Ryzen 7 7000 / Ryzen 9 7900 - Benchmarks Handbrake richtig einordnen

Pete60

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Ich hoffe mal, das die das Richtige Unterforum ist.
Ich habe mir verschiedene Benchmarks zur Einordnung der Leistungsfähigkeit speziell in Handbrake des Ryzen 7700 und 7900 (beide ohne X) auf verschiedene Seiten angesehen, aber so richtig schlau werde ich nicht daraus ...
Mein Ziel ist BluRay zu h264, der Sound zu 5.1.
1. Was ist denn die konkrete Basis der Benchmarks. Wie ist das Quellmaterial, mit welchen Einstellung wird in Handbrake bei Erstellung der Benchemarks gearbeitet. Eine diesbezgl. Erläuterung habe ich nicht so richtig gefunden - oder bin zu blöd um sie zu fnden.
2. Bei den Benchmarks werden Zeiten (z.B. 108s zu 92s). angegeben. Ohne Angabe Länge der Quelle hilft mir diese Einordnung nicht sehr.
3. Wenn die Benchmarks beim 7700 169 fps angeben und beim 7900 208 fps, heißt das dann, der 7900 ist ca. 19% schneller? Läßt sich das dann auch so einfach auch in Zeit umrechnen?
Ich würde gerne wissen, wie sich diese Unterschiede in der Praxis auswirken, z.B. bei einem 120Min Stream spare ich bei schnelleren Prozessor bis zu 10 (20/30/40 etc) Minuten etc.
Ich bitte um Verständnis, wenn meine Fragen jetzt völlig daneben sind... bin halt nicht so der Profi.
Vielleicht gibt es zu diesem Thema schon gute Infos im Netz, ich habe sie nur nicht gefunden.
 
Das hängt auch von jeder Menge anderer Faktoren ab.
 
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Die FPS taugen ganz gut zur Einordnung. So ein Film/Stream hat ja eine bestimmte Anzahl Bilder. Bei 24 Bilder pro Sekunde und 60 min Spielzeit (=3600 Sekunden) hat der Film 24 x 3600 = 86400 Bilder. Die müssen jetzt von der CPU encoded werden.

Wenn die eine CPU das mit 169 FPS schafft (also 169 Bilder pro Sekunde zu verarbeiten), dann braucht sie für den Film aus meinem Beispiel 86400 Bilder/ 169 FPS = 511 Sekunden und die andere mit 208 FPS braucht 415 Sekunden.

Wie aber schon geschrieben, hängt das extrem von den Einstellungen ab.
  • Welcher Codec wird verwendet (h264 ist schneller als h265, aber dafür ist die resultierende Datei größer oder die Bildqualität bei gleicher Dateigröße schlechter)
  • Welche Auflösung hat das Bildmaterial: bei 4k ist mehr zu berechnen als bei 1080p oder 720p. Dafür kann die Rechenarbeit bei hohen Auflösungen auf mehr CPU-Kerne/Threads) verteilt werden. Handbrake skaliert z.B. bei 1080p oberhalb von 16 Threads nur noch schlecht. Mehr kerne bringen da nur noch begrenzt mehr performance
  • Wenn die Geschwindigkeit das wichtigste ist, und auf Bildqualität verzichtet werden kann, dann sollte am besten der Hardware-Encoder einer aktuellen Grafikkarte verwendet werden. Die sind um ein vielfaches schneller. Das Ergebnis ist idR schlechter als beim Software-Encoder
  • Die Encoding-Geschwindigkeit schwankt sehr stark mit dem Bildinhalt. Actionszenen oder starken Bildrauschen sind komplex und daher langsam. Trickfilme oder der Abspann sind simpel und daher um ein vielfaches schneller (bei gleiche Hardware und gleichen Settings kann hier Faktor 3 oder 4 zwischen der Geschwindigkeit liegen.

Die Frage ist also: Was ist dein Ziel?
Wenn du deine Blu Rays z.B. archivieren möchtest, dann würde ich die mit Software Encoder h265@10 Bit und CRF18 encoden, mit dem Encoding Preset "slow". Denn da kommt es ja nicht so auf die Geschwindigkeit, sondern auf die Qualität an. Der 7700 sollte das so ungefähr in Echtzeit, also mit etwa 20-30 FPS schaffen. Das Encoding eines Films dauert dann etwa so lange wie die Spielzeit des Films ist.
 
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Zu 1. + 2. Zum Vergleich der CPUs untereinander spielt die Quelldatei keine große Rolle. Verlinke doch mal die Tests, die du angeschaut hast.

Zu 3. Ja. Der 7900 hat zwar 50% mehr Kerne, aber das gleiche Powerlimit. Bedenke, dass die Powerlimits relativ frei konfigurierbar sind. Gibt's du den 7900 auch noch 50% mehr Power Powerbudget, ist er auch ca. 50% schneller.

Gerade zu Handbrake würde ich mir mal Ryzen 9000 anschauen. Der 9700X ist z.B. mit 105W cTDP schneller als ein 7900 mit 65W TDP, mit nur 65W jedoch nur auf den Niveau des 7700.

Das beste P/L bekommst du wahrscheinlich mit dem 7700. Dann kannst du per Powerlimit auf Effizienz oder Geschwindigkeit optimieren.

Warum möchtest du nicht mit einer GPU encodieren? Das geht deutlich schneller.
 
7700 = 8 Kerne
7900 = 12 Kerne
Unter optimalen Bedingungen würde der 7900 nur etwa 66% der Zeit benötigen. Allerdings gibt es einiges an Overhead/TDP-Einschränkungen und somit sind es letztendlich weniger, also dann um 80%. Damit passt auch die Aussage, dass der 7900 ca. 19% schneller ist.

Fazit:
Wenn du nicht wirklich viel konvertierst, reicht der 7700 aus. Und wenn du viel konvertierst, wäre vermutlich ein 7950 die erste Wahl. Ein 7900 ist aus meiner Sicht nicht Fisch und nicht Fleisch (also sinnlos).
Aber beim Neukauf wäre man vermutlich eher beim Ryzen 9000 und nicht 7000.
 
Ich habe auch schon beobachtet, dass je nach Settings gar nicht alle Kerne genutzt werden. Ich konnte bei mir aus 12 Kernen kaum Vorteil ggü 8 Kernen ziehen, dümpelte meist bei 75-80% herum der 12 Kerner.... (h264->h265)....

Edit:

Und wenn dann ganz klar den 9000er Ryzen wegen AVX512, dadurch ist beim Transcoding mein 9700x schneller(!) als der 5900x obwohl ich ihn nur auf 65 Watt TDP laufen lasse.
 
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Erst mal Danke für die hilfreichen Tipps, haben mir schon mal sehr geholfen 🙂
Die Quelle ist i.d.R. 1080 und ich habe als Ausgabeformat h264 vor.
Die anfangs erwähnten fps (169/208) habe ich von h264 Benchmarks
Es sind nicht sehr viele BluRays: und wenn ich mir die Berechnung von lejared (s.o. #3) mal genauer ansehe, so scheint mir der Zeitfaktor in Summe bei mir nicht das größte Problem zu sein - ein paar Minuten mehr oder weniger .... 🙄
Dennoch: Der 9700x könnte interessant sein. Werd ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Wobei der 7700 - vor allem als Tray - auch nicht aus dem Rennen ist.
Der bereits vorhandene Arctic Freezer 36 CO wird sicherlich grundsätzlich kein Problem haben.
Thema Grafikkarte: Ich brauche für mein Anforderungsprofil (noch) keine. Spiele ist nicht mein vorrangiges Thema - und wenn, dann keine mit hohen Anforderungen. So sollte die iGPU ausreichen. Und Nachrüsten kann man immer noch ...
 
Du kannst ja auch überlegen, ob das Transcoding der Blurays überhaupt sinnvoll ist. Die Daten sind darauf sowieso schon in H264 gespeichert.

Du kannst sie auch einfach mit einer Software wie zum Beispiel „MakeMKV“ auf die Festplatte kopieren und dann dort unverändert liegen lassen. Das spart Zeit und du hast die Originale Qualität.

Beim Transcoding von H264 zu H264 wirst du je nach Qualitätseinstellung auch gar nicht so viel Gewinn bei der Dateigröße haben. Je nach Film wird das Resultat zwischen 30 und 50 % der Ursprungsgröße haben, bei Trickfilmen und Animationsfilmen vielleicht etwas weniger, zumindest wenn du keiner sichtbaren Qualitätseinbußen haben möchtest.
 
@lejared
Da hast du grundsätzlich natürlich recht. Allerdings entstehen mit MakeMKV immer noch ein Volumen, der sich summiert. Das Konvertieren in h264 mit 5.1 und CBR 20 (als Beispiel) bringt dann doch eine deutlichere Reduktion. Fürs Ansehen reicht mir vorerst das Ergebnis allemal - im Zweifel gibt es ja noch die BR.
Ich mache das alles ja eigentlich nur um auf der NAS schnellen Zugriff auf die Filme zu haben und nicht immer mit einer BR zu arbeiten - ist komfortabler/praktischer (für mich).
Vielleicht versuche ich es doch mal mit dem 7700 ...?
 
Mit H.265 kann man die Bitrate gegenüber H.264 ohne Qualiverlust halbieren, das bedeutet halb so grosse Dateien auf der Platte.
 
Ja,, vielleicht nicht ganz die Hälfte, aber man landet schnell bei 55-65%.

Pro FHD, AAC, 265, 21,5 Quality, Medium Profil, liege ich meist bei 90 Minuten Film irgendwo bei 1,5-2,5 GB. Was einem an Qualität reicht ist aber subjektiv. Gibt genug, denen das nicht reicht

Aber für h265 wäre eben eine 9000 Zen5 empfehlenswert… die Benchmarks drücken das irgendwie nicht aus. Habe es selbst er nach dem Kaif nach den ersten Kodierung gemerkt, wie rasend schnell der ist. Wie gesagt, in Handbrake bei gleichen Settings bei 66% der Kerne gut 10-30 FPS schneller als der 5900x. Also bei FHD dann so um die 90-110 FPS und bei HD 120-160 FPS.
Ergänzung ()

https://www.hwcooling.net/en/how-much-does-avx-512-help-zen-5-in-x265-and-how-to-turn-it-on/
 
Zuletzt bearbeitet:
g0l3m schrieb:
Mit H.265 kann man die Bitrate gegenüber H.264 ohne Qualiverlust halbieren, das bedeutet halb so grosse Dateien auf der Platte.
Ja, nicht ganz halbieren aber deutlicher Vorteil bzgl. Dateigröße.
Aber die Kompatibilität zu einzelnen Playern ist doch ein Problem. Bei mir bei zwei TVs mit deren integrierten Mediaplayer nicht abspielbar.
 
Pete60 schrieb:
Ja, nicht ganz halbieren aber deutlicher Vorteil bzgl. Dateigröße.
Nee, das ist glaube ich anders gemeint.

Du hast Ausgangsmaterial (100%)

Jetzt machst du 100% -> h264 -> und landest bei sagen bei 60%
Mit
g0l3m schrieb:
Mit H.265 kann man die Bitrate gegenüber H.264 ohne Qualiverlust halbieren,
bezog er sich auf das Ausgangsmaterial

Also 100 % -> H265 -> 60%/2 = ±30% vom Eingangsmaterial, bei hohen Quellbitraten wie Blueray.... bei bereits stark komprimierte H264 kann man das so nicht betrachten.

Aber du kannst ne ganze Blueray mit 90-110 Minuten auf gut 2 GB einfampfen mit H265, kommt ein bisschen noch darauf an, was du mit den Tonspuren machst, und in welchem Format sie vorliegen....

Wobei "ohne Qualitätsverlust" stets im Auge des Betrachters liegt.

Von der reinen Lehre aus spricht man von 30% Vorteil von H265 ggü. H264 und nicht von 50 %....
Ergänzung ()

Pete60 schrieb:
Aber die Kompatibilität zu einzelnen Playern ist doch ein Problem. Bei mir bei zwei TVs mit deren integrierten Mediaplayer nicht abspielbar.
Das erschlägt jedes Argument....
 
conf_t schrieb:
Aber für h265 wäre eben eine 9000 Zen5 empfehlenswert… die Benchmarks drücken das irgendwie nicht aus. Habe es selbst er nach dem Kaif nach den ersten Kodierung gemerkt, wie rasend schnell der ist. Wie gesagt, in Handbrake bei gleichen Settings bei 66% der Kerne gut 10-30 FPS schneller als der 5900x. Also bei FHD dann so um die 90-110 FPS und bei HD 120-160 FPS.
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https://www.hwcooling.net/en/how-much-does-avx-512-help-zen-5-in-x265-and-how-to-turn-it-on/

Das mit Benchmarks und Handbrake ist in der Tat kompliziert. Wenn man die genauen Einstellungen zum Test nicht veröffentlicht (Version, Filter, Cropping, Transkodierung, Enkodierung, Audiocodierung usw.), sind die Ergebnisse so gut wie nicht einzuordnen resp. zu reproduzieren. Dazu kommen noch Besonderheiten des Prozess-/Thread-Shedulings. Diese vielen Parameter haben Auswirkungen, die deutliche Änderungen verursachen bzgl. CPU-Last und FPS-Renderleistung können.

Hier geht es ja um AMD und nur ein paar wenige Medien, deswegen nur mal zum Vergleich: Ich teste gerade mal wieder intensiv mit Handbrake in aktueller Hardware rum und habe jetzt ein Setup/Konfig gefunden, mit dem ich UHD-Material mit ~400 fps transkodiere (4k => 4k mit H.265 10 Bit bei QF ~22). FHD habe ich noch nicht getestet, sollten aber ~800 fps sein.

Der Energieverbrauch des gesamten Systems liegt dabei bei ~175 Watt, die CPU Package Power bei ~100 Watt. Das macht richtig Spass.

Angefangen habe ich vor Jahren mit ~25 fps 🤣
 
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