO noch zusätzlich besorgen, was auch wieder Freizeit kostet.

Auch diese Punkte wurde dir hier im Thread bereits mehrfach widerlegt und du wirst es dennoch nicht müde sie herunterzubeten ohne die vielzähligen Relativierungen anzuerkennen.
Das "Zwangshobby Kochen" spielt bei den allermeisten als monetärer Nachteil überhaupt keine Geige da sie das Essen in der Firma nicht vorgekaut und kostenfrei bekommen. Fast jeder muss es entweder mitbringen, kostenintensiv einzeln täglich vor Ort kaufen oder aber in der Betriebskantine bezahlen.

Ebenso trägt der gesamte heimisch zu schulternde Rest (Strom Heizung, Getränke etc.) gegenüber der Zeit und Geldersparnis ALLER die mehr als 5KM zu Arbeit haben, kein Minusgeschäft ein.

In meinem Fall von etwas über 40KM einfacher Strecke spart es Beispielsweise 500-600€ pro Monat Betriebskosten am Fahrzeug sowie monatlich 35-40 Stunden Fahrzeit. Alleine die Kosten am Fahrzeug entsprechen dabei also fast 1k€ Brutto-Verdienst der nun einfach nicht mehr weggefressen wird.
Das ich dabei noch bei weitem kein absolutes Extrembeispiel bin ist ja bereits an der Strecke zu ersehen. Wie viele Leute fahren das doppelte, dreifache oder gar mehr täglich.

Gegenüber dieser Ersparnis sind die heimischen Mehrkosten so gering dass sie quasi nicht mehr Erwähnenswert sind. Ich habe das für mein Fallbeispiel sogar Haarklein berechnet und kam auf das Ergebnis, das die monatliche Summe aller Mehrkosten bei 100% HO in meinem Fall etwa einem einzelnen Tag Präsenz im Office entsprechen (Fahrzeugkosten + Verpflegung). Die Zeitersparnis dabei nicht mal einberechnet.
 
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tsw2 schrieb:
Home Office machen können da sie in der Produktion oder an Maschinen arbeiten.
Naja, es heisst ja schon Home Office, und nicht Home Werkhalle (etc.) Aber man kann da ja auch über Umschichtungen nachdenken. Jeder der im HO arbeitet, bekommt natürlich keine Pendlerpauschale. Alles was da gespart würde (und mittelbar auch das was an Infrastruktur Aufbau und Unterhalt nicht anfällt) könnte an AN in Jobs wo HO nicht möglich ist ausgeschüttet werden.

Und auch jetzt gibt es schon unterschiedlöiche Arbeitsplatzbedingungen (Lärm, Temperatur etc.) da werden ja auch keine Ansprüche gestellt man wolle einen Bürostuhl und Schreibtisch mit Klimaanlage auf der Baustelle als Maurer.

Nur weil es nicht überall geht, ist das ja keinh KO Kriterium. Wenn man Cancelculture zu Grundlage machen würde, ginge ja garnichts mehr voran.

gymfan schrieb:
in paar Minuten Freizeit gegen 1 KWh Strom jeden HO-Tag
Dass Du ein Recht auf HO hättest, würde ja nicht bedeuten, dass Du ins HO musst, Du kannst natürlich jederzeit in die Firma, wenn Dir daas besser gefällt. Unsere Räume sind teils klimatisiert, da überleg ich im Sommer schon mal ;-)

gymfan schrieb:
und völlig abwegig, in dessen Nähe zu ziehen (
Es gibt halt bei jedem vorhandene Randbedingungen. Wenn ich Jung bin, und örtlich ungebunden, weil ich keine Pflegebedürftige Verwandschaft habe, oder die Frau auch gern mit umziehen mag, mag das okay sein. Aber das ist ja nicht bei jedem gegeben. Und für mich höre ich aus diesem "Argument" auch immer ein gutes Stück Sozialneid mit heraus. "Das hat er nun von seinem sch&%ß Haus..."
Mit 55-60 wird es auch schon mit der Jobsuche spannender, insofern, ist AG oder Ortswechsel ein komlett anderes Thema.
A415 schrieb:
Wenn man das nicht will einen anderen AG suchen oder selbständig werden und entsprechende Konditionen verhandeln.
Siehe oben. Das ist immer leicht gesagt, und abgesehen vom Alter kommt es ja auch noch auf Branche und auf die vorhandene Strukturstärke an.

tsw2 schrieb:
Ich glaube nicht an eine gesetzliche Regelung. Und wenn sie doch kommt wird sie viel zu komplex sein und den Arbeitgebern zahlreiche Schlupflöcher bieten.
Ich "glaube" das auch nicht mehr, aber aus anderen Gründen.
Komplex muss das nicht zwingend werden. Man könnte damit anfangen, dass in HO geeigneten Jobs (also ohne zwingenden Face2Face Kontakt zu Kunden), mit wenigen Tagen pro Woche angefangen wird. Und im Falle dass der AG nicht möchte, muß er zwingend den Nachweis erbringen, warum HO in diesem Job nicht möglich ist. Das wäre schon mal eine ziemliche Hemschwelle gegen Pauschal-Aussagen.

letztendlich sehe ich diese Hinundhergurkerei als Anachronismus in einer Zeit, in dem versucht wird den ökologischen Footprint klein zu halten.
 
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