SSD Speicher freilassen?

Miguel14.05

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Hallo,

muss man bei SSDs Speicher freilassen? Bzw darf man sie nicht komplett füllen? Macht das einen Unterschied?
In Bezug auf Haltbarkeit und Schnelligkeit.
Habe eine 500GB Samsung 850.

Habe noch 153 Gb frei aber wollte das mal wissen.

Danke schonmal
 
guter Rat immer 10 % frei zu lassen ob SSD oder HDD ...
 
K.a. HDD evtl. für das Defragmentieren, eine SSD braucht das ja nicht.
Interessiert mich auch, wieso ja oder nein?
 
Ob du dich am rot eingefärbten Balken wie bei einer HDD orientierst, bleibt dir überlassen. Der rote Balken soll als Warnung dienen. Du kannst sie noch weiter voll fahren. Irgendwann kann der Zeitpunkt kommen, wo die SSD evtl. langsamer wird, insbes. bei den Schreibvorgängen.
Ich hab die SSDs hier mal über Tage bis auf wenige GB vollgeschrieben. Im täglichen Gebrauch war zwar messbar, dass die SSDs bei den Schreibvorgängen etwas langsamer waren, bemerkbar war es jedoch nicht.
 
Eine SSD braucht etwas Overprovisioning damit die wear amplification nicht zu hoch wird, ja.
Aber: Hast du schon mal NAND Chips gesehen die genau 500GByte ergeben? Die SSD hat schon etwas overprovisioning eingebaut, eben weil es 512GB sein sollten und du nur 500GB hast, dazu noch den SLC Cache, etc.

computerbase und anandtech machen normalerweise auch Tests um zu sehen wie die SSD reagiert wenn sie voll geschrieben wird, welcher Leistungsabfall auftritt:
https://www.computerbase.de/2014-12...b/6/#abschnitt_neuzustand_und_leistungsabfall
Lies die Tabelle: -1 und -4%.
 
Hi,

eben weil es 512GB sein sollten und du nur 500GB hast

erklären bitte, bei welchen SSDs das so ist? Beispiel?

Lies die Tabelle: -1 und -4%.

dort sind aber auch 10 GB freigelassen worden - nicht komplett voll geschrieben! Und schau dir bitte auch die Zugriffszeiten an, die sind bei SSDs extrem relevant und dabei sind massive Unterschiede zu erkennen!

@Topic

ich würde empfehlen, etwas Speicher einer SSD frei zu lassen. Ich hatte meine SSD vollverschlüsselt und die komplette Partition vollgehabt, nichts frei gelassen, das war definitiv ein bemerkbarer Unterschied in der Performance. Seit ich einige Prozent freigelassen habe gab es nie wieder Probleme dieser Art.

VG,
Mad
 
@ Homi ein guter Rat ist ein guter Rat und kein Blödsinn ...

Immerhin möchte Trim und co auch gut arbeiten und je weniger Speicher frei ist desto schlechter läuft das alles.
 
Madman1209 schrieb:
erklären bitte, bei welchen SSDs das so ist? Beispiel?
Bei den meisten NAND Chips, die TLC von Micron sind da eine Ausnahme. Zudem ist in (fast) allen SSDs eben Overprovisioning schon eingebaut. Bei manchen wie den Pro Modellen von Samsung kann man dieses sogar ändern wenn man will.
 
Bei diesem Thema reagieren Meinungen und leider keine Fakten und selbst wenn Fakten mit Benchmarks vorliegen ist die Interpretation der Werte und ihre Bewertung inwieweit sich dies auf den Alltag überträgt so subjektiv, dass das ganze trotz belastbarer Werte eher an Kaffeesatzleserei mündet. Daher meine Meinung;

Bei SSDs halbwegs aktueller Modellreihen sollte man sich genau 0 mit den Besonderheiten seiner Laufwerke beschäftigen sondern schlicht nutzen. Die Logik die in Hardware, Treiber und Betriebssystem gegossen ist fängt sogut wie alles ab. Ausnahmen sind hier Nutzer, die die Nadel im Heuhaufen darstellen. Wobei du Miguel14.05 mit deiner Frage zum Heu gehörst ;).

Ansonsten würde ich auf Laufwerken immer soviel Platz lassen, dass typische Schwankungen von Temporären Dateien, Auslagerungsdatei, Windows/Linux Updates etc. abgefangen werden. Typisch sind da (für mich) 10-20GB freier Speicher . Wenn da das Laufwerk gelegentlich doch mal voll läuft sei es drum. Da muss man dann eben mal etwas aufräumen.
 
Madman1209 schrieb:
erklären bitte, bei welchen SSDs das so ist? Beispiel?
So gut wie bei jedem Modell, hier z.B. im Test von CB zur Samsung SSD 750 Evo steht, dass "Speicherbaustein[e mit] 128 GByte" verbaut werden. Die beworbene Kapazität beträgt aber 120, 250, 500, ... GB. Der Rest ist als "Reservespeicher (Spare Area) für Wear Leveling, Ersatzblöcke und Fehlerkorrektur reserviert".
 
Windows mag es schon mal nicht, wenn sein Systemlaufwerk zu voll ist, dann dann gibt es gerne Probleme z.B. mit Abstürzen und wenn das TEMP Ordner auch dort liegt (ist per Default so), kann man ggf. keine größeren Archive entpacken etc. bis hin zu Abstürzen kann es alle möglichen Probleme geben, wenn auf C: kein Platz mehr frei ist. Für alle Partitionen gilt, dass die Fragmentierung stark steigt, wenn man die sehr voll macht und das betrifft das Filesystem und damit auch SSDs, denn die werden bei vielen zufälligen kurzen Zugriffen auch langsamer sein als bei langen sequentiellen Zugriffen und wenn eine Datei nun einmal in viele Fragmente verteilt ist, dann sind eben viele kurze zufällige Zugriffe erforderlich um sie zu lesen oder zu schreiben.
 
Damit Windows abschmiert, weil das Systemlaufwerk voll ist, muss man es auch schon arg übertreiben. Wenn ich mich recht entsinne weißt einen Windows deutlich darauf hin, wenn es Zeit ist Platz zu schaffen.

Ob beim Entpacken Daten in Temporäre Ordner des Systemlaufwerks geschrieben werden hängt vom verwendetem Programm ab.

Defragmentierung macht bei SSDs sogut wie nichts. Egal wie groß die Vorbehalte gegen NTFS auch sein mögen. das Dateisystem schreibt normalerweise recht große Blöcke im Bereich von MB anstatt weniger KB. Das drückt real nicht auf Benchmarks, zumindest nicht stärker als den Mehraufwand den der Controller der SSD mit vollem Speicher hat.
 
NTFS kann nur so große Fragmente anlegen wie zusammenhängende Cluster frei sind und die Cluster sind üblicherweise nur je 4k groß. Das Problem der Fragmentierung ist ja gerade, dass man zwar am Ende unter Umständen noch einiges an Platz frei hat, aber dieser eben nicht in großen zusammenhängenden Bereichen vorliegt, sondern überall nur ein paar zusammenhängende Cluster frei sind und dann kann das beste Filesystem nichts anderes machen als eine neu zu schreibende auf diese freien Cluster zu schreiben und damit eben mehr oder weniger stark fragmentiert abzulegen. Wenn es keinen zusammenhängenden Bereich von einem MB mehr gibt, wird also auch NTFS kein Fragment von 1MB Größe schreiben können, egal ob dies auf einer HDD oder einer SSD passiert.
 
Darf ich mich hier mal mit einer Frage einklinken? Installiere grade mein neues Z370 system, verwende eine evo 850 mit 250gb.

Reicht es einfach speicher in der partition selber frei zu lassen oder müssen die besagten 10% tatsächlich unpartitioniert bleiben?

Win 10 zeigte bei der Platte nur 232gb an, ich denke samsung selber hat dann bereits 18gb für den genannten Zweck geschluckt?

Danke!
 
Da bei einem so aktuellen System TRIM garantiert funktionieren wird, reicht es einfach speicher in der Partition selber frei zu lassen. So 10% unpartitioniert zu lassen macht man nur, wenn TRIM nicht funktioniert. Windows zeigt zwar 232GB an, meint aber in Wahrheit 232GiB. Man sieht hier am Beispiel einer 10TB HDD mit einer großen Partition darauf, dass da kein Byte fehlt, sondern im Gegenteil ein paar mehr vorhanden sind:

properties_10tb_hdd_9-09tb-png.573149


Wie man an der Zahl im roten Rahmen sieht, sind des etwas über 10TB die dann frei sind und rund 400MB die die Metadaten des leeren Filesystems schon belegen. Microsoft rechnet bei Windows zwar mit Binärpräfixen (also Zweipotenzen), verwendet aber nicht die korrekten Einheiten und deren Abkürzungen. Korrekt wäre hier TiB für Tebibyte, TB ist nämlich nach dem Internationalen Einheitensystem (SI) die Abkürzung für Terabyte und 1 TB ist immer genau 1.000.000.000.000 Bytes, so steht es auch auf den Verpackungen und in den Datenblättern der HDD und SSDs drin.

Leider steht nicht in den Reviews, Windows nutzt die falschen Einheiten, sondern so ein Blödsinn wie eben "die Nettokapazität beträgt" oder "formatiert beträgt die Kapazität dann nur noch...." was alles Quatsch und totaler Blödsinn ist. Es gehen hier in diesem Beispiel durch das Formatieren genau 400.064.512 Byte verloren, aber die Metadaten von NTFS stehen in Dateien (deren Namen fangen mit $ und sie sind nicht im Explorer sichtbar, allenfalls im Resourcen Manager sieht man sie wenn auf die zugegriffen wird) die Spare angelegt werden und daher bei Bedarf, also mit der steigenden Nutzung des Filesystems, in ihrer Größe wachsen.
 
Assel18 schrieb:
Reicht es einfach speicher in der partition selber frei zu lassen oder müssen die besagten 10% tatsächlich unpartitioniert bleiben?
Bloss nicht unpartitioniert lassen (außer bei Verschlüsslung), das ist sonst reine Verschwendung. Du musst in der Partition selbst eh ein paar GB frei halten wegen dem Dateisystem, da schlägst du quasi 2 Fliegen mit einer Klappe.

10% sind auch ziemlicher Overkill, es reichen 5-10GB innerhalb der Partition für eine Client SSD völlig aus!

EDIT: Danke für die Ergänzung Madman1209. Hab es mit eingebaut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

nur noch als Anmerkung: sofern man das System vollverschlüsselt (warum auch immer) sollte man eben doch einen Teil unpartitioniert belassen. Ich habe das mit mehreren SSDs getestet, der Perfomanceunterschied war gewaltig, weil der verschlüsselte Teil eben automatisch "belegt" ist. Ist dann nichts mehr frei bzw. unverschlüsselt bricht die Performance massiv ein.

Sofern also True/Veracrypt oder ähnliches Verwendung findet: einen Teil unpartitioniert lassen. 10 GB sind da aber definitiv genug!

VG,
Mad
 
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