DJMadMax schrieb:
Das Problem ist, dass man hier auf die Rohwerte schauen muss und nicht auf den Min/Max-Threshold. Der Wert der defekten Blöcke liegt mit 1320 (Dezimalwert) deutlich über dem, was für jede SSD hinzunehmen wäre.
Wenn SMART korrekt implementiert ist, interessieren die Rohwerte 0. Die verwenden die Hersteller wild wie sie lustig sind. Genau dafür gibt es ja die normalisierten Werte und Thresholds.
Der Grund für dieses System wird bei folgender Frage deutlich: Wieviel Blöcke hat denn die SSD deiner Meinung nach? Ohne die Antwort darauf kann man nämlich gar nicht sagen ob die 1300 viel oder wenig sind. Ohne den genauen Flash zu kennen kann man das auch nicht sagen, aber nehmen wir mal 4MB Erase Block Size. Die nennt z.B. WD in einem White Paper
hier. Dann hat man bei 1024 GB 262.144 Blöcke. Da wirken die 1300 schonmal nicht soviel, wären dann nur bissle über 5 GB. Ja, es wird SSDs der Reihe geben die weniger Defekte Blöcke haben. Aber es ist hier trotzdem nur ein Bruchteil des Spare Bereiches und das wirkt sich weder auf die unmittelbare Leistung aus, noch auf die Haltbarkeit der einzelnen Zellen. Daher sind die ab Werk defekten BadBlocke auch erstmal nichts tragisches.
DJMadMax schrieb:
Keine meiner 4 SSDs (2x Toshiba TR150 480GB, 1x Samsung 960 Evo 250GB, 1x Sabrent Rocket 1TB) hat auch nur einen einzigen defekten oder realloziierten Sektor (gerade extra mal geprüft) und wenn das so wäre, wären die raus aus dem System.
Dann kannst du alle deine SSDs entsorgen - es gibt keinen fehlerfreien NANDs. Die Frage ist immer nur wieviel fehlerhafte Blöcke ab Werk vorhanden sind. Selbst sämtlicher SLC NAND hat ab Werk defekte Blöcke. Siehe z.B. eine Technote zum Thema Bad Blocks
hier von Swissbit, einem Hersteller industrieller SSDs. Dort wird erklärt wie diese zustanden kommen, der Unterschied von Factory Bad Blocks und Grown Bad Blocks und warum beide nicht direkt was über Qualität aussagen. Das die SanDisk hier überhaupt absolute Werte für die Factory Bad Blocks mit rausgibt ist erstaunlich, das machen nämlich die wenigsten Hersteller und bei NVMe SSDs kann man das gleich komplett vergessen, weil es in der SMART Log Page keinen Eintrag dafür gibt.
Wie schon gesagt, die SSD des OP hat keinen einzigen Bad Block der zur Laufzeit hinzugekommen ist und durch einen Reserveblock ersetzt wurde. Da sieht alles fein aus. Das einzige was seltsam ist, ist das Attribut 0xBB. Das sind UECC Fehler. Normalerweise sind diese aber verursacht durch fehlerhaften Flash - nur hier nicht - das würde nämlich zur Laufzeit ausrangierte Blöcke nach sich ziehen die wir hier nicht haben. Da UECC Fehler aber SSD intern sind und nicht auf der Übertragungsstrecke zwischen Host und SSD, könnte es eventuell direkt der Controller sein.
Wächst denn der absolute Wert im Attribut 0xBB weiter an bei Benutzung?