Ryzen 5700U min. Takt Energiesparplan

Vivi5432

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Hallo zusammen,

ich habe mal eine allgemeine technische Frage zu Ryzen Mobile CPUs.
Ich selbst habe ein Asus ZenBook 14 mit Ryzen 5700U CPU.

Nun ist mir aufgefallen, dass in den Energiesparplan-Einstellungen (ausbalanciert) ein min. Prozzessortakt von 80% angegeben ist, max. 100%.
Von Intel kenne ich es eigentlich so, dass der min. Takt wesentlich niedriger liegt, i.d.R. bei 5%.
Nun konnte ich noch auf dem Notebook eines Kumpels schauen, anderer Hersteller (Lenovo), andere Ryzen CPU (4700U), aber auch dort liegt der min. Takt bei 80%.

Meine Frage nun, muss das bei den Ryzen so sein?
Ich selbst würde nun zunächst sagen dass doch dadurch die Temperatur im Idle höher ist?
Würde es schaden oder die Funktion beeinträchtigen wenn man den min. Takt auf 5% runter setzt?
Auf der anderen Seite scheint das ja bei AMD und Ryzen irgendeinen Hintergrund zu haben.
 
Vivi5432 schrieb:
Meine Frage nun, muss das bei den Ryzen so sein?
Sieht doch danach aus. Die Frage ist halt auch, was genau du mit Idle meinst.

Vivi5432 schrieb:
Ich selbst würde nun zunächst sagen dass doch dadurch die Temperatur im Idle höher ist?
Möglich, aber inwiefern wäre das schlimm? Ja, mehr Kühlleistung wird erfordert, aber das scheint erstmal nicht das Thema zu sein.

Vivi5432 schrieb:
Würde es schaden oder die Funktion beeinträchtigen wenn man den min. Takt auf 5% runter setzt?
Funktion beeinträchtigen? Wenn Programme im Hintergrund laufen die diese Leistung gerade brauchen, dann ja.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei meinem 5600H ist der minimale Prozessortakt im Ausbalanciert bei 5%... Scheint wohl jeder Hersteller irgendwie selbst zu definieren.
Leider sind die Ryzen im Notebooksegment von den Stromspareinstellungen recht mau. Bei meinen Intel-Notebooks kann ich etwas mehr einstellen. Und nicht nur bei dem Thema Energiespareinstellungen.
Bei Intel wird im UEFI meist mehr freigeschalten als bei AMD.
 
Vivi5432 schrieb:
Ich selbst würde nun zunächst sagen dass doch dadurch die Temperatur im Idle höher ist?
Nein, ist sie nicht. Die Angaben im Energiesparprofil beziehen sich auf aktive Zustände. Im Idle werden Kerne, die nichts zu tun haben, komplett abgeschaltet (unsauber könnte man auch 0 MHz sagen).
 
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Vivi5432 schrieb:
80% angegeben ist, max. 100%.
Hallo,
du kannst da auch 5% einstellen, der Ryzen wird aber trotzdem nicht niedriger takten. Beim Ryzen1600x z.B. ist bei 2.2 GHZ Schluß. Mein Zenbook mit 5800U habe ich mal versuchsweise Minimum auf 5%, Maximum auf 20% eingestellt. Der 5800u taktet trotzdem nicht unter 1.8 GHZ. Anscheinend spielt es ab einem gewissen Minimaltakt keine Rolle mehr wie niedrig die Prozentzahl ist. Ich habe früher auch versucht über die Windows Energieschemen den Verbrauch und Leistung zu beeinflussen. Das geht heute nicht mehr so gut. Ich denke die mitgelieferten Tools der Notebookhersteller sind heute besser geeignet. Bei Intel finde ich nur zum Begrenzen des Taktes immer noch Throttlestop gut als zusätzliche Möglichkeit.

MFG Aloysius
Ergänzung ()

Vivi5432 schrieb:
ZenBook 14 mit Ryzen 5700U
tolles Gerät und für den momentanen Amazonpreis unschlagbar.
 
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Bei meinem 3700x kann ich 1700 MHz erzwingen, siehe Screen. Allerdings wird das bei mir instabil und Programme arbeiten und öffnen sich sehr träge. Die Energieeinsparung ist da auch nicht wirklich besser, als wenn ich ihn auf Basistakt festnagel. Bei 3600Mhz hat mein 3700x die besten Energiewerten, wird nicht heiß und hat immer noch genug Power für das alltäglich (Minimaler und Maximaler Takt auf 99%). Interessanterweise können einige Spiele (Battlefield) ihn zum Boosten bringen, was er im Desktop Bereich nicht macht. Intel kann das besser, dafür lutscht Intel beim Boosten die Dose leer. (...)
1649003191170.png
 
Zuletzt bearbeitet:
B3CKS schrieb:
Intel kann das besser
Nein, können sie nicht. Bei beiden Herstellern werden die Kerne abgeschaltet, wenn es nichts zu tun gibt. Der Package-Power-Idle-Mehrverbrauch des 3700X im direkten Vergleich kommt vom IFOP-Link zwischen I/O-Die und CCD, nicht vom angeblich höheren "Idle-Takt". Wenn man z.B. einen 5700G nimmt, dann sind die Werte bei AMD identisch niedrig.
 
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Gibt es eigentlich für Win11 keine "Ryzen Balanced" Energiesparpläne für den 5800x? Chipsatzttreiber ist aktuell, ihc habe aber trotzdem keinen..
 
Nixdorf schrieb:
Im Idle werden Kerne, die nichts zu tun haben, komplett abgeschaltet (unsauber könnte man auch 0 MHz sagen).
Die Funktion hat Christian Hirsch 2016 in einer Ausgabe der Ct perfekt beschrieben. Um so erstaunlicher das es noch heute fast unbekannt ist.
 
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Aschenbecher69 schrieb:
Um so erstaunlicher das es noch heute fast unbekannt ist.
Du machst dir keine Vorstellungen, wie oft ich das hier im Forum neu erklären muss.

Die beste Aussage hinsichtlich des Idle-Takts liefert die Anzeige zum "effektiven Takt" in HWiNFO, denn da wird der Zeitanteil mit abgeschalteten Taktleitungen mit berücksichtigt. Diesen Wert kann man lustigerweise weiter senken, indem man das Polling-Intervall von HWiNFO erhöht. Die zuverlässigste Last in einem ansonsten nichts tuenden Rechner ist nämlich dann die Abfrage durch das Monitoring-Tool selbst.

Und ja, das heißt auch, dass die z.B. 3600 MHz immer genau dann für wenige Millisekunden anliegen, wenn man hinguckt. Beenden von HWiNFO, Task Manager und Konsorten senkt den effektiven Takt noch weiter.
 
Vivi5432 schrieb:
Meine Frage nun, muss das bei den Ryzen so sein?
Ich selbst würde nun zunächst sagen dass doch dadurch die Temperatur im Idle höher ist?
Bei meinem 4500U mit installiertem Chipsatz Treiber sind dort auch 80% angegeben. Im Idle-Betrieb sinkt der Takt aber trotzdem auf 930MHz und die Leistungsaufnahme einzelner Cores erreicht beinahe 0. Das kann man sich z.B. in HWiNFO oder HWMonitor ansehen. Diese Werte scheinen also nicht verbindlich zu sein und die CPU macht ihr eigenes Ding.
 
Danke für Eure Info.
Dachte ich könnte die Temperatur im Notebook noch etwas senken und den Lüfter überreden weniger anzuspringen ;).
Aber dann hat ja alles seine Richtigkeit. GGf. versuche ich nur mal etwas am Max. Takt zu spielen um mein Ziel zu erreichen :).
 
Nixdorf schrieb:
Die beste Aussage hinsichtlich des Idle-Takts liefert die Anzeige zum "effektiven Takt" in HWiNFO, denn da wird der Zeitanteil mit abgeschalteten Taktleitungen mit berücksichtigt.
Ich liefere da mal ergänzend einen Screenshot:
2700X-Idle-Average-Clocks.png

Der statistische durchschnittliche Takt eines 2700X über einen längeren Idle-Zeitraum lag hier bei 84,2 MHz. Und das ist eine sinnvollere Aussage als "es sind 3600 MHz, wenn er gerade mal kurz eben nicht Idle ist".
 
Hi,
vielen Dank. Demnach liegt mein durschnittlicher Core-Bus-Clock bei rund 70 MHz (idle), da kann man ja nicht meckern.
Mich hatte immer verwirrt da der Windows Taskmanager UND das Asus-Tool MyAsus immer zwischen 2,3 - 3GHz angezeigt haben, das entspricht eher dem Wert Core Clocks aus HWinfo.
Scheinbar sind beide Programme dann nicht in der Lage die Taktung richtig auszulesen.
 
Vivi5432 schrieb:
Scheinbar sind beide Programme dann nicht in der Lage die Taktung richtig auszulesen.
Sind sie schon. Nur zeigen diese Programm einen für den tatsächlichen Verbrauch wenig hilfreichen Wert an. Denn es ist Quatsch, von z.B. 3600 MHz zu sprechen, wenn diese ausschließlich zum Zeitpunkt des Auslesens anliegen, und fast den gesamten Rest der Zeit ist der Kern aus. Die Angabe "Average Effective Clock" macht es besser und berücksichtigt das.

Beispiel: Wenn das Messintervall eine Sekunde beträgt, der Kern 20ms auf 3600 MHz ist und den Rest der Sekunde aus, dann ist der durchschnittliche Takt (3600*(20/1000)+0*(980/1000)), also 72. Das wird dann noch über die Angaben aller Kerne gemittelt (man kann "Core Effective Cloks" aufklappen für die einzelnen Kerne), und so kommt man auf den Gesamtwert für die aktuelle Sekunde (linke Spalte "Current"). Diese Werte werden dann über den Gesamt-Messzeitraum ebenfalls gemittelt und so kommt man auf den Durchnitts-Takt für den gesamten Messzeitraum (rechte Spalte "Average").

Es wird dann auch klar, dass es keinen großen Unterschied macht, ob der aktive Idle-Takt bei 2000 oder 3600 MHz liegt, denn im Endeffekt sind das nur "40 MHz" oder "72 MHz" als Langzeitdurchschnitt, und das sind aus energetischer Sicht beides so niedrige Werte, dass eine weitere Optimierung so gut wie nichts bringt. Der Takt ist nicht das, was die Werte niedrig macht, sondern die Abschaltung der Kerne beim Nichtstun.
 
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