Knuddelbearli schrieb:
Lies nochmal das 8te Wort im zierten Absatz...
Also du hast eine Elektroinstallation vor dir, die bei einem Kurzschluß eine Last erzeugt, die gerade so groß ist, dass es noch reicht, wenn das BKW dazu kommt, aber nicht groß genug ist, dass die magnetische Auslösung vom Automat greift?
Knuddelbearli schrieb:
Oder würdest du auch für 5 Stunden am Tag deine Leitungsschutzschalter im Haus abmontieren?
Bei so geringer Überlast ist es erlaubt, dass ein B-Automat bis zu einer Stunde braucht, bis die thermische Überlastauslösung reagiert. Also wenn du es fachgerecht installiert hast, hast du bereits die Situation, dass der Automat jetzt schon 1 Stunde am Tag "ausgebaut" ist.
Wenn wir von dem Worst Case ausgehen (was ja eure Argumentation ist "alte Installation") und der Automat schon >30 Jahre auf dem Buckel hat, kann es durchaus so sein, dass er deutlich länger braucht oder bei "nur" 40% drüber gar nicht mehr auslöst. Das ist die Realität und hat rein gar nichts mit einem 2kW Erzeuger im Stromkreis zu tun.
Das es immer wieder mal in einer Unterputzdose schmorrt ist ja für das Elektrohandwerk durchaus Alltag bei uralten Installationen. Wäre vielleicht mal interessant zu wissen, ob sich das Problem in der Realität verschärft hat, seit die Balkonkraftwerke dazu gekommen sind? Führt da jemand eine Statistik?
xeroftw schrieb:
Balkon:
Elektrogrill
Friteuse
Vielleicht hängt an dem Kreis auch noch die halbe Hütte...
Und auf die Idee bei der Installation kam derjenige mit seiner Installation aus den 60ern erst nachdem er sein BKW installiert hat? Siehe oben, so wie LS auslösen und im Fall einer solchen Installation ist davon auszugehen, dass es bereits vorher "ging", weil der uralte LS eben nicht ausgelöst hat. Ändert an der Situation das Balkonkraftwerk daran etwas?
Wer ist in der Situation der Schuldige? Wer sollte, in welcher Form hier richtig eingreifen?
Ist eine Begrenzung der Erzeugerleistung des BKWs der richtige Weg?
Knuddelbearli schrieb:
Aber es gibt halt Bestand und leider viele Pfuscher.
Wir projizieren Probleme auf das Balkonkraftwerk die von einer mangelhaften Installation herrühren . Ohne zu wissen, ob es in der Praxis überhaupt ein Problem ist, noch lösen wir am BKW ein bestehendes Problem.
Wenn man es technisch richtig machen will, sollte es vorgeschrieben werden, dass in jeder Elektroinstallation egal wo, wiederholbare Messung gemacht werden um zu prüfen ob kein Neutralleiter abgebrannt ist, der Widerstand vom PE noch niedrig genug ist und eben die Automaten und der FI auch noch richtig auslöst.
Dazu sollte dann auch jede Bestandsanlage mit 1,5mm² auf B13 Automaten umgerüstet werden, sowie FIs für separate Stromkreise nachgerüstet werden etc...
Unpraktikabel und nicht zumutbar? Ja natürlich
Genauso wie eben das BKW heute wegen konstruierter und praxisfernen Szenarien schlecht gemacht wird.
Knuddelbearli schrieb:
Aber schön wie Leute, die absolut keine Ahnung, die Meinung von Leuten, die beruflich mit sowas zu tun haben, einfach versuchen wegzuwischen...
Gut das du weißt, was ich für eine Berufsausbildung hinter mir habe und was ich arbeite. Ist auch egal, es muß logischerweise der Satz kommen, dass "nur ich Recht haben kann".
Ich muß hier keinen Überzeugen, wenn ihr jeder solcher Entscheidungen hinterherlauft ohne zu hinterfragen, ob das der richtige Weg ist, ist OK. Gerade wenn man vom Fach ist und sich mal ne Stunde hinsetzt sollte es einem eigentlich auffallen, dass die Lösung in Form der Begrenzung der Erzeugerleistung eher wenig zur "Problemlösung" beiträgt.