So viel zur Meinungsfreiheit: Kurtlar Vadisi Irak

dikka

Ensign
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An alle, die ständig Meinungsfreiheit propagieren und sie als höchstes Gut hinstellen: ein Beispiel von ungerechter und unberechtigter Zensur ist in Deutschland zur Zeit im Gange.

der türkische Film "Kurtlar Vadisi Irak", der momentan auch in den deutschen Kinos läuft, erzählt die wahre Geschichte von türkischen Soldaten, die im Irak von US-Truppen verschleppt und misshandelt wurden. Aber da man ja hierzulande bloß nichts Böses über Amerika sagen darf, fordern jetzt sogar deutsche Politiker, von denen eigentlich der Schutz der Grundrechte erwartet wird, dass der Film aus dem Kinos genommen wird. Eine große Kinokette wollte nun dieser Forderung nachkommen.

Wo bleibt denn hier auf einmal die Meinungsfreiheit, noch zudem, wo der Film auf einer wahren Geschichte beruht? Die USA machen seit Jahrzehnten Hollywood-Jagd auf jeden politischen Gegner, und das sehr oft mit erfundenen Action-Storys, aber das stört keinen. Kaum kommen sie aber mal selbst unter Beschuss, stehen ihre Verbündeten auch gleich hinter ihnen.

So eine Doppelmoral ist eine Schande und zeigt nur, dass Gesetze und Regeln hin- und hergebogen werden, wie es gerade in den Kram der "Mächtigen" passt.

Wollte ich nur mal loswerden, weil zur Zeit ja viel über die Meinungsfreiheit diskutiert wird.
 
Wenn du ein Moslem bist dan kannst du auch vergessen mit der Verständtlischkeit das andere Menschen dich Verstehen.;)
 
Ich geh schon seit ca. 15 Jahren nicht mehr ins Kino,hab den Film also auch noch nicht gesehen.Hab aber einen Bericht im ZDF darüber gesehen,und da war die Rede von Antisemitismus in dem Film.Das der Streifen dann nicht erlaubt ist versteht sich von selbst,da Antisemitismus laut unserer Verfassung in D nicht erwünscht ist.Hat mit Meinungsfreiheit nicht wirklich was zu tun.
 
Naja, man kann's auch übertreiben. Der Film ist nicht derartig antisemitisch, dass man gerade das hervorheben könnte. Wenn z.B. in einem US-Film einer wegen seiner Rolle einen Antisemiten spielt, dann wird wiederum nichts gesagt. Weil derjenige sowieso meist der Bösewicht ist (pfui, wie kann man nur was gegen Juden sagen) und am Ende wohl eh stirbt. Aber gewinnen darf er bloß nicht, wie vielleicht in diesem Film jetzt der Fall. (Außerdem wird es langsam mal Zeit, dass man auch hierzulande ausspricht, wenn eben ein Jude nicht ganz sauber handelt. Berechtigte Kritik ist doch nicht gleich Antisemitismus.)

Anti-Amerikanisch ist der Film, keine Frage, aber wie gesagt, wieso sollen immer nur die Russen, die Vietnamesen oder die Araber die Bösen sein? Und wer im Irak die Bösen sind, das weiß auch in Deutschland inzwischen jeder. Nur weil der Film etwas reißerisch ist, sich dabei aber immerhin an der Wahrheit orientiert, will man hier Schritte gegen ihn einleiten.

Man sollte mal die Filmkritiken in den Zeitungen lesen, was diese Autoren sich erlauben. Die machen den Film nieder. Nur aus dem einen genannten Grund. Mag sein, dass er aus technischer Sicht nicht an die Klasse eines Hollywood-Streifens herankommt, aber wer einen "Rambo", der in seinen Filmen auch nichts Anderes getan hat, als andere Länder und Völker in den Dreck zu ziehen, so groß werden lässt, dass ihn selbst 25 Jahre später noch jeder kennt, der darf dann einen "türkischen Rambo" nicht anders behandeln. Die Presse, die so auf ihre Freiheit pocht, nutzt diese definitiv zu oft manipulativ aus.

Ich meine damit: es sollte endlich mal eine objektive Sicht der Dinge geben. Wenn einer etwas Falsches macht, dann soll das gesagt werden egal, auf welcher Seite er steht. Wenn einer etwas Gutes tut, dann soll das gelobt werden egal, auf welcher Seite er steht.

Ich finde also nur die ständige Ungleichbehandlung langsam echt traurig. Das war auch der Grund, wieso ich diesen Thread eröffnet habe. Der Film an sich ist kein Kracher und es geht mir auch gar nicht um ihn, sondern nur darum, dass so etwas gleich wieder zum Thema in allen Medien und sogar in der Politik wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Sache an sich bin ich exakt der gleichen Meinung wie du.Aber unsere Verfassung ,die übrigens zu grossen Teilen von den Alliierten beeinflusst wurde,spricht da nunmal eine ganz deutliche Sprache - ganz besonders wenn es um Juden geht.

Ich frage mich ob dieser Film in den USA im Kino läuft?
 
Ja, ich kenne die Geschichte ja und ich finde es auch gut, dass niemand mehr so behandelt werden soll, wie damals die Juden, aber das sollte dann nicht bedeuten, dass man an Juden nicht einmal Kritik ausüben darf bzw. dass man sich immer auf deren Seite stellen muss.

In Amerika läuft der Film wohl eher nicht. Erstens, weil es dort nicht so viele Türken gibt wie hier und zweitens werden die USA so etwas bestimmt nicht zeigen. Sie werden sich doch nicht kritisieren lassen.
 
dikka schrieb:
Sie werden sich doch nicht kritisieren lassen.

Brauchen sie auch gar nicht ;) .Fast in jedem Land in dem ich bereits war kann man die "Gringos" (ja,damit sind eigentlich nur Amerikaner gemeint/@Karibik) noch viel weniger leiden als uns Deutsche...:D
 
es scheint schlicht darum zu gehen dass die amis im film nicht gut wegkommen.
würde es wirklich um die juden gehen so hätte man den film von mel gibson "passion of the christ" doppelt und dreifach verbieten müssen denn da werden juden dargestellt die mit einem mal teufelsfratzen und reisszähne bekommen während sie ihre "übeltaten" vollbringen...
von wegen antisemitismus wird hier nicht geduldet...und wie er das wird.
 
Ich versteh dich, keine Frage.
Und ich unterstütz auch deine Meinung, warum sind in US Filmen immer die Russen/Araber/Chinesen ect. die Bösen?
In fast jeder Action Serie, jedem Action Hollywood Film ect. sind dass die Bösen.

Jetzt sind die USA dran, und alle Meckern.
Nur, komplett wahr ist die Geschichte nicht.
Dass hat auch der Reggisseur zugegeben.
Ein Film erzählt nie eine 100%ig Wahre geschichte, dass würde den Film meist langweilig machen.
Der Reggisseur baut quasi absichtlich erfundene Teilstücke ein, um die SPannung aufzuheizen, besonders wenn es um Filme geht wo der größte Teil war ist.

Ich will jetzt nicht die USA Verteidigen.
Was die mit den Araban und anderen Völkern machen ist das letzte....
ABER wenn ich im Fernsehen sehe wie Jugendliche Türken aus dem Kino kommen und sagen "Jaa, krass Alles voll Wahr, die Amis sind Schweine)
Dann Frage ich mich ob der Film nicht sein Ziel verfehlt hat.
 
Oh je, ich bin da hin und hergerissen, ganz ehrlich.
Also was mir gänzlich neu ist, ist, daß türkische Trupenteile von den Amerikanern entführt worden sein soll.
Ich frage mich, woher du dir so sicher bist? Und vor allem aus welchem Grund? Mit solchen Aussagen wäre ich dann eher vorsichtig.
Das ein Türke in einem Film genauso ein Recht hat "rumzuspinnen" wie jeder andere, ist völlig klar. Gleiches Recht für alle. Und wenn er den Amerikaner als Satan hinstellt, bitte schön.
Aber nun sofort sagen, daß das alles der Wahrheit entspricht, halte ich dann doch nicht für richtig. Schon gar nicht in der momentanen Situation.
Das da allerdings türkische jugendliche aus den Kinos kommen und sagen "die Amis sind Schweine", kann man ihnen dahingehend nicht verüblen, weil mir hatten über die Jahre hinweg, die US Filme auch ein wenig die Sicht verblendet, was den Russen betrifft, und ich bin mir sicher, daß es einige so geht, zumindest im ehemaligen "Westdeutschland".
Ist doch dem Ami gut gelungen, den Russen als böse hinzustellen.
Also das nehme ich den jugendlichen nun nicht so übel.

Über den Film kann ich nichts sagen, da ich ihn nicht gesehen habe. Da müsste ich mich erst ein wenig schlauer machen.


Zitat F!o: ABER wenn ich im Fernsehen sehe wie Jugendliche Türken aus dem Kino kommen und sagen "Jaa, krass Alles voll Wahr, die Amis sind Schweine)
Dann Frage ich mich ob der Film nicht sein Ziel verfehlt hat. Zitatende

Ich glaube er hat aus Sicht des Regisseurs genau getroffen! Leider.
 
dikka schrieb:
In Amerika läuft der Film wohl eher nicht. Erstens, weil es dort nicht so viele Türken gibt wie hier und zweitens werden die USA so etwas bestimmt nicht zeigen. Sie werden sich doch nicht kritisieren lassen.

In Amerika läuft ein Film nur dann in nennenswertem Umfang, wenn er ordentlich Knete bringt und den mächtigen Verleihfirmen genehm ist. Die staatlichen Instutionen dürften dort kaum eine juristische Handhabe gegen ein Machwerk wie ""Kurtlar Vadisi Irak" haben. Ansonsten würde die US - Filmindustrie nicht mit Begeisterung so viele ähnlich schlechte Filme produzieren können.

In vielen Ländern dieser Welt dürfte man nach dem, was in Amerika an Kritik und Meinungsäußerungen zu Politikern oder in Filmen erlaubt ist, immer noch in den Knast kommen oder sogar schlimmere Dinge erleben. In den USA gibt es sogar Teilbereiche, in denen mehr erlaubt ist als in Deutschland.

Man sollte aber zunächst einmal Begriffe wie "Kritik" und "Meinung" sorgfältig definieren. Zumindest bei "Kritik" sollten gelegentlich auch Fakten vorhanden sein. Besagter Film übt sich leider u.a. in einer Umdeutung der Geschichte. Es ist eigentlich ein absoluter Hintertreppenwitz, einem "jüdischen Arzt" eine Art Mengele - Story anzudichten. Völliger Schwachsinn. Oder halt Methode, um vom Versagen der eigenen Leute abzulenken. Und von den Repressionen durch den eigenen Staat (Stichworte Armenier, Kurden).

"Kritik an Juden" wird hierzulande leider viel zu häufig mit "Kritik an Israel" verwechselt. Leider ist in genügend vielen (auch deutschen) Köpfen trotz der deutschen Geschichte nicht angekommen, dass man es unterlassen sollte, Angehörige einer Religion auf derartige Weise in Sippenhaft zu nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
dikka schrieb:
der türkische Film "Kurtlar Vadisi Irak", der momentan auch in den deutschen Kinos läuft, erzählt die wahre Geschichte von türkischen Soldaten, die im Irak von US-Truppen verschleppt und misshandelt wurden.

Sorry. Der Film ist auch nicht "wahrer" als ein typischer James Bond. Nur das hier die Rollen umgekehrt sind, aber -- who cares?

http://www.zeit.de/2006/09/OE_512_TdWlfe
 
Hallo,

also erstamls muss ich zugeben, dass ich den Film nicht gesehen habe. Deswegen versuche ich mich auch nicht über den Film äußern, sondern nur etwas zur Grundproblematik etwas sagen.

@ dikka
Ich würde dir eigentlich weitestgehend zustimmen, aber angesichts der aktuellen Situation habe ich eine leicht andere Sichtweise.
Ich kenne den Film leider nur von Beschreibungen und Trailern. Aber so weit ich das mitbekommen habe, dient dieser Film weniger zur Aufklärung und gießt (durch Übertreibungen (Stichwort: Organtransplantation)) eher noch mehr Öl in das Feuer. Dadurch wird der Konflikt zwischen der östlichen und westlichen Welt eher noch verstärkt. Grundsätzlich wäre es ja egal, wenn es nicht einige (oder auch mehrere) moslimische Vollidioten gäbe, die extrem radikal sind!
Jetzt werden mich sicher einige als Nazi, Ausländerfeind oder als sonst etwas beschimpfen. Aber ich schaue mir dann nur die Diskussion um die Karikaturen an und fühle mich voll bestätigt. Und das ist beileibe nicht die einzige Situation bei der man überlegt, ob der moslimische Glaube bei manchen Leuten auch gleichzeitig einen Verlust des Gehirns bewirkt. Es gibt in jedem Glauben solche Leute, nur scheint es mir bei den Moslems eine Häufung zu geben. Ich verachte Leute nicht ihres Glaubens oder ihres Aussehens wegen, sondern wegen der Taten, die sie begehen (und da gehört provokatives Drohen auch dazu!).

Angesichts dieser Situation kann ich die Diskussion um den Film verstehen und finde es nicht so abwegig, dass manche Leute den Film aus den Kinos haben wollen. Wäre der Film in einer politisch (und kriegerisch) ruhigen Phase rausgekommen, könnte ich es wiederum nicht verstehen.

Man hätte auch einen Dokumentarfilm á la Fahrenheit 9/11 drehen können um auf die Missstände hinzuweisen. Auf die Objektivität des angesprochenen Films geh ich jetzt lieber mal nicht ein ;). Aber in diesem Film sieht man auch erschütternde Bilder, die (zumindest bei mir) einem einen kalten Schauer über den Rücken jagen.

Edit:
@ F!o
Das mit den türkischen Jugendlichen habe ich auch gesehen und finde es mehr als bedenklich, da es ihnen anscheinend eine differenzierteren Sichtweise fehlt und sich von der Anti-Amerikanischen Stimmung des Films anstecken lassen.

Edit 2:
Gerade die Türken sollten sich zurückhalten, wenn es um Menschenrechte geht. Sonst dreh ich einen Film über einen Touristen, der, weil er 4 Steine vom Strand mitgenommen hatte, ins Gefängnis gesteckt wurde und dort unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten wurde.
Oder einen Film über einen Mann, der seine Frau auf offener Straße durch zahlreiche Messerstiche umbringt und alle Leute ohne einen Finger zu rühren, zusehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
George Bush schrieb:
Aber unsere Verfassung ,die übrigens zu grossen Teilen von den Alliierten beeinflusst wurde,spricht da nunmal eine ganz deutliche Sprache - ganz besonders wenn es um Juden geht.

Wo genau?

Unser GG betont die Gleichheit aller Menschen, dass die Juden eine besondere Stellung in unserer Geschichte einnehmen sollte dennoch klar sein.

Doch wenn wir einen Film verbieten, der die Juden als schlecht darstellt, dann müssten wir jeden Film verbieten, der ein(e/n) andere(s) Volk/Religionsgemeinschaft/Kulturkreis diskreditiert. Dazu zählen dann eben auch die in diesem Kontext gern genannten Rambo-Filme (aber nur 2 und 3, der 1. war sehr sozialkritisch und ein wichtiger Beitrag zur Filmgeschichte), aber eben auch die imperialistischen Propaganda-Filme und Spiele, die mit der Thematik 2. WK oder 2./3. Golfkrieg in unsere Kinos und auf unsere Computer kommen. Da wird auch nicht weiter differenziert, sondern die Gegner - idR wir Deutschen - als die grunsätzlich Bösen dargestellt.

Ganz nebenbei: da gibt es einen Bond-Film mit Timothy Dalton (die beiden sind die besten), und zwar nicht Lizenz zum Töten, sondern der andere, dessen Name ich immer wieder vergesse und jetzt zum recherchieren zu faul bin, da kommen die Mudjaheddin vor, u. a. befreit er den Anführer (und nicht nur irgendeinen lokalen Pimpf, nein, den Obermacker) dieser Freiheitskämpfer - und das waren sie damals - aus einem russischen Gefängnis. Jetzt ratet mal, wer das zu der Zeit war?

Na? Immer noch nicht? Osama bin Laden!

Und warum schreibe ich das hier, in diesem Thread?

Nur um zu zeigen, wie das Kino (und auch andere Medien) immer wieder gerne die gerade nützlichen Verbündeten zu Helden hochstilisiert, und andere mit großem Genuss durch die Gosse zieht.

Noch ein Wort zum Film:

er musste nicht sein. Wie heißt es so schön: man begibt sich auf das gleich niedrige Niveau wie sein Kontrahent.

Gruß
Morgoth
 
Erstmal ein paar Relationen geraderücken:

Wenn Politiker fordern, den Film abzusetzen, dann tun sie das gleiche, wie Moslems, und moslemische Politiker, die friedlich dafür protestieren, gegen die M.-Karikaturen vorzugehen. Ich unterstelle Dir jetzt mal, dikka, daß Du den friedlichen Protest des Moslems gutfandest bzw. akzeptiert hast.

Dieser Protest der Politiker bedeutet nicht, daß der Film verboten würde, wozu es wohl rechtlich keine Handhabe gibt. Allerdings hat jeder das Recht, den Film zu kritisieren. D.h. entgegen Deiner Aussage werden hier keineswegs irgendwelche Gesetze gebogen oder sonstwas. Über Verbote bestimmen hierzulande die Gerichte und nicht Politiker.

In diesem Film verarbeiten die Türken zunächst ein nationales Trauma, nämlich, daß ihre Agenten, die widerrechtlich in den Nordirak eingedrungen sind um die Kurden zur Raison zu bringen, dummerweise erwischt wurden. Das ganze ist also ein türkisch-nationalistisches Filmchen mit einem islamischen Zuckerguß und somit außerhalb dieses Milieus kaum von Bedeutung. Auch die Darstellung der Kurden (guter Kurde ist der der brav die türkische Dominanz anerkennt, böser Kurde ist der, der einen eigenen Staat will) usw. sind spezifisch auf ein türkisch-nationalistisches Publikum zugeschnitten.

Die Vergleiche mit "Rambo" sind auch völlig verfehlt. Wer hier in diesem Forum hat "Rambo" für bare Münze genommen und hat bei jedem erldeigten Kommie "gotcha" gerufen? Ich sehe keine Hände? Dieser Film wird dagegen von der Zielgruppe und manchem Boardie hier scheinbar als authentisch betrachtet. Das ist der Unterschied.

Nein, ich bin nicht für ein Verbot des Filmes. Er ist sinnvoll um zu zeigen, wie manche Leute wirklich denken.

In den USA würde dieser Film auch nicht verboten werden, außerdem gibt es dort auch genügend loony lefts die den Film gutfinden könnten. Vielelicht kommt er ja beim nächsten Sundance Festival zur Auführung. Die Meinungsfeiheit in den USA ist um einiges umfassender definiert als in Europa oder sonstwo auf der Welt.

Wenn Du als Demonstrant dort mit einem Schild "I love NY even more without the WTC" rumläufst sperrt Dich keiner ein.

Nachtrag zu den irrigen Annahmen bzgl. des Grunsgesetzes: Unser Grundgesetz erwähnt die "Juden" nirgend als Objekt besonderer Rücksichtnahme. Es gibt im Strafgesetzbuch spezielle Paragraphen, die explizit Verharmlosung der NS-Herrschaft verbieten, aber das war's auch schon. Ansonsten genießen hier Christen, Juden und Moslems einen völlig identischen Schutz, d.h. Antisemitismus ist nicht "verbotener" als anderes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Equest schrieb:
Wenn Politiker fordern, den Film abzusetzen, dann tun sie das gleiche, wie Moslems, und moslemische Politiker, die friedlich dafür protestieren, gegen die M.-Karikaturen vorzugehen. Ich unterstelle Dir jetzt mal, dikka, daß Du den friedlichen Protest des Moslems gutfandest bzw. akzeptiert hast.

Nun, es ist doch sehr interessant, wenn das ausgerechnet diejenigen Politiker fordern, die sich auf die Seite der Karikaturisten geschlagen haben. Ich schiele da besonders in die deutsche-konservative Ecke...

Die Vergleiche mit "Rambo" sind auch völlig verfehlt. Wer hier in diesem Forum hat "Rambo" für bare Münze genommen und hat bei jedem erldeigten Kommie "gotcha" gerufen?

Sind sie nicht.

Es geht um Meinungsbildung bzw. -beeinflussung. Wenn der Held einen Vietcong nach dem anderen umnietet, die auch noch als besonders bösartig dargestellt werden, dann beeinflusst das schon die Meinung: Rambo gut, Vietcong böse.

Oder schaut Euch mal "München" von meinem speziellen Propagandafreund Spielberg an. Ganz genauso: Juden gut, Palästinenser böse.

Das ist bei diesem Film ganz genauso, nur sind diesmal andere die Bösen. Dummerweise die, die sonst die guten sind: Türken gut, Amis/Juden böse.

Und wer in diesem Forum nimmt den Film für bare Münze? Seine Geschichte beginnt mit einer Tatsache, alles andere ist frei erfunden.

Nein, ich bin nicht für ein Verbot des Filmes. Er ist sinnvoll um zu zeigen, wie manche Leute wirklich denken.

Ja, das stimmt. Das zeigt er. Und uns, als Hüter und Bewahrer der westlichen Zivilisation, sollte er zum Nachdenken anregen, warum in der Türkei (und nicht nur dort) dieses Bild von uns herrscht.

Ich bin gegen solche Filme. Die bringen nichts, auf beiden Seiten.

Gruß
Morgoth
 
Also inwiefern der Inhalt dieses komischen Films jetzt der Wahrheit entspricht, sei mal dahingestellt...
Dass die Politiker nach Zensur rufen ist doch logisch, die müssen doch zeigen, dass ihnen der "Frieden" unter den vielen Völkern hier in DLD wichtig ist, wo wären wir denn, wenn ihnen so ein Hatzfilm egal wäre ;)

Ich hab ihn selbst nicht gesehen und werde dafür auch mein Geld nicht ausgeben, weil mich der Streifen nicht interessiert.
Trotzdem kann ich die Empörung des Threaderstellers nicht nachvollziehen...
Was hat hier Zensur bitte mit der freien Meinungsäußerung zu tun?
 
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