Standardfrage bei Vorstellungsgespräch

Boron

Commander
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Hallo zusammen,

da ich diesen Freitag ein Vorstellungsgespräch für eine Stelle für meine Diplomarbeit habe versuche ich mich natürlich ein wenig darauf vorzubereiten.

Es gibt ja so ein paar Standardfragen, die dem Bewerber gestellt werden, z.B warum man sich für die Stelle geeignet hält, oder dass man "was über sich erzählen soll".

Vor allem die Bitte "etwas über mich zu erzählen" macht mir noch ein wenig Sorgen.
Den Lebenslauf brauche ich ja nicht mehr zu erzählen, den habe ich ja bei den Bewerbungsunterlagen mitgeschickt.

Was also kann man denn da erzählen?
 
Was immer gerne gehört wird sind persönlich Stärken und/oder Schwächen die aus den Unterlagen nicht hervorgehen. Wobei ich denke eine geschickt eingebaute Schwäche (natürlich keine zu üble) macht das ganz realistischer und ansprechender. Perfektionismus oder Übereifer wären solche Schwächen die man durchaus auch sehr positiv sehen kann.

Was auch geht sind persönliche Ziele und Vorstellungen.

Eine der bescheuertsten Fragen ist "Warum grade unsere Firma?" Da überleg dir was schlaues, weil die fast immer kommt. Ich find die Frage zwar zum kotzen, aber Personalchefs stehen anscheinend drauf.
 
Da ich selber Chef bin, hier mal meine Meinung zu diesen Standardfragen:
"Etwas über mich erzählen": Damit möchte ich an der Antwort erkennen können, inwieweit sich der Bewerber für die neue Firma einzusetzen bereit ist. "Ich bin ein Familientyp und meine Familie geht mir über alles" ist keine gute Antwort für einen Handelsreisenden ;)
Die schlimmste aller Fragen:
"Warum glauben Sie, daß ausgerechnet Sie der beste Bewerber für die Stelle sind?"
Tja, gleiches Ding! Wieviel ist der Bewerber bereit für die Firma auf Dauer einzusetzen? Immer pünktlich Feierabend oder flexibel bis zum Geht-Nicht-Mehr. Voraussetzung für alles ist natürlich eine fundierte Ausbildung, wenn es sich um einen Fachberuf handelt.
 
"Warum gerade unsere Firma" kommt vorallem oft nach einem Probearbeits-Zeitraum in
dem du dich besonders mit der Firma insich befasst haben solltest, denn dann kannst
du folglich (hoffentlich) richtig antworten, dass dir besonders das Arbeitsklima, die -weise
und Chancen in dem Betrieb reizen, die dich quasi auffordern dich und dein Wissen, so
gut es geht, für den Betrieb ein zu setzen. Dein persönliches Ziel ist es (wie von jedem
eigentlich, egal in welchem Beruf) sich mit diesem Beruf und der ausgeübten Tätigkeit
identifizieren zu können, Spaß an der Arbeit zu haben und durch dein Können den Betrieb
mit vorwärts bringen, wie auch immer stetig weiter Erfahrungen sammeln ;) Quasi ein
geben und nehmen von Wissen und Dienstleistungen.
 
OT
@DunkelAngst
Nach ner Probearbeit macht die Frage "Warum unsere..." auch Sinn. Aber ich hab die Frage schon in mindestens 20 Bewerbungsgesprächen gehört, ohne Probearbeit. Und dem nächsten der mir die stellt sag ich die Wahrheit: "Ich will nen Job und die Firma ist mir dabei eigentlich Sch...egal, weil ich immer 100% geb" ;) Vielleicht ist das sogar die richtige Antwort :)
 
Falsche Antwort:
In dieser Frage steckt der Wunsch herauszufinden, inwieweit sich der Bewerber bereits mit der Firma auseinandergesetzt hat. Jede Antwort, die sonst nur Mitarbeiter bringen können, zeigen das Interesse. Hat die Firma einen guten Ruf in der Kantine, kann man das ruhig mit einem Lachen sagen. Aber zu wissen, daß exakt 123 Leute dort arbeiten und weniger als 10% Personal in den letzten 3 Jahren abgebaut wurde beeindruckt einen Chef! An solche Infos kommt man nämlich nur dann ran, wenn man sich intensiv darum bemüht hat! ;)
 
nicht nur der interviewte kann fehler machen, er kann auch vom interviewer in fehler geführt werden. fragen wie: "was sind ihre stärken und schwächen" sind meiner ansicht nach total nutzlos, denn ich glaube da macht sich der fragesteller nicht wirklich gedanken darüber was zum geier er jetzt mit der antwort anfangen soll.
fragen wie "erzählen sie was über sich" finde ich demnach genau so irreführend denn man kann über gott und die welt erzählen. das schlimmste was ein chef machen kann ist demjenigen der sich gerade vorstellt, das gefühl vermitteln dass man etwas bestimmtes hören will. und genau dieses gefühl vermitteln fragen wie "erzählen sie mal was von sich" oder "sagen sie mal ihre stärken und schwächen". da muss ich sagen ist der chef selbst schuld wenn er diese schiene fährt, denn der bewerber ist da um sich für die stelle zu bewerben und nicht um aus dem nähkästchen zu quatschen. konkrete fragen stellen und es folgen konkrete antworten. wenn man schon was über seinen bewerben erfahren will dann kann man meiner ansicht nach genau so gut fragen "was machen sie in ihrer freizeit" "haben sie kinder" etc pp. aber nicht diese allgemeinen schwammigen fragen. da schiebe ich größtenteils wirklich dem chef dann den schwarzen peter zu, da er das gespräch leiten muss und nicht der bewerber.
 
Boron schrieb:
Vor allem die Bitte "etwas über mich zu erzählen" macht mir noch ein wenig Sorgen.
Den Lebenslauf brauche ich ja nicht mehr zu erzählen, den habe ich ja bei den Bewerbungsunterlagen mitgeschickt.
Das ist aber damit gemeint. Dabei sollte man seine Entscheidungen(warum hat man was gelernt, bzw. einen speziellen Weg eingeschlagen) begründen. Man kann noch erwähnen wie alt man ist, wo man wohnt und Familienstand. Hobbys etc. würde ich nicht mit reinnehmen(es sei den sie entsprechen dem Beruf), die Fragen danach kommen meistens noch extra.

Habe bis jetzt 6 Vorstellungsgespräche hinter mir, und alle liefen anders ab(andere Fragen, andere Aufbauweise usw. ). Man sollte sich sich die Standardfragen unbedingt anschauen(solche Fragen wie "Warum haben Sie sich bei uns beworben" oder "Was wissen Sie über unsere Firma" kommen zu 100%!).

Jedenfalls möchte man sich gründlich darauf vorbereiten. Die Routine und Sprachgewandtheit kommt meist erst, wenn man dann schon mehrere Gespräche hinter sich hat ;) . Wenn ich so an meine ersten Gespräche denke, die waren, so im Nachinein betrachtet, regelrecht grauenhaft verlaufen :D .
 
Eine sehr beliebte Frage ist auch, ob man gern früh aufsteht. Einfach mit "Ja" zu antworten wäre unklug, weil offenkundig nicht die Wahrheit. Ich kenne zumindest keinen Menschen persönlich der gern früh und freiwillig aufsteht. Eleganter wäre es (so hab ich es gemacht) bei der Wahrheit zu bleiben und zu sagen: "Nein". Dann fügt man aber hinzu, das man für den Job kein Problem hat früh aufzustehen und auf Pünktlichkeit wert legt. So ist es palusibel.
 
@th3o
Der Interviewer kann eigentlich keine Fehler machen. ;)
Immerhin bewirbt man sich dort. Somit sind (fast) alle Fragen legitim. Wie man sie beantwortet ist eine andere Sache.

Ich hatte jetzt auch 4 Vorstellungsgespräche. Diese kann man aber nicht mit einer Diplombewerbung vergleichen. Dennoch laufen die Gespräche meistens nach dem gleichen Schema ab.
Zuerst präsentieren sich die Firmen gerne. Auch wenn man (fast) alles weiß (man erkundigt sich schließlich), hört man natürlich gespannt zu.
Zum Schluß auch mal ein paar kleine Fragen stellen die ev. unklar waren. Auch dann, wenn es nur eine Bestätigung oder Wiederholung ist. Daran erkennt man, ob zugehört wurde.
Fragen über die Zukunft des Unternehmens sind auch sehr gut, wie auch gemäßigte kritische Äußerungen.
Wenn du etwas über dich erzählen sollst, erwähne alles was irgendwie passen könnte.
Mit der Erwähnung als Moderator in einem Computerforum wissen die wenigsten zwar etwas anzufangen, so etwas wird aber gerne gehört. (Angehende Führungsqualitäten?)
Mit den Fragen zum Persönlichen, möchte man feststellen wie gut man zum "Team" passen könnte. Soziale Kontakte außerhalb des Studium(Beruf) sollte man auch erwähnen (Vereinsleben).Allerdings wurden mir diese Fragen nur in einem von den 4 Gesprächen gestellt.
Wichtig ist auch der Hinweis auf Flexibilität. (Arbeitszeiten, Umzug, Mobilität, Übernahme neuer Aufgaben außerhalb des Erlernten)
Vor allem, wenn du dich später auf eine richtige Stelle bewirbst.

Die meisten Fragen werden jedoch erst in nächster Zukunft auf dich zukommen.
Bei der Diplombewerbung geht es hauptsächlich um fachliche Kompetenz. Es sei denn die Firma stellt schon eine Übernahme in Aussicht.
Antwort wie Toxid schon schreibt nie mir ja oder nein.
Etwas ausführlich, jedoch ohne Ausschweifungen, hört es sich besser an. ;)
 
ToXiD schrieb:
Eine sehr beliebte Frage ist auch, ob man gern früh aufsteht.
Das ist aber keine Standardfrage, habe ich persönlich noch nie gehört. Ist eventuell auch Berufsabhängig. Wenn man sich z.B. als Bäcker bewirbt, kann das schon mal kommen :D .

Das mit "Ja" und "Nein" stimmt, man sollte die Antwort etwas ausformulieren :), und nicht einfach mit "Ja" oder "Nein" antworten.
 
"Haben Sie sonst noch Fragen?" ist immer eines, was mir in 7 Vorstellungsgesprächen
jedes mal das Genick gebrochen hat. Was soll man dazu antworten, wenn man grad
erst 40-60 Minuten über Beruf, Privat, Vergangenheit und Zukunft geredet hat?!

Meine geführten Gespräche waren im Nachhinein auch totaler Krampf, aber entscheidend
ist das Gesamtbild einer Person - nicht zu 100% der Inhalt eines oberflächlichen Gespräches.
 
DunkelAngst schrieb:
"Haben Sie sonst noch Fragen?" ist immer eines, was mir in 7 Vorstellungsgesprächen
jedes mal das Genick gebrochen hat. Was soll man dazu antworten, wenn man grad
erst 40-60 Minuten über Beruf, Privat, Vergangenheit und Zukunft geredet hat?!

Meine geführten Gespräche waren im Nachhinein auch totaler Krampf, aber entscheidend
ist das Gesamtbild einer Person - nicht zu 100% der Inhalt eines oberflächlichen Gespräches.
Fragen sollte man sich vorher schon notieren. Sowas wie Arbeitszeiten, Fortbildungsmöglichkeiten, Fragen zum Arbeitsort, Fragen zu Aufgaben usw. kommen meistens im Gespräch nicht vor, oder werden nur angeschnitten. Fragen sollte man immer noch haben, gute Vorbereitung also! Auf keinen Fall ohne Schreibzeug da anrücken, dass gibt sofort Minuspunkte.

Viele Unternehmen legen sehr viel Wert auf das Auftreten und die Beantwortung der Fragen! Wenn das Gespräch nicht besonders gut verläuft, hat man keinerlei Chancen zu einem weiteren Gespräch zu kommen. Ist mir mehrmals so gegangen. Übung macht den Meister :) .
 
Falls es jemanden interessiert:

Das Bewerbungsgespräch ist gut verlaufen.
Es war eingentlich nur ein lockeres Unterhalten mit einem der Entwickler in der Firma. Das Vorbereiten auf die "Standardfragen" war gar nicht nötig.

Das Beste ist aber, dass ich den Job habe.
Von nun an darf ich mich Diplomand schimpfen.

Außerdem hat das Unternehmen gleich eine Übernahme nach der Diplomarbeit in Aussicht gestellt :jumpin: :jumpin:.
 
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