News Tim Cook: Apple will neuen Mac Pro wieder in den USA fertigen

Herdware schrieb:
Apples Tagesgeschäft besteht vor allem daraus, hippe Gizmos zu designen und billig in China produzieren zu lassen, um sie dann mit viel Profit zu verkaufen. Das mit gewaltigem Geldaufwand auf den Kopf zu stellen, würde die Kapitalreserven in Windeseile aufzehren, begleitet von frei fallenden Aktienkursen, und das Unternehmen könnte binnen Monaten pleite gehen.
Ich glaube dem einen oder anderen hier ist nicht so ganz klar, von was für Summen wir hier reden. Daher noch mal Klartext und Vergleich. Die Cashreserven von Apple werden auf 250 bis 300 Milliarden Dollar geschätzt. Das ist Geld auf der hohen Kante, Barvermögen, Sparkonto wie auch immer. Aber kein Vermögen aus Aktienbesitz. Das käme ggf. noch dazu.

Nun der Vergleich. Der Etat der Bundesregierung für 2019 liegt bei ca. 350 Milliarden Euro. Der größte Einzeletat, die Ausgaben Arbeit und Soziales liegt bei etwa 145 Milliarden, der zweitgrößte, Verteidigung, bei etwa 43 Milliarden. D.h. Apple hat mehr Geld auf dem Sparkonto als Deutschland mit 80 Millionen Einwohner, dieses Jahr für Arbeit, Soziales und Bundeswehr ausgibt.
(Währungsdifferenz habe ich Mal außen vor gelassen)

Was würde jetzt z.B. eine neue Chipfabrik in den USA kosten? 100 Millionen, 300 Millionen? Viel mehr wohl kaum. Also Peanuts, Portokasse etc.

Wie gesagt, das wird kaum passieren, aber wenn sie wollten könnten sie. Mit dem Vermögen könnte Apple, mit Ausnahme der vier anderen großen Amis, nahezu jedes Unternehmen der Welt mehrheitlich erwerben, ohne sich Verschulden zu müssen. Samsung z.B. hätte einen Börsenwert von ca. 220 Milliarden Dollar.

Und mit einer solchen Kapitalmacht kannst du natürlich auch massiv Einfluss auf Kursschwankungen nehmen.

Fazit, auch wenn viele hier es nicht gerne hören, Apple ist übermächtig und letztlich von niemandem abhängig, auch von Trump nicht. Käme es so, wird der Firmensitz mal eben woanders hin verlegt und der würde den Stinkefinger zu sehen bekommen.
Aber man ist ja Amerikaner und darf für die Masse auch mal die patriotische Schiene fahren. Halt so, dass es nicht allzuviel kostet.
 
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K-BV schrieb:
Was würde jetzt z.B. eine neue Chipfabrik in den USA kosten? 100 Millionen, 300 Millionen? Viel mehr wohl kaum. Also Peanuts, Portokasse etc.

Trotzdem würden Apple die Anteilseigner auf's Dach steigen, wenn Tim jetzt Hunderte Millionen raushauen würden, um das selbe Produkt dann nur teurer in den USA zu produzieren. Und wenn der Handelsstreit beendet ist, können die Fabs dicht gemacht werden, weil das Produkt dann (auch für alle Mitbewerber) wieder günstiger in Asien zu erwerben wäre und diese nicht mehr profitabel laufen könnten.
 
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K-BV schrieb:
Was würde jetzt z.B. eine neue Chipfabrik in den USA kosten? 100 Millionen, 300 Millionen? Viel mehr wohl kaum. Also Peanuts, Portokasse etc.

Eher irgendwas zwischen 3 und 20 Milliarden Dollar für eine einzelne Chip Fab.
https://en.wikipedia.org/wiki/Semiconductor_fabrication_plant

Um alle Komponenten eines PCs selbst in den USA fertigen zu können, würde wohl nicht mal Apples gesamte Kriegskasse ausreichen. (Davon, den dann noch mit Gewinn zu verkaufen ganz zu schweigen.)

Das letzte mal, dass eine Firma eine derartige, vertikale Integration hatte, war wahrscheinlich Commodore zu Zeiten des ersten PET. Inklusive Blechgehäuse aus der hauseigenen Büromöbelfabrik. :lol:
... wobei halt, Monitor und Kassettenlaufwerk waren da auch schon aus Asien zugekauft. :(
 
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Turrican101 schrieb:
Chinesische Bauteile von unterbezahlten Mexikanern in den USA zusammengesteckt - proudly manufactured in the USA.

U-S-A! U-S-A! U-S-A!

Made in Germany, gleiches Spiel nur mit Türken, Polen, Tschechen, Kroaten und Rumänen oder Alleinerziehende. Zumindest seh ich davon dutzend in unserer Fertigung.
 
Herdware schrieb:
Eher irgendwas zwischen 3 und 20 Milliarden Dollar für eine einzelne Chip Fab.
https://en.wikipedia.org/wiki/Semiconductor_fabrication_plant
Danke für den Link! Das ist deutlich teurer als ich vermutet habe. Trotzdem Imho machbar.
Es ist ja eh ein theoretisches Szenario. Für Apple ist es allemal günstiger anderswo fertigen zu lassen, so lange es beim aktuellen Portfolio bleibt. Die aktuellen Zahlen zeigen aber, dass, ähnlich wie bei MS, die Ertragssituation sich zugunsten anderer Geschäftsbereiche entwickelt. Vorwiegend Cloud-Dienste. Man also unabhängiger wird von dem Hardwaregeschäft. Apple hat aber genug Ressourcen um auf nahezu jede Herausforderung in seinem Sinn reagieren zu können.

Gerade auch die aktuellen Zahlen in der Tagespresse lt. Quartalsbericht gelesen. Die Barreserve beläuft sich aktuell "nur" noch auf 211 Milliarden Dollar. Aber alleine in dem Quartal wurden 21 Milliarden Dollar vorwiegend in Aktienrückkäufe investiert. Apple selbst ist demnach längst der größte Anteilseigner, auch wenn das aktienrechtlich so nicht bewertet wird. Mit den Rückkäufen oder Ausschüttungen kann man den Kurs aber nach Belieben steuern.

Wir werden sehen wie es weiter geht und wie weit z.B. Macron mit seinen Steuerplänen kommt. Für das nächste G7 Treffen in Frankreich hat man vorsorglich kein Abschlusskommunique geplant.
 
Wadenbeisser schrieb:
Ich habe noch nie gehört das jemand gesagt hätte das Produkt XY zwar kotzhässlich ausschaut aber dann dennoch wegen der technischen Daten gekauft wird.

Für mich persönlich ist das optische Design tatsächlich zweitrangig. Ich fand das erste Moto Z Play bereits beim Erscheinen alles andere als eine Schönheit. Den Fingerabdruck Sensor auf der Front sogar absolut hässlich und die restliche Formgebung zusätzlich störend.

Und trotzdem hatte ich es mir gekauft. Weil mich Dinge wie wie die Laufzeit überzeugt hatten.
Aber in der Hinsicht bin ich wohl eine Ausnahme.
 
Phintor schrieb:
Und trotzdem hatte ich es mir gekauft. Weil mich Dinge wie wie die Laufzeit überzeugt hatten.
Aber in der Hinsicht bin ich wohl eine Ausnahme.
Funktion und Design kannst heute halt nicht mehr trennen, sonst hast eben ein Nischenprodukt. Aber das wissen die Hersteller ja.
Bei Apple kommt aber noch der Faktor Image hinzu in einem Umfang, wie bei keinem anderen Hersteller. Davon lebt die Firma eben ziemlich gut.
 
Hamburger85 schrieb:
Trump hat schon Ahnung. Die Arbeitslosenzahlen beweisen das. Die stehe auf ein 50 Jahres tief. Das hat kein Vorgänger geschafft.
Da kann doch aber Donald Duck Trump nichts dafür.
Das kommt von seinen Vorgängern und der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung.

In zwei Jahren erreicht man in der Wirtschaft gar nichts.

Was Trump verursacht, sehen wir in ca. 4 Jahren. :smokin:
 
wuselsurfer schrieb:
Da kann doch aber Donald Duck Trump nichts dafür.
Das kommt von seinen Vorgängern und der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung.

In zwei Jahren erreicht man in der Wirtschaft gar nichts.

Was Trump verursacht, sehen wir in ca. 4 Jahren. :smokin:
Wofür allerdings Trump etwas kann...
https://www.manager-magazin.de/fina...mentrisiko-namens-donald-trump-a-1280154.html
https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...erzt-dax-und-co-tief-ins-minus-a-1280302.html

Die Kiste könnte ihm noch VOR den nächsten Wahlen um die Ohren fliegen und dann dürfte es so richtig interessant werden, wer alles seiner Meinung nach schuld an dem Niedergang der wirtschaftlichen Lage hat, vor allem aber, wer sich da alles gegen ihn in erster Linie, vielleicht auch in zweiter Linie gegen die USA, verschworen haben wird.
Schliesslich ist Trump ein tremendous & outraging president ... nice guy ... really good man ... the only one who can fix it ... the man, who would never attack someone, who couldnt defend himself ... alles aussagen des amtierende Potus himself seit dem Wahlkampf zur letzten Wahl... und der muss es wissen ... so sad!
 
Das finde ich hierzulande interessant.
Donald Trump macht grundsätzlich alles falsch.
Wenn was schiefgeht war es seine totale Inkompetenz.
Wenn was klappt, dann trotz seiner Inkompetenz bedingt durch irgendwas anderes.

Bei sowas zitiere ich gerne Berti Vogts, auch wenns hier wohl etwas übertrieben ist:
Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker: Nicht mal schwimmen kann der.

Ich persönlich denke, dass er durch seine Art zwar den Ruf des ganzes Landes ruiniert, aber am Ende des Tages doch das ein oder andere rausholt, seien es auch "nur" so Dinge wie wegfallenden Hemmnisse für Exporte in die EU (ich las gerade was von ner höheres Rindfleisch-Quote für die USA).
 
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Hey es sind US Firmen und US Investoren, die an der US Börse der Meinung sind, wenn man von ihrem Aktionen und "Nicht-Aktionen" ausgeht, dass die US Handelspolitik des US Präsidenten nicht so tremendous ist, wie ein gewisser Trump immer vorgibt.

Natürlich hohlt er auch was raus, siehe die ganzen Zoll / Import / Export Deals die er abschließt. Allerdings ist das was er dabei "heraushohlt" relativ wenig, im Vergleich zu dem, wie er der US Wirtschaft und der US Bevölkerung belastet, denn diese kommen für die Zölle die Trump gegen andere erlässt auf. Von den Belastungen auf die US Wirtschaft und US Bevölkerung durch gegen Zölle reden wir dabei noch nicht mal
.
Und das sind nur die kurzfristigen Folgen, die langfristigen wirtschaftlichen und außenpolitischen Aspekte kann man sich kaum ausmalen.

Ich persönlich halte es für sehr wahrscheinlich, dass sich China in Zukunft so aufstellen wird, dass sie wirtschaftlich noch weniger auf den US Markt angewiesen sein werden (ein Punkt übrigens, den die EU auch erreichen sollte), der übrigens sehr wahrscheinlich zu lasten der EU Wirtschaft gehen könnte. Mit China zusammen wird der Markt auf dem afrikanischen Kontinent überall dort, wo die Chinesen massiv Kohle reindrücken, von den USA abrücken. Damit hätten die Chinesen einen hohen Teil der Weltbevölkerung als potentiellen Markt von der US Wirtschaft entfremdet, der Teil übrigens, der laut diversen Fachleuten wohl der kommende Wachstumsmarkt sein wird, auch dank der chinesischen Knebel-Kredite. Als Dreingabe sichern sich die Chinesen dann auch noch die Rohstoffe des afrikanischen Kontinents.

Zu guter letzt, Trump redet von sich und seinen Errungenschaften nicht einfach nur positiv, sondern in absoluten Superlativen. Wer solche Töne spuckt, wird natürlich auch entsprechend in Augenschein genommen und es dürfte wohl kaum überraschen, wenn man dann entsprechend über ihn urteilt, weil er nicht nur nicht ganz so toll ist, sondern brutal weit daneben liegt. Er ist der Protoyp eines Blenders. In den Lexikas dieser Welt sollte bei Blender und sicherlich auch Schwätzer ein Bild von Donald Trump hinzugefügt werden.

Zum Wesen Trumps gibt es imho nur eine Doku, die brauchbar ist, vor allem da sie sich überwiegend mit Trump beschäftigt, als noch erheblich jünger war.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/citizen-trump-eine-amerikanische-karriere-102.html
 
Blutschlumpf schrieb:
Das finde ich hierzulande interessant.
Donald Trump macht grundsätzlich alles falsch.
Wenn was schiefgeht war es seine totale Inkompetenz.
Wenn was klappt, dann trotz seiner Inkompetenz bedingt durch irgendwas anderes.
Du hast es voll erfaßt.
Besser kann man es nicht beschreiben.

Ein unsympathisches A...loch bleibt immer ein unsympatisches A...loch.
 
Blutschlumpf schrieb:
Wenn was schiefgeht war es seine totale Inkompetenz.
Wenn was klappt, dann trotz seiner Inkompetenz bedingt durch irgendwas anderes.

Naja ist eigentlich auch logisch, denn was aufzubauen dauert, was kaputtzumachen geht schnell.

Arbeitslosenquoten kann man nicht mal eben schnell senken, Firmen in Probleme bringen, indem man dauernd spontan Strafzölle erhebt aber schon.
 
Chillaholic schrieb:
Ob ihr es glaubt oder nicht, Trump hat mit seiner Strategie sogar entgegen aller Voraussagen die eine Wirtschaftsrezession vorhergesagt haben Erfolg. Man kann über den Mann vieles sagen, aber seine Strategie hat mal abgesehen von diplomatischen Problemen und Schaden fürs Amt zumindestens die lokale Wirtschaft gestärkt.
Äh, naja.. in den letzten 1,5 Jahren von Trumps Amtszeit hat der Dow Jones gerade mal um 3,6% zugelegt.. das ist fast schon Rezession, verglichen mit dem sonst üblichen Wachstum dort und einer Inflation des Dollars um die 2% rum.
 
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