Systemstart mit zeitbezogenem Log beschleunigen

halwe

Lt. Commander
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Hallo zusammen,

ich hatte mir letztens eine SSD eingebaut und tatsächlich konnte ich den Systemstart von 2 auf 1 Minute verkürzen.
Trotzdem scheint mir das noch recht viel. Z. B. sehe ich nach der Anmeldung noch lange Zeit einen weißen Bildschirm (bzw. 2 in meinem Doppelmonitorsystem).

Deshalb wollte ich den Startprozess meines Windows 7 32bit Systems etwas genauer untersuchen. Dabei habe ich zunächst die Startprotokollierung eingeschaltet. Ich konnte feststellen, dass einige Treiber nicht geladen werden (ntiomin.sys, vga.sys, NDProxy.sys, srv.sys avgntflt.sys).
Zunächst wollte ich das klären, aber eine kurze Recherche im Internet machte mir klar, dass ich (1) damit nicht allein bin und (2) dazu keine leichten Lösungen zu finden sind. Vielleicht ist das ja auch normal.

Ein Blick in die Ereignisprotokollierung brachte unter "System" auch einige Fehler mit Berechtigungen, aber auch das scheint mir zu nicht zielführend zu sein, insbesondere weil für mich die von DistributedCOM ausgespuckten CLSID und APPID Nummern ein Buch mit sieben Siegeln sind.

Nun versuche ich pragmatischer an das Problem ranzugehen: Es würde ja reichen, zu wissen, was genau in dem Moment passiert wenn ich so lange warte. Nur um solche Probleme sollte ich mich kümmern. Was ich dazu bräuchte, wäre eine Startprotokollierung, die nicht nur aufschreibt, was geladen wird, sondern vor allem wann. So könnte ich die Timeouts erkennen, die zu der Verzögerung führen.

Kennt jemand ein vertrauenswürdiges Tool für eine solche mit Zeitstempeln versehene Startprotokollierung?

Viele Grüße, Halwe
 
Danke für die schnelle Antwort.
Ja, das habe ich. Ist das ein Problem?
Viele Grüße, Halwe
 
Deinstalliere es mal und prüfe mal wie schnell er dann startet.
Installiere es dann nochmal neu. Das hat bei mir geholfen. Das ist ein uralten Problem. Du hast sicher in den letzten 2 Jahren nicht neu aufgesetzt?
 
Ja, avgntflt.sys sollte zu Avira gehören. Das mal testweise deinstallieren.

Meiner Erfahrung nach läuft Windows am besten, wenn man es so laufen lässt, wie Microsoft es vogesehen hat. Rumstellen auf Gutdünken in irgendwelchen Einstellungen, die einem nicht wirklich etwas sagen, kann nach hinten losgehen. Falls du nur neugierig bist. https://www.google.de/search?q=windows+performance+toolkit
Am besten stellt man über offizielle Schalter, z.B. Systemsteuerung, Programme. Oder direkt in den Einstellungen des entsprechenden Programms.
 
Von HDD auf SSD geklont und uralten Müll mitgenommen. Entweder informieren, wie man den Autostart richtig aufräumt, oder Win7 neu installieren.

lg
fire
 
Danke an alle für die schnellen Antworten :-)

Also ja, ich habe auf SSD geklont und dazu die empfohlenen Systemänderungen vorgenommen. Aber sonst spiele ich eher nicht an den Systemeinstellungen rum. Habe aber viele Anpassungen, weshalb eine Neuinstallation nicht passt, der Zeitaufwand stünde in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Hab jetzt Avira neu installiert, konnte aber keine signifikanten Änderungen im Startverhalten feststellen (auch ganz ohne avira hatte ich lange Wartezeiten).
Konkret habe ich nun:

30s bis zum Login (während dieser Zeit passiert allerhand, BIOS und so, scheint normal zu sein)

weitere 35s "Willkommen" - das scheint mir recht viel zu sein, Avira ist hier wohl an 5 s "schuld"

weitere 30s weißer Bildschirm - spätestens hier, nehme ich an, passieren irgendwelche Timeouts

Wenn dann einmal das Hintergrundbild da ist, geht alles recht schnell, diesen Teil des Starts konnte ich dank SSD gut beschleunigen.

Also: Ich will nicht allen Treiberproblemen auf den Grund gehen, letztlich läuft das System ansonsten tadellos. Hilfreich wäre eben nur ein Tool, welches mir zeigt, was zum Schluss beim Start passiert (während "Willkommen" und "Weißer Schirm". Würde sich ein einzelnes Problem herauskristallisieren, wäre das vielleicht den Aufwand wert, dem auf den Grund zu gehen.

Viele Grüße, Halweg
 
Start -> Ausführen -> msconfig -> Systemstart. Dort kannst du erstmal alle ALTEN Leichen herausnehmen, die nicht gestartet werden müssen.
Unter Dienste kannst du den Haken setzen, das die Systemdienste nicht angezeigt werden und dann sieht du nur die Dienste, die durch deine Programme angelegt wurden. Evtl sind da auch Leichen, die du herausnehmen kannst.

lg
fire
 
Also danke firex, aber mit msconfig bin ich vertraut und hatte den Start unter deinen Aspekten schon durchsucht. Bei mir lief auch einige Zeit "StartupStar" von Abelsoft zur Analyse der Einträge mit einer Art Autostart-Firewall, der mit sagt, wenn sich eine Anwendung sich im Systemstart einnistet.
Ebenso habe ich die "nicht Microsoft" Einträge in der Aufgabenplanung durchforstet.

Aber wie gesagt, mit diesem Thread will ich eigentlich keine Hinweise dazu haben, was ich alles checken könnte, um den Start zu beschleunigen. Dazu gibt's zig Diskussion und Tipps im Internet. Was ich suche ist eben ein Tool, um den Startprozess zeitgenau zu protokollieren und so genau die Stellen zu finden, wo ein Timeout oder ein besonders langwieriger Prozess die Verzögerung verursacht.

Es sei denn, ihr erklärt mir jetzt, dass die gemessene Verzögerungszeiten normal sind ;-)

Viele Grüße, Halwe
 
Wie wäre es denn, wenn du mal dein komplettes Hardware-Setup postest.

Es kann ja sein, das dein Board schon etwas älter ist, dort die Controller nur langsam eingebunden werden, usw.

Meine kleine Kiste zB. geht immer nur in den Modus "Energie sparen" und schaltet sich ab. Ein Boot dauert dann etwa 3Sek. Da mein Monitor aber 5Sek. braucht, sehe ich das nie so schnell :)

lg
fire
 
M-X schrieb:
Hast du Netzlaufwerke verbunden?

Ja, das habe ich. Daran hab ich ehrlich gesagt noch nicht gedacht.

Wenn ich mir meinen Arbeitsplatz anschaue, habe ich:
2 funktionierende Netzwerklaufwerke im Heimnetz (eins davon mit Synchronkopie)
2 Netzwerklaufwerke zu OneDrive ins Internet (die funktionieren beim Start nicht, weil sie eine Anmeldung erfordern)
8 Ordnerverknüpfungen zu verschiedenen OneDrive-Lokationen (die bringen wohl beim Start keine Fehler, weil sie erst aktiviert werden, wenn man sie anklickt - hoffe ich)
1 Ordnerverbindung zu einer ftp-Lokation.

All diese Verbindungen sind mir viel wert, weil sie mir einen schnellen Zugriff auf verschiedenste Bereiche ermöglichen. Deshalb wäre ein Löschen dieser Verknüpfungen keine Lösung, zumal die sich ja nicht einfach so wiederherstellen lassen, ich habe die Links mühsam aus OneDrive rausextrahiert.

Aber wenn ich ermitteln könnte, dass einzelne Verbindungen eine besondere "Mitschuld" am langen Systemstart tragen, dann wäre das ein Grund, dafür Alternativen zu finden.

Viele Grüße, Halwe
 
halwe schrieb:
Was ich suche ist eben ein Tool, um den Startprozess zeitgenau zu protokollieren und so genau die Stellen zu finden, wo ein Timeout oder ein besonders langwieriger Prozess die Verzögerung verursacht.

Und das ist nicht das, was du suchst?
Eine der wichtigsten Funktionen des Windows Performance Recorders ist es, den Boot-Vorgang ganz präzise zu dokumentieren. Anders als ein klassisches Boot-Protokoll – das Sie über die erweiterten Startoptionen aufrufen – zeichnet der Windows Performance Recorder nicht nur die Dateien und Treiber auf, die beim Start geladen werden, sondern auch die Zeit, die dabei vergeht. So können Sie beispielsweise einen Virenscanner oder Treiberidentifizieren, der den Start von Windows hinauszögert.
http://www.com-magazin.de/praxis/wi...ng-aufzeichnen-und-herunterfahren-ueberwachen
 
firexs schrieb:
Wie wäre es denn, wenn du mal dein komplettes Hardware-Setup postest.

Es kann ja sein, das dein Board schon etwas älter ist, dort die Controller nur langsam eingebunden werden, usw.

Meine kleine Kiste zB. geht immer nur in den Modus "Energie sparen" und schaltet sich ab. Ein Boot dauert dann etwa 3Sek. Da mein Monitor aber 5Sek. braucht, sehe ich das nie so schnell :)

lg
fire

Oh, ehrlich gesagt will ich eine so tiefgreifende Analyse weder mir noch jemandem im Forum hier zumuten. Aber ja, der Standby-Modus ist schon eine Segnung bei so einem System. Nur in lezter Zeit musste ich öfter reisen, ausdocken und so, da geht Standby nicht. Außerdem habe ich das Gefühl, dass der Computer ab und zu mal einen Neustart braucht, eine Woche intensiven Arbeitens ohne Neustart hatte er mir schon ab und zu übelgenommen.
Viele Grüße, Halwe
 
Kopiert von woanders:
Meine Lösung (in Windows7):
1. START - Ausführen gpedit.msc (Editor für lokale Gruppenrichtlinien)
2. Computerkonfiguration - Administrative Vorlagen - System - Anmelden
3. „Beim Neustart des Computers und bei der Anmeldung immer auf das Netzwerk warten“ auf Aktiviert setzen
4. Computer neu starten - Netzlaufwerke verbunden!

Einziger Nachteil: Das Hochfahren dauert länger…..

Muss dann auf deaktiviert sein. Wäre eine Idee wert, ohne gleich die Laufwerke zu löschen.

lg
fire
 
@all: Danke erst mal. Ich muss jetzt erst mal Schluss machen. Hab' nun mehrere Ansätze, aber die kann ich heute nicht mehr verfolgen.
 
Wenn die Netzlaufwerke beim Boot nicht eingebunden werden können rennt das ganze in einem Timeout. ZU sehen an einem Blackscreen / Whitescreen oder Wilkommens Meldung nach dem login. Da vergehen ein paar Sekunden bis der Timeout durch ist. Mal testweise die Laufwerke disconnecten.

EDIT: Oder die Methode oben probieren über gp
 
Hallo noch mal.
Also das Ändern der Gruppenrichtlinie hinsichtlich "beim Start auf Laufwerke warten" brachte wenig, da ja das "Nicht Warten" die Standardeinstellung ist.
Aber das Trennen der beiden Netzwerklaufwerke brachte viel: Nunmehr sehe ich das "Willkommen" statt 35s noch 27s, der weiße Bildschirm danach ist ganz weg :). Vielen Dank, vor allem an M-X.
Statt der Netzwerklaufwerke werde ich jetzt versuchen, diese beiden Lokationen ebenfalls als Ordnerlinks einzubinden.

Wahrscheinlich könnte ich nun auch die "Willkommen"-Meldung in der Dauer reduzieren, denn auch da scheinen mir noch sinnlose Dinge zu passieren. Da dürfte das Tool aus dem SDK, welches Wilhelm14 empfahl, wohl das Werkzeug der Wahl sein. Aber das hat nun nicht mehr ganz so hohe Priorität.

Vielen Dank nochmal allen fürs schnelle Mitdenken! Hätte nicht gedacht, das bei so einem öden Thema so viele mithelfen.

Viele Grüße, Halwe
 
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