Religionsunterricht in Deutschen Schulen. Gut oder reformbedürftig?

Wie steht ihr zum verpflichtenden, durchgehenden Religions- und Ethikunterricht in der Schule?

  • Sollte ersatzlos abgeschafft werden

    Stimmen: 32 26,9%
  • Sollte durch ein freiwilliges Angebot ersetzt werden

    Stimmen: 16 13,4%
  • Sollte durch ein allgemeines Fach ersetzt werden (Inhalte ähnlich wie Ethik)

    Stimmen: 52 43,7%
  • Sollte in der jetzigen Form beibehalten werden

    Stimmen: 15 12,6%
  • Andere Option (ich schreibe sie unten)

    Stimmen: 4 3,4%

  • Umfrageteilnehmer
    119
Status
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Nilo schrieb:
Genauso warum soll jemand der mit musik nichts am Hut hat unbedingt noten lesen können. Das sind vlt wichtige Fähigkeiten, aber keine die jeder beherrschen muss...
Ich fand als Kind Musik, Kunst, Religion etc. auch doof. Aber ich fand auch mal Mädchen doof. Kinder haben leider keine Ahnung was gut für Sie ist. Qualitativ hochwertiger Unterricht in quasi jedem Wissensfeld ist immer zu begrüßen. Heute ärgere ich mich, dass ich mir in den letzten Jahren umständlich Notenlesen selbst beibringen musste nur weil ich als kleiner Steppke fand, dass eine 4 reicht und ich nur für die Prüfungen gelernt habe. Gerade Musik hat viel mit Mathematik zu tun.

Ich habe in den vielen Jahren auch noch nie Integrale gebraucht - und trotzdem ist Mathe wohl unbestreitbar eines DER Fächer die zwar jeder hasst aber jeder auch für notwendig hält.

Wissen in jeglicher Form ist immer gut. Es ist einfach eine Basis auf der Interessen überhaupt erst gedeihen können. Natürlich kann man mit "Mathe" später mal in einem breiteren Spektrum etwas anfangen als mit "Religion" - aber im Grunde wird an unseren Schulen eher zu wenig als zu viel gelehrt was auch der Grund ist warum junge Erwachsene sich so hart tun bei solchen Dingen wie Steuererklärungen.

Es sollte bei "Religion" auch nicht darum gehen den Glauben zu lehren - sondern Konzepte von unterschiedlichen Religionen, der Geschichte der Religionen, Abgrenzungen zu Sekten, Definitionen etc. zu erlernen - um dem mündigen Schüler am Ende der Schule überhaupt zu ermöglichen eine Entscheidung zu treffen ob ihn das Thema in Zukunft noch interessiert oder nicht.

Das größte Problem ist in meinen Augen nicht der Lehrinhalt - sondern die Vermittlung an die Jugend. Das ist auch der Grund warum ein 2-Zeiler Meme heute mehr Wahrheitsgehalt beigemessen wird als einer wissenschaftlichen Abhandlung. Es soll einfach immer alles einfach und vorverdaut portioniert werden - am besten nicht mehr selber recherchieren und denken.

Ist das Prüfungsrelevant? Nein? - Gleich weg / gleich vergessen.
 
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Nilo schrieb:
Ja da hast du wohl gänzlich andere Erfahrungen. Schön dass es so sein konnte:p. Da sieht man halt auch wieder wie uneinheitlich die Bildung doch eigentlich ist und dass man seine eigenen Erfahrungen nie für pauschal nehmen kann.
Ich habe andere Erfahrungen gemacht, als sehr viele deutsche Schülerinnen und Schüler.
Ich schrieb ja schon, dass es eine Versuchsschule war.
Meine weiteren Ausführungen dazu spoiler ich mal, weil das ziemlich weit vom Thema abweicht.
Ich war an Laborschule und Oberstufenkolleg in Bielefeld ... Schulformen, die es in den 1980ern und 90ern (als ich sie besuchte) in Deutschland meines Wissens nach nur ein einziges mal gab.
Es war auch nicht ganz normal, Musik als Abitur(Haupt)fach (Leistungskurs quasi) belegen zu können ... ich konnte das (mit Geografie als zweites Leistungsfach).

Ich würde meine Erfahrungen in der Schule nie mit der Erfahrung aus dem sogenannten "Regelschulssystem" vergleichen.
Ich hatte die ganze Zeit im Studium hindurch Pädagogik als Neben- und im Master als Hauptfach) und war bei Hospitationen und Praktika oft ziemlich erstaunt darüber, wie "normale" Schule in Deutschland läuft ... ich habe es wirklich ziemlich anders erlebt.

"Meine Schule" war eine Versuchseinrichtung der pädagogischen Fakultät der Universität Bielefeld, an der ab 1974/75 Konzepte erprobt wurden, die (zum Teil) mittlerweile sogar ihren Weg in die Regelschzle gefunden haben (z.B. integrative Klassen ... an der Laborschule wurde untersucht, wie das in allen Altersstufen funktionieren kann).
Ich habe schon für mein Abitur "Scheine" gesammelt (ganz genau, wie ich das dann im Studium tat).

Der Grundgedanke zu diesen beiden Schulen kann in Hartmut v. Hentigs "Die Krise des Abiturs (...)" nachgelesen werden. Es ging vor allem darum, die Kluft zwischen den "Normalitäten" in Abitur und Studium zu verkleinern und auch damit die Abbruchquoten im Studium. Am OS haben fast 50% der Schülerinnen und Schüler im Grunde ihr Studium schon vor Beginn abgebrochen, weil sie schon mit den Anforderungen im Abitur nicht klar kamen ... leider nicht so ganz das, was man erreichen wollte. Die, die ihr Abi am OS geschafft haben, haben aber nur zu etwa 20% ihr späteres Studium abgebrochen, denn im Grunde war der Übergang an die Uni danach kaum noch ein Übergang, sondern mehr ein Tapetenwechsel.
Heute, nach einer ziemlich krassen "Verschulung" des Studiums im Rahmen des Bologna-Prozesses hat man das allerdings letztlich etwas anders gelöst. Die Abbruchquoten sind trotzdem nicht gesunken (eher das Gegenteil).
Niyu schrieb:
Gerade Musik hat viel mit Mathematik zu tun.
Ich bin mir tatsächlich etwas unsicher, ob ich ohne die Beschäftigung mit Musik überhaupt mein Mathestudium hätte erfolgreich abschließen können. Meine erste Begegnung mit etwas komplexeren Formeln hing mit Naturtonreihen und der Berechnung verschiedenster Tonsysteme oder der Resonanzfrequenz eines Holzkastens zusammen (Monochordbau, Xylophonbau und noch so einiges mehr).
In der Schule musste natürlich auch ich den glechen Stuff durchnehmen, den ihr alle aus dem Matheunterricht kennt ... aber die Motivation war bei musikalischen Themen dann einfach endlich groß genug, um sich damit auf einem Level zu beschäftigen, das für mehr als eine 4 gereicht hat (für meine 3 am Ende der 10. Klasse musste ich hart schleimen).
Niyu schrieb:
aber im Grunde wird an unseren Schulen eher zu wenig als zu viel gelehrt was auch der Grund ist warum junge Erwachsene sich so hart tun bei solchen Dingen wie Steuererklärungen.
Ich glaube zwar, dass man das nicht verallgemeinern kann, aber die Probleme bei einer Steuererklärung sind mMn nicht auf mangelnde Mathekenntnisse zurückzuführen, sondern darauf, dass Bürokratie in weiten teilen eben einfach eigenen Zwecken und Regeln folgt.
Das ist bei jeder Art von Anträgen das selbe.
Ich habe neulich noch einem Industriemechaniker bei seinem Antrag auf ALG I geholfen ... und das Hauptproblem war, dass der sich bei den Formulierungen nie ganz sicher ist, ob das, was er versteht, auch wirklich damit gemeint ist (er ist sich also einfach unsicher, ob er das richtig versteht).
Ich helfe ihm seit fast 10 Jahren bei seinen Amtsangelegenheiten ... er bleibt einfach unsicher im Bezug auf die Amtssprache in den Formularen.
Die lernt man nämlich leider nicht in der Schule ... auch ich habe das dort nicht gelernt ... ich bin nur in einer Anwaltskanzlei aufgewachsen und hatte daher immer Menschen, die ich fragen konnte.
 
Ethik als alleiniges Fach wäre mir lieber. Das würde die Diskussion ersparen, warum von Buddhismus bis Islam denn bitte Religion X nicht angeboten wird. Dagegen würden natürlich die Kirchen Sturm laufen. Auf der anderen Seite würde - nur Ethik - fundamentalistische Tendenzen, wie man sie von gewissen Hasspredigern im Islam kennt, gar nicht erst Einzug in den Unterricht finden. Religion ist Privatsache.
 
downforze schrieb:
Religion ist Privatsache.
Genau. Und deswegen finde ich es ein schwaches Argument von der Politik, dass die Kirche hier zuviel Einfluss hat, gegen den man sich nicht stellen möchte. Es muss sich eben endlich mal jemand dagegen stellen...
 
Nilo schrieb:
Genau. Und deswegen finde ich es ein schwaches Argument von der Politik, dass die Kirche hier zuviel Einfluss hat, gegen den man sich nicht stellen möchte. Es muss sich eben endlich mal jemand dagegen stellen...
Ganz so einfach ist es leider nicht.

Die Kirche unterstützt den Staat mit sehr vielen Institutionen. Pflegeheime, KiTas, Caritas etc.
 
Da die christliche Religion tief in unserer Geschichte verankert ist und immer noch Auswirkungen auf unser alltägliches Leben hat, halte ich es für sinnvoll weiterhin diese Religion zu unterrichten. Nicht unbedingt wegen den spirituellen Aspekten, mehr wegen der Geschichte.
Islamunterricht hingegen halte ich für schwachsinnig. Erstens wegen den brutal gefährlichen Inhalten darin und zweitens weil wir generell überhaupt keine islamische Tradition haben.
 
Feligs schrieb:
brutal gefährlichen Inhalten darin
Nüchtern betrachtet, unterscheiden sich beide Religionen nicht so dramatisch in ihrer "Gefährlichkeit". 😉
Aber ich denke das ist nicht das Thema hier.
 
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Natürlich unterscheiden die sich. Der Koran hat enorm viele politische Bestandteile mit direkten Gewaltaufforderungen gegen Andersgläubige, Schwule, Frauen. Und wie dies angewandt wird, sieht man in Ländern wie Pakistan, Iran und co. Mit Jesus und dem neuen Testament kannst du keine Gewalt assoziieren.

Wenn tatsächlich Islamunterricht kommt, dann sollte dieser nur die spirituellen Inhalte beleuchten.
 
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Ich habe "Sollte durch ein allgemeines Fach ersetzt werden", wobei man dadurch die Vermittlung von Christlichen Werten nicht ausschließt.

Als Kind der der Grundschule, hinterfragte man nicht den Sinn vom Religionsunterricht. Man hat halt Unterricht über biblische Geschichten. Und ich war schon als Kind nicht wirklich religiös und fand es schon in der Grundschule irritierend, wenn jemand wirklich zu mir sagte, er wäre überzeugt, dass es Gott gibt. Aber man nahm das Fach mit, wie der Musikunterricht.

Bei mir war die Konfirmation dann auch nur etwas, was man tat, weil man es halt tat. Zurückblickend müsste ich sagte, ich möchte nicht Konfirmiert werden, weil es einfach nicht ehrlich wäre.

Ich hatte sogar noch Religionsunterricht während der Ausbildung, in der Berufsschule, aber da gingen die Lehrer das Thema dann auch ganz anders an. Etwas Philosophischer. Und erst da wusste ich, was für Potential da eigentlich drinnen stecken kann.

Ich weiß nicht, wie der Religionsunterricht heute ist, oder außerhalb von Baden-Württemberg. Religionsunterricht kann man dazu nehmen, um einfach Werte zu übermitteln. Ist ja nicht so, als hätte Jesus nicht ein paar tolle Gedanken gehabt. Also für Basics kann man dann auch die Bibel nehmen.

Sinnloser Empfinde ich es dann, wenn man irgendwelche Geschichten aus dem alten Testament nimmt, dessen Moral selbst erwachsene Leute nicht immer verstehen.
Es sollte schon zu denken geben, dass ich damals Anfang der 90iger mehr über Gut und Böse von He-Man lernte, als im Religionsunterricht.
 
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Feligs schrieb:
Da die christliche Religion tief in unserer Geschichte verankert ist und immer noch Auswirkungen auf unser alltägliches Leben hat, halte ich es für sinnvoll weiterhin diese Religion zu unterrichten. Nicht unbedingt wegen den spirituellen Aspekten, mehr wegen der Geschichte.
Du meinst, man sollte schöne Begriffe wie Christianisierung, Kreuzritterturm oder Glaubenskongregation (vordem Inquisition), allesamt ein Euphemismus für Massenmord, näher beleuchten oder Luthers Haltung zu Juden und Bauernrechten erläutern....!?
Ja, wäre nicht schlecht! Islamische Theorie und christliche Praxis könnten dann aber "verschwimmen".

Die Aufarbeitung der deutschen Geschichte findet korrekter Weise ja statt, die Religion wird dabei aber meist außen vor gelassen, weil das Eisen natürlich viel zu heiß ist.
Einen moralischen Anspruch an christlichen Religionsunterricht aus historischen Gründen kann ich jedenfalls nicht erkennen. Schon gar keine Überlegenheit gegenüber dem Islam. Denn ob Menschen massenhaft umgebracht wurden, weil es dafür eine theoretische Legitimation gab oder man die sich nach Bedarf zurechtgelegt hat, ist im Endeffekt egal.

Religionsgeschichte ist eine Abfolge von Gewalt gegenüber Andersgläubigen und Andersdenkenden. Da tun die sich nicht viel.

Stellt sich natürlich die Frage, ob man diese Aspekte überhaupt sinnvoll in einen Religionsunterricht integrieren kann, ohne die Religion selbst in Frage zu stellen. M.E. ist das kaum möglich, jedenfalls nicht unter den gegebenen Bedingungen. Ein gläubiger Lehrer wird seinen Glauben nicht gefährden wollen durch unliebsame Fakten, die z.T. lange zurück liegen. Ein Historiker wird den spirituellen Aspekt nicht genug würdigen. Von daher, ich hätte kein Problem damit, wenn religiöser Glaube aus der Schule verschwindet und diese sich auf Fakten beschränkt. Islamunterricht halte ich aber aus dem gleichen Grund für eine Fehlentscheidung.

Konfirmationsunterricht, Kommunionsunterricht, Koranunterricht, das muss reichen für die Kids. Aber eben in den kirchlichen Einrichtungen!
 
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@mo schrieb:
Du meinst, man sollte schöne Begriffe wie Christianisierung, Kreuzritterturm oder Glaubenskongregation (vordem Inquisition), allesamt ein Euphemismus für Massenmord, näher beleuchten oder Luthers Haltung zu Juden und Bauernrechten erläutern....!?
Ja, das fasst es ziemlich gut zusammen. Einfach die religiöse Entwicklung in Deutschland, welche genauso essentiell ist wie andere Teile der Geschichte die vornehmlich im normalen Geschichtsunterricht durchgenommen werden. Woran liegt da das Problem?

@mo schrieb:
Schon gar keine Überlegenheit gegenüber dem Islam.
Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Wann in der deutschen Geschichte hat der Islam denn bitte auch nur im Geringsten eine Rolle gespielt?
 
Selbst der Priester in der Konfirmationsvorbereitung war ein weltoffener Mensch. Er hat weder das Christentum mit anderen Religionen verglichen, noch Gott als unumstößliche Instanz etabliert. Wir haben eher diskutiert wie die Geschichten der Bibel tatsächlich stattgefunden haben könnten (durch wissenschaftliche Befunde).

Geschichten andren Glaubens können ebenso stattgefunden haben, aber eine wissenschaftliche Grundlage entfernt das “göttliche Wunder” aus diesen Geschichten.
Betrachtet man Jesus als real existierenden Taschenspieler mit viel Glück und Überzeugungskraft reduziert das seine Aussagen über Gnade und Nächstenliebe nicht im geringsten. Und das sind die Aussagen jeder Religion, die auch heute noch eine Rolle spielen.
 
Religionsunterricht gehört in die Kirche und nicht in die Schule. Wie hieß das früher? Christenlehre?
Meine Enkel brauchen weder Kirche noch etwas anderes aus der Richtung.
Wer sich dafür interessiert, soll das machen.
 
Skaiy schrieb:
Quantitativ ja aber das definiert ja keinen qualitativen Wert.
Ich habe über die deutsche Geschichte gesprochen und da kommt der Islam nicht vor. Von Qualität war keine Rede. Und da das Christentum maßgebend für die deutsche Geschichte ist, macht es für mich Sinn, dies näher zu beleuchten im Gegensatz zum Islam. Das ist mein Punkt.
(Dass im heutigen Zustand das Christentum dem Islam mit seinen politischen Bestandteilen moralisch gesehen überlegen ist, steht für mich sowieso außer Frage, aber das soll jetzt nicht das Thema sein.)
 
Feligs schrieb:
Und da das Christentum maßgebend für die deutsche Geschichte ist, macht es für mich Sinn, dies näher zu beleuchten
Ich will deinem Gedanken nicht widersprechen, aber so wie es da steht, halte ich ihn unvollkommen. Erstmal würde ich von europäischer Geschichte sprechen. Immerhin ist das Christentum in Europa die dominante Religion und ja, das Christentum ist für Europa prägend.

Was mir aber nun noch fehlen würde, wäre das "Römische Recht" und die "Antike Philosophie", welche ich für das heutige Europa für genauso prägend empfinden würde und genauso weit zurück reicht.

Um Europa zu verstehen, muss man das Christentum verstehen, aber auch mindestens die anderen beiden Dinge, die ich nannte.
 
Feligs schrieb:
Ich habe über die deutsche Geschichte
Genau wir sprechen hier über Geschichte. Geschichte ist bereits ein eigenes Schulfach. Soweit ich weiß erhält kein anderes Thema aus dem Geschichtsunterricht, wie Mittelalter, Antike, Römisches Reich, Revolution, etc. ein eigenes Schulfach. Warum also soll Religionsunterricht bestehen bleiben, anstatt einfach als Thema Religionsgeschichte in den Geschichtsunterricht einzufließen?
Ergänzung ()

Feligs schrieb:
Islamunterricht hingegen halte ich für schwachsinnig. Erstens wegen den brutal gefährlichen Inhalten darin und zweitens weil wir generell überhaupt keine islamische Tradition haben.
An dem Punkt sei gesagt, dass es ja nicht um Tradition geht, sondern darum mit eben diesen zu brechen. Und die Offenheit für alle Religionen ist die Zukunft, dementsprechend muss dann wenn, Religionsunterricht auch alle Religionen unterrichtet werden. Denn selbst wenn wir merheitlich christlich sind, glaube ich kaum dass es unter den Schüler*innen auch ein mehrheitliches Interesse an rein christlichem Unterricht gibt....
Ich kann von mir weder behaupten den Koran, noch die Bibel gelesen zu haben. Spontan würde ich aber auch sagen, dass beide Religionen nicht gerade zu schönen und guten Dingen aufgefordert haben. Es bleibt nunmal eine Auslegungssache, siehe kreuzzüge, Ablasshandel oder eben den sich auf den Islam berufenden IS heutzutage.
Aber solange es vernünftige weltoffene Menschen gibt, die diese Inhalte korrekt und kritisch angehen, stellt keine Religion eine Gefahr in diesem sinne dar.
Aber m.M.n. sollten ja sowieso keine Vertreter irgendeiner Kirche, den Unterricht leiten dürfen, sondern eben Ethiklehrer, die objektiver, aufklärender und pädagogischer an die Sache ran gehen.
 
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Feligs schrieb:
Woran liegt da das Problem?
Habe ich doch beschrieben!
Weil der Religionsunterricht dafür nicht geeignet ist. Also kann er nach deiner (geschichtlichen) Definition eigentlich weg.


Feligs schrieb:
Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Wann in der deutschen Geschichte hat der Islam denn bitte auch nur im Geringsten eine Rolle gespielt?
Als die Türken vor Wien standen z.B. Wäre das anders ausgegangen, wäre die Geschichte Mitteleuropas eine völlig andere geworden. Zumindest unmittelbar. Im nächsten Jahrhundert hat sich dann das zerstrittene Christentum in Mitteleuropa auch ohne islamische Bedrohung größte Mühe gegeben, die Bevölkerung auszurotten. Ist also egal, ob sich die Christen gegenseitig umbringen, oder die Christen und die Moslems.

Du hast doch den Bezug zu islamischer Gewalt in bestimmten Staaten hergestellt. Man unterstellt damit halt leichtfertig, dass der Islam eine größeres Gewaltpotenzial verinnerlicht, auch weil der Koran entsprechende Inhalte hat. Die braucht es aber gar nicht, wie die Geschichte des Christentums beweist. Und auch heute noch sterben Menschen, aus nichtigen christlichen Gegensätzen.
Man neigt halt verständlicher Weise eher dazu, die eigene Zugehörigkeit besser/positiver zu bewerten. Und wenn man gerade als Deutscher schon derart viel historischen Dreck am Stecken hat, will man sich nicht auch noch die Religion vermiesen lassen. Alles verständlich, aber in die Schule gehören Fakten und das geht m.E. eben nicht zusammen.
Angesichts eines moslemischen Bevölkerungsanteil von 6-7 Prozent in Deutschland, und damit drittstärkste Religionszugehörigkeit, ist das natürlich ein Thema, egal wie viele Berührungspunkte es in der Geschichte gab. Die Gegenwart ist entscheidend. Und wer auf Gleichberechtigung pocht, also jeder Verfassungstreue, kommt letztlich nicht daran vorbei, den moslemischen Kindern ein Angebot machen zu müssen.
In Artikel 4 GG steht, "Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet". Von Christentum steht da nichts.
Aber wie gesagt, für den religiösen Teil im Bildungswesen, sind m.E. die Religionsgemeinschaften selbst zuständig und nicht der Staat. Auch nicht für den Islam! Dass das z.B. für eine staatstragende Partei, die den Begriff "christlich" in ihrem Namen trägt, ein Spagat ist, ist mir klar. Aber irgendwie auch egal!
 
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Religionen sind einfach ein / wenn nicht das Übel der Menschheit. Religionen gänzlich unabhängig welche hat in einer modernen Gesellschaft keinen Platz.

Wer einen „Gott“ braucht um sich sein Handeln und Geschehnisse zu erklären / rechtfertigen hat nicht verstanden das er selbst verantwortlich ist für sein Glück / Unglück oder halt andere Menschen ;) .
 
@Heelix
Der Mensch ist sich selbst sein größtes Übel. Gerade die Pandemie sollte zeigen, wie wenig Gott man braucht, um irgendwelche Unsinn zu machen. Dann folgt man halt keinem Gott mehr, sondern einem Attila Hildmann.

Wenn man pauschal sagt, Religion sei das übel der Menschheit, hat die Menschheit an sich, nicht verstanden.
 
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