Switch Latenz?

T_55

Lieutenant
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Hallo,

mich würde mal interessieren mit welcher konkreten Verzögerung kann man bei der Nutzung von einem Switch zwischen Router und PC rechnen muss im Vergleich zu einer LAN Direktverbindung? Das es eine Verzögerung gibt müsste logisch sein aber wo liegt das etwa. milli/mikro/nano Sekunden?
Beim Kauf worauf muss man achten? Denn es gibt recht viele Produkte mit sehr guten Bewertungen aber woher weiß man wer der schnellste ist, gibt es da ein Value den man beachten muss? mal als Beispiel:

https://www.amazon.de/TP-Link-TL-SG105-Metallgehäuse-Datenverkehr-IGMP-Snooping/dp/B00A128S24

https://www.amazon.de/D-Link-DGS-108-Datenübertragung-Non-Blocking-Architektur-Metallgehäuse/dp/B000BCC0LO

https://www.amazon.de/Netgear-GS105GE-Unmanaged-Datenübertragung-Metallgehäuse/dp/B0000X5IQ8

Grüße
 
Wie hoch die Verzögerung ist, hängt von der Funktionsweise des Switches ab. In den meisten Fällen (vor allem zu Hause) ist die aber zu vernachlässigen ist mit den Üblichen tools (Ping) nicht zu messen, also kleiner 1 ms.
https://de.wikipedia.org/wiki/Switch_(Netzwerktechnik)#Unterschiedliche_Arbeitsweisen

Sonst muss ein Switch für zu hause nicht viel können/kosten. Wenn du IPTV hast ggf. drauf achten, das der Switch igmpv3 kann. Von deinen in deinen Links sind alle ok. Würde den TP-Link nehmen, weil am gütigsten.
 
Liegt im bereich von wenigen Mikrosekunden für unmanged Switches und für managed Switches im Bereich von vielen Mikrosekunden. Also alles kleiner 1 Millisekunde und mit ping von Windows nicht messbar.

Wie gesagt die von dir genangten kann man alle nehmen. Es stellt sich nur die Frage ob du jemals mehrere Geräte anschließen möchtest, welche Videostreaming benutzen. So was wie Entertain TV oder wie das in Deutschland heißt. Dann würde man eher zu einem managed/smart managed Switch greifen, welcher IGMPv3 unterstützt.
 
Ich würde mal vermuten, dass kein Mensch auf der Welt eine Verzögerung bei deinem Szenario unter 10 ms wahrnehmen kann. Bei unter 5 ms wäre ich mir sogar sehr sicher.
Und bei deinem Szenario sollte es theoretisch, wie erwähnt, total egal sein, weil die Verzögerung "zu gering" ist.

Wenn überhaupt, dan spielt hier die Software die größte Rolle.
Wenn die Software beispielsweise 50 Signale hin- und herschicken muss und die Verzögerung damit um den Faktor 50 erhöht wird, könnte es in ganz speziellen Szenarien (Richtung Forschung auf minimalen zeitlichen Ebenen) einen starken Einfluss haben.

Beim Datentransfer wie Copy&Paste, Abfragen im Büro oder beim Spielen braucht man sich null Gedanken zu machen. Vor allem bei Spielen, sind dein Monitor und dein Internet der Flaschenhals. Je nach Monitor, das Eine oder Andere an erster Stelle.
 
In einigen Switchdatenblätten steht das angegeben, wir bewegen uns hier aber im µs Bereich.
 
Ok das ist wenig was da verloren geht, ausgereifte Technik prima :)

Nochmal wegen der Latenz eine Folgefrage zu den Netzwerkkabeln. Ich habe mich mal etwas eingelesen mit den steigenden Kabelkategorien CAT und dessen jeweils bessere Übertragungsraten. Was mir aber noch nicht klar ist ob sich die Kategorie auch auf die Latenz auswirkt?
Aus aktuellem Anlass man ganz konkret: ist ein Cat-5a in der Latenz(Reaktionszeit) langsamer als ein Cat-6a?

Grüße
 
Nein, nicht per se.
Durch ein Kabel geringerer Cat könnte (!) es durch Umwelteinflüsse/Störeinflüsse, Betrieb außerhalb der Spezifikationen usw. passieren, dass Datenpakete verloren gehen und dann neu übertragen werden müssen, was letztlich zu einer höheren Latenz führt.
Das ist dann aber kein hinzunehmender Betriebszustand, sondern einfach ein Symptom für eine instabile Leitung und sollte dann entsprechend angegangen werden.
 
Das Kabel selbst macht direkt keinen Unterschied, allerdings die Geschwindigkeit die du letztendlich über das Kabel hinbekommst. Mit Cat 5 also Gigabit und mit Gat 6 10 Gigabit. Mit zehnfacher Geschwindigkeit sinkt die Latenz eines Pakets auf ein zehntel.
 
Man sollte vielleicht sicherheitshalber noch ergänzen, dass für Geschwindigkeiten jenseits der 1 Gbit/s auch entsprechend fähige Hardware an den Endpunkten zum Einsatz kommen muss, zB Netzwerkadapter/Switches mit 10 Gbit/s. Sind an beiden Enden hingegen nur Geräte mit 1 Gbit/s angeschlossen, macht es keinen Unterschied ob unterwegs nu Cat5/6/7 verwendet wird.

Die höhere Klassifizierung bezieht sich auf höhere Übertragungsraten, höhere Frequenzen, etc. Wenn zB 1 Gbit/s durch ein 8-adriges Kabel gehen sollen und 10 Gbit/s ebenfalls durch 8 Adern, kann man sich vorstellen, dass die einzelnen Signale auf den Adern "schneller" durchs Kabel müssen bzw. mit einer höheren Frequenz gepulst werden. Die Bits machen dann also nicht mehr Bit -- -- -- -- Bit -- -- -- -- Bit sondern Bit -- Bit -- Bit -- Bit. Bei der höheren Cat wird das Kabel daraufhin getestet, ob die Signale bzw. Bits bei der jeweils höheren Frequenz noch verlustfrei ankommen. Cat5 ist um es mal banal auszudrücken zu zähflüssig für so schnelle Bitfolgen bzw. Frequenzen und wenn man die Bits mit 10 Gbit/s drüberjagt, kann man am anderen Ende kaum noch einzelne Bits auseinanderhalten. Deswegen ist Cat5 nur für 1 Gbit/s spezifiziert und für 10 Gbit/s muss man auf Cat6/7 umsteigen, weil diese eben die höheren Frequenzen zuverlässig übertragen können.

Auf die Latenz hat ein Kabel wie bereits erwähnt keine spürbaren Auswirkungen. Mit Profi-Equipment mag man ne Mikrosekunde oder so messen können, aber das kann ein Mensch überhaupt nicht erfassen.
 
Danke für die Antworten, denn ich hätte noch 5a Kabel rumfliegen aber ich denke ich mach da mal eine Neuanschaffung, der Unterschied von 1 zu 10 Gbit/s ist schon groß, außerdem riechen meine alten Billig-Cat-5a Kabel immer noch heftig nach Plastik :skull_alt:

Was kann man denn von diesen Cat-7a konfektionierten Kabeln mit RJ-45 Stecker halten? Denn durch die Stecker ist es im Grunde nur wieder Cat-6a mit 500MHz. Interessant finde ich dazu aber dann diese Aussage:
t-6 schrieb:
Durch ein Kabel geringerer Cat könnte (!) es durch Umwelteinflüsse/Störeinflüsse, Betrieb außerhalb der Spezifikationen usw. passieren, dass Datenpakete verloren gehen und dann neu übertragen werden müssen, was letztlich zu einer höheren Latenz führt.
Danach gesehen wiederum könnte man auch sagen, dass bei einem Cat-7a(RJ45) durch die bessere Abschirmung die Statistik einer ungestörten Übertragung höher sein sollte als bei Cat-6a(RJ45) auch wenn natürlich am Ende beide den 500 MHz RJ45 Stecker haben.
Cat-7a(RJ45) bei Neukauf einem Cat-6a(RJ45) aus übertragungsstatistischen Gründen des Kabels vorziehen?

Grüße
 
T_55 schrieb:
Cat-7a(RJ45) bei Neukauf einem Cat-6a(RJ45) aus übertragungsstatistischen Gründen des Kabels vorziehen?

Es schadet zumindest nicht. Es bringt dir aber auch nicht viel.

Es ist wie wenn ich mich zwischen zwei Autoreifen entscheiden muss. Der eine ist für 200 km/h zugelassen, der andere für 250 km/h. Wenn mein Auto eh max. 180 schafft, machen die Reifen nicht den geringsten Unterschied. Abgesehen vom Preis.
Ich könnte die Reifen aber im Prinzip weiter verwenden, wenn ich mir mal ein schnelleres Auto kaufen sollte.

Wenn du das Kabel einmauern willst, nimm Cat7. Dann brauchst du es evtl. in zehn Jahren nicht mehr zu tauschen, falls du dann auf 10 Gbps umsteigst. Für deinen "Gaming-Ping" bringt es aber nichts. Nada.
 
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Cat6a ist bereits für 10 Gbit/s Ethernet spezifiziert. Cat7 hat den Vorteil, dass es theoretisch noch mehr könnte bzw. noch besser geschirmt ist. Allerdings wird dieser Vorteil damit erkauft, dass das Kabel in der Regel deutlich steifer und damit schwieriger zu verlegen ist.

Wenn Cat6a bereits die Anforderungen erfüllt, bringt Cat7 hingegen keine wirklichen Vorteile abgesehen von einer sehr schwammigen Zukunftssicherheit. Wer weiß, wenn 10 Gbit/s irgendwann mal abgelöst wird wie es bei 100 Mbit/s war und bei 1 Gbit/s mittelfristig sein wird, dann sind Kupferkabel als solche vielleicht schon längst obsolet und es wird auch intern nur noch mit LWL verkabelt oder es wird einfach alles mit 60 GHz SuperSpeedWLAN vollgeballert... Das ist aber noch so weit weg, dass man da keine wirkliche Prognose abgeben kann. Fakt ist, dass Cat6a für viele Jahr(zehnt)e vollkommen ausreichen wird. Da Cat7 aber preislich nicht so weit weg ist, kann man auch einfach so schon mal Cat7 verlegen und hat dann zumindest eine fiktive Zukunftssicherheit ;)
 
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