Smarthome in Neubau

feuerreal

Ensign
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Guten Abend zusammen,

nachdem ich mir hier, in anderen Foren, auf YouTube und bei Freunden etwas schlau gemacht habe, will ich mein Vorhaben nochmal diskutieren.

Aktuell bauen wir unser Haus (Einzug 03/2023), die Entscheidung in Sachen Smarthome habe ich ziemlich lange aufgeschoben, da ich noch auf Matter/Thread gewartet habe. Jedoch scheint das ja auch erstmal Stückwerk zu sein. Kurzzeitig hatte ich an KNX gedacht, was aufgrund der Kosten rausgeflogen ist.

Aktuell nutzen wir Alexa für Sprachsteuerung sowie großflächig Philips Hue für Licht, Dimmer und Bewegungsmelder.
Zukünftig möchten wir auch Rollladen, Fußbodenheizung, Fensterkontakte und Rauchmelder integrieren.

Meine erste Überlegung war Homematic IP zu nutzen, da es im Bekanntenkreis verwendet wird.
Um einen Eindruck zu bekommen habe ich mir zum Testen einen AccessPoint, eine CCU3 und einen 6-Fachtaster besorgt.
Per AccessPoint lässt sich Hue über den 6-Fachtaster nicht steuern.
Hue soll über die CCU3 über ein Script anzubinden sein, Alexa könnte man per Tool einbinden.
Jedoch habe ich den 6-Fachtaster an der CCU3 bisher gar nicht erkannt. Bin daher gerade etwas frustriert.

Abgesehen, dass der Weißton der Homematic Geräte nicht zu dem Lichtschalterstil passt bin ich daher wieder am Überlegen, was die richtige Wahl ist.

Habt ihr Tipps, welche Systeme noch in Frage kommen oder soll ich lieber noch warten, ob sich bei Matter was tut?

Danke und viele Grüße
 
Keine Ahnung obs die beste Lösung für einen Neubau ist: Aber ich mag Home Assistant.
Egal ob HomeMatic IP oder Hue oder was auch immer - du verbindest darüber einfach alles miteinander. Gibt glaub ich sogar ein Addon was die CCU-Dinger simulieren kann. Die Lernkurve ist allerdings am Anfang sehr steil. Auch wenn sie immer weiter daran arbeiten, dass möglichst alles per GUI einstellbar ist. Läuft aufm Pi oder wenn vorhanden auch auf größerer hardware.
Alternativ gibt's z.B. auch noch ioBroker. Hab ich keine Erfahrung mit, wird aber zu ähnlichen Zwecken auch eingesetzt.
 
Traust du dir zu KNX selbst zu programmieren?
Dann ganz klar KNX, dann bleiben die Kosten auch im Rahmen.
Homematic IP wirkt im ersten Moment günstiger, such dir aber mal alles raus und schau was dich das nachher kostet.
Dann such dir im Vergleich mal KNX Komponenten dazu raus ohne es zu übertreiben.
Nur weil man KNX macht muss nachher nicht jede einzelne Steckdose schaltbar und mit Strommessung sein. ;)

Richtig Smart wird es dann entsprechend mit den bekannten Komponenten oben drauf, wie iobroker, home assistant etc... aber mit KNX hast du eine gute Grundlage für die Basics die einfach funktionieren müssen wie Licht, Rolladen, Schalter etc.
 
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Ich wäre klar für Homematic. In Deutschland entwickelt, in Deutschland vertrieben und gleichzeitig international erfolgreich.

Hue kann auch nur an der CCU angebunden werden mithilfe des Philips Gateways.
 
Homeassistant hilft ungemein die verschiedenen Technologien zu kombinieren.
Ich hab auch überwiegend Homematic IP.
Allerdings sind die Schalter nur Unterputz. Damit kann ich meine Gira Taster weiter verwenden. Die Ccu naja - funktioniert sehr gut aber die GUI ist sus dem letzten Jahrtausend 😀 Hue dort einbinden ist eine Krücke.
Lichtsteurung die über dimmen hinaus geht gibt es bei Homematic Ip nicht
. Da ist zigbee deutlich besser.
Deswegen steuere ich die Ccu3 und Zigbee mit Homeassistant.
Hue/Zigbee ohne Hue Zentrale sondern mit einem Sonoff Zigbee Dongle. Funktioniert recht gut.

Würde ich heute neu bauen würde ich deutlich mehr Kabel verlegen.
Mir fehlt schon mal Strom für die Rollladen. Die Unterputz Dosen sind teilweise nicht tief genug und es ist ein ziemlicher Akt einen Unterputz Aktor rein zu bekommen. Manchmal fehlt auch der neutral Leiter.
Am liebsten wäre mir eine Sternverkabelung wie bei Netzwerk damit ich die Aktoren alle im Schaltschrank unterbringen kann 😀
Netzwerkkabel nicht vergessen - heute würde ich in jedem Raum eine Doppeldose setzen.
Zu Knx oder Homematic IP wired kann ich nichts sagen. Eventuell würde es sinnvoll sein, dafür kabel legen zu lassen. Weiß nicht wie viel sowas kostet - damit man später eventuell umsteigen kann.
 
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Ganz klar KNX. Teuer, aber funktioniert schon lange und wird's auch noch lange tun. Alles andere ist mehr oder weniger Spielzeug. Ja ist teuer und ja beim Hausbau ist die Kasse ziemlich schnell ziemlich leer, weiß ich aus eigener leidlicher Erfahrung. Mach KNX und dann lieber notfalls erstmal nur die grundlegendsten Funktionen aber zieh überall schonmal pro forma das grüne KNX Kabel hin wenn's Geld knapp ist.

Edit: wie der Vorredner schreibt in jedem Fall überall 60mm tiefe UpDosen setzen und nicht nur die Standard 45mm tiefen....und in Außenwänden winddichte, gibt sonst böse Überraschungen, glaub's mir :-D
 
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Wegen KNX, da gibt es auch noch Hager easy, das kann man auch später zu einem vollwertigen KNX upgraden, weißt aber nicht ob das mit hue und alexsa kompatibel ist, bei Busch Jäger free@home ist es das und da gibt es auch den Alarmstick womit man auch Rauchmelder mit integrieren kann.
 
Auch das sind mehr oder weniger Spielzeug Lösungen. Gira hat noch Enet..... Wie gesagt mach KNX, auch wenn's finanziell weh tut.... u.U. mal bei MDT schauen. Die sind preislich noch humaner als die anderen großen und ich fahre mit denen bis dato wirklich gut.
 
Welches Schalterprogramm nutzt ihr? Falls Gira, schau dir die "Senic Friends of Hue" an. Die integrieren sich perfekt.

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Einer von beiden ist Smart ;)

Setz dir einen Alarm bei Mydealz. Die Teile sind öfter Mal im Angebot und dann für unter 50EUR/Stk zu bekommen.

Ansonsten kann ich aus persönlicher Erfahrung Bosch empfehlen.

Oben drauf dennoch ein Home-Assistant, weil du dadurch viel flexibler bist was verschiedene Anbieter angeht.
 
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Hallo zusammen,

danke für eure Antworten.

Generell möchte ich möglichst überall Nullleiter und tiefe Dosen verbauen, so dass ich bei Bedarf Wandmodule, etc. nachrüsten kann.

Das Thema Home Assistant finde ich schon Mal spannend. Da ich eine Synology DS920+ besitze, hab ich schnell eine VM mit Home Assistant aufgesetzt und gehe gleich die Testphase.

Die Entscheidung gegen KNX steht zu 99%, aufgrund von Kosten und weil ich zwar etwas IT-affin bin, jedoch das große "Programmieren" scheue. Ein Kumpel von mir hat vor zwei Jahren sein Haus komplett in Eigenleistung mit KNX ausgerüstet. Es wirkt gut, bietet viel, sein Fazit ist aber nach zwei Jahren auch eher so, dass er es bei einem Neubau nicht mehr zwingend verbauen würde.

Das Schalterprogramm ist noch nicht final geklärt. Zwischenzeitlich hatten wir an spezielle Mehrfachtaster wie den HmIP 6-Fachtaster gedacht, nach den Problemen können wir uns aber auch sehr gut normale Schalter, die im Hintergrund smart sind vorstellen.

Testweise hab ich gerade mehrere Philips Wandmodule verbaut, um die Hue Leuchten direkt per Lichtschalter zu steuern. Bis auf die notwendige Batterie eine akzeptable Lösung, die auch mit kleinen Unterputzdosen passt.

Bzgl. der batterielosen Schalter, die kinetisch mit Energie versorgt werden bin ich zwiegespalten. Die Schaltbewegung fühl sich sehr ungewohnt an und ich meine gehört zu haben, dass die auch Geräusche machen, ist das so?

Danke und Gruß
 
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Du meinst enocean. Läuft halt über piezo, also wie nen Feuerzeug. Und den Nullleiter verwechselst du glaube ich mit dem grüngelben PE. Zieh wenigstens überall nen Datenkabel hin, egal welches System es nun wird. Zumindest in jedes Zimmer einmal. Dafür geht das grüne KNX Kabel gut. Da hast du dann 4 Adern für Signale.
Ergänzung ()

Ganz generell noch ein gut gemeinter Ratschlag: Für jeden Wunsch ist bei 99% der Leute beim Hausbau das Geld nicht da. Daher immer für das entscheiden, was nachträglich nichtmehr oder nur mit riesigem Aufwand umsetzbar ist. Anderes dann zurück stellen, auch wenn dann erstmal nicht das Traumhaus steht.

Willst du irgendwann nen Kamin, bau den Schornstein ein und spare die Fußbodenheizung vor dem Schornstein im Estrich schonmal aus. Auch wenn der Kamin vielleicht erst 10Jahre später finanzierbar ist.

Ich hab meine alte Küche vor 6 Jahren mit ins Haus genommen und mir einen Keller gegönnt (auch wenn der erstmal im Rohbauzustand blieb). Mein Nachbar hatte statt Keller eine neue Küche genommen. Rate wer jetzt kotzt, und wer demnächst mal ne neue Küche ordert und sich über kaltes Bier und nen verschwundenen HWR im Keller freut ;-)
 
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Ja, die Senic Schalter klicken beim drücken. Dafür sind sie nur geklebt und benötigen keine UP Dose.

Ich habe bei mir alle Deckenleuchten unsmart und nur Ambiente smart. In den Kinderzimmern kann ich jedoch mit den Senics die Deckenleuchten dimmen.
 
feuerreal schrieb:
Es wirkt gut, bietet viel, sein Fazit ist aber nach zwei Jahren auch eher so, dass er es bei einem Neubau nicht mehr zwingend verbauen würde.
Der große und unschlagbare Vorteil an KNX ist die Hersteller Unabhängigkeit.
Alles was du jetzt in deinen Neubau einbaust soll ja am besten die nächsten 20-30 Jahre halten mit der Option dass du auch hin und wieder eventuell durch Renovierung mal was änderst und Zusatzteile brauchst.

Die Chance dass du in 20 Jahren noch ein KNX kompatiblen Schalter bekommst der mit deiner 20 Jahren alten KNX Busleitung funktioniert ist sehr hoch.
Ob es in 20 Jahren noch Hue gibt? Ob Phillips noch an dem bestehenden Hue Protokoll festhält oder es längst die drölfte Version davon gibt und deine Schalter nicht mehr kompatibel sind?

Nur um die Dimension mal zu nennen, stell dir mal vor dir geht in 20 Jahren ein Schalter kaputt und Phillips verkauft die nicht mehr... das Hue Protokoll ist seit 10 Jahren quasi eh tot... dann muss du die kompletten Schalter raus reisen und gegen neue ersetzen um dann worst case gegen das nächste tote Pferd ersetzen weil ohne Busleiter Wechsel auf KNX nicht möglich.

Ich find das ganze Hue Zeug zum nachrüsten, gerade in Mietwohnungen echt genial, hatte ich auch sehr lange. Aber fürs Eigenheim um eine Lösung zu haben die Ewigkeiten hält... eher unpassend in meinen Augen.

Die Story hinter Homematic mit EQ-3 klingt auch ganz gut im ersten Moment... steht aber bei weitem nicht auf so stabilen Beinen wie KNX. Hier kann dir also auch keiner sagen wie es in 20 Jahren um die Firma bzw. deren Infrastruktur steht.
Das deren aktuelles "offline" Portfolio schon so extrem veraltet ist würde mir Sorgen machen.
Und wie gesagt preislich ist Homematic gar nicht weit weg von KNX... rechne dir das mal alles durch was dich die ganzen Schalt-, Rolladen-, Heizungs-aktoren kosten würden für die komplette Bude.


Das ganze smarte oben drauf mit iobroker, home assistant usw. kannst du eh bei allem machen.
Aber unten drunter brauchst du erstmal ein stabiles Produkt was deine wichtigsten Themen regelt und robust jeder Zeit funktioniert.
Ich würde keinen alltäglichen Lichtschalter abhängig davon machen dass er nur funktioniert wenn dein NAS aktuell läuft.

Auf der anderen Seite, richtig profitieren von KNX tut man nur wenn man es selbst programmieren oder wenigstens anpassen kann. Wenn man jedes mal den Elektriker für teures Geld rufen muss um eine umprogrammierung machen zu lassen, dann ist KNX einfach nur sehr teures Spielzeug. Was aber trotzdem die oben genannten Langlebigkeits Vorteile mit sich bringt.
 
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Schau dir mal diesen Thread an.
https://homematic-forum.de/forum/viewtopic.php?f=19&t=35024

Ich würde tatsächlich in Betracht ziehen für jede Lampe ein Kabel in den schaltschrank zu ziehen.
Genauso ein steuerkabel.

Wäre ich vor 15Jahren nicht so unbedarft gewesen was dieses Thema betrifft müsste ich mich jetzt nicht mit Nachrüstung und verschiedenen Funk Lösung herum plagen.

Verstehe schon dass du sparen willst - könnte dir später auf die Füße fallen. Wer will schon später Schlitze schlagen.

Tatsächlich würde ich auch versuchen einen qualifizierten Elektroplanner zu finden.
Denn letztendlich bin ich Laie und habe wenig Ahnung wie man heutzutage vorgeht.
 
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Wenn du eh neu baust würde ich auf jeden Fall eine umfangreiche Busverkabelung empfehlen. Der Elektriker muss eh Schlitze bzw. Kanäle legen, da macht das grüne Kabel einen verhältnismäßig geringen Mehraufwand und feste Verkabelung ist immer sinnvoller als Funkverbindungen. Ob du dann letztlich wirklich jeden Schalter ansteuerst oder nicht ist dann egal, du hast aber auf jeden Fall für alle Fälle vorgesorgt und musst hinterher nicht nach Funk-Notlösungen suchen. Teuer wird das System dann hinterher mit den Komponenten, da ist es fast egal ob du KNX, Homematic oder sonstwas nimmst.

Falls dich das native KNX abschreckt kannst du dir evtl. mal das Free@home System von Busch-Jäger/ABB ansehen. Das ist im Prinzip eine vereinfachte Variante für nicht ganz so affine Nutzer. Der große Nachteil ist allerdings, dass du dann erstmal nur die Komponenten von BJ/ABB verbauen kannst. Wobei sich das mittlerweise auch verwässert. Für Hue und Zigbee gibt es schon entsprechende Bridges.
 
Eine Anmerkung:
ich würde mir auch Gedanken über den Stromverbrauch der Schalter, Aktoren, Lampen usw. machen.
Nur mal ein Rechenbeispiel: eine Philips Hue Lampe verbraucht im Standby ca. 0,3 W. Das gibt einen Stromverbrauch im Jahr von 2,6 kWh. Bei heutigen Stromkosten von 40 ct pro kWh sind das 1,- € im Jahr. Wenn 100 dieser Lampen im Haus verbaut sind (mal wirklich nachzählen, wieviele Lampen man so hat), sind das Stromkosten von 100,- € nur für den Standby. Tendenz steigend.
 
Hallo zusammen,

danke für die Rückmeldungen.

Die Idee schonmal Busleitungen für den Fall der Fälle zu legen finde ich pragmatisch. Sind die nur für KNX nutzbar oder auch für weitere Systeme (Aderanzahl)?
Das wären dann bspw. folgende?
https://www.voltus.de/elektromateri...ib-busleitung-ycym-2x2x0-8-trommel-1000m.html

@Pete11 das ist tatsächlich nicht uninteressant. Meine Hoffnung ist, dass sich diese Verbräuche durch die PV-Anlage kompensieren lassen. Im Sinne von, dass Stromverbrauch nicht so relevant ist, wenn man eine PV-Anlage hat, auch wenn die nachts natürlich nicht aktiv sind.
 
Bei einer PV-Anlage mit Batteriepuffer kann das eventuell keine Rolle spielen - dazu habe ich aber keine Erfahrung.
 
Da werden die verbrauchten kWh halt nicht eingespeist sondern selbst verbraucht.
Kosten belaufen sich dann eher auf <10Cent pro kWh was die Einspeisevergütung her gibt.
Aber trotzdem kostet der Verbrauch dich Geld.
 
Ach bitte lasst doch mal die Kirche im Dorf. Angenommen man spart durch Bewegungsmelder 2 Minuten / 9W Lampe / Tag sind die 0.3Wh schon wieder kompensiert.
Klar nicht jeder ist so verpleilt wie meine Kids und ich (z. B meine Frau) aber wir vergessen leider extrem oft das Licht auszumachen.
 
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