News Samsung: Zigtausend NAND-Wafer durch Stromausfall zerstört

Tada100 schrieb:
Naja "selbst" schuld, andererseits für längere Zeit den Strom aufrechtzuerhalten (im den umfang) nicht schlecht.

Gerade denke ich das sie sich wohl ein bzw. mehrere Schiffs(-diesel)motoren zur Notstrom versorgung holen sollten.
Damit könnten sie eine große Menge Strom in kurzer zeit herstellen (vorraus gesetzt sie haben genug davon).
20 Minuten entspricht einer USV-Anlage über Akkubetrieb. Diesel versorgen über Stunden oder (z.B. Rundfunkstudios der Öffis, Radiosendeanlagen) gar Tage, entsprechend wird der Dieselvorrat ausgelegt.
 
Im Grunde geht es mir am Ar*** vorbei, ob Samsung ein paar Mios Verlust macht.
Aber aus berufsbedingten Interesse habe ich dann doch auf den Artikel und den Kommentarbereich geklickt...

Das die Notstromagregate nur für so kurze Zeiten auslegen, kann zwei Gründe haben.
1. Erfahrungswerte liefern das Ergebnis, dass nahezu nie mehr als die kurze Zeit überbrückt werden muss.
2. Simple Wirtschaftlichkeitsberechnung. Gibt es doch überall in der Industrie.
Beispiel Just in Time - Belieferung von Automobilherstellern. Man verzichtet in den Werken auf große Bestände, sondern lässt sich alles sehr knapp und flexibel von den Zulieferern bringen. Stehen dann mal ein paar LKWs im Stau oder treten andere Probleme auf, werden zur Not mal ein Hubschrauber mit Eillieferungen losgeschickt, damit beim OEM das Band nicht stehen bleibt. Sehr teures Transportmittel, aber immer noch besser als Bandstop. Viel Druck und Verantwortung auf Zuliefer abgewälzt.

Gibt es selbst mit den Mitteln keine sicheren Lieferungen mehr, bleibt das Band eben stehen. Scheint dann immer noch günstiger zu sein, als bei der wahnsinnigen Variantenflut im Automobilsektor mit riesigen Lagerbeständen zu wirtschaften.
 
Zuletzt bearbeitet:
BassFishFox schrieb:
Der "Kumpel" welcher fuer die Fabrik da in Korea die USV geplant hat gehoert verhaftet. ;-)
BFF

Der wird bestimmt sein Päckchen kriegen und sitzt jetzt bibbernd daheim.

Ich weiß nicht wie so eine Fab ausssieht, aber es kann doch nicht so schwer sein ein Vakuum länger wie 20 Minuten mit Notstrom aufrecht zu erhalten. Ich meine, ob die Arbeiter jetzt was sehen oder nicht, ist doch erstmal zweitrangig.

@ News Ich glaube nicht, dass die 38 Millionen Samsung wirklich etwas ausmachen, das Problem wird eher die Lieferschwierigkeit sein und die missmutigen Abnehmer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann wird wohl eine günstige 1tb ssd wieder in weite Ferne rücken.
 
Wie kann in so einem kurzen Zeitraum der fehlenden Stromversorgung 11% der Monatsproduktion flöten gehen?
Wenn man solche Produktionen steuert & Lieferfristen in großen Dimensionen vertraglich zusichert, sollte man gegen eine halbe Stunde Stromausfall besser gewappnet sein.
 
doof123 schrieb:
Wie kann in so einem kurzen Zeitraum der fehlenden Stromversorgung 11% der Monatsproduktion flöten gehen?

Alle Wafer die gerade bearbeitet wurden sind Schrott und alle nicht finalisierten Wafer im Transit haben oftmals Fristen von 5-240min bis sie auch als defekt gelten wenn sie nicht in den nächsten Bearbeitungsschritt kommen. Bevor nach einem Ausfall alle Maschinen wieder Einsatzbereit sind und der Reinraum wieder innerhalb seiner Parameter ist, sind sehr viele Wafer Schrott. Vor allem da Wafer vom ersten bis zum letzten Bearbeitungsschritt oft einige (bis viele) Tage in der Produktionskette sind.

Notstromaggregate die dauerhaft genügend Leistung bringen können um große Halbleiterfabriken zu versorgen haben die Dimensionen von Kraftwerken. Für die Baukosten eines solchen Komplexes kann man ein paar Produktionsausfälle verkraften.
 
Es ist ein Irrglaube, dass man mit einer Notstromanlage 24/7 eine Fabrik zu 100% am laufen halten kann. Vor allen ist es bei guten Stromnetzen wie Europa und Südkorea sie haben, rechnen sich solche Anlagen nicht, da meistens nach einer kurzen Zeit der Strom wieder da ist und relativ selten vorkommt.

Bei einer Notstromanlage werden nur wichtige Bereiche oder Maschinen mit Strom versorgt, um ein sicheres herunterfahren und Evakuierung zu gewährleisten, im jedem unwichtigeren Bereich fehlt der Strom.

Letztes Jahr ein Stromausfall bei der Arbeit gehabt und erfahren, dass die Konstruktionsabteilungen mit ihren Workstations zu den wichtigen Bereichen gehören und nur Beleuchtung und Telefonanlage gingen nicht was an einem hübschen Sommertag und mit den angekündigten Arbeiten an der Telefonanlage verbunden und uns nicht aufgefallen ist, erst in der Mittagspause haben wir vom Stroma erfahren, weil das Thema in der Kantine war.

In einem Krankenhaus wird nur die Notbeleuchtung und Intensivstation versorgt und das Krankenhaus wird automatisch evakuiert, wenn der Strom länger weg sein sollte haben Krankenhäuser und Behörden externe Stromanschlüsse.

Ja, der Verlust der vielen Wafer ist tragisch aber es wurde keiner verletzt oder getötet und darauf kommt es mir mehr an.
 
mal ganz doof gefragt:
bleiben die tatsächlich auf den Kosten sitzen?

a) hat der Stromversorger doch eine gewisse Mitschuld
b) für sowas gibts doch sicherlich Versicherungen

ein wirklich drastischer Schaden wäre es doch, wenn ein ohnehin schon mit Engpässen besetzter Artikel dadurch noch seltener verfügbar wäre. Aber das ist hier ja nicht gegeben.
Bei zB Grafikkarten wäre das wohl dumm derzeit ;o)
 
Und aber Milionen neue werden überteuert angeboten. Die Firmen sind einfach so mächtig die brauchen nur kleine Gründe für Preissteigerung.

Oder Steht in Europa irgendwo so eine Fette Anlage?
 
Woooow... na da lasse ich mich mal überraschen, ob das auch zugleich als Aufhänger genommen wird, die DRAM- Preise gleich mit zu verteuern, denn bei denen werden die ohnehin bereits seit Monaten knappen Wafer jetzt wohl noch knapper sein.

Ahja habe eben schnell nachgesehen, Spotpreise für NAND-Bausteine von Samsung heute knapp 2% nach oben.
DRAM unverändert.
Dann mal sehn, wie es sich die kommenden Tage entwickelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnt ihr den Satz mit dem Staub streichen ? Der ist völliger Blödsinn. Die Wafer werden in Boxen die luftdicht sind transportiert. Selbst wenn der Stromausfällt macht es den Scheiben nix. Die Scheiben die abgeschrieben werden müssen sind die die gerade bearbeitet werden also besputtert, oxidiert, geätzt implantiert daher kennt keiner den Zustand und mal schnell Prozess abbrechen ist nicht . Arbeite selbst im Halbleiterwerk. 2 Stromausfälle schon erlebt. 20 min usv sind mehr als genug bei uns sind nur wichtige und sicherheitsrelevante Sachen versorgt. Z.b Prozessfortluft um den Menschen zu schützen und Pumpen für Kühlwasser um Schäden an Maschinen zu verhindern. Alles halb so wild Samsung schreibt die Schäden über Versicherung und Netzbetreiber ab.
 
Wegen niedriger Nachfrage und Überproduktion sind keine Preisänderungen zu erwarten? What?
 
Hallo @ all,

also das nenn ich mal innovativ. Ich meine "Fabrik abgebrannt" ist ja schon total ausgelutscht, kann man nicht schon wieder damit ankommen. Und Tsunami ist einfach zu selten um gleich nochmal genutzt zu werden. Aber "Stromausfall", hey das hat wirklich Stil. Ich meine wenn man die Welt offensichtlich verarscht, dann kann man doch die Heuchelei bleiben lassen und dazu stehen. Und "Stromausfall" ist einfach die perfekt sinnlose Ausrede, Mensch hallo am Ende gibt's irgendwo auf der Welt tatsächlich einen Volltrottel der glaubt wirklich, daß eine milliardenschwere Hochtechnologie Firma kein zweifaches und dreifaches und vierfaches Notsystem hat, aber hey die Leute sollen doch auch wenigstens merken wenn man sie total verarscht.

Nur das mit der Schadenssumme müssen wir noch üben. Aber was solls, so etwas wie "Stromausfall" kann man doch mindestens 4-5 Mal die Woche bringen, ich meine wir sprechen von Asien, da ist das ganz normal, ja.
 
CS74ES schrieb:
Ich weiß nicht wie so eine Fab ausssieht, aber es kann doch nicht so schwer sein ein Vakuum länger wie 20 Minuten mit Notstrom aufrecht zu erhalten.
Wenn man kein Ahnung hat, muss man auch mal nichts was für den Post-Counter tun. Oder?




Nachdem ich hier im Thread so viel Unfug gelesen habe:

Üblicherweise befinden sich immer 25 Wafer (https://de.wikipedia.org/wiki/Wafer) in einer Fab in SMIF-Boxen (https://en.wikipedia.org/wiki/SMIF_(interface)). Die sind allseitig geschlossen.
Damit werden die Wafer mit einem vollautomatischen Handlingssystem von Anlage zu Anlage transportiert.
In jeder Anlage befinden sich nur 1 oder 2 Boxen. Also völlig egal ob Belacker, (Direkt-Wafer-)Belichter, Stepper, Entwickler, Implanter, Plasmaanlagen, Sprühätzer, Spin-Rinse-Dryer, Beckenanlagen, Sputter etc.

Ausnahmen sind nur die Horizontalöfen: da befinden sich pro Rohr weit über 100 Wafer gleichzeitig drin (Vielfache von 25). Es sind 4 Rohre übereinander angeordnet. (http://www.centrotherm.de/technologien-loesungen/halbleiter/produktionsequipment.html)

D.h., das sich in dieser Fab 100-150 Anlagen befinden, mit einer niedrigen zweistelligen Anzahl an Öfen.
Samsung hat konsequent alle während des Stromausfalls prozessierten Wafer entsorgt.



Stromausfall mit USV überbrücken: fangen wir mal "klein" mit einem einzelnen Sprühätzer an (http://www.semsysco.com/products/)
Während ein Immersion-Heater gerade mal 6KW frisst um ein Piranha-Becken auf >100°C zu halten, bringt es der DI-Wasser Heizer problemlos auf >100KW.
Ein Implanter hängt an einem 64A Drehstromkabel.
Den Vogel schießen aber die Öfen ab: pro 4-Rohr Ofen werden 200A Drehstromkabel benötigt, wenn die Prozesstemperaturen bis 1030°C betragen. Natürlich hängen die an USVs. Aber nur die Prozessrechner. ;)

Vakuum: in einem einzigen Varian-Implanter stecken 8 Vorpumpen, 3 Turbomolukular-Pumpen, 3 Cryo-Pumpen. USV? Ich versuche gerade den Lachkrampf zu unterdrücken.

Gute Nacht.
 
Nur weil der Staubfilter 20 Minuten ausgefallen ist?
Wo soll der Staub denn so plötzlich herkommen?
Ich wette, dass über 90% keinen Schaden davongetragen haben. Weitermachen, am Ende testen ob alles ok ist und die paar defekte aussortieren, gut ist. Notfalls verkauft man die funktionsfähigen etwas günstiger als B-Ware :D
 
BassFishFox schrieb:
Ist nicht schon mal irgendwo eine Fabrik fuer RAM "abgeraucht" und seit dem sind die Preise am oberen Ende und kommen nicht so wirklich nach unten?
Nach so einem Brand dauert es viel länger die Fabrik wieder in Betrieb zu nehmen als nur nach einem Stromausfall. Außerdem steigt die Nachfrage nach DRAM nicht nur wegen des Mobilmarktes, die Nachfrage nach Smartphones ist ja zuletzt etwas eingeknickt, sondern auch wegen des Boom des Mining, also nach Grakas und extra HW fürs Mining. Beides kommt ja auch nicht ohne teils größere Mengen an RAM aus. Auch deshalb haben die DRAM Preise nicht wie zuletzt die NAND Preise leicht nachgegeben.
BassFishFox schrieb:
Und da war doch noch was, wo eine Fabrik fuer Festplatten oder ein Zulieferer davon "ueberschwemmt" wurde und die Preise heftig nach oben gingen?
Nicht nur eine, damals etwa 60% der weltweiten HDDs in Thailand gefertigt und der überwiegenden Teil Fertigungsanlagen war im Überschwemmungsgebiet konzentriert. Alleine von WD wurden 2 Fabriken überflutet, ebenso wie Fabriken von Seagate, Hitachi, Toshiba und deren Zulieferern. Es war also damals deutlich dramatischer als jetzt der Ausfall von 4% der Monatsproduktion, zumal die Flut damals in Thailand auch recht lange anhielt und die Säuberung oder der Ersatz der überfluteten Fertigungsanlagen damals viel mehr Zeit in Anspruch genommen hat als jetzt das Wiederanfahren der NAND Fertigung.
BassFishFox schrieb:
Der "Kumpel" welcher fuer die Fabrik da in Korea die USV geplant hat gehoert verhaftet. ;-)
Hatten die Generatoren keinen Diesel mehr oder was?
Hast Du eine Ahnung wie viel Strom so eine Fab aufnimmt? Es reicht ja nicht nur die Luftreinhaltungsanlage am Leben zu halten, die viele Bearbeitungsschritte müssten innerhalb eines engen Zeitfensters fortgesetzt werden damit der Wafer nicht unbrauchbar wird. man kann die Prozesse nicht einfach mal angalten.
bellencb schrieb:
Zwischen dem Produktionspreis (Samsung) und dem Endverbraucherpreis ("Experten") dürfte ein Faktor 5-10 liegen.
Was ein Produktionspreis sein soll, ist betriebswirtschaftlich nicht definiert, weshalb es unmöglich ist einen wirklich Produktionspreis zu definieren. Karl Marx hat diesen Begriffe verwendet, aber der hat sowas von Unrecht bei allem behalten, jeder System welches sich auf seine Theorien gestützt hat ist gescheitert und hat die Leute in Elend gestützt, von dem will ich nun wirklich nichts wissen und wer dem heute noch nachhängt, gehört eigentlich in die Klapse.

Die Kosten für die Herstellung von Produkten teilen sich in viele Faktoren auf. Nimmt man nur das Material, wie also z.B. die Wafer und anderen Rohmaterialien, so kommt dies sicher hin. Aber was kosten der Stahl, das Gummi, Glas, der Kunststoff und Lack etc. aus dem ein Auto besteht? Auch nur einigen Hundert Euro oder ein kleiner vierstelliger Betrag, aber fange mal an Dir darauf ein Auto zu bauen, dann merkst Du das man eine Konstruktionsanleitung sowieso Hilfsstoffe, Maschinen und Werkzeuge braucht und inner noch viel Arbeit reinstecken muss.

Genauso ist es bei den NANDs, die Forschung und (Weiter)Entwicklung kostet schon sehr viel Geld (laut den Geschäftsberichten um die 10% vom Umsatz) und die Investitionen in die Fabs und deren Einrichtungen gehen in viele Milliarden.
Wobei gerade die Fertigungsanlagen oft schon nach recht kurzer Zeit ganz oder teilweise getauscht werden müssen um einen neuen Fertigungsprozess realisieren zu können. Wenn die Anlagen einer Fab nach 2 Jahren für nur eine Milliarde auf eine neue Fertigung angepasst werden müssen, dann sind das rund 1,4 Millionen täglich die alleine dafür an Kosten anfallen, egal ob und wie viel auf den Anlagen gefertigt wird. Alleine die Investitionen machen daher bei den Halbleiterherstellern viel aus.
 
Hier sind wieder ein paar Experten unterwegs... Irgendwie muss ich spontan an ihn hier denken:
FgU9JEo.jpg


Solche Dinge passieren halt und sie lassen sich nie mit völliger Sicherheit verhindern. Alles halb so schlimm.
 
Tja.. der arme örtliche Strombetreiber, erst mal in Grund und Boden verklagt nehme ich mal stark an...
 
Zurück
Oben