News Telekom beantragt Kündigungsrecht für Vectoring-Ausbau

Also mal ehrlich...hier haben doch die meisten nur einen Hass auf die Telekom, weil sie eben nicht überall ausbaut und mehr kostet als andere.
Versteht denn keiner, dass die Telekom als Privates Unternehmen rein wirtschaftlich handelt? und selbst, wenn sie das nicht tun würde, würde sie doch niemals die Finanziellen Mittel haben um das alles alleine zu schaffen.

In Bayern gibt's extra noch ein Ausbauprogramm, wo aktuell gut 80% der Gemeinden dabei sind. Bei mir hier im Landkreis weiß ich, dass auch fast jede Gemeinde den Ausbau an die Telekom vergibt. Die Gemeinde kann dann bis zu 90% Förderung vom Staat bekommen und die Telekom hat selbst kaum Investitionen. Somit ist der Ausbau vom Staat finanziert und es ist im Grunde "egal" was es kostet. Hier wird's dann bis 2018 (gut, ich denke mal eher das ein oder andere Jahr später) Flächendeckend 16 Mbit/s geben und wenn Vectoring aktiviert wird auch 25-50 Flächendeckend. Und wer jetzt meint, die Gelder vom Staat streicht dann alles die Telekom ein, mag schon Recht haben, aber es ist doch klar, dass die Telekom niemals Pleite gehen kann. Die würde doch vom Staat unterstützt.
Und jetzt im Gegenzug...bei uns hatte Amplus einen Funkmasten, der Anfang letzten Jahres abgestellt wurde, weil eben dieser Anbieter pleite ging und in der Wirtschaft keine Bedeutung hatte, dass er unterstützt werden sollte.
Anderes Beispiel. Mnet hat doch auch schon ein paar kleinere Firmen aufgekauft, weil die es nicht mehr geschafft haben.
Diese ganzen kleinen Anbieter wollen ein Stück vom Kuchen und merken dann, dass die Investition, die Sie machen sich ned in ein paar Jahren gleich auszahlt...und das ist das eigentliche Problem. Die vielen Anbieter vor allem die ganz kleinen regionalen.

Noch zum Schluss. Im Grunde ist ja der Ausbau durch die Telekom der Beste, da ja dann jeder Anbieter 1&1, Vodafone, Telefonica usw. als Reseller das Netz mitnutzen kann.

Das Selbige keine eigene VDSL-Technik mehr im Nahbereich der Vst nutzen dürfen ist ja so gesehen auch ned der Untergang...die können sich ja dann auf die Vectoring Technik der Telekom mieten...
 
Oh man ich lache mich echt schlapp.

Ich wohne hier in Köln in einer größeren Querstraße die von der Aachener Straße abgeht. Bis zur Aachener Str. sind es 5 Minuten Fußweg und was habe ich hier?

Netcolgne bietet über Telefonanschluss 18 Mbit/s an.
Telekom bietet 16 Mbit/s an.

Die anderen Anbieter genau so und ich wohne in einer Großstadt :freak: .


Meine Rettung war dann der Kabelanschluss von Unitymedia ansonsten könnte man denken ich würde auf einem Dorf wohnen und nicht in einer Großstadt.
 
Grinch0815 schrieb:
Meiner Meinung nach, gehören Unternehmen wie die Telekom, Bahn und die Post einfach nicht in private Hände. Ich finde jeden Ausbau zwar grundsätzlich gut. Das Problem ist einfach das, dass die Firmen eben profitorientiert sind.

Diese Meinung teile ich bis zu einem gewissen Grad ebenfalls. Allerdings gibt es ohne gesunden Wettbewerb irgendwie überhaupt keinen Ansporn mehr, weiter auszubauen.
 
Der schleppende Ausbau, gerade in den ländlichen Gebieten, hat eben wirtschaftliche Gründe. Für die TK-Unternehmen, die übrigens sehr gerne ausbauen wollen, rechnet es sich allerdings erst, wenn mehrere (bspw.) Gemeinden Breitband ausbauen wollen, und man damit Synergien schaffen kann. Hier ist ein Ansatzpunkt der Telekom, die da gerne mal die zwei profitabelsten Gemeinden sich rauspickt und auf einmal sagt: Wir bauen hier doch aus. Damit ist die gesamte Kostenkalkulation der kleineren Unternehmen fürn Eimer.
Beispiel Karlsruhe: Hier wird ein riesiges Leerrohrsystem neu vermietet und zum Teil ausgebaut. Im Vorfeld hatten alle (!) Netzbetreiber gesagt, dass man hier nicht ausbauen wird. Nun hat die Telekom auf einmal doch etwas angekündigt, um keine Kunden zu verlieren und hat (glücklicherweise) von der BNetzA den Riegel vorgeschoben bekommen, ergo: wenn ihr sagt, ihr baut hier in den nächsten drei Jahren nicht eigenwirtschaftlich aus, dann baut ihr auch nicht aus. Erst so können effizient öffentliche Ausschreibungen, die auch die kleinsten Nester berücksichtigen, vorangetrieben werden.

Andere Frage, vllt gibts hier ja nen Telekom-Techniker: Werden bei der Telekom moderne MFGs gebaut? Und wie groß ist die Hardware für Vectoring? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es nicht möglich sein soll unterschiedliche LSA+ -Leisten auf unterschiedliche Karten zu spleißen. Damit müsste der Parallelbetrieb doch funktionieren, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
DeusoftheWired schrieb:
Es geht um kleine und mittlere Firmen, die vor allem in ländlichen Gebieten investieren. Schau dir die Mitglieder des BREKO-Verbands mal an.
Jaaaa, da ist sogar mein Anbieter dabei. Ein größerer, hier im nördlichen Deutschland, der gerne und bereitwillig ausbaut. Für meine Straße bedarf es 119 Unterschriften/Teilnehmer, damit der Anbieter ausbaut. Dumm nur, dass es gerade mal 30-40 Haushalte (Einfamilienhäuser) gibt. Wie wir also auf 119 Unterschriften kommen sollen, ist uns ein Rätsel und der Anbieter reagiert da auch nur mit einem Schulterzucken. "Pech" gehabt...
 
Unbitable schrieb:
Also mal ehrlich...hier haben doch die meisten nur einen Hass auf die Telekom, weil sie eben nicht überall ausbaut und mehr kostet als andere.
Versteht denn keiner, dass die Telekom als Privates Unternehmen rein wirtschaftlich handelt? und selbst, wenn sie das nicht tun würde, würde sie doch niemals die Finanziellen Mittel haben um das alles alleine zu schaffen.


Also zu diesen Leuten gehöre ich nicht. In meinem Umfeld sind die meisten so wie ich. Wir zahlen gerne mehr, um die gewünschte Qualität zu erhalten. Aber wie schon erwähnt, ist die einzige Alternative bei uns Kabel Deutschland. Hier erhalte ich 100 Mbit/s mit 12 Mbit/s Upload (KD Business, das einzige, was wirklich störungsfrei funktioniert bei KD). Das ist genug, mehr als genug. Gäbe es nur die Telekom, hätte ich 2 Mbit/s DL und 128 Kbit/s UL.
 
In unserem kleinen Dorf unweit von Meißen hat die Telekom und nur die Telekom das DSL Netz ausgebaut, erst 2009 gab es 16k und seit letztem Jahr gibt es VDSL 50 IP. Die verfügbaren Mitbewerber 1&1, congstar und Konsorten verlangen 5 Euro Regionalzuschlag und liegen damit auf Telekomniveu.
Letzte Woche hat uns die Telekom ein Angebot gemacht um langjährige Kunden zu halten, was wir auch angenommen haben; VDSL 50k für 29,90€ dauerhaft mit Festnetz und T-Mobile flat, dazu eine SIM Karte mit 1,5GB LTE Volumen und Festnetz und T-Mobileflat.
Das finde ich ein faires Angebot.
Ja, es gab massive Probleme mit der IP Telefonie letztes Jahr, aber der Support erfolgte schnell und es ist immer einer kostenfrei erreichbar.
Nein, ich arbeite nicht für die Telekomiker.....

Mal ne Frage: wieviel Mitarbeiter hat 1&1 ?
 
hurga_gonzales schrieb:
Was ich nicht verstehen kann ist, dass die Telekom 15 Jahre praktisch geschlafen hat, was neue Übertragungstechniken betrifft und jetzt gegen die Kabelnetze stark abzustinken scheint.

Da helf ich dir gerne: Solange du der einzige Anbieter für dein Produkt und die Leistungen je € bist, hast du ja keinen Grund etwas zu ändern.
Reagieren ist immer (wirtschaftlich) besser als agieren - wo wäre die Telekom denn heute, hätte sie das konsequent durchgezogen?
Sehr warscheinlich in den Roten Zahlen und müsste dennoch dank Regulierungsbehörden, VBZ oder Gerichten ihre Netze dritten bereitstellen.

So wie es jetzt aussieht, bekommen die sogar noch Fördermittel für den bisher versäumten Ausbau und als Quasi-Monopolist können sie auch die Politik (mal wieder) wunderbest in die Verantwortung ziehen und den Schuldigen woanders vergraben lassen.

AvenDexx schrieb:
Jaaaa, da ist sogar mein Anbieter dabei. Ein größerer, hier im nördlichen Deutschland, der gerne und bereitwillig ausbaut. Für meine Straße bedarf es 119 Unterschriften/Teilnehmer, damit der Anbieter ausbaut. Dumm nur, dass es gerade mal 30-40 Haushalte (Einfamilienhäuser) gibt. Wie wir also auf 119 Unterschriften kommen sollen, ist uns ein Rätsel und der Anbieter reagiert da auch nur mit einem Schulterzucken. "Pech" gehabt...

Ist ja auch richtig so - Was würdest du sagen, wenn dir jemand einen Unwirtschaftlichen Vertrag aufzwingen möchte bei dem du nur zuzahlst anstatt zu verdienen?

Ja, die Situation bei euch, wie auch hier bei uns (Kreis Pi) ist nunmal so, dass die reichen und schönen in die Vororte ziehen, dabei aber auf keinen Luxus verzichten möchten. Finde es nur konsequent, wenn auch die mal lernen, dass man nicht alles im Leben "haben" kann.

Von einem Unternehmen Altruistisches Handeln fordern, wo sind wir denn?

malajo schrieb:
Mal ne Frage: wieviel Mitarbeiter hat 1&1 ?

Nach eigenen Angaben 7800 - aber sicher locker 5 mal soviele Subunternehmer bzw. Freiberufler.
 
Zuletzt bearbeitet:
DSL Vectoring Versorgt 0! Personen mit schnellen Internet. Nach Definition der Bundesnetzagentur. Wer jetzt schon 50MBit hat kann dann 100MBit haben. Toll. Die Reichweite wird aber nicht erhöht. Wichtig ist ein flächendeckender Ausbau und nicht immer wieder die gleichen Leute die schon >20MBit haben noch weiter hoch zu rüsten. Ich hab schon alles durch von guten ADSL mit 14Mbit zu Unitymedia mit 100Mbit zu tollem instabilem ADSL mit 6MBit und nun VDSL 50Mbit. Es ist einfach noch eine viel zu starke Streuung. Wenn man etwas außerhalb der Stadt wohnt oder in einem schlechten Gebiet hat man oft noch unter 10Mbit. Was in Zeiten von Cloud und HD Steaming einfach eine Frechheit ist.
 
Lumi25 schrieb:
Oh man ich lache mich echt schlapp.

Ich wohne hier in Köln in einer größeren Querstraße die von der Aachener Straße abgeht. Bis zur Aachener Str. sind es 5 Minuten Fußweg und was habe ich hier?

Netcolgne bietet über Telefonanschluss 18 Mbit/s an.
Telekom bietet 16 Mbit/s an.

Die anderen Anbieter genau so und ich wohne in einer Großstadt :freak: .


Meine Rettung war dann der Kabelanschluss von Unitymedia ansonsten könnte man denken ich würde auf einem Dorf wohnen und nicht in einer Großstadt.

Ich wohne außerhalb von Euskirchen, und während die Dörfer um mich herum alle schönes DSL 16 Mbit haben, kriecht unser Dorf mit 3-4 Mbit (Netcologne) durch die Gegend. Wenigstens gab es vor 2-3 Monaten eine Umfrage von der Stadt Euskirchen für die Einwohner im Dorf, ob das Internet ausreicht. Auch wenn ich nicht wirklich glaube das es eine schnelle Besserung gibt.

Btw echt? An der Aachener Str. nur 16/18 Mbit? Das hatte ich damals in Rodenkirchen ja schon :)
 
Ravidas schrieb:
Andere Frage, vllt gibts hier ja nen Telekom-Techniker: Werden bei der Telekom moderne MFGs gebaut? Und wie groß ist die Hardware für Vectoring? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es nicht möglich sein soll unterschiedliche LSA+ -Leisten auf unterschiedliche Karten zu spleißen. Damit müsste der Parallelbetrieb doch funktionieren, oder?

So einfach ist die Sache leider nicht. Eine Voraussetzung für Vectoring ist, daß man weiß, was auf allen Kupferdoppeladern läuft. Das durch die im Vergleich zu ADSL2+ höheren Frequenzen verursachte Übersprechen wird durch eine Mikroelektronik be- und sozusagen herausgerechnet, dann weitergegeben. Wenn aber auch nur eine Doppelader in dem Bündel Übersprechen-Signale aussendet, von denen man nicht weiß, wie sie aussehen, weil sie zu einem anderen Anbieter gehen, kann man diese nicht mehr eliminieren und die Übertragungsrate würde für alle angeschlossenen sinken. Grob vereinfacht dargestellt.

https://de.wikipedia.org/wiki/VDSL2-Vectoring
 
das_mav schrieb:
[...]Ist ja auch richtig so - Was würdest du sagen, wenn dir jemand einen Unwirtschaftlichen Vertrag aufzwingen möchte bei dem du nur zuzahlst anstatt zu verdienen?[...]
Darum geht es doch gar nicht. Das etwas unwirtschaftliches nicht praktikabel ist, sollte klar sein.

Mir geht es eher darum, dass sie groß damit werben bei uns auszubauen, dann aber 119 Unterschriften erwarten, die im Leben aber nicht erfüllt werden können. Dann sollen sie doch gleich hingehen und uns klar mitteilen, dass ein Ausbau bei uns eben nicht in Frage kommt. Mit utopischen Bedingungen zu kommen, die schlicht nicht erfüllt werden kann, nur um mit einem möglichen Ausbau werben zu können, ist doch Verarschung des interessierten Kunden.
 
Vasilev schrieb:
Moment mal: wo bitte stecken denn die anderen Anbieter Geld in Ausbau? Die kaufen sich doch nur ein und man überlässt alles der Telekom, damit die Telekom die hohen Kosten haben und die Einkäufer haben Gewinnen weil die ja nix in die Infrastruktur stecken.
Das ist einfach Quatsch und du scheinst das Problem hier genau 0 verstanden zu haben. Andere Anbieter haben bereits Geld in den Ausbau investiert, indem sie ihr eigenes Glasfaserkabel zu den jetzigen Hauptverteilern gelegt haben und dort ihre eigene Hardware für VDSL bereitstellen. Für den Platz an m² wird eine Miete an den Besitzer des Hauptverteilers gezahlt, mehr hat die Telekom damit bis jetzt nicht zu tun.

Jetzt kommt aber die Telekom und möchte sich ein Recht darauf sichern, alle anderen Konkurrenten aus ihren Hauptverteilern zu kündigen. Das bedeutet für die Konkurrenten, die bereits Glasfaserkabel und Hardware in die Hauptverteiler verlegt haben, dass ihre Investitionen komplett nichtig werden, da sie aus den Hauptverteilern raus müssen.

Wer das nicht versteht oder einsieht ist einfach Magentablind. Es geht der Telekom hier vor allem darum, Mitbewerben einen Strich durch die Rechnung zu machen unter dem Deckmantel des "Netzausbaus".
 
Seid doch froh das ihr wenigstens 4mbit+ habt...

in meinem häusle müssen sich 12 Parteien 700kbit/s teilen wenn sie DSL wollen,... LTE ist nur bei VF möglich die seit einem Monat sagen das die mir die sachen schicken(glaub kaum das da was kommt) ,..Telekom sagt die dürfen aus rechtlichen gründen nicht,da sie gerade mal auf 5mbit kommen

jezz versuch ich sogar in österreichische netze zu kommen...

achja und von KD brauchen wir garnicht erst anfangen...

Skydsl hat nen zu schlechten ping...

mir gehen die ideen aus:(
 
Vasilev schrieb:
Moment mal: wo bitte stecken denn die anderen Anbieter Geld in Ausbau? Die kaufen sich doch nur ein und man überlässt alles der Telekom, damit die Telekom die hohen Kosten haben und die Einkäufer haben Gewinnen weil die ja nix in die Infrastruktur stecken.

Ohhh man....

Also hier in Hamburg ist Willy.Tel / Wilhelm.Tel fleißig am Ausbauen (Auch wenn Sie Kabel Deutschland Knoten und Leitungen mitverwenden)
Die Telekom hat diesen ganzen Apparat doch auch nur weil Sie früher mal Monopolstellung hatte und staatlich war.
Jetzt sitzen die auf den ganzen staatlich finanzierten Leitungen, vermieten diese und verdienen alleine dadurch schon nen Haufen Kohlen.
Statt jetzt aber auf Netzausbau zu gehen wird Vectoring betrieben um aus den schäbigsten Leitungen noch 100 MBit rauszupressen.
Jetzt will die Telekom anstatt auszubauen halt die Untermieter rausschmeißen, wenn es sie daran hindert irgendwo Vectoring zu betreiben.
Bisher war die Regel, dass die Telekom das nur darf, wenn es ein alternatives Festnetz gibt, das würde jetzt rausfallen,
so dass die Telekom wieder ein Monopol auf genau diese Leitungen hätte.
 
AvenDexx schrieb:
Jaaaa, da ist sogar mein Anbieter dabei. Ein größerer, hier im nördlichen Deutschland, der gerne und bereitwillig ausbaut. Für meine Straße bedarf es 119 Unterschriften/Teilnehmer, damit der Anbieter ausbaut. Dumm nur, dass es gerade mal 30-40 Haushalte (Einfamilienhäuser) gibt. Wie wir also auf 119 Unterschriften kommen sollen, ist uns ein Rätsel und der Anbieter reagiert da auch nur mit einem Schulterzucken. "Pech" gehabt...

Straße auf, Tiefbau, LWL verlegen, Schrank und Technik stellen, Wartung … mit 30 – 40 Haushalten bekommt man so etwas nur im Ausnahmefall wirtschaftlich. Habt ihr als Gemeinde mal mit dem Anbieter gesprochen, ob es möglich ist, mit Eigenleistungen die Ausbaukosten zu drücken? Wenn es z. B. jemanden im Ort von einer Baufirma gibt, der Straßenbaugeräte zur Verfügung stellt, kann man das so machen wie die Leute in Ranis – die haben für schnelles Internet selbst mit angepackt.
 
Netzausbau ist nicht einfach. In unserer Gemeinde zieht sich das Drama nun schon seit 5 Jahren. Die Gemeinde will ausbauen. Die Telekom wollte sich alles bezahlen lassen. Dann wollte die Gemeinde selbst ausbauen. Damit man Fördergelder bekommt, musste man aber erst den etablierten Anbietern die Möglichkeit geben Breitband (z.B. wie LTE) auszubauen. Erst nach 2 Jahren wieder eine Umfrage bei den Bürgern, dann europaweite Ausschreibung, dann eigene Netzgesellschaft mit anderen Gemeinden gegründet und nun wieder Stillstand.

Telekommunikation in der EU ist nicht einfach.
 
Es gibt in Deutschland drei große Provider, die eine umfangreiche Infrastruktur betreiben:
  • Telekom
  • Vodafone / Kabeldeutschland
  • Unitymedia
Die Situation wurde/wird noch dadurch verschlechtert, dass die Anzahl der Provider durch Fusionen/Aufkäufe, z.B. Kabeldeutschland durch Vodafone, verringert wurde.

Firmen sind darauf ausgerichtet einen (möglichst großen) Gewinn zu erwirtschaften. Keine Firma wird eine Investition tätigen, aus der sie nicht profitiert. Dieses Handeln zeigt sich auch in privaten Bereich - Geiz ist geil Gesellschaft. Die Konsequenz dabei ist, dass der Ausbau stagniert und nicht vorangeht, egal um welchen Provider es geht. Es wird nur ausgebaut, wo es profitabel ist.

Es bleibt zu erwarten, dass Deutschland/Europa international weiter zurückfällt.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
Ich bin auch der Meinung, dass Vectoring keine der Breitband-Probleme in DE zu lösen. Höchstens die Ø-Bandbreite geht nach oben, da die schnellen Anschlüsse noch schneller werden. Das liegt in meinen Augen aber weniger an der Telekom, der Netzausbau hat einfach nichts im privaten Sektor zu suchen. Ein Breitbandanschluss gehört langsam aber sicher zur Grundversorgung, nach Wasser, Strom, Gas. Und da wird nicht erst ausgebaut, wenn es wirtschaftlich rentabel ist!
 
Telekom wieder verstaatlichen, Mitbewerber aussperren und Internet zum Versorgungsgut erklären.

Anders gehts nicht voran.
 
Zurück
Oben